Falke auf der Terrasse

Diskutiere Falke auf der Terrasse im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Liebe alle, bin neu hier, Ornithologie Fan... und habe eine Frage an euch: Seit einigen Wochen fressen auf meiner Terrasse eine bunte Schar...
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Espinaca

Neuling
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Liebe alle,

bin neu hier, Ornithologie Fan... und habe eine Frage an euch:

Seit einigen Wochen fressen auf meiner Terrasse eine bunte Schar Vögel - vor allem ca 20 Blau- und Kohlmeisen, Kleiber, aber auch Amseln, Stieglitz und Buntspecht. Das begann bereits im Sommer mit Blaubeeren und Aronia. Dazu sei gesagt, es ist direkte Waldrandlage, erhöht hoch über den Dorfdächern (Grossstadt in 1,8 km), quasi in den Baumkronen. Sie fliegen zwischen den Baumkronen und unserer Terrasse.

Nun tauchte hier heute plötzlich ein Falke auf ( bin ziemlich sicher, dass es kein Sperber) und begutachtete das Terrain von 2 Stellen an der Brüstung aus, hernach von einer entfernteren Terrasse, schliesslich von einem Tannenwipfel und vom Hausdach. Die Vogelschar war rechtzeitig abgehauen... bevor ich es merkte, klar...

Was meint ihr? Soll ich das Futter und Wasser ob des Falken besser einstellen? Wir haben hier bereits seit einer Woche Schnee und Minusgrade nachts, und das Wasser ist derzeit mindestens so beliebt wie die Nüsse...

Der Falke wird sich das rege Geflattere auf meiner Terrasse als frisch serviertes Gourmetrestaurant ja wohl nun eingeprägt haben, wenn er mir schon quasi frech in die Augen guckt, aus 1,5 Meter Entfernung. Was ja auch ein Erlebnis ist... aber ungern würde ich die Reste der anderen vorfinden...

Nusssäckchen an die Bäume hängen wäre dann sicherer für die kleinen Vögel, als hier, dem Himmel so nahe ?

Vielen Dank für Kommentare
Espi
 
hallo Espinaca

herzlich Willkommen bei den Vogelforen :zustimm:

Du hast ja die Lösung schon selbst gefunden:
Nusssäckchen an die Bäume hängen wäre dann sicherer für die kleinen Vögel
also mehrere kleine Futterstellen anbieten
(der Falke will auch den Winter überstehen)
 
Danke Karin, für den raschen Kommentar.

Es haben einige andere auch was ausgehängt, aber die haben sich von selbst seit Sommer hier auf der Terrasse eingenistet, ist ja bequem, einfach rüberzuflattern... von den Baumkronen sind es nur 3-5 Meter maximal. Und seit ich Wasser rausstelle, kommen noch mehr.

Dem Falken ist wohl kaum zu helfen..., was ich so lese, soll man maximal Geflügel oder Rind auslegen, aber nicht, wenn es gefriert.

Von den Meisen sind auch 3 bereits verletzt. Eine kam vor ein paar Tagen mit hängender, blutiger Backenwange an... lebt aber immer noch..., einer anderen fehlt ein Beinchen, eine dritte ist an den Krallen verletzt... und eine vierte hat ein Geschwür am Kopf... So nahe hatte ich das alles noch nie täglich beobachten können, obwohl wir schon länger hier wohnen. Und Blaumeisen gab es hier ewig keine mehr.

Tja, Natur ist halt auch krude... zuweilen... Mal sehen, ob der Falke morgen wieder auftaucht !
 
Hi Espinaca,

vielleicht gelingt Dir ja mal ein Foto, dass man die Art bestimmen kann. Für einen Wanderfalken sind die von Dir angegebenen Arten als Beute eigentlich recht klein, ein Turmi schlägt eher Kleinsäuger.
Den Beutegreifer zu füttern ist keine so gute Idee - wenn das Habitat es hergibt findet er genug, wenn das Habitat nicht passt muss er sich ein besseres suchen.
Was natürlich nicht heisst, dass man ein Habitat nicht verbesserrn kann, z.B. kann man mit Gartenabfälllen eine Mäuseburg anlegen, wenn genug Platz vorhanden ist.

Grüsse,
tox
 
...
Von den Meisen sind auch 3 bereits verletzt. Eine kam vor ein paar Tagen mit hängender, blutiger Backenwange an... lebt aber immer noch..., einer anderen fehlt ein Beinchen, eine dritte ist an den Krallen verletzt... und eine vierte hat ein Geschwür am Kopf... So nahe hatte ich das alles noch nie täglich beobachten können, obwohl wir schon länger hier wohnen. Und Blaumeisen gab es hier ewig keine mehr.

Tja, Natur ist halt auch krude... zuweilen... Mal sehen, ob der Falke morgen wieder auftaucht !

BITTE überlegt (auch eure Nachbarn), ob ihr die Fütterung auf euren Terrassen/Balkons eventuell einstellt, und stattdessen im nahen Wald passende Futterstellen errichtet oder unterstützt,
von Natur aus suchen die kleinen Vögel sicher lieber geschützte Nahrungsplätze auf;

als echte Vogelfans werdet ihr bestimmt gerne auf unmittelbare Beobachtung verzichten, vor allem der verletzten Vögel, wenn ihr nicht helfen könnt.
 
Ja... Danke Teryann...

Genau darauf zielte ja meine Frage auch ab, nebst dem Auftauchen des wohl Turmfalken gestern ... bin recht sicher, dass es Turmfalke war... ob es überhaupt gut für sie ist, ihnen Futter und Wasser zu geben... hier oben.

Aber wie gesagt, die kamen zuerst mal von selbst ob der Sommerbeeren samt Sonnenblumenkerne (Stieglitz hat die ratzfatz aufgefressen...) und seither gurken sie hier rum, Amseln verbringen Stunden hier oben... wühlen sogar in den Blumen- und Baumtöpfen ...

Ich werde heute in den umliegenden Bäumen und Sträuchern, wo sie auch gerne rumflattern, einiges in 2 Meter Höhe anbringen... das müsste hoch genug sein... Eine Katze streunt da auch rum...

Früher hätte ich mich da nicht involviert, aber da sie quasi hier eingezogen sind, mache ich mir Gedanken, wo gut aufhört und schlecht anfängt...
 
Ja, der Falke will eben auch den Winter überleben.
Und die Art der Verletzungen bei den Kleinvögeln lässt viel eher auf die streunende Katze schließen. Was ein Greif mal in den Krallen hat, entkommt
meist nicht mehr.
Man darf den Falken nicht verdammen. Er sorgt auch für das Gleichgewicht in der Natur. Holt sowieso oft nur die schwachen und kränkelnden
Vögel.
 
Das klingt jetzt erstmal schräg, aber: Wenn da wirklich so viele kranke oder verletzte Vögel bei dir rumlaufen, ist es ganz gut, dass der Falke oder Sperber als "Gesundheitspolizei" auftritt. Genau so ist es von der Natur vorgesehen, denn wenn alle Kleinvögel gleichzeitig von der Tränke auffliegen, wird der Greifvogel denjenigen zu Fassen bekommen, der am schwächsten ist und zurückfällt. Und so fütterst du im Prinzip auch schon auf natürliche Art eine weitere Vogelart. Wenn es ein Falke oder Sperber ist, wird er ohnehin kein totes Fleisch anrühren.

Wie auch schon gesagt wurde, rühren solche Verletzungen nicht von einem Greifvogel her, denn der würde seine Beute nicht mehr loslassen - im Gegensatz zu einer spielenden Katze!

Und zur Art: Ich gehe stark davon aus, dass es doch ein Sperber ist - der kommt in zwei "Farbvarianten" vor, Männchen sind orange-grau und Weibchen braun gebändert. Alternativ kann es nur ein verzweifelter Turmfalke oder ein Merlin sein, aber auch das ist möglich.
 
Liebe alle,

Vielen Dank für alle Antworten !

Den Raubvogel habe ich nicht mehr gesichtet... wobei man ja immer zur rechten Zeit am rechten Ort sein muss... Ich bleibe bei der Version Turmfalke, das Tierchen war meiner Erinnerung nach sehr hell an Brust und Flügel, sandfarben... und wie Pünktchen an der Brust... gelbe Beinchen... aber wie ihr wisst, solche Begegnungen laufen sehr rasch ab, und während ich das Fernglas rausholte, war alles quasi schon fast wieder gelaufen. Was mir noch einfiel: Im Baum gegenüber ging quasi gleich eine Krähe in Stellung, als sich der Raubvogel auf unsere Brüstung hockte, fast wie auf Lauer...

Ich tippe bei den Verletzungen der Meisen auch eher auf Katze. Dagegen kann man wohl nichts tun, und diese Vogelschar lebt quasi hier in den Bäumen, sie nisten da auch (das erkenne ich an den Territorialgesängen im Frühjahr... die Amseln etwa markieren regelrecht "ihre" Baumwipfel, die Kleiber wohnen scheinbar an einem mit Efeu bedeckten Baum, zumindest verschwinden sie dahin, und wo die Meisentruppe haust, das habe ich noch nicht raus. Die Spechte sind auch hier heimisch, direkt vor unserer Nase).

Ich möchte nur nicht, dass unsere Terrasse zu einem Jagdgebiet wird, weil sie so einsichtig.

Mehr kann ich wohl für all die Tierchen da draußen nicht tun... ausser Futter an mehreren Stellen anzubringen, die hoch genug und für Katzen nicht erreichbar.
 
Thema: Falke auf der Terrasse

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