Einsamkeit Grünzügelpapagei

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Lea0801

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Hallo liebe Vogelcommunity :)

Mein Grünzügelpapagei „Zazu“ (männlich, ungefähr 6-8 Jahre alt) ist ein sehr aufgeweckter und lebensfroher Papagei. Er ist soweit lieb und handzahm.
Seit ungefähr 2 Wochen allerdings, verändert sich seine Persönlichkeit. Er klappert mit seinem Schnabel extrem am Käfig, ausserdem möchte er 24/7 etwas mit seinem Schnabel kaputt machen. Weiterhin wird er auch aggressiv mir gegenüber. Wenn ich ihm meine Hand (mit ausreichend abstand) anbiete, kommt er agressiv auf mich zu und beisst mir stark in den Finger. Auch wenn ich ihn aus seinem Gehege rausholen möchte, verfolgt er konstant und agressiv meine Hände. Somit habe ich schon einige Wunden. Zu anderen Personen ist er lieb. So kenne ich ihn garnicht und verzweifle so langsam. Ich erinnere mich auch nicht an ein für ihn traumatisierendes Erlebnis.

Zurzeit wird er allein gehalten, ich weiss das Papagein sehr gesellige Tiere sind und einen Partner brauchen. Ich mache mir langsam Sorgen, dass er sich nun nach der Zeit bei mir einsam fühlt und ich ihn schwerenherzens zu seinem Wohl abgeben muss (ein 2. Papagei kommt für mich leider nicht in Frage).

Hat jemand ähnliche Erfahrung oder eine Idee warum er sich aufeinmal so verhält?
Danke im Vorraus !
Lg
 
ich war leider noch etwas jünger, als ich ihn bekam, weiss es daher nicht genau.
Wir holten ihn direkt vom Züchter, aus einer Handaufzucht. Also habe ich ihn schon fast so lang, wie er überhaupt alt ist und bin somit seine erste „richtige“ Besitzerin.
Leider hatte er bei mir noch nie einen Partner.
 
Typisches Verhalten einer geschlechtsreifen frustrierten Handaufzucht. Sollte sich eigentlich herumgesprochen haben, dass Einzelhaltung keine Option ist - nie- und Handaufzucht die Quelle vieler zusätzlicher Probleme. Aber egal....Er braucht dringend einen gegengeschlechtlichen, ähnlich alten Artgenossen, ehe er vielleicht mit Selbstverstümmelung beginnt.
Und keine Sorge, zwei Papageien brauchen weder mehr Platz, noch machen sie mehr Arbeit als einer.
Bei der Vorgeschichte kann es aber mit Pech 1-2 Jahre dauern, bis er einen Partner wirklich akzeptiert. Kann....muss nicht, kann auch sehr viel schneller gehen.
Du solltest Dir aber einen erfahrenen Halter als Mentor dazuholen, da man dabei sehr viel falsch machen kann, was den Prozess leider unnötig um viele Monate verlängern kann.
 
Der Käfig ist etwa 2 Meter hoch und etwa 1,50x1,50 in der Breite und Länge, er hat mehrere Sitzmöglichkeiten und Spielzeuge die ich nach Bedarf wechsle oder in der Position umtausche. Nachmittags und Abend hat er 2-4 Stunden Freiflug in meinem Schlafzimmer, je nachdem nehm ich ihn auch mal mit in die Küche, wenn ich eben dort beschäftigt bin.
 
Und keine Sorge, zwei Papageien brauchen weder mehr Platz, noch machen sie mehr Arbeit als einer.
Bei der Vorgeschichte kann es aber mit Pech 1-2 Jahre dauern, bis er einen Partner wirklich akzeptiert. Kann....muss nicht, kann auch sehr viel schneller gehen.
Du solltest Dir aber einen erfahrenen Halter als Mentor dazuholen, da man dabei sehr viel falsch machen kann, was den Prozess leider unnötig um viele Monate verlängern kann.
Genau der springende Punkt, warum ich keinen 2. Papagei möchte. Ich traue mir eine Annäherung zwischen 2 Papagein schlicht weg nicht zu, vorallem nicht unter den Umständen.
 
Der Käfig ist etwa 2 Meter hoch und etwa 1,50x1,50 in der Breite und Länge, er hat mehrere Sitzmöglichkeiten und Spielzeuge die ich nach Bedarf wechsle oder in der Position umtausche. Nachmittags und Abend hat er 2-4 Stunden Freiflug in meinem Schlafzimmer, je nachdem nehm ich ihn auch mal mit in die Küche, wenn ich eben dort beschäftigt bin.
Hm, an deiner Stelle würde ich ernsthaft überlegen, ob du ihn in erfahrene Hände abgibst, wo er dann auch einen Partner bekommt (am besten hier über das Forum suchen) und dann würde ich sehr gründlich nachdenken, ob du weiterhin Vögel halten möchtest und wenn ja, würde ich ggf. nach einem schon zahmen Pärchen mittleren Alters suchen, das relativ einfach zu halten ist, also eher kleinere Vögel, Wellensittiche oder so. Diese kann man auch relativ problemlos zu viert halten und dann hätte man reichlich Möglichkeiten für Beobachtung und Interaktion. Manchmal geben ja gute, ältere Halter ihre Vögel ab, weil die Halter zu starke Einschränkungen haben. Danach würde ich Ausschau halten.

Je nach Maschengröße deiner Voliere wäre sie dann auch für Vögel dieser Größe ausreichend.

Dein Grünzügel braucht mMn jetzt einen sehr erfahrenen Halter, der weiß, wie er bei einer "Resozialisierung" vorgehen muss. Der Vogel kann wohl bis zu 40 Jahre alt werden, also hätte er noch die Chance auf ein langes, zufriedenes Leben. Es gibt Halter, die sich auf solche "Projekte" spezialisieren!

Lies mal Berichte über Einzelhaft bei Menschen. Bei Tieren ist das auch nicht anders. Sie werden merken, dass etwas fehlt, sie werden immer wieder Frust und Verzweiflung erleben und können das meist nicht so mitteilen, dass der Mensch es versteht.

Ich hatte mal einen Wellensittich, der von Anfang an zu zweit war und dann musste der Partner operiert werden. Das Weibchen war eigentlich sehr gesellig und auch zahm, war immer aktiv unterwegs und die 3 Tage, in denen der Partner weg war, hat sie fast keinen Ton gesagt saß fast nur auf der Stelle. Als der Partner wiederkam, war sie wieder normal.

Könntest du nicht überlegen, dass du vielleicht jetzt viel Zeit mit deinem Vogel verbracht hast und dich darauf einstellen könntest, dass du ihn jetzt weiterziehen lässt und dir vielleicht entweder Vögel anschaffst, die schon zahm und zusammen sind oder andere Haustiere, die man auch alleine halten kann? Da gibt es zwar wenige, aber doch ja einige Arten.
Die Vögel haben so viele Verhaltensweisen, die sie nur zu zweit ausleben können (Gefiederpflege des Partners, füttern, balzen), und so viele Aktivitäten üben sie nur sehr ungern alleine aus (fressen, schlafen etc.). Da gibt der Partner einfach mehr Sicherheit. Meist siehst du bei Pärchen oder in Gruppen auch, dass immer beide/ viele Vögel an einer Stelle sitzen und nicht bspw. einer auf dem Freisitz, der andere auf der Schaukel. Sitzt einer auf dem Freisitz, kommt der andere meist hinterher. Alleine ist ein Vogel oft sehr verunsichert, was er jetzt machen könnte und fühlt sich dabei halt auch nicht sicher.
Wie gesagt: Überlege dir mal, was du machen würdest, wenn du komplett alleine wärest für eine Woche und auch nicht lesen, fernsehen, online gehen etc. könntest, also nur dich selbst bspw. in einem Ferienhaus aufhalten müsstest. Und wenn das für dich entspannend wäre, überlege, wie viele Wochen, Monate, Jahre du das aushalten würdest.

Es ist ja überhaupt keine Schande, wenn du jetzt erkennst, dass der Vogel halt Gesellschaft braucht.

Wenn du selbst einen Partner aufnehmen möchtest, lasse dir hier noch mal sehr detailliert erklären, wie man da vorgehen und worauf man achten muss. Das kann auch erst mal Aggressionen geben etc. - das ist dann aber meist kein Zeichen, dass der Vogel lieber alleine leben möchte, sondern, dass man die Strategien ändern sollte.
 
Thema: Einsamkeit Grünzügelpapagei

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