Eine traurige Kükengeschichte

Diskutiere Eine traurige Kükengeschichte im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo! Ich möchte gerne über unsere Erfahrungen als absolute Papageienneulinge berichten, die jedoch ein trauriges Ende nahmen. Es soll auch...
Ein Ta der nie eine sonde in einen vogel eingefuhrt hat, wird es dem klienten nicht vorher sagen und wird es trotzdem machen...es heisst nicht das er den vogel umbringen wird aber wenn es der fall ist, wird es es nicht zugeben...so funktionniert es meistens.
Deswegen besser einen sehr guten ta in unserer liste haben .
Patrick war bei einer sehr guten vk TÄ aus unserer Liste und ich denke mal, diese hatte sicherlich keine Probleme mit der Knopfsonde umzugehen.

Danke Patrick, dass Du uns Eure Geschichte erzählt hast und damit vielleicht anderen Züchter ins Handwerk legst.
Vorwürfe sind hier fehl am Platz, denn Patrick gibt zu, was ihnen für Fehler unterlaufen sind. Hut ab, dass jemand den Mut hat, so zum eigenen Verhalten zu stehen. Das Baby ist gestorben, das Kind in den Brunner gefallen. Es zeigt mir einfach, dass wir in Sachen Prävention nicht genug machen können. Patricks Schritt zeigt uns auf, wie wichtig das ist. Statt Vorwürfe stecken wir unsere Energie lieber Erfahrungen, Verhalten unserer Grauen, Gefahrenquellen usw. denn Stoff haben wir genug.
Haben wir alle nicht auch Fehler gemacht - schön für uns, wenn es nicht so schlimm ausgegangen ist.
Terry, das hast Du wirklich schön geschrieben, ich sehe es genauso.
 
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Es tut mir so unglaublich leid, was mit der Kleinen geschehen ist und es zeigt mir, wie wichtig es ist sich mit dem Thema genau und intensiv vorher zu beschäftigen. Und trotzdem ist man vor Fehlern nicht gefeit. Ich habe auch schon einiges verkehrt gemacht, im Glauben, das Richtige und Beste für meinen Kleinen zu tun. Ich habe gelernt und ich bin klüger geworden, durch intensives Nachfragen und viel eigene Erfahrung. Lieber Patrick, in Zukunft werdet ihr klüger und achtsamer sein, ich hoffe, ihr habt euren Wunsch nach einem oder mehreren gefiederten Freunden nicht aufgegeben.

LG Jesse
 
Hallo,
also ist der vogel von "aspiration"gestorben...d.h. jemand hat ihm mit der spritze den brei in die luftrohre gespritzt?
oder noch zu schnell, oder zu kalt den brei gegeben der vogel hat gewurgt und dann ist der brei in die luftrohre gelangt.?

Graue sind sehr sensibel fur die temperatur, wenn zu kalt, wurgen sie hoch...





p.s.

mit 8 wochen hatte diese zuchterin ganz einfach in einem tag, den vogel auf loffelfuttern umstellen...das ist so einfach und ohne gefahr.
 
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@papugi

Richtig, das Kleine ist letztendlich kläglich erstickt. Ich kann mich zwar nicht davon freisprechen, dass uns dieser Fehler unterlaufen ist, aber ich halte es eher für unwahrscheinlich. Unsere TÄ erklärte mir, dass, wenn ein Vogel etwas in der Luftröhre hat, das Atemgeräusch umso lauter ist, je höher der Fremdgegenstand liegt. Ist er schon tiefer gewandert, wird das Geräusch leiser. Uns fiel das Atemgeräusch erst auf, als wir das Kleine ganz dicht bei uns am Ohr hatten. Bei der Fütterung nahmen wir uns sehr viel Zeit, das Futter wurde warmgehalten oder auch erneuert. Jede Spritzenfüllung haben wir vorher genau auf die notwendige Temperatur kontrolliert. Nahm der Vogel nur langsam und widerwillig an, wurde der Spritzeninhalt erneuert. Wir haben es nie einfach hineingespritzt, sondern nur den Schnabel gefüllt, schlucken musste sie von selbst. So konnte die Fütterung aufgrund ihrer Verweigerung auch mal locker eine Stunde und mehr dauern. Dabei schaffte sie kaum mehr als 2 - 3 Spritzen, also ca. 30-40g Futter (berechnet nach dem Vorher-Nachher Gewicht des Vogels).
Wie gesagt, ich kann nicht ausschließen, das wir trotzdem etwas falsch gemacht haben. Diese Verunsicherung ist absolut schrecklich.


@Jesse35

Ja, das Thema Papageien ist bei uns nicht abgeschlossen. Wir werden uns ein Pärchen anschaffen, aber das wann, das können wir noch nicht beantworten. Erstmal werden wir diese Geschichte hier durchkämpfen, und wenn wir glauben, das wir jetzt wirklich genug Ahnung gesammelt haben, dann ist es soweit. Unsere TÄ steht uns da sehr zur Seite, sie hat uns schon viel Informationen über die Haltung weitergegeben. Es ist schon so, wenn man Dinge liest, dann bleiben sie nicht so im Kopf wie Dinge, die einem erklärt werden.
Ich glaube, es ist für alle Neulinge sehr ratsam, sich am besten mit Papageienbesitzern an einen Tisch zu setzen. Da wird bestimmt mehr gelehrt als auf 1000 Seiten Druck.

Schöne Ostertage,

Patrick
 
Mach Dir dennoch nicht zu große Vorwürfe, es ist immer leicht hinterher von außen zu sagen, daß ihr ja mit Schuld seid und es ja offensichtig war, daß hier was nicht stimmt.So wie ich den Bericht von Dir entnehmen konnte, scheint seitends der Züchterin ja auch einiges sehr fraglich gelaufen zu sein.(oft hört man blöderweise nicht auf sein Bauchgefühl, weil es heute meist drum geht kopfmäßig zu handeln und wird man erst durch eigene Erfahrung hellhöriger, die hattet ihr ja damals noch gar nicht)

Ich fürchte fast, daß der Umgang der Züchterin mit den Tieren sicherlich noch andere Küken schaden wird und es nur eine Frage der Zeit war, daß dies schief geht.
 
Leider passiert es immer wieder, dass mit Tieren grober Unfug getrieben wird! Hauptsache, der Gewinn stimmt!
Das ist ein himmeltgrauriges Kapitel unserer heutigen Gesellschaft.

Aber es gibt auch immer wieder Menschen wie du und ich und viele,viele andere, welche sorgsam mit ihren Tieren umgehen!!
Deine Worte haben mich sehr berührt und dein Aufruf war richtig!

Trotzdem wünsche ich dir eine schöne Ostern!
 
Hallo Patrick,

Danke für Deine ausführliche Beantwortung der Fragen ;)
Mir sind da noch weitere Fragen in den Kopf gekommen, die Du aber im Laufe des Treads doch noch z.T. beantwortet hast. ;)

Was mir nur noch nicht ganz klar geworden ist...........

Habt ihr das Futter jedes Mal frisch angerührt? Die Konsistenz hätte 1:2 bzw. 1:2,5 sein = 1 Teil Wasser : 2,0 bzw. 2,5 Teile Futter sein sollen.
Pilze entstehen mitunter durch verunreinigtes Futter (auch in der unten erwähnten Literatur nachzulesen). Auch das Warmhalten von Futter läßt Keime wachsen.

Und wie Papagui bereits schrieb, wäre jetzt die Zeit zur Zufütterung gegeben gewesen; z.B. gequetschte Banane. Das der Vogel anfängt das Haundaufzuchtfutter zu verweigern ist auch nichts Ungewöhnliches.

Auch setzt man dem Aufzuchtsfutter zur Stärkung des Immunsystems zusätzlich Lactobaziellen zu (z.B. PT12). Das Aufzuchtsfutter enthält bereits Lactobacillen, die oftmals nicht ausreichen.

Unabhängig davon lag das Gewicht (noch) im Normbereich eines 8 Wochen alten Graupapageis, zumal es sich ja nun nachweislich um eine Henne gehandelt hat.
Wagner hat in seinem Buch zur Handaufzucht Beispieltabellen, die das belegen. Und auch bei Matthias Reinschmitt nachzulesen.

Ich denke auch, das die eigentliche Problematik die Aspiration von Flüssigkeit/Nahrung gewesen ist, die den Wachstum von Keimen begünstigt hatte.

Wem dieser Fehler nun unterlaufen ist, läßt sich im Nachhinein nicht mehr feststellen.
 
@Pico

Hallo,

Ja, das mit den Lactobazillen sagte meine TÄ auch und gab mir Tütchen mit, die ich in der Tiefkühlung aufbewahren sollte. Futter haben wir versucht dazu zu geben, z.B. diverse Sorten Obst. Das mit dem Warmhalten darfst du nicht falsch verstehen.
Wir haben das frisch angerührte Futter während der Fütterung in einem zweiten Becher, der mit Heißwasser gefüllt war, warmgehalten und ständig die Temperatur im Auge behalten. Dauerte die Fütterung zu lange, wurde das komplette Futter erneuert.
Wir gehen generell bei all unseren Tieren kein Risiko ein, was das Futter angeht. Lieber einmal mehr den Krempel wegschmeißen, als einmal zu wenig und die Tiere werden krank.

Ich denke mal, das wir dem von dir beschriebenen Mischungsverhältnis recht nah waren. DIe Züchterin sagte uns kein Verhältnis, sondern rührte das einfach an und sagte : "Muss flüssig sein..."
Na, wir haben uns da nicht dran gehalten, wenigstens da siegte das von univers beschriebene Bauchgefühl.

Angeblich hatte unser Vogel bei der Abgabe 535g, allerdings wissen wir nicht, ob das vor oder nach der Fütterung war. Vor unserer ersten Fütterung hatte sie 508g, danach ging es stetig abwärts und pendelt dann bei dem beschriebenen Gewicht.
Die Ernährungsfrage und den Pilz hätten wir bestimmt mit der Unterstützung unserer TA in den Griff gekriegt, da bin ich mir sicher.

LG,
Patrick
 
Hallo Patrick,

Vielen Dank für Eure Geschichte und es tut mir unendlich Leid,es ist einfach sehr traurig was passiert ist.
Leider wird Handaufzucht von Papageien /Sittichen sehr oft bagateliesiert,so das viele potenzielle Halter sich es zutrauen.Es gibt viele Anzeigen mit niedlichen Kükenbildern und Text dazu:"sie bekommen genaue Instruktion,es ist ganz einfach und dauert ca. 5-10 min"
Es ist mehr als unverantwortlich,in Euren Fall hätte die Züchterin niemals nicht futterfesten Vogel verkaufen dürfen.Es war ein schnelles Geld für sie und wenig Aufwand.
Habe schon selber öfter Sittiche ,Sperlingspapageien und einen Papagei aufgezogen und hatte nicht nur einmal Schweisperlen auf der Stirn dabei,bin auch froh das wir schon länger kein "Notfall" gehabt haben.Das Futter darf ab bestimmten Alter nicht flüssig sein sondern breig/sämig ,umso flüssiger es ist desto höher die Aspirationsgefahr.Es gibt noch viele andere, verantwortungsvolle Züchter,wünsche Euch viel Kraft und trotzdem Frohe Ostern.
 
.............Das Futter darf ab bestimmten Alter nicht flüssig sein sondern breig/sämig ,umso flüssiger es ist desto höher die Aspirationsgefahr.Es gibt noch viele andere, verantwortungsvolle Züchter,wünsche Euch viel Kraft und trotzdem Frohe Ostern.

Das ist richtig...die meisten ptshop bei uns futtern zu flussig was wiederum verursacht das das kuken hungrig ist und oft nach futter weint...

Man muss aber auch wissen das kuken, wenn sie u gefahr 450 gramm wiegen oder sich dem gewicht eines erwachsenen nahrer, die futternahme verlangsamen. Meistens ist es die morgenfutterung.

Sie mussen erst ihre neugierde befriedigen, sich alles anschauen, flugel schlagen usw und dann nur akzeptieren sie zu fressen.
So wie du sie anscheinend gefuttert hast, ist die gefahr von "aspiration" da aber quasi null...

Ich denke auch das auch:
Ich denke auch, das die eigentliche Problematik die Aspiration von Flüssigkeit/Nahrung gewesen ist, die den Wachstum von Keimen begünstigt hatte.

Pilze brauchen eine gewisse zeit um sich zu entwickeln...
In diesem alter wurde ich aber eine mahlzeit nicht durch bananenbrei ersetzen..nach der mahlzeit mit aufzuchtsbrei, wenn sie voll sind, nehmen sie gerne neuenahrung wie banane auf ..man kann ihnen diese dann geben.
Ein stuck in den fingern halten...
 
Die verantwortung des kaufers war, sich zu erkundigen...aber ich weiss und kann es verstehen wie sehr man das kuken will und das je junger es ist umso mehr will man es...es ist namlich zu suss... Der zuchter muss hart arbeiten um die grenze zu ziehen. In diesem fall hat er das gegenteil getan...ich habe das gefuhl hier stimmt etwas nicht mit der entscheidung des zuchters.



Ich finde es auch mutig von dem vogelbesitzer das tragische ereignis zu posten...hoffentlich liest es zufallig jemand der es braucht.
danke

Ja mutig ist es.
Eventuell wusste der TE beim Posten gar nicht, wie mutig er da war.:D

Man kann aber Käufern nicht wirklich vorwerfen, dass sie denken, dass ein Züchter Experte ist und ihnen schon das richtige empfehlen wird.

Auf der anderen Seite erstaunt mich, wie viele Leute anscheinend keine Probleme darin sehen, ein Küken von Hand aufzuziehen, d.h. auch nachts regelmäßig zu füttern und eben einen doch recht kleinen und fragilen Vogel (selbst beim Hundewelpen könnte man ja noch Angst haben, dass man "etwas kaputt macht".
Wer hat überhaupt so viel Zeit, über Wochen (?) mehr oder weniger 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen zu können?
Bei Hildegard Niemann las ich mal, dass ein einzelner junger Graupapagei, als Küken (allerdings meiner Erinnerung nach futterfest) gekauft, im ersten Jahr niemals alleine gelassen werden dürfte, es müsste also immer jemand da sein.
Wer will und kann das auf sich nehmen?

Vorwürfe bringen jetzt gar nichts, nur Empfehlungen fürs eventuelle nächste Mal.
Am besten als Anfänger einen etwas älteren Vogel nehmen, der schon an Menschen gewohnt ist, also quasi schon etwas "vorgezähmt".
Und am allerbesten einen, der schon einen Partner hat, der ebenfalls zahm ist.
Bei Graupapageien kann das eine Nachzucht von einem Halter sein, der seine Vögel eine Zeit lang bei sich gehalten hat, eine Nachzucht von einem guten Züchter (Frage: Wie will man das beurteilen?) oder ein Pärchen, das ein anderer Halter aus diversen Gründen (Alter, Umzug, andere Lebenssituation, Kinder) abgibt.

Vielleicht sollte man nicht sagen "nehmt keine nicht futterfesten Jungtiere", das klingt so nach Spielverderber und eher abstrakt.

Vielleicht sollte man detailliert aufführen, worauf man sich dabei einlässt, erst mal ohne die psychischen Schäden für den Vogel zu erwähnen, sondern rein die Aufgabe und Verantwortung, die der Mensch dabei übernimmt.
Auch die Möglichkeiten, den Vogel beim Füttern unabsichtlich zu verletzen.
 
@Stephanie

Ich gebe dir recht. Das Problem ist leider, das die Warnung "Nehmt keine nicht futterfesten Tiere..." leider zu schnell vergessen wird, das ist genauso wie "Rauchen kann Krebs hervorrufen", "Alkohol kann zur Abhängigkeit führen". Schnell denkt man "Ach, das kann mir nicht passieren, ich krieg das schon hin...".
Haben wir so gedacht? Ich glaube, indirekt schon. Wir haben uns auf unsere Erfahrung bei anderen Tieren berufen, denn wir haben Hundewelpen großgezogen, kranke Ponies gepflegt und unsere Freizeit immer schon den Tieren gewidmet. Der Zeitaufwand wäre kein Problem gewesen. Meine Frau ist nicht berufstätig und ich bin durch meine Schichtarbeit auch flexibler als mancher 8-16 Uhr Mensch. Die Rahmenbedingungen waren gegeben, aber nicht das Bewusstsein des Risikos einen nicht futterfesten Vogel aufzunehmen. Jetzt noch ein bißchen Schabilabi von der Züchterin und...schwupps...schon ist man stolzer Kükenbesitzer.

Unsere TÄ hat uns als erste die Augen geöffnet. Ohne einen zu schelten hat sie uns aufgezeigt, welches Risiko wir eingegangen sind und wie wichtig eine ungestörte Kindheit für ein Küken ist.

Ich denke, es müssen drastische Mittel her, um Neulingen wie ich es war klarzumachen, wie gefährlich das ist. Daher meine Geschichte. Das sie vielen von euch als Experten nahe gegangen ist, zeigt mir, das ich den richtigen Ton getroffen habe. Ein Neuling sollte, so hoffe ich inständig, noch beeindruckter sein und sich nach der Geschichte von Han's Schicksal sagen "Niemals falle ich auf solche abgefeimten Züchter herein..."
Wenn das auch nur ein einziges Mal funktioniert, dann war Han's Tod nicht umsonst.

Und das stimmt mich innerlich glücklich.

LG, Patrick
 
noch eine kleinigkeit die bestimmt alle wissen oder auch nicht:))
im alter von 4 wochen geht eine grosse anderung im immunsystems des kukens vor...(bourse de Fabricius)...andere strukturen als die Bourse ubernehmen progressif die verteidigung des organismus...das ist der zeitpunkt wo der vogel, wenn in kontakt mit polyoma oder anderen sachen, sehr vulnerabel ist... dann noch der stress des wechsels der umgebung und die situation kann schnell lebensgefahrlich werden. Wenn der vogel bei dem neuen besitzer krank wird oder stirbt, kann der verkaufer alles mogliche fur seine verteidigung sagen und seine schuld ist immer schwer zu beweisen.

So verliert man kuken, geld und vertrauen zu menschen :))
 
Thema: Eine traurige Kükengeschichte

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