Einfach so ein paar Sachen die einem in die Finger kommen. ( Museumslager)

Diskutiere Einfach so ein paar Sachen die einem in die Finger kommen. ( Museumslager) im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Beim komplett Umlagern eines Museums kam einem manch besonders in die Finger. Die Bestimmungen sind dort leider oft mangelhaft. Da muss man...
Eric

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Beim komplett Umlagern eines Museums kam einem manch besonders in die Finger. Die Bestimmungen sind dort leider oft mangelhaft. Da muss man nochmals arg über die Bücher. Alles zusammen etwa 10 000 Vögel.
 

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Das Meiste um 1860 herum ins Museum gekommen. Eine Menge der wissenschaftlichen Namen haben sich geändert. Die ganze Reihenfolge ebenso. Bei manchem hatte ich erstmal auch nur ein Kopfkratzen, was denn das nun wieder sein soll. Leider reichte die Zeit nicht um alles genau zu bestimmen.
Es ging ja darum alles aus dem alten Lager zu reinigen, abzupacken, transportieren und neu einzuräumen. Da gabs ja nicht nur Vögel sondern auch Elefanten, Büffel, Eisbären...........
 

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Museum Zürich und das gilt in der Schweiz als nicht besonders Grosses.
Also mit dem Kleinkram, Muscheln und Insekten etc. dürften es dort gegen eine Million Exemplare sein.
Von den Vögeln sind ja nur etwa 3300 Arten vorhanden. Also nur etwa ein drittel aller Vogelarten die es gibt.
Bern hat über 6 Mio Exponate. Basel dürfte noch mehr haben.....
Gesammelt wird in Zürich nicht mehr gross. Der neue Standort hat auch bereits schon fast keinen Platz mehr.
Lagergebäude, Hochsicherheitstrakt mit Badges, Codes, Bewegungsmeldern etc.
Da kommt so leicht keiner rein. Fast jeder hat da schon Fehlalarm ausgelöst. Innert 15 Minuten stehen die Uniformierten da.
Ist mir selber auch mal passiert. Türe nach Code eingeben zu schnell geöffnet, Bewegungsmelder war noch nicht aus.

London als grösste Vogelsammlung hat etwa 1 Mio Vögel und Eier. Da sind gut 95% aller Vogelarten vertreten.
Insgesamt gut 80 Mio Objekte mit den Säugern, Insekten etc. .
 
Zuletzt bearbeitet:
@Karin G. Neben dem Bisonskelett ist ein kleinerer Wal. Dürfte Schwertwal sein.
Der Schädel des Finnwals hatte da noch keinen Platz, Steht noch im Kellergeschoss. Ist ja auch ein paar Meter lang.
 
Toll, Dankeschön für diesen interessanten Beitrag. Was geschieht mit den Exemplaren, für die kein Platz mehr vorhanden ist?
 
Es ist alles am neuen Standort gelagert. Nichts wird entfernt. Ein einziges Stück wurde ausgemustert. Ein zerfressenes Meerschweinchen ohne Daten.
Bei den Vögeln ist das letzte Gestell voll. Bei den Grosssäugern hats noch ein bisschen Platz. Skelette fast voll. Kleinsäuger fast voll. Neues dürfte kaum mehr hinzukommen.
Alles nur Lagerbestände, die kaum jemals jemand sieht. Für die eventuelle spätere Forschung gelagert.
Es fand alles Platz, nur einfach wie beim Finnwal und ein paar anderen Sachen, in anderen Depoträumen.
Fast vergessen: Reptilien, Fische und so hats ja auch noch. Molluskensammlung und und.
Alles mehrere Hallen voll.

Und ja: Eine Federsammlung! Die hatte aber in einer kleinen Schublade platz. lol.
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. So einen Job hätte ich auch gerne gemacht.
 
Vom Job her: Auslagerung und Reinigung: drei Stockwerke tief unten, 9 Grad.
Heizung sinnlos bei den Filterluftabzügen.
Komplett Schutzanzug , Haube mit Belüftung, Kompressorlärm.
Türe 1 dann Schleusentüre , noch eine Schleusentüre, noch eine Schleusentüre, dann Sammlungsdepottüre.
Keiner geht mit Schutzanzug aus der Schleuse raus. Jedes mal Schutzanzug vernichten. geforderte Zeit in der Schleuse verweilen und sich durchblasen lassen.
Nächstes Klo 100m durch Gang, Lift rauf .
Also man muss seine Bedürfnisse anpassen und einteilen. Nur mittags werden die Räume mal kurz verlassen.

Ganz fies, wenn man mit so einer Schutzhaube mal niessen muss. Scheibe vor dem Gesicht.
 
War interessant aber belastend.
Und immer aufpassen, dass kein Durcheinander entsteht, kein Ettikett verloren geht, die Reihenfolge eingehalten wird. Alles nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zumindest für den Moment.
Transportsicher Verpacken, Beschriften, kontrollieren........
 

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Danke für die näheren Umschreibungen deiner Arbeit. Nun ja, hat nicht jeder Beruf auch seine Schattenseiten? Ich habe das Gefühl, du machst es ja auch trotzdem gerne.
 
Komplett Schutzanzug , Haube mit Belüftung, Kompressorlärm.
Türe 1 dann Schleusentüre , noch eine Schleusentüre, noch eine Schleusentüre, dann Sammlungsdepottüre.
Keiner geht mit Schutzanzug aus der Schleuse raus. Jedes mal Schutzanzug vernichten. geforderte Zeit in der Schleuse verweilen und sich durchblasen lassen.
Das ist ja der Wahnsinn. An "meinem" Museum gibts ca. 6 Millionen Objekte, aber das meiste sind kleine Nasspräparate.

Schutzanzug vernichten... Weil die Präparate so stark belastet sind?

Und was um Gottes Willen ist der erste Vogel? :D Sieht aus wie ein Bussard, aus dem man einen Sekretär machen wollte.
 
Buteogallus urubitinga. Schwarzbussard juv.

Die Belastung war wahrscheinlich unbedeutend. Alle Teilnehmer vorher und nachher Blut und Urintest gemacht. Keiner hatte was, klar.
Während der Reinigung wurden keine Raumluft Messungen gemacht. Vielleicht hätte man dann festgestellt, dass der Aufwand unsinnig war und dann wärs ja peinlich geworden.
Hab vor Jahren schon einmal so eine Aktion gemacht. Aber ohne Schutzanzug, Schleusen und so. Resultat = War kein Problem.
Der ganze Arsenhype ist völlig übertrieben.
 
Was mögliche Gifte betrifft. Ein Objekt hatte einen Kleber dran , von einer Spezialfirma getestet und mit Warnschild versehen, von wegen Arsen.
Wer das Präparat gemacht hat stand auch da. Nur: Ich kenne diese Person. NIemals hat sie Arsen verwendet. Never ever. Die war immer ganz pingelig , dass sowas niemals vorkommen darf.
Also ich hab auch meine begründeten Zweifel, dass diese Firma sauber arbeitet. Es prüft ja keiner mehr nach ob das jetzt stimmt was die angeben.
Abschlussergebnis betreffs dieses Themas von unserem Bundesamt für Gesundheit: Bei normalem Umgang: Kein Problem.
 
Buteogallus urubitinga. Schwarzbussard juv.
Danke, habe ich mir noch nie genau angeschaut!

Die Belastung war wahrscheinlich unbedeutend. Alle Teilnehmer vorher und nachher Blut und Urintest gemacht. Keiner hatte was, klar.
Krass!
Totales Gegenteil: Vor ein paar Jahren war ich für einen Forschungsaufenthalt im Museum König Bonn. Ein Mitarbeiter begleitet mich, wir dann mit den Nasspräparaten nicht ins Labor (wie ich erwartet hätte), sondern ins Büro. An den Schreibtisch gesetzt, Deckel auf, und mit nackten Händen holt er ein über 170 Jahre altes Reptil (einer bekannten Forschungsexpedition) aus dem Glas und klatscht es auf den Tisch. Ich habe dezent gestaunt.
 
@Karin G.
Bei dem im Museum fehlen Rippen und Vorderflossen. Könnte aber hinkommen. Hab mir das Etikett nicht näher angeschaut, nur ein paar vorhandene Defekte repariert.
Es ist ohnehin alles nur mit den Wissenschaftlichen Namen bezeichnet und oft hat es nur eine Nummer. Da muss man dann im Museumskatalog nachsehen, wobei es auch noch alte Nummern hat die nicht mehr gelten.

Also bei der Arbeit hat es z.B. eine Nr. auf der Reparaturliste.
Also erstmal herausfinden was das denn sein könnte. Man findet einen wissenschaftlichen Namen. Ok. Also mal sehen um was es sich handeln könnte und wo das Ding denn in all den Regalen steht.
Z.b. Ein Nasua nasua Ok, Ein Nasenbär. Alles geordnet nach wissenschaftlicher Reihenfolge. Also muss man wissen, dass es sich um etwas aus der Familie der Procionidae handelt. Muss also im Bereich der Musteloidae bei den Carnivoren in den Regalen sein. Dann nur noch die richtige Nummer finden.

Die Chroicocephalus ridibundus solll ein beschädigtes Bein haben. Kein blasser Schimmer was das sein soll. Man entdeckt, das war noch bis vor kurzem die Larus ridibundus. Na dann hätt ich sofort gewusst, dass es eine Lachmöwe ist.
Bei den beschrifteten Regalen: Charadriiformes unter den Laridae , bei den Chroicocephalus. Nr 206 385 . Alles ganz einfach.

Ebenso hat sich die Reihenfolge, die wir uns noch in den älteren Bestimmungsbüchern gewohnt sind geändert ( Ebenso natürlich dieselbe in den Regalen). Systematik der Vögel – Wikipedia

Selbst die Trivialnamen werden zum Teil geändert, weil sie diskriminierend seien.

Also alles ganz einfach. Die Falken sind jetzt nach den Spechten, vor den Papageienartigen zu finden. Die Eulen direkt nach den Greifvögeln, vor den Mausvögeln, Hopfen und Racken.
Da kann man wieder jede Menge neue Bücher drucken.

Ps: Mit der Zeit passierte es mir manchmal , dass ich bei einem vorbeifahrenden Auto die Nummer anschaute und dachte: Das muss was bei den coraciidae sein, Mitte links im Raum 2. lol.
 
Und um bei den Greifvögeln zu bleiben:
Schrei und Schelladler sind keine Aquilas mehr sondern Clangas.
Habichtsadler ist dafür ein Aquila geworden und der Zwergadler bleibt, oder ist wieder ein Hieraaetus, was übersetzt Habichtsadler heissen würde.
Einfach damits keinen Durcheinander gibt, lol.
Die Neuweltgeier wurden um 1980 den Störchen angegliedert und später dann wieder den Greifvögeln angehängt. Weitere Aenderungen vorbehalten.

Die entsprechenden Organisationen verhandeln jedes Jahr mehrfach was nun was sein soll.

Das ergibt in diesem Lager jedes Mal ein Umräumen, weil alles nach aktueller Systematik geordnet ist.

Aber nicht so schlimm. Ein Ohrenbaumsegler steht auch noch zwischen den Zwergfalken. Jemand hat ihn versehentlich wegen optischer Aehnlichkeiten offenbar dahin gestellt. ( Keine Artangabe auf dem Etikett). Habs dann bemerkt und angegeben. Ist aber nicht ganz einfach zu ändern, bin ja kein anerkannter Wissenschafter, also nur Laienmeinung.

Unter Buteo ( Bussard) ist auch ein Schreiadler etc. Sowas muss die Museumsleitung aber erst absegnen und das Etikett ändern, auch den Standortverweis und dann umplatzieren. Alles nicht so einfach.
In der Schublade mit den Bubos ( Uhus) ist auch keiner drin, ausser die wären auf das Mass eines Steinkauzes geschrumpft. Da gäbs noch viel Arbeit. Aber dafür bin ich nicht qualifiziert genug und vieles müsste ich auch recherchieren.

Hab jedenfalls einiges dort gelernt, als einziger im Team mit etwas Fachwissen.

Wann immer ihr mal die Möglichkeit habt: Fragt ob ihr mal einen Blick in die Lager eines Museums werfen könnt.
 
Thema: Einfach so ein paar Sachen die einem in die Finger kommen. ( Museumslager)

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