Eine Geschichte

Diskutiere Eine Geschichte im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Die Taube auf dem Eis Ein Anruf. Frau X, die immer so viel redet, um wenig zu sagen. Eine Taube sitze auf dem halb zugefrorenen Kanal entlang...
Das kleine Küken füttere ich nun doch etwas zu. Es hat massiven Kalkmangel, auf dem Weg zu Spreizbeinen, und einen ganz weichen Schnabel. Als Jungtaube wäre es aus dem Kellereingang nur mit rachitischen Vorschäden ausgeflogen. Die Taube haut kräftig mit dem Flügel nach mir, wenn ich es herausnehme. Noch immer sitzt sie wie fassungslos vor dem immer vollen Napf.
 
Das ist, als ob es Brot vom Himmel regnet 8o. Die Ärmste hat wohl Angst aus ihrem Traum zu erwachen.

Wir haben letzten Sommer eine Stadttaube mit einem riesigen Loch im Rücken bekommen. Kaum stand die Futterschüssel vor ihr, war sie auch schon leer - und der Kropf bis zum Anschlag voll.

Es tat mir so leid, das sehen zu müssen, denn eines war klar - diese Taube hatte ihr Leben lang Hunger. Wir haben sie dann "umerzogen", indem es über den Tag verteilt immer wieder ein paar Körnchen gab - nach etwa 10 Tagen konnte sie perfekt aussortieren. :D :zwinker:
 
Eine Geschichte, die auch ein bisschen Mut macht. Es sind doch viele Leute, die umdenken, die die "Ratten der Lüfte" auch als Lebewesen sehen.

Lese auch öfters Stadttauben von Bahnschienen, Straßen und aus der Bahnhofsunterführung auf. Mit der Zeit guckt man schon in Hauseingänge, Hinterhöfe usw., wo sich die geschwächten, kranken Tiere zurückziehen könnten.

Leider schaffen es viele von den älteren Tieren nicht, wenn sie sich einfach wegnehmen lassen, ist es oft schon zu spät. Nur die Jungen krieg ich immer groß - werden dann bei uns in Pforzheim in ein betreutes Taubenhaus ausgewildert. Im Tierheim gibt es eine Voliere für stark gehandicapte Tiere, die gar nicht mehr draußen leben können. Sowas wäre auch in anderen Städten schön.

Bin schon auf viel Unverständnis und Ekel, aber auch auf ganz tolle Menschen getroffen, die gerne bereit sind, das Thema Stadttauben auch mal von einem anderen Standpunkt zu sehen. Besonders gern rede ich mit Kindern, zeige ihnen die Tauben, die sich gerade in meiner Obhut befinden und was sie wirklich fressen und wie schön sie sind, wenn sie richtig ernährt und gepflegt werden.

Viel Kraft und Geduld weiterhin und viele Grüße aus Pforzheim
 
Der tödliche Kableschacht

Ein Bahnhofshäuschen, schon lange nicht mehr besetzt. Die Zugabfertigung erfolgt automatisch.

Oben ein Rand, der sich als Sitzplatz eignet, fast der einzige im ganzen Bahnhof. An der Seite jedoch ein oben offener Schacht mit Kabeln. Irgendwie geraten die Tauben da hinein, rutschen ab, die ganze Höhe des Häuschens hinunter, und sitzen unten hinter ein Blechverkleidung. Eine tödliche Falle. Aus einer kleinen Öffnung unten, durch das kaum vier Finger passen, kommen sie nicht hinaus. Der Schacht ist zu schmal, um hochzufliegen, und die Kabel sind im Weg.

Sie schreien nicht. Sie laufen verzweifelt herum, suchen einen Ausgang. Sitzen erschöpft und warten. Bekommen immer mehr Hunger – und Durst. Irgendwann sind sie zu schwach zum Aufstehen. Schließen die Augen. Erst nach Tagen sind sie verdurstet.

Ein Anruf ohne Nummernanzeige. Eine Frau, die sich nicht besonders deutlich artikulieren kann. Fünf Kadaverteile hat sie aus dem kleinen Loch unterhalb des Blechs hervorgezogen, eine Taube hört sie noch toben. Sie hat Körner und ein Stück Eis durch das Loch geschoben, bekommt aber das Blech nicht ab und kann auch den Schraubenzieher, den man dafür bräuchte, nicht beschreiben.

Es ist Sonntag; und ich kann beim besten Willen nicht. Aber eine Tierschützerin geht ja sonntags immer ihre Runden, Tauben mit verschnürten Füßen suchen, um ihnen zu helfen. Jemand anderen erreiche ich auch gar nicht. Sie wollte erst ihre Runden beenden, aber ich bitte sie, das lebend gefangene Tier vorzuziehen.

Zwei Stunden später der Rückruf. Um richtig an das Blech zu kommen, braucht man eine Leiter, und die Schrauben sind überstrichen, so dass sie sich vermutlich gar nicht ohne weiteres aufschrauben lassen. Man kann also nur von oben, wo die Taube reinflog, mit einem Kescher versuchen, sie wieder herauszuangeln. Das probiert am Abend eine andere Tierschützerin mit einer Leiter.

Drei Stunden später der nächste Anruf. Der Kescherstiel ist abgebrochen, und die Taube bekommt man von oben nicht 'raus. Das Blech lässt sich kaum abschrauben. „Ruft die Zentrale an und fordert den technischen Dienst an, und wenn sie nicht wollen, kommt eben die Feuerwehr, dann wird’s teuer für die.“, schlage ich vor. Das haben sie aber schon ein paar Mal durchexerziert. Es sind jedes Mal andere an der Strippe, und je nach Taubenfreundlichkeit muss man ein Mordstheater veranstalten, bis endlich jemand erscheint. Ihr Akku ist gleich leer.

Es klingelt erneut. Das Blech konnte von unten abgeschraubt und etwas hochgebogen werden, um an die Taube zu kommen, die zwischen zwei Rohren eingeklemmt war. „Laßt eine Schraube draußen und alle Kadaver liegen.“, sage ich, „Damit man sieht, dass da jemand d’ran war.“ Ob man von oben ein Gitter anbringen kann, will ich noch wissen. Ja, man brauche etwa einen halben Quadratmeter. Mein Restgitter liegt draußen unter Schnee … Die Taube hat eine Bindehautentzündung.

Das Problem muss neu sein, denn an dem Bahnhof gehen öfter Tierschützer schauen, die ich kenne, und bringen mir kranke Tauben. Auf der anderen Seite ist noch so ein Häuschen, an dem es wahrscheinlich genauso aussieht. Also morgen die Bahngesellschaft anrufen und sich zum Zuständigen durchfragen, oder zum Vertreter; einen gibt es immer, der meistens von nichts wissen will. Eine tagesfüllende Beschäftigung, zu der ich überhaupt keine Zeit habe und die schon gar nicht mein Job ist.

Von diesen unautorisiert handelnden Tierrechtlern werde ich daran gemessen, wie schnell die Ursache beseitigt ist. Sonst regeln sie solche Probleme allein, und ich erfahre gar nichts mehr, aber das ist ja auch keine Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich höre den Geschichten sehr gerne zu..., hoffe und bin froh, wenn es gut ausging.
Bitte weiter erzählen...:trost:
 
Ja, solche Beschreibungen helfen mir noch sensibler und offenen Auges suchend durch die Stadt zu laufen. Außerdem machen sie Hoffnung, dass man nicht hilflos ist. Bitte weiter so!:prima:
 
Man bräuchte wirklich sowas wie einen sachkundigen Taubenmanager in jeder Stadt. Der oder die unmittelbar Kontakt zu allen Ämtern zum Bahnhof, Post, Telekom, großen Firmen etc. hat. Jemand, der Kontakte für einzurichtende Schläge knüpft, bei Problemen mit Tauben hilft, Vernetzungen herstellt auch zu GUTEN Schädlingsbekämpfern, zu anderen Städten, Info-Austausch organisiert, Öffentlichkeitsarbeit macht ...

Ich hab mir auch so oft die Finger wund telefoniert wegen solcher Spezialfälle. Es dauert, bis du als kompetente Person anerkannt und überhaupt angehört wirst. Uns half eine Umweltauszeichnung, die wir vom Umweltamt der Stadt bekamen für unser "tiergerechtes und nachhaltiges Stadttaubenmanagement".
Trotzdem kommt es sehr darauf an, ob du städtische Hilfe bekommst.

Eine eher lustige Geschichte: An einem Bahnhof war ein Taubenpärchen in einem kaputten Aufzugschacht eingesperrt, es gab schon mehrere besorgte Bürger, die die armen Tuben schon verhungert und verdurstet am Boden sahen. Da unsere Feuerwehr nur auf Anweisung des Vet-Amtes tätig wird, rief ich, nachdem ich vergeblich versucht hatte, ein Bahnhofsmanagement zu erreichen, das Vet-Amt an. Dort hatte ich ausnahmsweise eine sehr nette Frau am Apparat, die ich trotzdem mühselig überzeugen mußte, dass es sich um einen Notfall handelte. Sie mobilisierte also die Feuerwehr. Die kam ... mit DREI großen Einsatzwagen, einem Haufen Personal ... ohne Kescher, den hatte ich vorsorglich dabei ;) ...
Ein Feuerwehrmann öffnete mit einem Universalschlüssel eine Tür, fuchtelte ein paar Mal mit dem Kescher herum. Die Tauben, die oben auf einem Sims saßen, flogen herum und ... dann aus einem Schlitz, der von unten nicht zu sehen war, aus dem Aufzugschacht heraus! ... 8) :~

Die nächste irgendwie kuriose Geschichte:
Gleicher Bahnhof - An diesem Bahnhof ist die ganze Decke vernetzt. Natürlich finden die Tauben bei solchen nicht gewarteten Netzen irgendwo immer einen Durchschlupf. Dort war gebrütet worden, ein Nestling saß mitten drin auf der Netzfläche. Hmpfff. Nach 16 Uhr, beim Vetamt keiner da, was tun? Feuerwehr probiert. Die wollten nicht so richtig. Wir standen herum und beratschlagten, eine lange ausziehbare Leiter zu holen, da kommt die Feuerwehr - wieder mit riesen Tammtamm, angefahren, weil angeblich ein Brand auf diesem Bahnhof gemeldet worden war! Sie stürmten in voller Montur die Treppen rauf, auch wieder eine große Anzahl an Feuerwehrleuten, um festzustellen, dass da kein Feuer war. Wir haben uns dann ihnen mutig in den Weg gestellt und auf den kleinen Kerl oben im Netz aufmerksam gemacht.
Sie waren zwar etwas unwirsch, holten dann aber eine Leiter und befreiten das Jungtier aus dem Netz. Eine andere Jungtaube, die daneben saß, flog innerhalb der abgenetzen Fläche weg. Hoffentlich hat sie von ihren Eltern abgeguckt, wo es raus geht!
Jedenfalls waren wir froh, dass die eine noch sehr kleine in Sicherheit war.

Für alle, die gewisse Verdächtigungen hegen:
NEIN, wir waren es NICHT! :p :~
 
Von diesen unautorisiert handelnden Tierrechtlern werde ich daran gemessen, wie schnell die Ursache beseitigt ist. Sonst regeln sie solche Probleme allein, und ich erfahre gar nichts mehr, aber das ist ja auch keine Lösung.

Wie muß man sich das vorstellen? Sie rufen nicht selbst an sondern bitten Dich?

Oder meinst Du, sie "regeln es selbst" ohne Behörden (Sachbeschädigungstechnisch)?
 
Ja, das wird dann am Rande der Legalität "geregelt", aber wohl nicht von Tierrechtlern, sondern von wahrscheinlich ohnehin vorbestraften "Kreuzberg-Anarchos" - da ich diese Leute alle nicht selbst kenne, weiß ich auch nichts von deren "Arbeitsteilung", sondern nur meinen Part. Anscheinend trauen sie mir zu, daß ich das mit den Ansprechpartnern immer auf die Reihe bekomme. Ganz schön schwierig, diesem Bild zu entsprechen.
 
Ganz schön schwierig, diesem Bild zu entsprechen.

Du machst es ja nicht, um DENEN zu genügen.

Ich bewundere Deine Vorgehensweise und Du bist wirklich ein Vorbild :prima:
 
Du machst es ja nicht, um DENEN zu genügen.
Mit Sicherheit nicht. Das ändert aber nichts daran, woran ich gemessen werde. Die verhöhnen nicht nur die "normale" Gesellschaft, sondern vor allem mich, wenn es auf "offiziellem" Weg (wie erwartet) nicht klappt und fühlen sich bestätigt. Lieber nicht ... es ist schon ein Kompliment, daß sie es überhaupt erst über mich versuchen. Anscheinend werden die auch nicht jünger.

Die „Plüschtaube“ vom Eis hat vor einigen Tagen begonnen, sich zu putzen, und sieht wieder richtig sauber aus. Der Kot ist fest trotz nach wie vor komisch grüner Farbe, und sie läuft immer noch wackelig, frisst nicht und trinkt kaum. Sie lässt sich greifen wie ein Stofftier und zeigt keinerlei Panik. Füttern lässt sie sich aber nicht gerne; nach 20 eingeweichten Körnern oder 5 ml Brei bockt sie vehement, was man ihrem mageren Körper gar nicht zutrauen würde, und will lieber spazieren gehen. Zur weiteren Abklärung wurde sie heute noch ’mal in die Vogelpraxis mitgenommen. Da der Kot unauffällig war, fiel ihnen auch nichts besseres ein, als zu röntgen. Die Leber ist etwas vergrößert, und das Antimykotikum soll sie weiter bekommen. Vorsichtshalber auch ein Schmerzmittel.

Per Anruf wird mir mitgeteilt, dass von dem Bahnsteig mit dem Todesschacht die Kadaver und die Schraube weggeräumt wurden. Aha, da wird also jetzt täglich kontrolliert. Stillschweigend die Folgen nicht abgestellter Ursachen zu beseitigen, ohne das den Verantwortlichen zu melden, ist auch keine Art. Am Vormittag hatte ich jemanden erreicht, der mir den Zuständigen nennen konnte. Dieser rief mich später zurück und versprach, eine Firma zum Nachsehen zu beauftragen. Da ich die Firma schon kenne, rufe ich den mir bekannten Ansprechpartner an. Er weiß noch von nichts, will sich aber erkundigen.

Die Muttertaube hat absolut keine Trichos mehr, so dass ich die Behandlung beende. Sie schlägt heftig mit den Flügeln nach mir, wenn ich sie zum Reinigen der Box herausnehme oder dem Küken seine Kalkdosis gebe. Meine Güte, ist der Kropf des Kükens vollgestopft. Wenn ich nicht wüsste, dass meine Ammenpaare es genauso machen, wäre ich echt beunruhigt, aber die Tauben „wissen“ schon, was sie tun – bei der Nachwuchsquote. Spätestens übermorgen kommt sie mit der Box in die Voliere; ich habe den Eindruck, sie muß sich ’mal bewegen.
Eigentlich gar nicht so schlecht, die Variante, gleich den Altvogel samt Küken mitzunehmen. Ein schmutziger Brutplatz geräumt., zwei gesunde Vögel mehr und die Aufzuchtarbeit gespart.
 
in münchen, münchner freiheit werden seit wochen beim u-bahnumbau taubenbabys aus der zwischendecke und aus kabelschächten ins tierheim gebracht, die eltern kämpfen auch um ihre babys. sehr schlimm. DAS ist auch zugefügtes leid. eine andere möglichkeit gibt es aber nicht. wer soll die tiere aufnehmen? besser als eingeschloßen werden unter der neuen spiegeldecke..

das tierheim zieht die kleinen groß.
 
Die Nester nachts ausräumen. Bei dem Kellergang haben wir auch gewartet, bis es dunkel ist. Tagsüber saß das Küken allein da.
 
Die Arbeiter haben da kein Verständnis bzw können auch vom Chef her garnichts beeinflussen. man muß dankbar sein wenn überhaupt einer von seinem privaten handy anruft, da er zufällig etwas tierlieb ist.
 
Autofahren geht grundsätzlich nur „verkabelt“, damit ich freihändig telefonieren kann. Während eines Anrufs klopft es schon wieder an. Kaum ist das Gespräch beendet, drücke ich die Rückruftaste. Eine ältere Dame berichtet mir, dass seit gestern eine Taube gegenüber auf einem Balkon in einem Katzennetz fest hängt und zappelt. Die Mieterin ist nicht da, und niemand hätte ihr bisher helfen können, die Taube dort zu befreien. „Bleiben Sie erreichbar.“ sage ich zu der Frau. „Das ist ein Fall von Tier in Not für die Feuerwehr.“ Da es sich um eine Taube handelt, lasse ich es sie lieber nicht über die 112 versuchen. Unnötiger potentieller Zeitverlust.

Also rufe ich gleich bei der Leitstelle an und rattere los. „Moment, Moment.“ sagt der Mann. „Da muss ich erst einen Kollegen von der Notrufzentrale finden, der frei ist.“ Ach so ? Bisher hatte ich in der Leitstelle immer gleich die Entgegennahme von Notrufen d’ran. Irgendwann hat man sämtliche Strukturen aller Institutionen gelernt. „Jetzt kann’s losgehen.“ sagt jemand am anderen Ende der Leitung. Ich gebe die Daten durch und bitte, Zustand und Lokalisation des Tieres bei der alten Dame vor Anfahrt zu verifizieren. „Wieso rufen Sie überhaupt bei der Leitstelle an ?“ werde ich gefragt. „Weil Sie Ihre Pflichten bei „Tier in Not“ kennen und ich mit Ihnen noch nie darüber diskutieren musste. Außerdem bekomme ich Anrufe aus dem ganzen Stadtgebiet und lande immer bei der -112 im falschen Stadtteil.“ – „Wir kümmern uns d’rum.“ sagt er.

Wiederwahltaste zur Melderin. „Die Feuerwehr ist informiert.“ sage ich. „Wenn sich niemand bei Ihnen meldet, rufen Sie mich bitte noch mal an. Können Sie sich um die Taube kümmern, wenn sie verletzt sein sollte ?“ – „Ja, wenn sie nicht wegfliegt, nehme ich sie zu mir.“ antwortet sie. „Es sind so liebe, sanfte Tiere.“ – „Bitte geben Sie mir Bescheid, wie es ausgegangen ist.“ bitte ich sie. „Die Rückmeldung, ob funktioniert, was wir veranlassen, ist wichtig für den nächsten Fall.“

Nach einer Stunde schon der Anruf. „Die Feuerwehr war nach einer halben Stunde da, hat sich aber erst dann bei mir gemeldet. Sie haben herumgeklingelt und konnten schließlich in die Wohnung über der, auf deren Balkon die Taube hing. Von dort haben sie mit einem langen Stock herumgestochert, bis die Taube raus war. Vielen, vielen Dank noch mal. Ich hätte ja nicht schlafen können, wenn das arme Tier da immer noch gehangen hätte.“

Am nächsten Morgen ruft sie erneut an. Das Netz sei jetzt ganz weg … eine Falle weniger.
 
beruhigend, dass sie da "herumgestochert" haben. :(

und wies der Taube ging? gebrochene Beine? Netzreste? etc?

sowas würde man immer gern selbst überwachen; aber bei den vielen Anfragen die Du bekommst, wäre das niemals möglich, das ist mir klar. Man ist so hilflos, wenn man sich auf andere verlassen muß. kein gutes Gefühl.

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war heut an nem unbekannten Platz in der Stadt, warf paar Körner damit die Tauben kommen und ich sie besser sehen konnte.

zwei kleine liebe mädchen warfen auch etwas von meinem Futter. Die Mutter deutlich genervt. Kommt, wir müssen auf die andere Seite zu unserer Bahn..

Hinter mir zwei Bier trinkende Männer an ihrem Stammplatz.. "Tauben Füttern ist verboten" - "wir rufen die Polizei". Ich hab dann mit ihnen geredet. Damit rechneten sie nicht. "Die Anwohner fühlen sich dann gestört, und behaupten WIR füttern die Tauben". Aber Sie füttern doch keine Tauben? "NEIN !" na, dann is ja alles gut :-p

kein sehr sinnvolles Gespräch, aber schon lustig. einfach erst mal GRUNDLOS drauf los schimpfen..
 
Nein, sie hing nur mit dem Kopf von außen im Netz. Kommt anscheinend öfter vor. Ein Kadaver hing so wochelang über dem Imbiß am Zoo. Verdirbt anscheinend keinem den Appetit in dieser Stadt. Erst auf unsere Veranlassung wurde sie entfernt und das Netz besser gespannt (auch bereits zum zweiten Mal über das Vetamt).

Die "Plüschtaube" frißt einfach nicht selbst, und ich bin langsam ein bißchen ratlos. Sie scheint wie ein Dreher, aber in Wirklichkeit "torkelt" sie. Die typische Kopfdrehersymptomatik hat sie gar nicht; in der Box sitzt sie ganz ruhig. Wenn ich raten müßte, hätte ich am ehesten gedacht, daß es ihr vom Magen her nicht gut geht, aber der Kot sieht inzwischen fast normal aus.

Heute wurden der Auftrag, die Kabelschächte auf dem Bahnsteig zu verschließen, endlich durchgeführt, verbunden sogar mit einem Reinigungsauftrag. Gerade noch vor dem nächsten Wochenende; dank Handyterror. 3 Kadaver aus dem einen und 11 aus dem anderen wurden entfernt. Habe gerade die Fotos bekommen.:k

"Mama Taube" hat wohl beschlossen, daß das Küken nun in das Alter kommt, in dem es selbst picken lernen sollte, denn es piepst jämmerlich. Tatsächlich sitzt sie mit ihm vor dem Futternapf und läßt es heftig mit beiden Flügeln "winken". Ich weiß ja, daß wir die Handaufzuchten immer zu lange verwöhnen, aber so früh machen die noch ein Theater, das man nicht lange durchhält. Die Alte scheint unerbittlich, aber abends ist der Kropf des Kükens doch voll. Es hat keine Angst vor mir, während die Mutter heftig mit dem Flügel nach mir schlägt. Inzwischen hat sie aber gelernt, daß sie einmal am Tag kurz umgesetzt wird und wohl beschlossen, daß sich die Fluchtversuche nicht mehr lohnen.
 
Vielleicht ist Plüschi einfach nur traumatisiert? Sie ist noch nicht wieder richtig im Leben zurück. Hört sich jetzt nach Esoterik an, ist aber nicht so gemeint;).

Ich bin überzeugt, dass sie einfach einige Zeit braucht, um sich zu berappeln. Bei uns Menschen hat die Psyche unmittelbare Auwirkung auf unsere Gesundheit, warum sollten wir Tieren nicht den gleichen Mechanismus zutrauen?

Alles Gute, für die Süße und natürlich auch für Küki:)
 
aber in Wirklichkeit "torkelt" sie


kann es sein, dass sie ein Tricho-Granulom oder sonstige Wucherung hat, die auf´s Gleichgewichtsorgan drückt?

wenn ihr ständig Schwindlig ist, und sie Kopfschmerzen hat, kann es doch sein, daß sie nicht essen möchte. Uns ist bei Migräne ja auch oft schlecht. ?!?

kann man das untersuchen? Dünnschicht-CT bei Taube? macht das jemand? hmm...
 
Nein, Trichos wurden behandelt, und inzwischen glaube ich, Granulomtauben zu erkennen; zumindest lag ich bei den letzten beiden, die ich einschläfern ließ, damit richtig. Wenigstens trinkt die Plüschtaube jetzt genug, so daß ich auf Körnerfütterung umgestiegen bin; das ist schon ein Fortschritt.

Das Küken, diese halbe Portion, haut sich inzwischen selbst den Kropf voll, und die Alttaube "mosert" nur noch wenig, wenn ich sie abends einmal umsetze. Das nächste Küken, egal wie alt, werde ich versuchen, einer Amme unterzujubeln; was für eine Arbeitserleichterung.
 
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