Ende der Stallpflicht nur vorübergehend

Diskutiere Ende der Stallpflicht nur vorübergehend im Forum Vogelgrippe / Geflügelpest im Bereich Allgemeine Foren - 10.12.2005 - » Erfolgreiche Bekämpfung der Vogelgrippe « Stallpflicht für Geflügel fällt kommenden Donnerstag weg Im Kampf gegen die...
@ Aday

Na, Mißverständnisse können auch zu was gut sein.

Jedenfalls haben wir jetzt den Versuch gemacht, diesen Diskussionspunkt, der durch alle Foren, Arztpraxen, Tierarztpraxen geistert, mal gründlich zu beleuchten und Denk- und Lese-anregungen zu geben.

Der Aspekt bez. der Mortalität 1918 war für mich persönlich Anlass, den eigenen Standpunkt nochmal gründlich durch zu denken.

Ich entnehme deinem Beitrag, dass auch dich die Behandlungsaspekte von Virusinfektionen beschäftigen. Google mal unter dem Stichwort: Tarvacin

Danke für Eure Beiträge

mfg
 
Billy1985 schrieb:
Also ich finde es gut was die Politiker gemacht haben mit der Stallpflicht!
Denn hätten sie es nicht gemacht und es wäre die Vogelgrippe hier in D aufgetreten dann hätte es geheißen, das die ja hätten was machen können! Es war doch nur eine reine Vorsichtsmaßnahme und wir haben es doch alle überstanden!


Alles gut überstanden????
Also, zuerstmal musste ich 6 Tiere schlachte, weil der Stall für reine Stallhaltung zu klein war. Diese Tiere haben also schon mal nix gut überstanden.
Und den restlichen 8 Hühnern ging es so klasse, dass sie keine Eier mehr legten. Mit keine meine ich keine, mit Glück mal ein Ei am Tag.


Hat sich mal jemand Gedanken gemacht, ob es bei der Stallpflich nicht nur wieder um Komerz ging?
Was bringt eine Aufstallung in einem so kleinen Land wie Deutschland, wenn alle anderen Tiere in den Nachbarländern frei rumlaufen dürfen?

Es bringt enorm was....aber wem?
Allen großen Eierfabriken, die Massentierhaltung betreiben hats was gebracht. Deren Umsätze sind garantiert enorm gestiegen. Egal ob Ei oder Huhn.
Und dann mussten ja noch jede Menge Enten und Weihnachtsgänse von privaten Haltern viel zu früh geschlachtet werden. Darüber wird sich die Geflügelproduktion in den nächsten Tagen noch sehr freuen.
Ich finde diese Verordnerei ziemlich willkürlich und fehl am Platze.
 
Hallo Aday

hier geht es um Hobbyhalter, die sich mit viel persönlichem Einsatz für den Erhalt von Rassen einsetzen, die unsere Väter und deren Väter erzüchtet haben, um Kulturgut der menschlichen Geschichte. Und zum Zweitem um Menschen, die sehr an ihren Tieren hängen. Kein dahergelaufener Politiker hat das Recht uns einfach aufzuerlegen, hier hast Du erstmal Kosten.
Gut überstanden??? Viele Tiere wurden geschlachtet, die genetisch wertvoll gewesen sind, manchem anderen Züchter weiter geholfen hätten, ich behaupte durch dieses erste Aufstallen ist die Rassegeflügelzucht um mindestens 5 Jahre zurückgeworfen wurden. Nur damit sich einige Politiker vor der Masse profilieren konnten. und gut überstanden??? Wassergeflügel fettet sich nicht mehr, eine große Anzahl von Opfern wird erst nach dem Aufstallen jetzt auftreten.
Und nun zu den Bestimmungen, da macht ja nun wirklich jeder Amtsvet, was er will, die Bestimmungen gaben ihm endlich mal ein kleines Königreich in die Hand.
Ich persönlich wäre bereit aufzustallen, wenn meine Tiere eine solche Maßnahme wirklich vor der Keulung im Falle eines Virusfundes schützen würde, aber nein, findet irgend so ein Freizeitheini einen toten Vogel in meiner Nähe ist alles futsch.
Warum werde ich den Eindruck bei Dir eigentlich nicht los, Du vertrittst den Geflügelwirtschaftsverband?
Und wenn du Dich mit Tieren beschäftigen würdest, wärest Du auch gezwungen Dich mit dem Medizinischen zu befassen, und würdest den Zusammenhang von Antibiotika und Superinfektion kennen.8(
 
EriksMa schrieb:
Alles gut überstanden????
Also, zuerstmal musste ich 6 Tiere schlachte, weil der Stall für reine Stallhaltung zu klein war. Diese Tiere haben also schon mal nix gut überstanden.
Zumindest haben die 6 es jetzt überstanden. Wieviele Halter gibt es den, die ihre Tiere regelrecht eingepfercht haben nur um sich nicht von dem ein oder anderen Tier zu trennen? Das Hühner geschlachtet werden ist doch normal und das sollte eigentlich auch für einen "Hobyhalter" gelten.

EriksMa schrieb:
Hat sich mal jemand Gedanken gemacht, ob es bei der Stallpflich nicht nur wieder um Komerz ging?
Was bringt eine Aufstallung in einem so kleinen Land wie Deutschland, wenn alle anderen Tiere in den Nachbarländern frei rumlaufen dürfen?
Aber Hallo, falsche Informationen? Du darfst nicht alles glauben was einige Leute hier so verzapfen. Stallpflicht gab es nicht nur in Deutschland. Sinn und Zweck war es eigentlich in der EU innerhalb der sogenannten Risikogebieten eine Stallpflicht zu erlassen. In Deutschland wurde es dann aufgrund der Tatsache, das es zum einen keine klaren Daten aus dem Zugvogelmonitoring gab etwas schwierig mit der gezielten Ausweisung. Darüber hinaus wäre ein überwiegender Teil Deutschlands als Risikogebiet ausgewiesen worden und zur Vereinfachung hat man halt das bisschen Rest mit der Kompletverordnung gleich mit dicht gemacht. Die sollte auch den Tiertourismus einiger Kleinhalter unterbinden, die ihre Tiere halt einfach mal auf die schnelle bei bekannten in Urlaub geschickt hätten.
EU-weit und auch in anderen Ländern gab es mehr oder weniger regionale Einstallpflichten. In einigen Ländern mußten sogar großzügig ganze Landstriche ihr gesamtes Geflügel töten und sogar vor den Wildvögeln wurde nicht halt gemacht. Im gegensatz dazu sind wir noch gut weggekommen. Bei mir z.B. wäre es egal gewesen, ganz Deutschland oder nur Risikogebiete. Da wo ich meine Tiere halte, ist Risikogebiet. Andere Gebiete, die mit 100% Sicherheit noch eher gefährtet gewesen wären, wurden noch nicht einmal als Risikogebiet eingestuft von den zuständigen ornithologen.

EriksMa schrieb:
Es bringt enorm was....aber wem?
Allen großen Eierfabriken, die Massentierhaltung betreiben hats was gebracht. Deren Umsätze sind garantiert enorm gestiegen. Egal ob Ei oder Huhn.
Und dann mussten ja noch jede Menge Enten und Weihnachtsgänse von privaten Haltern viel zu früh geschlachtet werden. Darüber wird sich die Geflügelproduktion in den nächsten Tagen noch sehr freuen.
Massentierhaltung ist halt nunmal so eine Sache. Wie alles hat jedes Ding zwei Seiten. Es ist unumstößlich, das die Lebensmittel aus einer ordentlichen Massentierhaltung, wie z.B. bei Legehennen in Käfigen, z.B. weniger Dioxin als Gift oder z.B. Salmonellen als Erreger enthalten. Für den Endverbraucher, also uns, doch gut. Die andere Seite muß ich ja sicher nicht weiter aufzeigen.

EriksMa schrieb:
Ich finde diese Verordnerei ziemlich willkürlich und fehl am Platze.
Warum? Zumindest haben wir bis jetzt (so hoffe ich), noch keinen Fall von H5N1 in Deutschland an unserem Hausgeflügel. Wieviele verendete Wild-Enten und Wild-Gänse die unendeckt bleiben damit infiziert waren, wer weis das?
Es ist noch mal gut gegangen für dieses mal. Interessant wird es im Frühjahr, wenn man abschätzen kann, wie viele Tiere das Virus mit zu den Überwinterungsgebieten genommen haben und über Deutschland wieder zurück ziehen.
 
corinna2508 schrieb:
hier geht es um Hobbyhalter, die sich mit viel persönlichem Einsatz für den Erhalt von Rassen einsetzen, die unsere Väter und deren Väter erzüchtet haben, um Kulturgut der menschlichen Geschichte. Und zum Zweitem um Menschen, die sehr an ihren Tieren hängen. Kein dahergelaufener Politiker hat das Recht uns einfach aufzuerlegen, hier hast Du erstmal Kosten.
Hallo? Was sind ein paar Tiere die geschlachtet werden, gegen ganze bestände die gekeult werden müßten bei einem Ausbruch? Ein Halter von "seltenen Rassen" überlegt sich schon eher, ob er mehr Tiere aufstallt, vielleicht bei einem Bekannten der Platz hat, oder ob es nicht sinnvoller ist, Tiere die nicht dem Zuchtziel entsprechen zu gunsten der anderen Tiere vorzeitig zu schlachten. Wo liegt also hier das Problem, wenn man sich das nüchtern ansieht.
Das es den ein oder anderen gibt, der sooo "an seinem Tier hängt", das er es nicht mehr schlachten könnte (schlachten sollte eigentlich eine Grundvoraussetzung für die ordentliche Haltung und Zucht von Nutzgeflügel sein) und da ich ordentlich auf dem "Land" geboren und aufgewachsen bin mit Tieren kann ich persönlich dies nicht nachvollziehen. Auch ich habe das ein oder andere Tier, was mir etwas mehr "am Herzen" liegt, aber man darf diesbezüglich nicht übertreiben.

corinna2508 schrieb:
Gut überstanden??? Viele Tiere wurden geschlachtet, die genetisch wertvoll gewesen sind, manchem anderen Züchter weiter geholfen hätten, ich behaupte durch dieses erste Aufstallen ist die Rassegeflügelzucht um mindestens 5 Jahre zurückgeworfen wurden. Nur damit sich einige Politiker vor der Masse profilieren konnten. und gut überstanden??? Wassergeflügel fettet sich nicht mehr, eine große Anzahl von Opfern wird erst nach dem Aufstallen jetzt auftreten.
Geschlachtet ist doch besser als wie bei manchen Hobyhalter die unmöglichen Haltungsbedingungen und das damit die Rassegflügelzucht überhaupt zurückgeworfen wird, das ist noch die Frage. Auf der anderen Seite könnte man sagen, das durch die konsequentere Selektion vielleicht nicht gerade die Masse im folgenden Zuchtjahr zustande kommt, zumindest nicht zu den Wunschterminen, das aber aufgrund der Selektion das Zuchtziel wesentlich eher erreicht wird.

corinna2508 schrieb:
Warum werde ich den Eindruck bei Dir eigentlich nicht los, Du vertrittst den Geflügelwirtschaftsverband?
Weil du vielleicht ein feindbild suchst? Nein, ich bin kein mitglied im "Geflügelwirtschaftsverband", habe in meinem Leben aber einiges Lernen müssen und das wissen was ich besitze und auf die Grundlagen auf die ich täglich zurückgreifen kann, liegt sicherlich deutlich über dem der meisten Hobyhalter die sich z.B. hier mit Händen und Füssen gegen etwas versuchen zu wehren, was Sie offensichtlich gar nicht verstehen, geschweige den, Überblicken können.

corinna2508 schrieb:
Und wenn du Dich mit Tieren beschäftigen würdest, wärest Du auch gezwungen Dich mit dem Medizinischen zu befassen, und würdest den Zusammenhang von Antibiotika und Superinfektion kennen.8(
Mischinfektion, "Superinfektion"
Ach corinna, wenn du wüstest was ich alles auch schon live miterlebt habe und nicht nur darüber hier lese, du würdest vor scham erröten.
Meine Erfahrungen z.B. mit Krankheitserregern und Krankheiten und vor allem mit deren Bekämpfung habe ich sogar mit einem staatlichen Zeugnis zum Nachweisen und das sogar mit strenger Prüfung in Bayern. Darüber Hinaus habe ich noch weitere Berufsbezeichnungen die ich führen darf (mit Zeugnissen und Anerkennungen), die mit dem Gebiet zu tun haben.
Beschäftigen mit Tieren?
Zumindest beschäftige ich mich mit diesen so sehr, das z.B. Wildbiologen, Tierärzte usw. schon das ein oder andere mal bei mir nachgefragt haben, wie man das ein oder andere vielleicht machen kann. Auch die ein oder andere Studien unterstütze aktiv und stehe mehr als einmal als Mitverfasser auf der ein oder anderen Veröffentlichung. Das ich öfters Kontakt mit Tierschutzbeauftragten, Artenschützer usw. habe ist für mich auch nichts ungewöhnliches und das liegt sicherlich nicht daran, das es meinen Tieren schlecht geht.
 
Hallo

Ich finde, es wird Zeit, das Zugvogelthema erneut aufzuwerfen, und im Licht der jetzigen Datenlage neu zu diskutieren. Das ist nicht Wiederkäuen des gleichen Substrats, sondern der Zeitablauf hat die Ausgangspositionen geändert ! Aday und die anderen Skeptiker, beteiligt Euch!

Ich habe die neuesten Update reports der OIE der verschiedenen Länder gelesen, meisten heißt es :Transmission: Wild birds. Wenn Du hinterher nach Daten suchst, dreimal nichts. Keine toten oder kranken Vögel, weder lokal noch nach geographischem Muster. Biomonitoring - Tausende und abertausende von Kotproben, Wasseranalysen etc, keinerlei positive Ergebnisse. Mittlerweile sind Monate vergangen, die Theorie, dass Wildvögel dem Virus länger widerstehen (längere Inkubationszeit etc) ist angesichts des Zeitablaufs nicht zu halten.

Daraus folgt unmittelbar, dass die Aufstallung ungerechtfertigter Politpopulismus ist.

Wer anderer Meinung ist, bitte posten.

Eine Menge Infos und links findet ihr Ihr hier
 
Gänseerpel schrieb:
Keine toten oder kranken Vögel, weder lokal noch nach geographischem Muster. Biomonitoring - Tausende und abertausende von Kotproben, Wasseranalysen etc, keinerlei positive Ergebnisse. Mittlerweile sind Monate vergangen, die Theorie, dass Wildvögel dem Virus länger widerstehen (längere Inkubationszeit etc) ist angesichts des Zeitablaufs nicht zu halten.

Daraus folgt unmittelbar, dass die Aufstallung ungerechtfertigter Politpopulismus ist.
Hallo Gänseerpel,
das mit den Kotproben usw. ist eine schöne Sache, aber wieviel Zugvögel werden den abgedeckt damit und warum sollte sich ein Vogel nachdem von ihm irgendwo Kot gefunden worden ist, sich nicht doch noch irgendwo anstecken?
Vielleicht waren die Bestimmungen etwas zu extrem, aber auf der anderen Seite ist zumindest bis jetzt kein Fall bei unserem Nutzgeflügel aufgetreten. Es stellt sich die Frage, was wäre evtl. passiert, wenn nicht aufgestallt worden wäre und vorallem nicht bei unseren Gänsen und Enten, die teilweise sogar direkten Kontakt mit Zugvögeln haben?
Warum gibt es unter den Wildvögeln meist nicht so hohe totesraten wie bei einem Ausbruch bei unserem Nutzgeflügel, bei dem uns in der Regel gleich auffällt, wenn ein oder mehrere Tiere eingehen? Liegt es vielleicht an der Bestandsdichte? Ich könnte jetzt nicht sagen, das genau die selbe Anzahl an Wildgänsen die Abends zur Rast am See xyz landet auch am anderen Morgen wieder weg fliegt. Selbst eingegangenen einzeltiere oder kleinere Anzahlen sind meist bereits nach wenigen Stunden bis Tagen von der Natur "recycelt" worden und durch den Menschen nicht mehr Auffindbar. Da werden gerade mal ein paar (waren glaube ich ein paar mehr) Gänse gefunden, die auf einem gut sichtbaren "Tümpel" den Toteskampf kämpfen, aber ohne Vogelgrippe. Das einzelne Tier, was stirbt wird leicht übersehen, man schaut ja auch nicht immer und selbst wenn nur ein infiziertes Tier über Deutschland fliegt, besteht die Gefahr das abertausende Hühner usw. erkrnken bzw. gekeult werden.
 
Es geht nicht in erster Linie darum, dass irgedwo positive Befunde erhoben werden, sondern konkret um die Epidemieztonen. Es geht nicht so sehr darum irgendwo am Ende der Welt mit seinem eimerchen nach Kot zu suchen, sondern um die bekannten Routen und v.a. Rastplätze, wo zehn, ja hunderttausende von Vögeln zusammenkommen. Hier wird auch der Schwerpunkt der Suche gesetzt. (Siehe Birds of Kalkutta, OIE und Canada/Alaska wildlife) Indien ist einer der großen Knotenpubkte, wo die Züge von Europa, Sibirien und China zusammenkommen, Alsaka ist der Punkt, wo der riesige Panpaziic Flyway von Ostasien und dem amerikanischen Kontinet zusammenrifft. In australien kommt der Weg aus Ostaien/China zusammen.
Afrika: Usw usw

Zu Europa:In der Ukraine waren einige 10 T Vögel befallen. Die Krim ist eines der Hauptruhegebiete für Wasservögel in Südosteuropa. Im Umfeld der befallenen Dörfer und Gebiete hatten zumindest vereinzelt Nachweise auffindbar sein müssen.

mfg
 
Thema: Ende der Stallpflicht nur vorübergehend
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