Federrupfen

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frivoe

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Hallo,

eine mir bekannte Vogelhalterin hat folgendes Problem mit ihren Pfirsichköpfchen . Ein etwa 12jähriges Weibchen ruft regelmäßig ihrem Nachwuchs die Federn aus . Zunächst konnte das Problem mit durch offenlassen des Nistkastendeckels gemildert werden später half auch dieses nicht mehr. Gerupft werden auch nur die Jungen , nicht der Partner und das Weibchen rupft sich selbst auch keine Federn aus.
Die Jungen werden nun wenn sie alt genug sind in einen Käfig mit grobem Gitter gesetzt und durch die Stäbe weiter gefüttert.Sie befiedern sich dann auch wieder ganz normal.
Die Pfirsichköpfchen werden als Gruppe von 4 Paaren in einer größeren Außenvoliere mit Schutzraum gehalten. Die anderen Tiere verhalten sich völlig normal und rupfen auch nicht.

Das Nahrungsangebot ist vielseitig und zur Beschäftigung werden regelmäßig frische Zweige angeboten.Jungvögel dieses Weibchens die zur Aufzucht in andere Nester gelegt wurden befiederten sich ganz normal.Auch der Nistkasten wurde bereits 2mal ausgetauscht.

Könnte es sich also um eine psychische Störung (Langeweile) handeln?Hat jemand hier vieleicht ähnliche Erfahrungen gemacht.? Gibt es Lösungen?

Freundliche Grüße Fritz
 
Hallo Fritz,
ein ähnliches Problem habe ich mit einem Wellensittichpaar, bei dem auch das Weibchen die Küken rupft. Ich habe versucht, mich über die Ursachen schlau zu machen, aber richtig ergründet sind die noch nicht. Es gibt Vermutungen, daß es an Nahrungsdefiziten liegen könnte, aber die Mehrzahl vermutet, daß es an Unterforderung der Henne (= Langeweile) liegt.
Solange die Küken nur soweit gerupft werden, daß das Gefieder hinterher normal nachwächst, sehe ich das als nicht so problematisch an. Und zumindest bei Wellensittichen glaube ich nicht, daß die Küken dann auch fast zwangsläufig zu Rupfern werden.
Aber mal ne andere Frage (von einer Aga-Nichtauskennerin): Ist eine 12jährige Henne nicht ein bißchen zu alt für das Brutgeschäft? Bei meinen Wellensittichen würde ich Weibchen, die älter sind als 5 oder 6 Jahre, nicht mehr brüten lassen.
 
hi,

die beiden handaufzuchten (rosenköpfchen) die ich mal hatte waren handaufzuchten weil die mutter-henne sie im brutkasten gerupft hat.
als sie herangewachsen waren und selbst nachwuchs hatten hat auch die eine henne ihren nachwuchs im brutkasten wieder gerupft.
ich hatte das so gedeutet, daß sie es gemacht hat weil sie es selbst so „einprogrammiert“ bekam.

ist nur eine vermutung.

gruss,
 
Hallo Anne ,hallo Claudia,

habe nocheinmal bei anderen Aga-Haltern und einer Tierärztin nachgefragt . Die Unsitte des Rupfens ist wohl ziemlich verbreitet unter Agaporniden.Als Ursache wird hauptsächlich Langeweile vermutet.Ein Halter sagte mir er habe seinen Rupfer durch Freiflug kuriert.(vielleicht auch ein Thema) Die meisten Agaporniden sind ja sehr Standorttreu.Im Anfangsstadium würde auch eine Hautcreme auf die betroffenen Stellen Wunder wirken.
Viel Agaporniden wie auch Wellensittiche werden paarweise in Zuchtboxen gezüchtet . Keine freie Partnerwahl keine Partnerharmonie.Um bestimmte Merkmale (Farbe /Gestalt) zu optimieren wird natürlich auch Inzucht betrieben. Degenerationserscheinungen bei Schau-Wellensittichen sind ja allgemein bekannt.
Da auch viele Verhaltensweisen genetisch festgelegt sind , könnte hier tatsächlich auch eine falsche >Programmierunge< möglich sein.(Vermutung)Im Widerspruch dazu steht aber das auch Wildfänge rupfen.Neben dem besagten Rupfen gibt es auch häufig ,bei den gleichen Paaren ,eine Neigung zu sogenannten Schachtelbruten . Das Weibchen beginnt mit der Nächsten Brut neben den noch nicht flüggen Jungen.

Die beschriebene Aga-Dame ist tatsächlich erst zwischen 4-6 Jahre alt.Von den Tieren die ich kannte lebt nur noch ein Aga-Mann mit heute 14 Jahren.

Schöne Grüße Fritz
 
hi,

bei der oben erwähnten handaufzucht scheidet falsche haltung aus. die agaporniden leben in einer großen freivoliere im garten, dürfen sich die partner selbst aussuchen, und kommen nur 2 x im jahr paarweise zur zucht ins haus in kleinere käfige und bekommen in der zeit sogar freiflug.

von daher meine vermutung mit der „falschen programierung“.

gruss,
 
hallo Claudia,

bekommen deine Agas wirklich Freiflug nach draußen also 5-6 km im Umkreis des Hauses.(wie Brieftauben) Viele Experten gehen davonaus das die Tiere unterbeschäftigt sind weil ja die zeitraubende Futtersuche entfällt. Besonders in Käfigen ist das oft zu beobachten. Agas können in beschränkten Räumen auch sehr agressiv gegen die eignen Jungen werden.
In großen Volieren helfen Jungvögel auch manchmal bei der Fütterung der Folgebruten.( eign.Beob.an Schwalbensittichen)
Bei der Programmierung dachte ich mehr an eine Genetische.

Freundliche Grüße Fritz
 
hi,

bei mir sowieso nicht, ich habe von der haltung der züchter erzählt. aber was meinst du mit 5-6 km im umkreis des hauses???!

du willst doch damit nicht sagen das agas raus ins freie gehören??? das thema hatten wir schon mal ...

gruss,
 
Hi Claudia,

sorry,mit dem > Freiflug < habe ich das wohl mißverstanden .
Ins > Freie< gehören sie natürlich schon, wenn auch nicht umbedingt hier. Ich habe da mehr an eine Theraphie gegen das Federfressen gedacht.

Gruß Fritz
 
hallo Frivoe,
ein Freund von mir läßt seine Agas bei entsprechender Witterung fast täglich fliegen. Die Vögel gelangen über eine Schleuse auf dem dach nach draußen. Er hat nur gute Erfahrungen damit gemacht. Den Vögeln tut das jedenfalls sehr gut, sie wirken sehr zufrieden. Anfangs kostete es ihm wohl Nerven, wenn sie nach einer Stunde immer noch nicht zurück waren.

Gruß

Pia
 
Freiflug

Hallo Pia,

genau diese Art der Haltung ist es die ich meine. Gesetzlich ist sie nicht ganz unproblematisch. Es gab in den 60er Jahren mal Berichte in der Gef.Welt und H.Hampe beschreibt eine Freifughaltung von Agp.Taranta (gef.Welt 1926) .Agaporniden sollen als Waldvögel sehr standorttreu sein gegenüber Fluchtvögeln wie etwa Wellensittichen.Interessant wäre es zu erfahren ob Probleme wie Federrupfen bei dieser Haltung nicht auftreten.

Schöne Grüße Fritz
 
hallo Fritz,
dieses freifliegende Aga- Weibchen hat ihr erstes Junge gerupft. Der Freiflug verhinderte hier das Rupfen nicht.
Hast du die genaue Fundstelle der in deinem letzten Beitrag erwähnten Artikel/Berichte?
Pia
 
Rupfer

Hallo Pia,

meine letzen Agas hatte ich vor 12 Jahren. Bei keiner Art hatte ich damals Rupferprobleme. Habe gehört das die Intensität des Rupfens von Jahr zu Jahr zunimmt. Eine Erklärung habe ich aber auch nicht.
Hier noch einmal die Freiflugberichte:
Dr.Waldner Gefiederte Welt 1926 /1927 (Agap.Taranta)
Dr.W.Schapp Gefiederte Welt 1971 S.24 (Wellensittiche + Roseic.)
Dr.W.Schlapp Gefiederte Welt 1973 S.41 ( Sittiche )

Weitere bei Bedarf

Gruß Fritz
 
Thema: Federrupfen

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