Erfahrungsaustausch rund um das EMA-Syndrom (Ekzema Melopsittacus et Agapornis)

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Helmine

Guest
Hallo liebe Vogelhalter, :0-

ich habe mich kürzlich ein wenig quergelesen und es gibt hier einige Halter, die genau das gleiche Problem mit einem ihrer Pieper haben wie wir, nämlich mit dem EMA-Syndrom (Krankheitsbeschreibung siehe hier). Leider ist diese Erkrankung nahezu gar nicht zu heilen, man kann sie nur versuchen zu lindern. :traurig:

Ich habe gelesen, dass man seinerzeit das Anaesthesin N-Puder angewandt hat, welches den Juckreiz nimmt indem es die Haut "betäubt". Dieses Pulver wurde mittlerweile jedoch vom Markt genommen. Wer hat mit diesem Pulver positve Erfahrungen sammeln können und ein Alternativpräparat gefunden? Der Wirkstoff ist Benzocain.

Ich habe schon nahezu alles ausprobiert, den sog. Rupfertee, AloeVera-Sprays, Calendula Heilsalbe, Ernährungsumstellung, da die Leberwerte nicht ok sind (auch davon kann der Juckreiz stammen), Mariendistel pulver, Löwenzahnpresssaft und und und. Kolloidales Silber lässt zwar eventuelle Wunden gut abheilen, unterbindet jedoch den Juckreiz nicht und dieser ist zurzeit so extrem, dass selbst die Halskrause kaum etwas bewirkt. Mit der Halskrause kommt unser Piepmatz zwar gut klar und er wird sie sicher auch sein restliches Leben lang tragen müssen, denn sobald sie abgemacht wird, wird sich bis aufs Blut geputzt und die Haut zerbissen. :traurig: Dennoch hat er Lebensqualität, da er auch mit Halskrause fröhlich ist, doch ich möchte ihm auch gerne helfen sich noch wohler zu fühlen.

Ich freue mich über Erfahrungsberichte oder Ratschläge!
 
hallo helmine,

habe auch einige jahre mit einem aga mit ema-syndrom, lebervergrößerung und halskrausen zu tun gehabt.

erst monate lang wegen ema-syndrom erfolglos bei mehreren tierärzten gewesen, kam dann das:

klick

abschließend zu dem alten thread kann ich noch sagen, dass berta nach 3 monaten ihre halskrause ab bekam, der flügel komplett von innen und außen verheilt war, und sie für den rest ihres lebens leberstärkende pflanzliche trinkwasserzusätze bekommen hat.

sie hat sich sich dannach nie wieder blutig gepickt. sie konnte sogar wieder fliegen. zwar wie eine kleine hummel, aber immerhin. sie ist noch 14 jahre alt geworden, völlig ohne ema-syndrom.

gruß,
claudia
 
Hallo Claudia,

danke für deine Antwort. Mit Berta musstest du ja einiges durchmachen.:traurig: Leider kann ich nicht erlesen, wann der Zeitpunkt war, wo du die Halskrause für immer abmachen konntest? Oder hatte sie diese nur für die Zeit, bis alles verheilt war, um? Bei unserem ist es so, dass das Ekzem komplett verheilt, sogar neue Federn wachsen und die Haut unauffällig aussieht, dennoch beißt er sich sofort alles auf, wenn die Halskrause ab ist. Das geht nun schon 3 Jahre so. :traurig: Und bis die neuen Wunden dann wieder verheilt sind, dauert es 3-4 Monate oder länger, weil die Flügelhaut so schnell einreißt.

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Wird das EMA-Syndrom unseren Piepmatz sein Leben lang "begleiten"?
 
hallo helmine,

berta hatte die halskrause genau die drei monate drauf. und wie gesagt, mit einer speziellen lampe konnte der ta sehen, dass die haut nicht nur äußerlich zu war, sondern dass auch von innen alles verheilt war. deswegen hat es ja drei monate gedauert.

parallel wurde vorher aber auch schon die leber von herrn dr. pieper behandelt. wenn die leber nicht in ordnung ist, entgiftet der körper über die haut und das juckt und brennt. deswegen beißen sie sich blutig. vielleicht sollte dein ta da mal ansetzen? nach meiner erfahrung hängt das unmittelbar zusammen.

gruß,
claudia
 
Hallo Claudia,

das ist schön, dass man Berta damals noch helfen konnte.

Bei unserem Vogel sind die Hautschichten durchweg geschädigt wie eine Hautbiopsie zum Vorschein brachte. Unsere Tierärztin informierte uns darüber wie wir ihn unterstützen können und dass er die Halskrause wohl für immer tragen muss. Wir haben in der langen Zeit nun schon vieles unternommen und versucht und daher bin ich eigentlich froh, dass es mit Halskrause so gut klappt (fliegen, puscheln, fressen ...). Was hat Berta denn gut getan für die Leber? Es gibt ja einiges, was man unterstützend geben kann: Leberschutzdiät. Infofern bin ich eigentlich bestens informiert. Da wir nun alles durchhaben, was man am Vogel untersuchen lassen kann (Blutuntersuchung, röntgen, Hautbiopsie, Federtests), fällt mir eigentlich auch nichts anderes mehr ein, wo man ansetzen soll oder kann als seine Leber weiterhin zu unterstützen und ihn entsprechend zu ernähren.
 
hallo helmine,

Was hat Berta denn gut getan für die Leber?

berta hat für den rest ihres lebens phytorenal-f ins trinkwasser bekommen. immer eine woche lang, dann eine woche klares wasser, und wieder von vorne, damit die leber auch noch selbst was tun muss. das ist pflanzlich, und die gesunden vögel können das mittrinken. das ist ein dunkler saft, der nach pflaume riecht. ich habe immer einen teelöffel in einen 50 ml-wassernapf gegeben.

ansonsten ab und zu mariendistelextrakt aus der apotheke (die kapseln für menschen). eine kapsel öffnen und über das körnerfutter streuen. es muss der pulver-extrakt sein, weil die samen zu fetthaltig sind für eine geschädigte leber.
so die auskunft meines vogelkundigen tierarztes, der mein vollstes vertrauen hat.
ohne ihn hätte es bertchen nicht geschafft.

ich kann natürlich nicht beurteilen in wie weit die leber deines vogels im vergleich zu bertchens leber damals geschädigt ist. aber mit dem phytorenal kannst du nichts falsch machen. mein kerngesunder ernie hat das jahrelang mitgetrunken, und er erfreut sich mit fast 16 immer noch bester gesundheit.

gruß,
claudia
 
nachtrag

der link zur leberschutzdiät ist für mich nicht besonders vertrauenserweckend. :nene:

sonnenblumenkerne sind absolut vom speiseplan gestrichen für einen leberkranken vogel! viel zu fetthaltig. und wie schon gesagt, mariendistelkörner: nein, extrakt aus der apotheke: ja.

das thema keimfutter ist zwar hier im forum umstritten, aber mein ta hielt und hält da gar nichts von. mal abgesehen davon, dass sich schnell schimmelpilzsporen bilden, ist es für einen leberkranken vogel zu energiehaltig.

gruß,
claudia
 
Hallo Claudia,

Sonnenblumenkerne gibt es bei uns nicht mehr, obwohl sie ja nicht nur "schlechte" Eigenschaften haben, siehe Sonnenblumenkerne_gestreift.html"]hier[/URL], dennoch sind wir davon abgekommen und es gibt vermehrt grasreiche Futtersorten. Ich denke die Information bei Sittich-Info ist auch so zu verstehen, dass man möglichst fettarm füttern und eher davon absehen sollte Sonnenblumenkerne zu geben. Aber ganz deutlich wird das tatsächlich nicht. :~

Die Silymarinkapseln (das Pulver daraus) gebe ich bereits, mit Phytorenal-F® will ich es demnächst mal versuchen. Und ja, [URL=http://www.vogelzubehoer.com/Futtermittel/Einzelsaaten/Mariendistelsamen-Inhalt-1-kg::267.html]Mariendistel samen[/URL] sind zu fetthaltig und würden hier eh nicht gefressen werden. Keimfutter wird hier gar nicht genommen, außerdem müssen wir ein bissl aufpassen, weil unsere zwei sonst brutig werden. ;)
 
Hallo Helmine,

auch ich kämpfe seit fast 6 Jahren mit meinem kleinen Rudi gegen EMA an. bisher leider auch erfolglos. Er wurde von oben bis unten durchgecheckt, er hat weder schlechte Leber- noch Nierenwerte, ist PBFD und Polyoma frei und hat auch ansonsten keine Erkrankungen. Dennoch fing er vor 6 Jahren an seine Flügelunterseiten aufzubeißen bis das Blut floss. Da sich schnell ein Pilz einnistete und sich sein Zustand sehr schnell verschlechterte, da er vom damaligen Tierarzt falsch behandelt wurde, mussten wir schlussendlich lange um sein Leben kämpfen, nachdem ich endlich einen richtig guten spezialisierten TA gefunden hatte.
Obwohl der Pilzbefall irgendwann weg war biss Rudi weiter an sich rum. Er lebt jetzt seit fast 6 Jahren mit einer Halskrause und das sogar vorzüglich. Er ist trotz der regelmäßigen Fangerei sogar sehr zutraulich geworden und turnt gerne mal auf mir rum.
Er hat die Schwarmcheffin zur Frau, badet für sein Leben gerne mit seiner Tellermine und hat einen richtig festen Stand im Schwarm. Er steht den anderen Agas in nichts nach. Er ist genauso ein Lümmel wie alle anderen auch, nur dass er eben einen zu tief sitzenden Heiligenschein hat :-).

Ich habe denke ich, alles bei Rudi versucht was es nur gibt. Leider hat nie etwas auf Dauer geholfen. Bei Rudi ist die Beißerei phasenweise. D.h. manchmal hält er nur wenige Stunden ohne Krause aus, mal sind es 3-4 Tage und sein Rekord liegt bei 44 Tagen. Ich habe ausführlich Tagebuch geschrieben um vielleicht mal etwas rausfiltern zu können woran es liegt wenn er sich wieder anfängt zu beißen. Ich habe täglich die Fütterungszeit auf geschrieben, was ich gefüttert habe, wie die Stimmung im Schwarm war, wie ich mich verhalten habe, Veränderungen im Vogelzimmer usw. Leider habe ich bisher immer noch keine Lösung gefunden, vielleicht habe ich aber auch einen wichtigen Punkt büersehen, das will ich nicht abstreiten.

ich habe mich nun nach 6 Jahren damit abgefunden, dass rudi sein leben lang die Krause tragen wird und ich denke auch er hat sich damit abgefunden. Und trotzdem erwische ich mich jedesmal beim Krauseabnehmen dabei, dass ich voller Inbrunst hoffe, dass er mal einige Tage länger aushält oder DIESES einemal vielleicht doch ganz aufhört. Leider hört er scheinbar meine Wünsche nicht :-).


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Lg
Tanja
 
Hallo Tanja!

Er ist genauso ein Lümmel wie alle anderen auch, nur dass er eben einen zu tief sitzenden Heiligenschein hat :-).

Das hast du schön gesagt. :-)

Es freut mich sehr, dass es den kleinen Kobold noch gibt und er so froh und munter ist.

Das Foto ist herzallerliebst!

LG Cosima
 
Hallo Tanja,

Er hat die Schwarmcheffin zur Frau, badet für sein Leben gerne mit seiner Tellermine und hat einen richtig festen Stand im Schwarm. Er steht den anderen Agas in nichts nach. Er ist genauso ein Lümmel wie alle anderen auch, nur dass er eben einen zu tief sitzenden Heiligenschein hat :-).
:D :D :zustimm: Der Kleine ist wirklich herzallerliebst mit seinem Kragen und Du hast es so nett beschrieben.
 
Hallo Cosi,
schön von dir zu lesen. Ich hoffe es geht dir gut.
Mein Rudi ist ja auch erst 6 Jahre alt und ich hoffe er bleibt mir noch viele viele Jahre erhalten.
gleich bekommt er mal wieder die Krause ab, mal sehen wie lange er diesmal durchhält.

Ich habe auch niemals gedacht und vor allem nie gehofft, dass ich ausgerechnet in meine Aga-Anfangszeit direkt EMA kennenlernen muss. Aber es hat mich sehr viel über Vögel und ihr Verhalten gelernt.
Wenn Rudi die Krause ab hat, beobachte ich ihn immer sehr genau. Anfangs puttz er sich sehr viel und sehr hektisch, dass legt ich dann nach etwa einer Std. Dann muss ich immer sehr genau hinschauen. Anfangs ist er immer sehr ausgeglichen und macht allen möglichen Unfug, irgendwann aber, wird er sehr zappelig und trippelt ständig von einem Bein aufs andere, fängt wieder hektischer an sich zu putzen und fliegt etwas zögerlicher los als sonst. Dann weiß ich, dass wieder die Zeit gekommen ist eine neue Krause zu bauen. Leider hab ich mich noch nie getäuscht.

Das schlimmste ist eigenltich, das ihn sein Mädel ohne Krause nicht akzeptiert. Sie macht dann eine reine Hetzjagd auf ihn und er darf sich ihr nicht nähern. Sobald er seine Tellermine wieder trägt kriegt sie dicke Herzchen in den Augen und er ist wieder ihr Ein und Alles. Versteh mir einer die Aga-Weiber :~

Hier noch ein sehr schönes Foto von ihm, wo er mal Krausen los ist.

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LG
Tanja
 
Hi Tanja!

Vielleicht findet ihn sein Mädel mit Krause einfach außergewöhnlicher und kann so vor den anderen Agafreunden mit Rudi angeben... ;-)

Nee im Ernst, es ist schade, dass Rudi ohne Krause nicht lange vom zupfen lässt, aber so wie du schreibst, scheint ein Leben mit Krause für ihn nicht schlimm zu sein und er ist munter und fidel.

LG Cosima
 
Hallo,

ich möchte das Thema nochmal hochschieben. Wir hatten einige kleine Erfolgserlebnisse, wo gar kein Juckreiz bestand und höchstens ein wenig gerupft wurde. Die Halskrause konnten wir sogar einige Wochen ganz abnehmen! :) Wir haben uns dabei auf leberunterstützende Präparate wie Silymarin aus Kapseln, Pythorenal-F und B-Vitamine von Nekton konzentriert. Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung, aber ganz scheint es noch nicht auszureichen. Hat noch jemand Ideen oder Tipps was wir in Bezug auf die Leberunterstützung tun können?
 
Hallo Helmine,

ich würde eigentlich davon ausgehen, dass das was Du für die Leber gibst ausreicht. Hast Du mal mit Deinem behandelnden TA darüber gesprochen?
 
Ja habe ich Susanne, aber es gibt nichts, was man mir sonst noch raten würde. Man hat uns damals bei der Diagnose ja schon nicht viele Hoffnungen gemacht und gesagt, wir sollen den Vogel beobachten, wie er mit der Halskrause zurechtkommt. Das klappt soweit ganz gut, aber ich sehe auch, wie er ohne Halskrause aufblüht!

Mittel zur Leberunterstützung (darunter auch rein pflanzliche) gibt es ja sehr viele und anschlagen tun sie sehr unterschiedlich. Zurzeit können wir die Halskrause gar nicht abmachen, er beißt sich sofort wieder auf und man kann richtig sehen, wie die Haut dadurch innerhalb kürzester Zeit anschwillt, sich rötet und nässt. Würden wir die Halskrause nicht wieder umlegen, dann würde er sich blutig beißen.

Das Einzige, was mir noch einfallen würde, wäre eine Futterumstellung auf Pellets. Würde das etwas bringen?
 
Das Einzige, was mir noch einfallen würde, wäre eine Futterumstellung auf Pellets. Würde das etwas bringen?
Das wäre einen Versuch wert. Bei EMA muß man glaub ich alle Möglichkeiten ausschöpfen, die zu einer Verbesserung der Hautsituation führen könnten.
 
Thema: Erfahrungsaustausch rund um das EMA-Syndrom (Ekzema Melopsittacus et Agapornis)

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