Ich möchte an dieser Stelle noch einmal etwas zur Ausbreitung und zum Verhalten des Orpheusspötters in Mitteleuropa beitragen.
Ich kenne die Art aus Marokko und Südeuropa, wo die Männchen auf Mandarinen- und Orangenbüschen/-bäumen obenauf sitzen und frei singen, teils in Kopfhöhe oder niedriger.
Bei uns verhält sich die Art in den Kernzonen der Brutgebiete (BW, RP) ähnlich.
Der Gelbspötter wurde von mir an verschiedenen Brutstandorten schon festgestellt, häufiger in unmittelbarer Nähe zu feuchteren Gebieten (Bachbegleitend, in Buschreihen mit jungen Laubbäumen und feuchten Senken oder Teichen in unmittelbarer Nähe.
Ab und zu fand ich ihn bei uns auch in trockenen Brachbereichen mit starker Verbuschung und Einzelbäumen.
Da der Orpheusspötter sich ind en letzten Jahren weit nach Norden gewagt hat (bis Nordniedersachsen), stehen hier diese "Pionierbruten" zum Teil in starkem Widerspruch zu den Brutgebieten der Kernzonen.
Wie vorher erwähnt - Brutplatz (Nest) in starker verbuschung mit Brombeeren u.a. Büschen/Sträuchern.
Der gesangt jedoch fand ausschließlich in einem hohen, alten und dicht belaubten Laubbaum statt - der Brutplatz befand sich wegbegleitend an einem alten feldweg mit einer Baum-/Buschreihe.
Ein anderer Brutplatz befand sich dann an einem Flughafengelände in einem dichten Buschbestand mit höheren Einzelbäumen.
Sicherlich werden die später folgenden, sich langsam ausbreitenden Brutpopulationen geeignetere Standorte besiedeln, ich finde diese "Pionierbrutplatzwahl" jedoch recht bemerkenswert
VG, Merops