Elster auswildern

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Elster91

Neuling
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Hallo liebes Forum,

Habe mich nun extra hier angemeldet in der Hoffnung Hilfe zu bekommen.

Vor ca 10 Tagen habe ich vor meinem Wohnhaus unter einem Auto eine kleine Elster entdeckt. Zuerst habe ich sie in Ruhe gelassen, aber als sie am nächsten Abend immer noch dort in eigenem Kot lag habe ich sie mit rein genommen. Und seitdem versuche ich sie unter zu bringen, nur keiner will wirklich was von ihr wissen. Habe in einer Facebook Gruppe, die wohl sehr versiert in dem Thema ist, nachgefragt. Aber jeder der genannten Stellen waren eher genervt, mehrere 100 km weit weg oder hatten kein Interesse. Vogelkundige Tierärzte sagten ich soll sie einfach wieder rauslassen. Aber ich habe nicht das Gefühl das sie alleine draußen zurecht käme wenn ich sie nun einfach draußen hin setzte.

Die Elster ist sehr aufgeweckt und neugierig. Ruft wenn sie Hunger hat und frisst ordentlich. Sie hat abe einen leicht deformierten Schnabel und ich habe das Gefühl deshalb kann sie ihr essen nicht selbst rauspicken. Ich habe auch das Gefühl sie ist schon ordentlich gewachsen.
Aber das Problem ist, das ich das Gefühl habe das sie sich schon sehr an mich gewöhnt hat. Sie frisst nur bei mir, läuft mir hinterher, setzt sich auf meine Schulter und Schnabelt an mir rum. Sie gibt oft sehr leise, schnurrende Geräusche von sich, weiss jemand was das zu bedeuten hat?

Kann mir jemand helfen oder einen Weg zeigen sie auszuwildern? Ich weiss das Sie nicht bei mir bleiben kann und sie ein artgerechtes Leben führen muss.

Danke schon mal und liebe grüsse
 
Hallo Elster91,
sie hat sich schon fehlgeprägt, die kleine Elster. Das geht bei Jungvögeln immens schnell. So kann sie auf gar keinen Fall ausgewildert werden, Feinde würde ihre Hilflosigkeit sofort erkennen. Im schlimmsten Fall würde sie sogar von Artgenossen vertrieben oder gar verletzt werden, weil sie sich nicht wie eine Elster verhält. Du musst den Vogel schnellstens in eine Vogelauffangstation bringen, wo er mit anderen Rabenvögeln zusammen leben und lernen, sich sozialisieren, und sich von den Menschen entwöhnen kann. Denn eine zahme Elster, die Menschen anfliegt, hat unter den vielen Feinden auch Menschen, die sich vor ihr ängstigen oder denken, sie hätte was Ansteckendes.
Egal, wie weit Du dafür fahren musst, es ist die einzige Chance für den Vogel. Guck mal hier: Pflege- und Auffangstationen für Vögel und Wildtiere - NABU
oder hier: Auffangstationen - Wildvogelhilfe.org
Bestimmt ist etwas davon in Deiner Nähe.
Wie sieht denn der deformierte Schnabel aus? Vielleicht verwächst es sich ja wieder. Hast mal ein Foto?
LG Evy
 
Ich habe 2 Bilder des Schnabels angehängt.
Habe bei Nabu angerufen, und könnte Sie dort vorbei bringen. Ist zwar auch über 100km pro Strecke, aber die kleine liegt mir so am Herzen und ich möchte das sie ein artgerechtes Leben führen kann
 

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Hallole,

ich nehme an, dass man diesen Vogel mit einer solchen Deformation gar nicht auswildern kann. Es wäre trotzdem gut, wenn er mit Artgenossen zusammenkäme. Vielleicht findet sich ja irgendwo eine Voliere mit weiteren behinderten Elstern, damit er wenigsten arteigene Sozialkontakte hat.

MfG,
Steffi
 
Ohje, das sieht seltsam aus (seltsam wohl auch in den Augen der anderen freilebenden Elstern). Wenn sie damit nicht selber picken kann, ist sie wohl tatsächlich nicht auswilderbar. Ich hoffe für Dich und den Vogel, dass Ihr einen dauerhaften Pflegeplatz findet, wo sie mit anderen (ebenfalls gehandicapten) Rabenvögeln zusammen leben kann. Vielleicht meldet sich auch noch jemand von hier von den Vogelforen; ich meine, mal was gelesen zu haben, dass jemand eine Voliere für solche Vögel errichtet. Ganz viel Glück für Euch beide!
 
Hallo, was ist denn aus der Elster geworden? Hast du einen Platz gefunden? LG Geli
 
Hoffentlich wurde sie nicht dem NABU ausgeliefert, denn der verkauft nicht auswilderungsfähige Rabenvögel an die Uni Tübingen zwecks Hirnforschung. Dann hätte sie eine Sonde im Kopf, wäre fixiert und vielleicht schon seziert.
 
Moin moin,


tja, wenn man sowas liest: "regelhaft werden Tiere aus Nachzuchten für die Versuche verwendet" Wo sind denn die Züchter, die regelmäßig Rabenkrähen in Volieren nachzüchten ? Das mag es geben. Ich kennen keinen. Die würden doch wohl kaum ihre Nachzuchten diesem mörderischen System ausliefern.

Die Institute selbst könnten das gar nicht leisten. Wo kommen die Vögel also her ?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Da nimmt man halt u. a. Tiere die nicht wieder auswilderbar sind. Mit Handicap sind sie natürlich weniger wert als ohne, auch wenn sie gut und zufrieden damit leben können. Damit kann man das Leiden in den Tierversuchen ja prima rechtfertigen.
Da kommen mir sofort Gedanken an unsere dunkle Vergangenheit hoch.

Wenn dann noch die Wörter Verantwortung und Ethik benutzt werden kräuseln sich mir die Fußnägel.

Tatsächlich handelt es sich um Versuche mit extremem Tierleid, gerade bei so hoch entwickelten Vögeln und keiner der Vögel überlebt dieses Martyrium.

Unfassbar, dass so etwas legal möglich ist.

Wer unbedingt Alles wissen will, soll sich halt selbst für solche Versuche zur Verfügung stellen.

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Die Institute selbst könnten das gar nicht leisten. Wo kommen die Vögel also her ?
Doch, diese Institute züchten selbst Tiere. Versuche mit Tieren von Dritten oder gar Wildtieren genehmigt bekommen, das ist in Deutschland quasi unmöglich. Fragt mal Studierende/Forschende zum Thema "Ethikkommission", da wird gestöhnt und geweint, dass oftmals nicht mal Versuche mit Fruchfliegen genehmigt werden, wenn die keinen perfekt bekannten Stammbaum haben ;)
 
Doch, diese Institute züchten selbst Tiere. Versuche mit Tieren von Dritten oder gar Wildtieren genehmigt bekommen, das ist in Deutschland quasi unmöglich. Fragt mal Studierende/Forschende zum Thema "Ethikkommission", da wird gestöhnt und geweint, dass oftmals nicht mal Versuche mit Fruchfliegen genehmigt werden, wenn die keinen perfekt bekannten Stammbaum haben ;)

Im Artikel den Krähe26 geteilt hat, steht ja drin das nicht auswilderungsfähige Rabenartige als Versuchsobjekte gedient haben, die der Uni vom Naturschutzbund Deutschland zugeführt worden sind. Und für die "Ethikkommission" war das wohl schon Grund genug diese Versuche zuzulassen.
So unmöglich scheint mir das also nicht zu sein
 
Hallo zusammen,
Ich wollte noch kurz ein Update zur Elster geben.
Gegen NaBu habe ich mich relativ schnell entschieden. Ich habe zu viele Dinge gelesen, die man auch ohne viel Aufwand erfahren kann, die mich einfach abgeschreckt haben.
Ich habe dann jemanden gefunden der in einer grossen Voliere hauptsächlich Dohlen und ein paar Elstern hält, die wohl allesamt nicht auswilderungsfähig sind. Dort habe ich sie hingebracht. Und dort nahm die Misere erstmal seinen Lauf. Sie wurde dort von den anderen regelrecht terrorisiert, gepickt, nicht ans Futter gelassen. Sass dann im Endeffekt nur im letzten Eck auf einer Stange. Der Besitzer der Voliere wollte sie einschläfern lassen, hat mir aber angeboten das ich sie zurücknehmen kann und er mir behilflich mit einer Haltungsgenehmigung der UNB ist. Das hat funktioniert und sie ist bei mir.
Sie ist unglaublich intelligent und will viel gefördert und beschäftigt werden. Aber es macht sehr viel spass mit ihr.
Ich weiss das das sicher nicht die beste Lösung ist, und sie Artgenossen braucht. Aber ich bin ehrlich, ich weiss nicht wie ich das anstellen soll.
Ich will und wollte für dieses tolle Tier nur das beste und habe mich wirklich in dieses Thema reingehängt weil ich ihr das bestmöglichste Leben ermöglichen will.

Vielleicht liest hier jemand mit und kann mir Tipps geben. Ich mache mir nur ein bisschen Sorgen um die Vitaminzufuhr, Beeren etc mag sie alles nicht essen. Kann man ihr auch Vitamintropfen geben ?

Bitte steinigt mich nicht. Keine wollte sie haben. Und ich habe es nicht übers Herz gebracht sie einfach töten zu lassen
 
Im Artikel den Krähe26 geteilt hat, steht ja drin das nicht auswilderungsfähige Rabenartige als Versuchsobjekte gedient haben, die der Uni vom Naturschutzbund Deutschland zugeführt worden sind. Und für die "Ethikkommission" war das wohl schon Grund genug diese Versuche zuzulassen.
So unmöglich scheint mir das also nicht zu sein
90% des Artikels beschreiben, wie aufwändig die Genehmigung und Überwachung des Projekts ist. Mehr Betonung auf "Ausnahmsweise Nutzung von Wildtieren" geht nicht. Und übrigens ist "der Nabu" auch keine Auffangstation.

Vielleicht liest hier jemand mit und kann mir Tipps geben. Ich mache mir nur ein bisschen Sorgen um die Vitaminzufuhr, Beeren etc mag sie alles nicht essen. Kann man ihr auch Vitamintropfen geben ?
In dem Fall kann man wirklich darüber nachdenken, dass es nicht sinnvoll ist, diesen Vogel zu vergesellschaften. Wenn, dann mit anderen behinderten Rabenvögeln. Aber ausgewildert werden kann sie sowieso nicht - dann ist das mit der Prägung auch egal.

Thema Vitaminzufuhr: Elstern sind keine großen Obst- und Gemüsefresser. Verschiedene Futtertiere (Mäuse, Ratten, Küken im ganzen mit Innereien und Knochen), frische Insekten (Heuschrecken, Mehlwürmer), frischer Fisch und gekochtes Ei sind die Basis - darin ist alles, was eine Elster braucht. Zusätzlich kann man Früchte, Nüsse und Gemüse anbieten. In der Natur ist pflanzliche Nahrung auch eher ergänzend.

Bei nur gefrorenen oder getrockneten Tieren kann man über zusätzliche Vitamine nachdenken, beim klassischen Frostfutter (aus dem Zoohandel) sind die Futtertiere aber meistens eh schon mit Vitaminen ergänzt.
 
Steinigen? Eine Auszeichnung hättest Du verdient! Ich finde es großartig, dass Du den Vogel zurückgeholt hast und ihn nun bei Dir pflegst. Es ist die einzige Chance, die er hat, und nicht das allerschlechteste Leben bei Dir. Du hast alles versucht :zustimm:
Jetzt hast Du halt auch einen Vogel - so wie wir alle :D
Ich würde an Deiner Stelle einfach alles ausprobieren. Auch Obst und Gemüse, an welches er in freier Wildbahn nicht kommen würde. Vielleicht mag er Banane, vielleicht Apfelstückchen oder Trauben. Versuche es einfach. Und sollte auf Dauer alles scheitern, gibt's hervorragende Pülverchen.
Jetzt, da die Elster ja bei Dir bleibt - hast Du ihr einen Namen gegeben? Wie heißt denn unser neues gefiedertes Mitglied?
 
Hallo zusammen,
Ich wollte noch kurz ein Update zur Elster geben.
Gegen NaBu habe ich mich relativ schnell entschieden. Ich habe zu viele Dinge gelesen, die man auch ohne viel Aufwand erfahren kann, die mich einfach abgeschreckt haben.
Ich habe dann jemanden gefunden der in einer grossen Voliere hauptsächlich Dohlen und ein paar Elstern hält, die wohl allesamt nicht auswilderungsfähig sind. Dort habe ich sie hingebracht. Und dort nahm die Misere erstmal seinen Lauf. Sie wurde dort von den anderen regelrecht terrorisiert, gepickt, nicht ans Futter gelassen. Sass dann im Endeffekt nur im letzten Eck auf einer Stange. Der Besitzer der Voliere wollte sie einschläfern lassen, hat mir aber angeboten das ich sie zurücknehmen kann und er mir behilflich mit einer Haltungsgenehmigung der UNB ist. Das hat funktioniert und sie ist bei mir.
Sie ist unglaublich intelligent und will viel gefördert und beschäftigt werden. Aber es macht sehr viel spass mit ihr.
Ich weiss das das sicher nicht die beste Lösung ist, und sie Artgenossen braucht. Aber ich bin ehrlich, ich weiss nicht wie ich das anstellen soll.
Ich will und wollte für dieses tolle Tier nur das beste und habe mich wirklich in dieses Thema reingehängt weil ich ihr das bestmöglichste Leben ermöglichen will.

Vielleicht liest hier jemand mit und kann mir Tipps geben. Ich mache mir nur ein bisschen Sorgen um die Vitaminzufuhr, Beeren etc mag sie alles nicht essen. Kann man ihr auch Vitamintropfen geben ?

Bitte steinigt mich nicht. Keine wollte sie haben. Und ich habe es nicht übers Herz gebracht sie einfach töten zu lassen
Ich kann Dir gerne behilflich sein. Schreib mir einfach
 
Fragt mal Studierende/Forschende zum Thema "Ethikkommission", da wird gestöhnt und geweint, dass oftmals nicht mal Versuche mit Fruchfliegen genehmigt werden, wenn die keinen perfekt bekannten Stammbaum haben
Da geht es dann aber doch allein darum, definierte Linien zu verwenden, damit die Experimente wiederholbar und damit nachprüfbar sind, nicht um die Herkunft der Viecher an sich, oder?
 
Thema: Elster auswildern
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