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Importe? Ist doch kein Problem (mehr)? Oder? Doch?
Der WPT, Gilardi, Snyder, Chapman, Fernandez-Juricic und und und... sollten sich lieber wichtigeren Dingen widmen. Meint ihr nicht auch?
Folgende "Feststellungen u.Einschätzungen" datieren aus 2005
http://www.papageienschutz.de/texte/news/news.htm
"Allein in diesem Jahr wurden am Frankfurter Flughafen mehr als 4.000 Papageien, Schlangen, Frösche, Spinnen und Schildkröten von Zollbeamten beschlagnahmt."
http://www.wwf.de/presse/pressearchiv/artikel/02711/
http://www.artenschutzbrief.de/index/menuid/1/reporeid/87
"Bei den meisten Papageienarten führt der Fang für den Heimtierhandel zu dramatischen Bestandseinbrüchen. Zahlreiche neue Studien aus den Tropen zeigten, daß vor allem Bestellungen aus Europa die entscheidende Triebfeder für diesen Handel sind. Beispiele wie der kürzlich in freier Wildbahn ausgestorbene Spix-Ara oder das traurige Schicksal vieler asiatischer Kakaduarten belegen auf dramatische Weise, welch traurige Rolle der unselektive Massenfang beim Niedergang dieser wunderschönen Tiere spielt. Bestehende Kontrollinstrumente wie das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) sind nur teilweise durchsetzbar und versagen konsequent, wenn es um den Schutz bedrohter Arten in den Herkunftsländern geht. CITES Aufzeichnungen legen nahe, daß die Gesetze nicht auf aktuellen wissenschaftlichen Daten basieren, einfach zu umgehen sind, nur teilweise durchgesetzt werden, Zuwiderhandlungen allgemein toleriert und Sanktionen nur selten verhängt werden."
aus 2003:
http://www.a-w-c.org/de/artenschutz/newsjuli03.htm
"Die auf den Vogelmärkten Indonesiens angebotenen Papageien stammen nahezu ausnahmslos aus freier Wildbahn. Zu den begehrtesten Papageienarten aus Indonesien zählen Gelbwangen-, Weißhauben- und Molukken-Kakadu, Edel- und Rotsteiß-Papageien sowie Loris. Existierende Fangquoten werden massiv überschritten, Fang- und Handelsverbote ignoriert.
(...)
Allein über 8.000 der vom Aussterben bedrohten Gelbwangen-Kakadus gelangten seit 1990 in den internationalen Handel, entweder direkt aus Indonesien oder über den Umweg aus Drittstaaten.
(...)
Deutschland als wichtiger Abnehmer trägt hierbei eine besondere Verantwortung."
Zu lesen u.a. im vielen Usern zugänglichen Wp-Magazin Juli/Aug. 2005:
"1991 ergab eine Feldstudie in Guinea, dass sich der Bestand von Timneh Graupapageien auf ungefähr 5.000-10.000 Individuen belief; eine Exportquote von 450 Vögeln wurde empfohlen. 1992 exportierte Guinea nahezu 11.000 Graupapageien, mehr als die gesamte geschätzte Population! Möglicherweise gehörten einige Vögel der Nominatform an und waren illegal aus Gabun oder Kamerun importiert worden. Trotz dieses klaren Beweises für eine Übernutzung und möglicherweise auch für den illegalen Handel akzeptierte das CITES Sekretariat 1994 die Festsetzung einer jährlichen Exportquote von 450 Vögeln. 2001 meldeten allerdings verschiedene Länder, dass sie 750 Graupapageien aus Guinea importiert hätten; 2002 waren es 600 und 2003 1.050 (zuzüglich 125 aus Äquatorialguinea)."
(...)
Doch der größte, viele Leben verschwendende und absolut skandalöse Handel – der mit Graupapageien – geht weiter; trotz der Tatsache, dass die Besorgnis über den illegalen Handel und über den Fortbestand des Handels überhaupt 2003 darin resultierte, dass der Import von Graupapageien in die Europäische Union aus Benin, Burundi, Liberia, Mali, Togo und Guinea eingestellt wurde. Wenn der Handel nicht zum Stillstand kommt, wird der Graupapagei so stark gefährdet sein wie die meisten großen Ara Arten.
(...)
1998 beispielsweise wurden, wie die Exportzahlen belegen, allein aus Guinea 23.619 Timneh Graupapageien exportiert!"
"Offizielle" Zahlen ("legale" Einfuhren) -Gesamtzahlen der an die CITES gemeldeten Importe mit 900 und mehr Graupapageien in den Jahren 2001 bis 2003
Importe von 2001 - 2003:
Niederlande 21.510
Südafrika 15.015
Belgien 9.417
Portugal 8.925
Frankreich 4.030
Großbritannien 3.400
Singapur 2.319
Spanien 1.050
Deutschland 2.614
Angebot eines niederländischen Züchters (2005):
Venezuela-Amazonen (Importtiere): Bei Abnahme von 15 Stück (!!) = 70 Euro pro Stück (man/frau beachte: nicht pro Vogel - pro "Stück")
einfach reingucken:
http://www.regenwald.org/pdf/rdr-report0204.pdf
"Auch den Graupapageien aus Kamerun und Sierra Leone droht die Ausrottung durch kommerziellen – und häufig illegalen – Handel. In beiden Ländern wurden seit 1995 die international genehmigten Exportquoten teilweise um mehr als 100 Prozent überschritten."
"Die EU ist inzwischen zum grössten Importateur von Wildfängen geworden und die jetzige Gesetzgebung ist machtlos gegenüber dieser inakzeptablen Entnahme dieser wilden Vögel."
meint der WORLD PARROT TRUST (WPT)
u.a. hier:
http://www.luxnatur.lu/luxnatur/parrot.htm
Selbst der (in Europa wohl bisher wenig "nachgefragte" und in den Beständen stark rückläufige) Kleine Vasapapagei ist Gegenstand der Begierde, wie Jörg Asmus (ein jeder Polemik unverdächtiger Autor) feststellt:
Asmus, J. (2002): Der Kleine Vasapapagei Coracopsis nigra, Gefiederte Welt 11/2002
"Die Nachfrage auf dem internationalen Vogelmarkt ist für Kleine Vasapapageien zwar nicht sonderlich groß, aber dennoch wurden sie in der Vergangenheit in großen Stückzahlen gefangen. Dabei gehen die Vogelfänger sehr unvorsichtig mit diesen Papageien um. Viele der gefangen Vasapapageien sterben bereits kurze Zeit nach dem Fang, die Überlebenden werden dann häufig in sehr engen Behältnissen untergebracht, in denen sie bis zur Ankunft der Händler verweilen müssen, oft bis zu mehreren Monaten."
Lantermann, W., H. Gäbert, A. Schuster (1997): Der Mohrenkopfpapagei, Müller, Bomlitz
"Auf der einen Seite der massenhafte Import und Verkauf der Mohrenkopfpapgeien und andererseits die nur bedingte Eignung als Zucht- und
Volierenvogel stehen in einem von der Fachliteratur bisher nicht weiter beachteten, aber dennoch bemerkenswerten und ungewöhnlichen Gegensatz."
Die Zollfahnder (siehe S. 1
- (k)ein Einzellfall?
http://www.zoll.de/e0_downloads/d0_veroeffentlichungen/artenschutz_der_zoll_im_einsatz.pdf
Sogar die (auf dem Papier) streng geschützten Amazonen von St.Vincent werden weiterhin illegal gefangen und in den Handel gebracht. Mittels DNA-Abgliech will man dem Problem zu Leibe rücken:
siehe u.a. hier:
http://www.sciam.com/article.cfm?articleID=0006DF41-A667-1C75-9B81809EC588EF21&pageNumber=2&catID=4
"Amato says that over the course of their studies he and Russello have already uncovered some birds that were said to be products of captive breeding but in reality were not. As he is quick to point out, such a finding could be merely the result of poor record keeping. But it could also be an attempt to launder an illegally caught wild bird through more respectable channels. At the August meeting of the Society for Conservation Biology, Amato and Russello planned to suggest a powerful application for the new technology: that no permits be given for birds moving from one area to another until a feather sample is submitted to verify its pedigree."
Zu Amazona finschi:
"The lilac-crowned parrot is one of the most common Mexican parrots in illegal cross-border trade with the US and is regularly confiscated by both Mexican and US authorities. Coupled with low reproductive rates, habitat loss and degradation, and insufficient domestic protections, continued international trade spells disaster for this species. Currently, only 7,000-10,000 individuals remain in the wild."
http://conductor71.members.beeb.net/trade_ban.htm
THE WILD PARROT TRADE: STOP IT! - von Rosemary Low
"In July this year the Indonesian organisation KSBK (Animal Conservation for Life) issued a report on the parrot trade in Indonesia. In the province of North Maluku, for example, 15,000 parrots are trapped annually."
Im Jahr 2002 = 2196 Venezuela-Amazonen-Exporte allein aus Surinam!
Auch "lesenswert":
Desenne, P., and S.D. Strahl, 1991, Trade and the conservation status of the family Psittacidae in Venezuela, Bird Conservation International, 1 (2): 163-169.
Die beliebten Blaustirns sind ebenfalls noch gut dabei !!
Die Listung ist fortführbar.