Faktoren, die einen AI Ausbruch bei WV begünstigen

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Gänseerpel

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Es wird sich zunehmend darüber diskutiert, dass für das Zustandekommen von AI Ausbrüchen unter Wildvögeln weitere Faktoren hinzukommen müssen, in erster Linie extreme Klimabedingungen, Umweltgifte, und sog konkomitierende Infektionen.

Bereits im Vorjahr wurden bei den Rügenausbrüchen die extreme Kälte, Nahrungsmangel und hohe Bestandsdichten in die Debatte gebracht.

Umgekehrt wurde das Ausbleiben in diesem Winter mit der milden Witterung in Zusammenhang gesetzt.

In Nürnberg kommt eine ganze Palette von Faktoren in Frage:

Wasserqualität schwächt Vögel
Experten vermuten Zusammenhang mit dem Virus H5N1 - Keine neuen Fälle


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Neue Untersuchungen bestätigen: Derzeit gibt es in Nürnberg keine weiteren mit der Vogelgrippe infizierten Vögel, die Zahl bleibt bei acht. Experten rätseln jetzt, ob die Wasserqualität des Wöhrder Sees indirekt ein Ausbreiten des H5N1-Virus begünstigt hat.

Sieben weitere Tiere, die vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) untersucht wurden, waren negativ. Doch mittlerweile zerbrechen sich zahlreiche Experten über die Ursachen der gefährlichen Vogelgrippe den Kopf. Die Meinungen mehren sich, dass die Vögel aufgrund der Wasserqualität geschwächter und somit anfälliger für die Aufnahme des Virus H5N1 sind. Josef Keckl, Chef des Wasserwirtschaftsamtes, beurteilt die Wasserqualität des Wöhrder Sees grundsätzlich als «völlig normal». Auch der Biologe vom Wasserwirtschaftsamt, Günther Scheer, spricht vom guten Zustand des Sees. Das verstärkte Pflanzen- und Algenwachstum in der letzten Zeit sei typisch für diese Jahreszeit. Dafür gebe es die «Mähkuh», die die Algen absaugt.

Als problematisch wertet der Biologe den hohen Vogelbestand, an dem die Überfütterung schuld ist. Stadtrechtsdirektor Hartmut Frommer spricht sogar vom «brothaltigsten Gewässer Bayerns». Hinzu kommt, dass durch verfaulte Futterreste und Laub Bakterien wachsen, an denen immer wieder Vögel verenden oder zumindest geschwächt werden. Das so genannte Botulismus-Problem sei in vielen Nürnberger Seen vorhanden. «Durch diese Grundschwächung sind die Vögel wahrscheinlich empfänglicher für das Virus», sagt Scheer.

«Vorschädigung der Vögel»

Dem pflichtet auch Andreas von Lindeiner zu. Er ist Artenschutzreferent beim Landesbund für Vogelschutz (LBV). Seiner Meinung nach ist aufgrund der nicht optimalen Qualität des Wöhrder Sees «eine Vorschädigung der Vögel in jedem Fall vorhanden - die Wahrscheinlichkeit ist somit größer, dass die geschwächten Vögel das Virus leichter aufnehmen.»

Im Gegensatz dazu will Tierärztin Susanne Oswald vom Veterinäramt noch keinen konkreten Zusammenhang bestätigen. «Es kann, aber muss nicht sein», dass aufgrund des Wasserzustandes die Tiere angeschlagen und somit anfälliger für die Ansteckung mit der Vogelgrippe sind. Dies müsse erst durch entsprechende Untersuchungen abgeklärt werden.

Der Wöhrder See ist kein natürliches Gewässer, sondern künstlich angelegt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe die Stadt für die zerstörte Pegnitz ein neues Flussbett gelegt, berichtet der Chef des Wasserwirtschaftsamts. Im ersten Bauabschnitt ging es vor allem um den Hochwasserschutz. Im zweiten Schritt plante die Stadt, im Zentrum Nürnbergs eine Wassererlebniswelt zu errichten. So entstand zwischen 1968 und 1980 der Wöhrder See. Dazu wurde der Fluss mit Hilfe eines Wehres aufgestaut, die Fläche ausgebaggert und Pegnitz-Wasser eingeleitet. Buchten und Nischen werteten den See optisch auf. «Kritiker sagen, dass man dies nicht hätte tun sollen», so Keckl. Denn die Randzonen des Wöhrder Sees sind heute so genannte Stillwasserbereiche. Nur in der Mitte spricht man von einem Fließgewässer. In den Nischen und Buchten sammelt sich Schlamm, Algen wachsen vermehrt.

Mit der Wasserqualität des Wöhrder Sees wollen sich jetzt auch Politiker beschäftigen. Die CSU-Stadtratsfraktion lädt daher im Vorwahlkampf zu einem Bürgergespräch mit Umweltbürgermeister Klemens Gsell am 17.Juli nach St. Bartholomäus ein.

Sonja Hohlrüther
Quelle: http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=663568&kat=10
 
Botulismusverdacht im Ausbruchsgebiet Sachsen

Auch aus Sachsen kommen Hinweise auf Umwelteinflüsse, die die Vögel schädigen könnten.

Nach Nürnberg nun die Eschefelder Teiche
Zweiter Vogelgrippe-Fall innerhalb einer Woche – erneut Schwäne betroffen

Höckerschwan

Nur wenige Tage nach dem Vogelgrippe-Nachweis in Nürnberg ist das H5N1-Virus nun auch in Sachsen festgestellt worden. Das für die Untersuchungen bundesweit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) fand die aggressive Vogelgrippe-Variante in drei Höckerschwänen aus dem südlich Leipzig gelegenen Frohburg. Ein weitere toter Vogel wird noch untersucht. In Nürnberg waren von bisher vierzehn tot aufgefundenen Vögeln sechs mit dem Virus infiziert, fünf Höckerschwäne und eine Kanadagans.

Die Vögel sind am Naturschutzgebiet Eschefelder Teiche gefunden worden, wo der NABU die Naturschutzstation „Eschefelder Teichhaus“ betreibt. Im Rahmen des Betreuungsvertrages für das NSG begehen die Mitarbeiter regelmäßig das Gelände. „Auf den Teichen halten sich ganzjährig rund 150 bis 200 Höckerschwäne auf. Dass da immer wieder mal Vögel verenden oder der Fuchs Beute macht, ist ganz natürlich“, erläutert NABU-Stationsleiter Detlef Zange. „Wenn wir aber wie jetzt am Montag gleich drei tote Schwäne feststellen, wird daraus ein Fall für das Veterinäramt.“


Das Teichhaus Eschefeld beherbergt eine Naturschutzstation des NABU sowie einen Gasthof mit Restaurant.

Wie in solchen Fällen üblich, haben die Gesundheitsbehörden des Landkreises Leipziger Land rund um die Fundstelle der toten Schwäne eine Sicherheitszone eingerichtet. Geflügel muss dort für zunächst drei Wochen im Stall gehalten werden, Hunde und Katzen an der Leine geführt werden. Nutzgeflügel und Geflügelprodukte dürfen nicht in die Sicherheitszone gebracht oder heraustransportiert werden. Betroffen sind in Frohburg und Eschefeld ausschließlich kleine private Geflügelhalter, kommerzielle Hühner- oder Putenfarmen gibt es im Sperrbezirk nicht.

Ähnlich wie in Nürnberg ist der Einzelteich, an dem die drei Höckerschwäne gefunden wurden, derzeit stark von Algen befallen. Die Algenwatten können Nährboden für Krankheitserreger wie etwa das Botulismus-Bakterium sein und scheiden teils selbst giftige Substanzen aus. „Gut möglich also, dass die betroffenen Schwäne bereits vorgeschwächt waren, bevor ihnen das H5N1-Virus den Rest gegeben hat“, meint Detlef Zange. Für Menschen allerdings gehen davon keine Gefahren aus. Die Eschefelder Teiche können also unvermindert auf eigene Faust oder bei NABU-Führungen besucht werden. Die Naturschutzstation ist werktags von 7:30 bis 15 Uhr geöffnet.

Forscher des FLI wollen nun das Erbgut der Viren aus Bayern und Sachsen näher untersuchen und mit Viren aus Tschechien, Großbritannien und Ungarn vergleichen – dort war die Vogelgrippe 2007 in Putenfarmen ausgebrochen –, um mehr über die Herkunft der Erreger zu erfahren. (elg)

NABU-Naturschutzstation Eschefelder Teichhaus
Ausführliche NABU-Sonderseiten zur Vogelgrippe
Quelle: http://www.nabu.de/m05/m05_03/06769.html
 
Thema: Faktoren, die einen AI Ausbruch bei WV begünstigen

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