Erhaltungszucht einheimischer Wildvögel

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captainmoonshine

Guest
Hallo

Ich beschäftige mich schon länger mit dem Gedanken der Erhaltungszucht einheimischer Wildvögel, kann aber immer nur Berichte über Erhaltungszuchten exotischer Vögel finden(BNA, AZ etc.) Hat irgendjemand vielleicht Informationen über einheimische Erhaltungszuchten???
Denke an Vögel wie zB.: Grauammer, Zaunammer, Zippammer, also alles Vögel der Gefährdungsstufe 1-2......oder regional selten gewordene Vögel wie Schwarz-und Braunkehlchen. Leider ist bei uns selbst der Gimpel (Dompfaff eine Seltenheit). Viele Fragen also, und ich würde mich über ein paar Antworten freuen:D

Gruß
Andreas
 
wenn wir mal genau unsere direkte umwelt betrachten, müssen wir leider feststellen, dass sich sogar der Haussperling in den meisten Gebieten zurückzieht, bzw schon fast ausgestorben ist.

Gruß ulf

Vom feldsperling möchte ich garnicht erst reden.
 
Hallo,Ulf.
Recht hast Du !
Der Haussperling ist momentan bei uns (in meiner Region) recht gut vertreten.
.......meint man.
Wenn man eben sieht wie er in größeren Schwärmen umherzieht,merkt man garnicht wie drastisch seine Zahl abgenommen hat.Das kommt aber,weil er in diesem Sommer relativ viele Bruten groß bekommen hat.Nach dem Winter sieht die Sache schon wieder anders aus. In den 60-er Jahren wurde die "Plage" noch mit Giftweizen von den Gemeinden dezimiert.
Zum Feldsperling kann ich nur sagen: Es giebt noch Hoffnung.
In meiner Nisthöhle am Birnenbaum haben dieses Jahr weder Kleiber noch Meisen eine Chance gehabt.Es waren schon Feldsperlinge drin.Die Kameraden sehe ich auch immer aus meinem Fenster,wenn sie an der rauhen Garagenwand kleben,und irgendwelche Mineralien oder Kiesel aus dem Beton picken.
MfG Dietrich
 
Schon wieder ich ;)

Um noch mal auf die Erhaltunszuchten von einheimischen Vögeln zurückzukommen.....
Es giebt genug Züchter,die lieber einheimische Vögel halten und züchten würden,als irgendwelche Kanarien,oder andere "Stubenvögel".
Leider giebt es aber verschiedene Naturschutz-Organisationen,die das falsch verstehen,und durch Gesetze und Auflagen zum Teil unterbinden.
Absurt ist auch,daß es in jedem Bundesland anders gehandhabt wird.
So kann man in Niedersachsen z.B. Erlenzeisige u. Grünfinken in geschlossenen Räumen ohne weiteres halten u. züchten.
Hält man sie artgerecht in einer Freivoliere,muss man sie melden und wird kontrolliert 0l .
Sicher giebt es immer schwarze Schafe,die illegal Vögel aus der Natur entnehmen.Aber diese Zeiten sollten eigentlich vorüber sein,da es genug Nachzuchten giebt.
Also gehen diese Züchter dazu über Mutationen zu züchten,um dieses Problem zu umgehen.Damit ist es aber keine Erhaltungszucht mehr,und relativ nutzlos.
Ich würde gerne Eure Meinungen dazu erfahren.

MfG Dietrich.
 
Erhaltungszucht

Hallo captain! (und natürlich auch alle anderen!)

Erkundige Dich doch bei der Unteren Naturschutzbehörde, welche Vorraussetzungen Du erfüllen mußt, um einheimische Vogelarten halten zu dürfen. Es ist an dieser Stelle sicher wenig hilfreich, wenn ich hier Ausführungen zu dieser entscheidenden Frage mache, die sich auf unsere bayerischen Verhältnisse beziehen. Informationen und später auch die Fußringe bekommst Du auch vom Bund Natur und Artenschutz (BNA).

Artenreine Zuchttiere kannst Du aus den Züchterkreisen insbesondere der Mitglieder vom Bund Deutscher Waldvogelzüchter; dem DKB oder der AZ erhalten. Kontakte über die Geschäftsstellen der einzelnen Verbände. Einen sehr umfangreichen Vogelmarkt findest Du in der Monatszeitschrift "Gefiederte Welt". Im Abo zu bestellen bei der Post oder beim Verlag direkt (Eugen Ulmer, Stuttgart). Zeitung ist hervorragend (auch für andere Vogelthemen) aber sündhaft teuer.

Nun zu den gewünschten Vogelarten.

Schwarz- und Braunkehlchen oder die gewünschten Ammernarten sind immer wieder zu bekommen. Eine erfolgreiche Zucht setzt aber schon einiges an Mühe und Erfahrung voraus. Auch ein gewisses finanzielles Engagement wird Dir vornehmlich bei den Kehlchen nicht erspart bleiben.

Cardueliden, wie Dompfaff, Stieglitz, Zeisig, Grünfink usw., findest Du sicher leichter und auch schon auf jeder örtlichen Vogelschau. Dort kannst Du auch Kontakt zu Züchterkollegen bekommen, die Dir sicher gerne bei allen Fragen und auftretenden Problemen behilflich sind.

Ansonsten helfe ich bei konkreten Fragen im Rahmen meiner Möglichkeiten ebenfalls gerne weiter.

Herzlichst :S
 
Erhaltungszucht

Die Frage ist doch eigentlich die: Was versteht der Einzelne unter Erhaltungszucht bzw. wozu wird diese betrieben!

Der Rückzug bzw. Rückgang vieler Vogelarten speziell in
Deutschland ist doch wohl in erster Linie der Landschafts- und
Flurbereinigung zuzuschreiben.

Biotope werden noch immer hemmungslos zerstört.

Der Kapuzenzeisig ist doch das beste Beispiel, was nützt es wenn
Tausende der Vögel nachgezüchtet werden, diese aber nicht ausgewildert werden können, weil es keine geeigneten Biotope mehr gibt

Ich wohne auf dem Lande und habe ebenfalls einen ganz deutlichen Rückgang von Sperling, Gimpel, Hänfling und Zeisig festgestellt.

Ja sogar Grünling gibt es nicht mehr in den Massen wie vor ca. 10 Jahren.

Wichtig ist deshalb, dass man zuerst die Biotope schützt
und erhält.

Ich kenne in Deutschland kein laufendes Projekt das sich mit
der Auswilderung einheimischer Singvögel (Cardueliden, Ammern usw.) beschäftigt.

Wie schon weiter oben erwähnt, sollten die Naturschutzbehörden
oder auch der BNA genaue Angaben zu dieser Frage geben können.

Für mich ist die Zucht von Cardueliden ein wirklich schönes Hobby
welches sicherlich zur Arterhaltung der von mir gehaltenen Arten beiträgt. Gerne würde ich Nachzuchten zu Auswilderungszwecken abgeben, wenn dies möglich wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Kenneth,

es gibt keine Erhaltungszucht-Programme in Deutschland mit anschließender Auswilderung von Cardueliden und/oder Weichfressern. Wenn diesbezüglich von Erhaltungszucht gesprochen wird, ist in erster Linie die Erhaltung einer Vogelart in Züchterkreisen zu Zwecken der Liebhaberei gemeint. Und diesbezüglich gilt es ganz einfach die in menschlicher Obhut gehaltenen Arten zu erhalten, da auf Neufänge ja nicht zurückgegriffen werden kann.

Diese artenreinen Zuchtbestände sind dann das "Ausgangsmaterial" für den Fall der Fälle, wenn ein in freier Wildbahn lebender Bestand durch Auswilderungen gestützt werden soll. Übrigens, die Erhaltung bzw. Wiedereinbürgerung von Wanderfalke und Uhu war in bedeutendem Ausmaß nur durch die Nachkommen aus solchen privaten Erhaltungszuchten möglich.

Herzlichst
 
Erhaltungszucht

@ Ortolan

Das ist sicherlich eine gute Sache
und ich beführworte das auch
zu 100% !

Trotzdem muß einem klar sein, dass
ohne geeignete Biotope die Artenvielfalt
sehr stark bzw. noch mehr abnehmen
wird und es nur wenige Arten (Kulturfolger) schaffen werden sich den
neuen Umweltbedingungen anpassen zu können.
 
Hallo,

wir dürfen nicht nur eingleisig fahren und sagen wir schützen jetzt zuerst mal die biotope und züchten dann die Arten wieder nach, wir müssen jetzt beides tun. Wir müssen geeignetes Erbgut halten und züchten und gleichzeitig Biotope schützen und erhalten.
Nur wenn wir beides machen, können wir unsere schöne Vogelwelt auch nachhaltig schützen.

Unser Verein kümmert sich schopn seit Jahren um verschieden Biotope und wir haben in der "Bevölkerung" auch schon Nacharmer gefunden. Aber die Haltung und Zcuht von unseren Europäern dürfen wir auch nicht ausser acht lassen.

Gruß ulf
 
Thema: Erhaltungszucht einheimischer Wildvögel

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