Au geil !
Geht wieder zu Rabenvögeln rund ^^ !
Hm, weißt du, bzw. kannst du dir denn erklären, Joerg, warum denn an den Autobahnen soviele Elsternnester stehen ?
Ich war heute auf einem Trip nach Erfurt und zurück, und kann deine Aussage voll bestätigen...
Es steht zum Teil wirklich alle 10 Meter ein Nest...
Aber warum ?
Zunächst fiel auf, das nur je ein oder zwei von meinetwegen maximal fünfen intakt und somit gebrauchsfertig waren...
Den Zustand findet man aber in optimalem Brutumfeld auch in der Stadt, wie etwa unweit von mir in einer Allee mit recht jungen, aber schon kräftigen Platanen...
Mein zweiter Blick galt dann der Feldflur, besser gesagt, Agrarsteppe, und hier wurde in vollem Ausmaß offenbar, warum an den Autobahnen alle Naselang Elsternnester stehen...
Nicht etwa, weil es sooo viele Elstern gibt ( ein gewisser Populationsüberschuss ( von dem wir den größten haben) ist für jede Art von Vorteil...), sondern weil in 90 von 100 Fällen einzig und allein im Verkehrsbegleitgrün Vegetation steht, die den Elstern als Nistort zusagt !
Niedrig, dicht verwachsen, mit gut zu erreichenden Nahrungsquellen in der näheren Umgebung...
Mit Glück sieht man auf den großen leer geräumten Feldern mal einen einzelnen alten Baum, oder eine kleine, ebenfalls alte Baumgruppe, die dann von Rabenkrähen okkupiert sind, und so den Elstern keinen Platz bieten...
Richtung Jena sieht es dann mit den zahlreichen Schlehengehölzen und der abwechslungsreichen Vegetation schon wieder ganz anders aus...
Hier kaum Nester an der Autobahn, viel mehr in den Gehölzen...
Zudem verwette ich meinen letzten Cent, das aus Gelegen, die direkt an der Autobahn erbrütet werden, keine 10 % Jungvögel das Ausfliegen überleben...
Denn nach vorne hin ist kilometerweiter leerer Acker, nach hinten die mindestens 15 Meter breite, in der Regel stark befahrene, sechsspurige Autobahn, so daß den Jungen zum erfolgreichen Überleben nur ein verschwindend schmaler, vielleicht max. vier Meter breiter Gehölzsaum, dafür aber urlanger, bleibt...
Keine guten Chancen für maßlose Vermehrung, sag ich mal !
Zum Beispiel mit dem Tote Jungen- Entnehmen...
Das hatte auch mal eine Nachbarin gemacht, auf deren Balkon in der äußersten Ecke mitten in den Hängegeranien ein Amselpaar brütete... Auch das hatten Elstern vor, konnten aber von den fünf Jungen dank dem Krawall der Eltern und der resoluten Nachbarin nur zwei töten, bzw. eins töten, eins mitnehmen...
So, dann, die Alten waren noch immer aufgeregt, ging die Nachbarin ans Nest, scheuchte dabei das Weibchen herunter, das grade zickend ( alarmrufend...) angeflogen war, ging darauf zurück, tat in der Aufregung dasselbe ein zweites Mal, nahm dann unter den Augen der Eltern das zurück gelassene tote Junge heraus, worauf die Alten das Nest sang- und klanglos aufgaben...
Dazu muß gesagt werden, die Jungen waren keine Woche alt, so daß den Eltern das Opfer wohl recht gering erschien, und lieber neu brüteten, weil Amseln mit Bruterfahrung im allgemeinen nicht doof sind, und wissen, das Nesträuber ein einmal entdecktes Nest so lange angehen, bis nichts mehr zu holen ist !
Deshalb meine Sätze dazu...
Grüße, Andreas