Eulen in der Innenstadt???

[Palli]

Hallo.

Eigentlich tummel ich mich bei den Graupapageien, aber vor einer Woche hatte ich ein Erlebnis was mich nicht los lässt.
Wir wohnen in einer Dachwohnung und haben im Wohnzimmer Schrägen. Sprich direkt am Dach.

Nachts polterte es aufeinmal ziemlich laut... ca 15 Sekunden. Es schien etwas Großes gewesen zu sein.

Nachdem ich Tiere auf dem Dachboden ausschließen kann und das Geräusch direkt von der Schräge kam, gehe ich davon aus das es AUF dem Dach war.

Nachts ca 3 Uhr.

Wir wohnen mitten in der Stadt, haben in der nähe 2 Parks.
Kann es eine Eule gewesen sein? Ich habe sonst keine Laute gehört. Ich habe schon mal 2 Eulen Nachts beobachten können, allerdings außerhalb, tolle Tiere!

Aber kommen sie so weit in die Stadt?

danke

 

[Geierhirte]

Nabend.

Das wird wohl eher ein Marder gewesen sein.

LG, Olli

 

[Palli]

Danke, aber für einen Marder fand ich es zu laut

 

[Peri14]

Hallo,

es ist aber auch nicht auszuschließen, dass Schleiereulen direkt unter den Sparren sind. Durch ihr Federkleid sehen sie um einiges größer aus als sie sind, passen aber selbst durch kleine Öffnungen im Dachkasten. Ich habe Schleiereulen schon unter bzw. im Dämmmaterial unter dem Dach gesehen.
Schleiereulen kommen auch in Städten vor- sofern es genügend Nahrung gibt.

VG Peri14

 

[Alcedo atthis]

Eulen poltern aber nur selten auf Dächern rum, und eine Schleiereule ist deutlich kleiner und leichter als ein Marder.

Ich tippe auf Marder.

 

[tellingstedt]

Ich habe zur Zeit eine Schleiereulenfamilie auf dem Dachboden. Die poltern so laut wie eine sechsköpfige Steinmarderfamilie. Schleppen irgend ein Zeug von a-nach b und lassen es fallen und sind wirklich sehr laut.

 

[Palli]

Danke euch. Ich habe außerhalb schon mal 2 Eulen "flirten" gesehen. Fand sie schon imposant und so klein fand ich sie garnicht

Das poltern kam wirklich aus dem nichts und hat sich angehört wie eine missglückte Landung meines Graupapageis. Danach war funkstille.

Aber ich werde nochmal auf den Dachboden gehen und genau schauen, nicht das es doch ein Marder war und irgendwo ein Loch im Dach ist.

Danke :-)

 

[DaSi]

Also das war wohl ein Marder. Die sind sehr laut!

 

[gerdesfrank]

Ich will ja keine Angst machen, aber ....

Nein, im Ernst, nachfolgend ein - wie ich finde - ganz interessanter Beitrag zur Diskussion:
http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?ref=201009

Eulen werden zwar nicht thematisiert, aber das ist vielleicht auch besser so, denn wer weiß, ob sie besser wegkommen würden als die durch diesen Beitrag etwas stigmatisierten Marder. Ist mit Sicherheit ein Extrembeispiel, das da geliefert wird (oder?) - aber dennoch interessant.

Für mich unverständlich, dass die obere Forstbehörde da nicht eher einlenkt, denn in so einem extremen Fall wird man ja fast zur Selbstjustiz gezwungen (sollte man aber natürlich nicht machen). Und warum nicht einfangen? Einfangen ist ja nicht gleich töten oder verletzen. Das sollte in so einem Konfliktfall doch eine selbstverständliche Möglichkeit sein, wenn es durch fachkundige Hände geschieht.

Ansonsten frag ich mich noch, wie laut die Frau wohl die Musik gestellt hat. (Dabei hätte Heino in leise doch sicher mehr als 2 Tage gewirkt und die Nachbarn vielleicht nicht gestört. )

Grüße! Und ich denke, dass dein Geräusch beides sein kann. Wenn es Marder sind, kannst du ja mit dem Beitrag vergleichen und wenn es Eulen sind, die bei dir einen Tageseinstand haben, kannst du mit etwas Glück sicher noch mal eine zu Gesicht bekommen.

 

[gerdesfrank]

Bei dem Link muss man natürlich noch auf den Part "Marder im Haus" klicken, es sei denn der Rest interessiert einen auch.

 

[petra.2201]

Marder sind super laut, besonders eine ganze Familie!!!!!
Leider ist nicht die Lautstärke das größte Problem, sondern die toten Tiere die gerne auf den Dachboden gebracht werden und dort verwesen.
Marder werfen im April und die Familie bleibt häufig noch bis August/September zusammen, danach kann man sie super gut vertreiben und zwar mit der Geheimwaffe: LUCHSKOT
Luchskot bekommt man in der Regel kostenlos im Zoo oder Tierpark, hier ein häufchen, dort ein Häufchen, fort sind sie!

Ich mag Marder sehr, habe mittlerweile schon einige verwaiste mit der Flasche großgezogen.
Leider ist ihre lustige verspielte Natur nicht besonders gut für die Nachtruhe!
Es wundert mich allerdings, daß Du erst jetzt was hörst, wenn es ein Marder ist, vermutlich ein Jungtier, das sich erst jetzt ein eigenes Revier sucht.
Lass bitte keine Falle von einem Jäger aufstellen, der hat nichts gutes mit ihm vor.
Wer Angst um sein Auto hat, sollte ab und zu mal eine Motorwäsche machen. Marder verbeißen sich nur, wenn sie einen Kontrahenten riechen, der vorher im Motorraum geschlafen hat.

 

[Palli]

Hallo. Danke dir!! Ich konte sonst keine geräusche hören, es war wie gesagt nur ein Poltern. Aber ich werde Augen und Ohren offen halten :-) Und regelmäßig nachschauen gehen :-)

 

[orotawa]

Hallo,
ich komme mal zur Ausgangsfrage zurück:

Natürlich gibt es Eulen in der Innenstadt!
Bei uns in Lüneburg sogar Uhus!

Sie tauchten erstmals so 1992 auf, blieben ein paar Jahre, waren dann weg und sind jetzt wieder da.
Ich hab mal ein paar Texte und Links angehängt, man findet aber sicherlich beim googeln noch mehr:

Uhus in der Stadt
Was tun, wenn als Brutplatz Felsen und Steilwände benötigt werden, die Region allerdings Stadt Lüneburg heißt? Dann helfen zuweilen auch hohe Kirchenmauern mit ihren Vorsprüngen, Fensterluken und Winkeln. So oder so ähnlich muss wohl das Uhu-Pärchen empfunden haben, das sich die Fensternische des Michaelisturms als sicheren Brutplatz aussuchte.
Recht glauben wollte es keiner der Anwohner in der Lüneburger Altstadt, als ab Oktober 1992 die Nachtruhe durch monoton gereihte "ouh...ouh"- Rufe unterbrochen wurde. Um so größer war die Überraschung, als im Januar 1992 ein weitere nächtlicher Ruhestörer auf die Rufe antwortete, beide nun auch tagsüber beobachtet und tatsächlich als Uhus erkannt werden konnten. Die kleine ornithologische Sensation bahnte sich an, als die Eulen die Lüneburger St.Michaeliskirche nicht nur als Tagesanstand, sondern offensichtlich auch als Nistplatz wählten. Dank intensiver Kooperation zwischen Kirchenvertretern, Anwohnern und Naturschützer entwickelte sich mit Brutgewinn fast eine rund um die Uhr Beobachtung der Uhus, die sich weitestgehend auf die Dokumentation beschränkte. Nur in gefährlichen Situationen wurde aktiv eingegriffen, um den Uhus Hilfestellungen zu geben. So konnte man einiges über die Lebensweise der Uhus in Lüneburg erfahren und die Eulen vor den Gefahren des urbanisierten Lebensraumes bewahrt werden. Der Erfolg: 1992 zog das Uhu-Pärchen drei Junge auf.

http://www.abendblatt.de/daten/2008/07/16/907530.html

http://www.abendblatt.de/daten/2008/08/21/925034.html

http://www.fotocommunity.es/pc/pc/pcat/354819/display/13614320


P.S. Nicht neidisch werden

 

[NetBird]

Hallo,

auch Waschbären kommen (bevorzugt) in die Städte ... und die machen auch einen höllischen Krach !!