Einbeiniger Kanarienvogel - Rat und Erfahrung anderer Vogelbesitzer gefragt

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Liebe Kanarienfreunde,

vor einigen Wochen hat mein Kanarienvogel Caruso ein Bein verloren (siehe Thema 'Stahlfußring entfernen und Tierarzt-Empfehlung für PLZ-Raum 52xxx'). Nach der Amputation hat er sich zu meiner Freude erstaunlich schnell erholt. Ich habe versucht sein Umfeld behindertengerecht umzubauen: ein Sitzbrett im Käfig, Futter im Napf höher gelegt, breitere Sitzmöglichkeiten (z.B. Taubensitzbrettchen im Zimmer verteilt). Er hat sich aber auch alle seine Lieblingsplätze beim Freiflug zurückerobert - egal wie breit die Sitzfläche, inklusive den wackligen Rand einer mit Zeitungen gefüllten Einkaufstasche). Er ist munter, frisst, trinkt, singt und fliegt.... er kommt recht gut zurecht.

Bei einigen Punkten könnte ich aber noch Rat von anderen Vogelbesitzern mit einbeinigen Kanarien brauchen.

1: Es ist ja nun wichtig, dass das verbliebene Bein (der Fuß) gesund bleibt. In einigen Berichten steht man soll die Sitzstangen polstern. Was eignet sich da am besten? Caruso ist kein großer ‚Knabberer‘, aber er soll ja in absehbarer Zeit mit anderen Kanarienvögeln zusammengesetzt werden und die Schreddern alles und knabbern alles an.

2: Muss ich Caruso nun regelmäßig fangen, um das Bein/den Fuß zu kontrollieren auf Schwielen, Druckstellen etc.? Seit dem Besuch beim Tierarzt, der ihn verletzt hat und ihn das Bein gekostet hat, sowie Nachfolgeuntersuchungen, ist er verständlicherweise kein Fan von Einfangen und ‚in die Hand nehmen‘. Wenn nicht unbedingt notwendig, würde ich das gerne vermeiden. Wenn doch, was kann ich machen um Problemen am Fuß vorzubeugen (salben, waschen…)?

3: Schon vor dem Beinverlust war Caruso wählerisch beim Baden. Ich habe alle möglichen Schalen und Materialien durchprobiert, mit Stein und/oder Sitzhilfe…meine anderen Kanarien baden in allen diesen Schalen, Caruso will nicht. Er hat früher immer in seinem Trinknapf (hängend, 8 cm Durchmesser) gebadet, d.h. sich ganz reingesetzt und munter geplantscht. Seitdem er einbeinig ist scheint das problematisch, er traut sich nicht rein. Auch nicht in größere Näpfe 10, 12 cm). Bodenschalen werden immer noch ignoriert. Badehaus zum Einhängen habe ich noch nicht versucht, weil die (bei anderen Vögeln) immer mal runtergefallen sind…. Außerdem nicht so viel Flügelfreiheit gegeben ist, wie bei einer offenen Schale. Badehaus wird der nächste Versuch. Ich versuche auch gelegentlich ihn mit einer Blumenspritze ‚anzunebeln‘, aber das macht ihm (noch) Angst. Irgendwelche anderen Ideen, wie ich ihm das Baden ermöglichen/erleichtern kann?

4. Federpflege – das Putzen auf und mit nur einem Bein ist nicht so einfach, er kommt nicht überall hin und muss ziemlich balancieren. Neulich hat er versucht sich mit dem fehlenden Bein (Stumpf) am Kopf zu kratzen, was natürlich erfolglos war, weil der Stumpf zu kurz ist. Wie machen das andere einbeinige Vögel, wie kann ich ihm da helfen?

Danke schon mal im Voraus für eure Ideen, Vorschläge und Rückmeldung über eigene Erfahrungen mit Einbeinern.

Gruss,
Gaby und Caruso
 
Badehaus zum Einhängen habe ich noch nicht versucht,
Wenn du es versuchen möchtest, empfehle ich das Von Trixie halbrund, das hat keine Naht, kann also nicht abfallen. es hängt bombenfest. Ich habe diese schon sehr lange. Mir ist noch nie eins abgefallen.
rsuche auch gelegentlich ihn mit einer Blumenspritze ‚anzunebeln‘,
Er wird sich daran gewöhnen, es ist auch gut, denn durch das feuchte Gefieder entsteht die Bereitschaft zum Putzen, welche eigentlich wichtiger ist als das Baden, es soll der Anreiz zum Putzen ausgelöst werden.
Lauwarm und vorsichtig einnebeln mögen eigentlich viele Vögel.
Neulich hat er versucht sich mit dem fehlenden Bein (Stumpf) am Kopf zu kratzen,
Ich denke mal, dass ein Mensch welchem ein Bein amputiert wurde auch eine Zeit braucht, um das im Gehirn zu realisieren. Das Unterbewusstsein zeigt noch immer zwei Beine an, es wird etwas dauern bis er es wirklich realisiert hat.
Übrigens machst du das großartig und ich denke noch immer an diese schlimme Geschichte.
Ich hoffe, dass du viele Vorschläge für deinen Kleinen Wutz bekommst, Vorschläge, welche sein Leben mit einem Beinchen leichter machen.
DieVersorgung des Stumpfes würde ich etwas pragmatischer angehen und zwar, so, dass es auch ohne salben und cremen gehen muss, in der Natur würde auch keiner den Stumpf versorgen, oder ist die Wunde nicht richtig verheilt? das kann ich leider nicht beurteilen.
Viel Glück wünsche ich euch.
 
Zuletzt bearbeitet:
@SamantaJosefine,
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Deine Empfehlung zum Badehaus werde ich ausprobieren.
Der Stumpf/die Wunde ist gut verheilt. Wir waren 2 Wochen nach der Amputation zur Kontrolle.... das Salben oder so war nur als Vorsorge angedacht. In einigen Berichten im Internet stand, dass das verbleibende Bein/der Fuß Druckstellen bekommen könnte wegen (einseitiger) Überlastung.. Ich werde es vorerst, wie du auch gesagt hast, 'pragmatisch' angehen. :zustimm:
LG
 
@LosBanditos
Was ich noch wichtig fände, dass man eben keine Hartholzsitzstangen im Käfig platziert.
Genauso wenig wie Sitzstangen aus Plastik jedoch denke ich, dass es überflüssig ist, dir das zu schreiben. :zwinker:
LG
 
@SamantaJosefine :D Leider sind in den letzten Jahren in unsrer Nachbarschaft fast alle Obstbäume gefällt worden (weil runterfallendes Laub Arbeit macht0l), unser Apfelbaum musste vor Jahren gefällt werden, weil krank.... Ich habe dieses Frühjahr erstmal 2 Obstbäume gepflanzt!!:freude:
 
Zuletzt bearbeitet:
@SamantaJosefine :D Leider sind in den letzten Jahren in unsrer Nachbarschaft fast alle Obstbäume gefällt worden (weil runterfallendes Laub Arbeit macht0l), unser Apfelbaum musste vor Jahren gefällt werden, weil krank.... Ich habe dieses Frühjahr erstmal 2 Obstbäume gepflanzt!!:freude:
Kleiner Tip : Versuche mal in freier Natur Weidenbäume zu finden. Weidenzweige sind noch optimaler als Obstzweige. Auch deshalb weil der Saft der Weide ein natürliches Heilmittel enthält. Das ist altes Wissen welches inzwischen meist in Vergessenheit geraten ist. So kann man mit frischer Weidenrinde, wenn sonst nichts da ist, frische Verletzungen verbinden, der Saft verhindert Entzündungen. Das wußten schon die Indianer als Columbus Amerika entdeckte.
 
Kleiner Tip : Versuche mal in freier Natur Weidenbäume zu finden. Weidenzweige sind noch optimaler als Obstzweige. Auch deshalb weil der Saft der Weide ein natürliches Heilmittel enthält. Das ist altes Wissen welches inzwischen meist in Vergessenheit geraten ist. So kann man mit frischer Weidenrinde, wenn sonst nichts da ist, frische Verletzungen verbinden, der Saft verhindert Entzündungen. Das wußten schon die Indianer als Columbus Amerika entdeckte.
Was man nicht alles dazu lernt wenn man einfach still schweigend jemandem zuhört, wusste garnicht das Weide so gut ist ich dachte immer das sie eine glatte rinde hat und dewegen nicht so gut ist, aber mal wieder was gelernt
 
Einfach abmachen und auf den Boden legen oder wie soll man das machen?
Die Weidenäste (mit Blättern) als Sitzmöglichkeiten für die Vögel im/am Käfig anbringen, die Rinde werden sie schon selbst abknabbern und haben somit eine optimale Beschäftigungsmöglichkeit. Sollten die Äste für den einen oder anderen Vogel zu glatt sein, einfach bissel mit einer Feile anrauen.
 
Ich hatte bereits ein paar behinderte Vögel, zwei mit einem Bein. Ich habe viel ausprobiert, bewährt hat sich um z.B. die Stangen zu polsten mit Flex-Bandagen, die ich im Pferde-handel bekomme. Die ist super und einfach anzubringen. Über die Sitzbretter ziehe ich einfach eine Socke, das ist wenig Aufwand und schnell gewechselt. Seit Jahren hat er keinen wunden Stumpf mehr. Natürlich sollten auch verschiedene Untergründe und Stangen zur Verfügung stehen, um einseitige Belastungen zu vermeiden. Da die Vögel alle gern auf der Schaukel schlafen, aber als "Einbeiniger" leicht mal runterfällt, habe ich eine Spezial-Schaukel gebastelt (s. Bild), die Abstände zwischen den Stäben müssen stimmen, damit sie nicht doch hängenbleiben. Für nicht mehr ganz so fitte Vögel hat sich eine "Leiter" (s. Bild) bewährt.

Ansonsten kommen die Vögel mit ihrer Behinderung prima zurecht.

LG Speedy
 

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Hallo, gute Ideen! Ich bin auch gerade am suchen und „umbauen“. Fleur hat eine Kusshandstellung, welche wohl von einem eingeklemmten Nerv herrührt.
Flex Bandagen hatte ich auch schon überlegt, aber etwas Sorge, dass eine Kralle hängen bleiben könnte. Wenn ich nun lese, dass dies schon erprobt wurde, werde ich es auch gleich umsetzen.
Wie ist der richtige Abstand bei der Leiter?
Ich habe bislang ein Ecksitzbrett von Trxie angebracht. Da sitzen nun beide gerne drauf. Aber dies noch polstern ist wichtig korrekt?
Wie schaut es denn Nachts aus bzw. Wenn Eure schlafen? Bislang ist Fleur dann auf dem Boden. Ich habe Hanfstreu dick eingestreut.
Liebe Grüße
Miriam und Fleur
 
Liebe Miriam,
die Flex-Bandagen verwende ich schon viele Jahre, hatte mir mein TA damals empfohlen. Hängengeblieben ist noch kleiner. Die Sitzbretter habe ich gepolstert, weil sie sonst leicht Druckstellen bekommen, gerade am Stumpf. Früher habe ich mühselig Stoff zurechtgeschnitten und umwickelt, aber mit der Socke klappt ist es einfach. Bei den Schaukeln haben sich ein Mindestabstand von 1,4 bis 2 cm zwischen den Sprossen bewährt. Habe eine alte Henne mit Kusshandstellung, durch Arthrose, und sie kann dadurch auch auf der Schaukel schlafen, weil sie sich mit dem Bäuchlein darauf abstützen kann, und die Beine dadurch entlasten.
 
Thema: Einbeiniger Kanarienvogel - Rat und Erfahrung anderer Vogelbesitzer gefragt

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