flüssiger Kot

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Anja12

Anja12

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Hallo Ihr!

Jetzt muss ich hier auch mal eine Frage posten, es geht um meinen süßen Detlef:

Ich habe Detlef bekommen, als er ca. 4 Monate alt war. Seine Vorbesitzer hatten ihn aus der Zoohandlung und er lebte nur ca. 3 Monate bei ihnen.
Detlef wohnt jetzt seit Ende Januar bei mir.
Seit ich ihn habe, hat er sehr flüssigen Kot. Teilweise mit klaren Anteilen, manchmal sogar ganz klar.
Ich habe jetzt mal ein paar Tage das Frischfutter weg gelassen. Keine Kotveränderung.
Detlef ist nach wie vor total munter, aufgeschlossen und fit.
Das Einzige, was mir bei einem so jungen Vogel seltsam erscheint ist, dass er recht schnell außer Atem ist.
Die TÄ bei mir um die Ecke (eher nicht vogelkundig) meinte, dass Detlef etwas an den Nieren haben könnte. Meinte aber, Kot einschicken würde nix bringen, weil man ihrer Erfahrung nach sowieso nie was finden würde (???!!!), und Blut könne man einem kleinen Welli nicht abnehmen, da der sonst umkippt (????!!!).

Bevor ich mich jetzt auf den weiten Weg nach Leverkusen zu Doc Piper mache, wollte ich hier mal fragen, was Ihr davon haltet.

Was könnte das sein außer was an den Nieren? Ist Eile geboten beim TA-Besuch?

Wenn ich mit Detlef zum Doc fahre, werd ich Harald gleich mitnehmen, damit er sich ihn auch mal anguckt wegen des Gefieders (Harald sieht immer ziemlich zerrupft aus). Kann ich die Beiden in einem Transportkäfig mitnehmen oder ist das eher ungeschickt wegen möglicher Kotproben, die der Doc dann aus dem Käfig entnehmen würde?
 
Anja12 schrieb:
Die TÄ bei mir um die Ecke (eher nicht vogelkundig) meinte, dass Detlef etwas an den Nieren haben könnte. Meinte aber, Kot einschicken würde nix bringen, weil man ihrer Erfahrung nach sowieso nie was finden würde (???!!!), und Blut könne man einem kleinen Welli nicht abnehmen, da der sonst umkippt (????!!!).
Naja, sehr vogelkundig ist die sicher nicht. Allerdings könnte sie mit der Nierengeschichte schon richtig liegen, das könnte was chronisches sein. Ansonsten kann man natürlich Kotproben einschicken, ich denke aber daß dies wenig bringen wird wenn es nicht von Bakterien verursacht ist.
Kann ich die Beiden in einem Transportkäfig mitnehmen oder ist das eher ungeschickt wegen möglicher Kotproben, die der Doc dann aus dem Käfig entnehmen würde?
Der Doc wird wenn er eine Probe einschicken will klugerweise einen Kloakenabstrich nehmen. Das ist sicherer als eine Kotprobe vom Boden, jedenfalls macht das mein TA so. Du kannst also unbesorgt beide gemeinsam in eine Transportbox zusammen setzen.
 
hallo anja :0-
also zum wohl deines piepmatzes sollteste dir schon unbedingt eine 2. meinung von einem anderen TA einholen.
fakt ist eins der kot ist auf keinen fall normal dies lässt dann schon auf eine krankheit schließen ......aber welche kann ich beim besten willen nicht sagen .....drum am besten bei einem 2. doc vorstellen um dies abklären zulassen.
aber ist schon eine merkwürdige aussage von dem Ta das man beim kot einschicken eh nix finden würde ...... :( hat dieser doc wirklich ahnung von vögeln? :?
also eins ist fakt den Ta würd ich glatt wechseln :jaaa:
hol dir bitte noch eine 2. meinung ein denn deinem schatz soll es doch gut gehen ;)

gruß amazonenmuddi
 
@ Amazonenmuddi: Ist eh klar, dass ich mich nicht auf das Urteil der TÄ verlasse. Ich kenn die halt nur, weil ich da oft mit meinem Hund bin.
Hatte da nur quasi zur "Vorabinformation" angerufen.
Wie ich schon schrieb halte ich die TÄ nicht für vogelkundig.
Das ist ja auch der Grund, warum ich vorhabe, zu Doc Piper zu fahren.
Wollte nur mal hier horchen, was es noch sein könnte außer einem möglichen Nierenproblem. Und ob Eile geboten ist oder ob das noch ein paar Tage Zeit hat.

@ Alfred: Ist eine solche Nierengeschichte schlimm? Lebt der Detlef dann kürzer? Oder vielleicht sogar ganz kurz? 8o
Gibt es Dinge, die ich bei der Ernährung beachten sollte?
 
Hallo Anja,

Kotprobenuntersuchungen sind bei "Durchfall" (setze ich absichtlich in Klammern, da flüssiger Kot bei Vögeln oft auch von einem zu hohen Harnanteil kommt) immer vernünftig. Ich lasse von jedem meiner Neuzugänge eine Analyse machen und bin damit bisher gut gefahren (Kokzidiosen, starke Dysbakterien...).
Wenn Du den Kot untersuchen lassen willst, ist es wichtig, zuvor den Käfigboden sehr gut zu reinigen und keine Einstreu zu verwenden. Nimm außerdem mehrere Proben über den Tag verteilt, das ist wichtig, da Kokzidien gerne nur zu bestimmten Tageszeiten ausgeschieden werden. Lass den Kot dann in einem vogelkundigen Labor (Uniklinik o.ä.) auf Parasiten und primär krankmachende Keime untersuchen.
Auch wenn ich auf jeden Fall einen vogelkundigen TA aufsuchen würde, die TÄ hat Recht: Detlef könnte nierenkrank sein (ist bei einem so jungen Vogel aber recht unwahrscheinlich).
Gehe recht bald zum TA, da bei Vögeln bei jeder Erkrankung Eile geboten ist!!! Ihr Stoffwechsel ist so rege, dass schon ein Tag Hungern sehr gefährlich ist! Und bei "Durchfall" verliert Detlef sehr viel Flüssigkeit...

MfG,
Steffi
 
@ Alfred: Ist eine solche Nierengeschichte schlimm? Lebt der Detlef dann kürzer? Oder vielleicht sogar ganz kurz?
Auch so eine Nierengeschichte kann man in den Griff bekommen. Dann gibts für einen sehr langen Zeitraum statt Wasser nur die Tyrode- Lösung.
Habe das selber mit einem Sittich, der hat einen Nierenschaden. Er bekam nun über mehrere Jahre hinweg nur Tyrode und hat sich wieder gefangen, dem geht inzwischen den Umständen entsprechend gut. Natürlich wird er wohl nicht ganz so alt werden wie normal gesunde Vögel, er hat aber eine gute Chance noch einige Jahre zu machen.
Die Nieren beim Vogel sind anders konstruiert wie beim Menschen, daher kann ich auch nichts so genaues sagen wie lange ein nierenkranker Vogel lebt, habe keine 'Erfahrungswerte. Wenn es wirklich die Nieren sind ist die Tyrode- Lösung unverzichtbar. Die kranke Vogelniere scheidet nämlich im Gegensatz zur gesunden Niere wichtige Spurenelemente und Salze aus welche zur Nierenfunktion eigentlich gebraucht werden. Diese müssen wieder zugeführt werden und anscheinend können die Nieren sich dann auch zumindest teilweise regenerieren.
Also zuerst mal keine Panik, das kann man doch einigermaßen wieder hinbekommen. Es dauert halt etwas länger.
Zuerst jedoch sollte ein vogelkundiger Tierarzt seine Meinung kund tun ob es wirklich und wahrhaftig die Nieren sind.
 
Danke für Eure Antworten. Habe am Montag einen Termin bei Doc Pieper.
Da werd ich den Harald gleich mal mit nehmen, den soll er sich auch mal anschauen. Ich hoffe, Detlef hat nix Schlimmes.
 
hallo anja :0-
auf jeden fall drück ich dir für montag ganz fest die daumen und hoffe das alles bald in ordnung kommt mit deinen piepsern.

gruß amazonenmuddi
 
Eine Blutprobe kann man von einem (nicht geschwächten) Wellensittich schon entnehmen,um die Harnsäurkonzentration im Serum zu bestimmen.
Man könnte auch mal röntgen, um eine eventuelle Nierengicht ausschließen zu können.
 
So, wir waren bei Doc Pieper.
Hat bei beiden einen Kloakenabstrich genommen, Ergebnisse erfahre ich morgen. Hat beiden ein Antibiotikum gespritzt, zur Vorsorge. Und mir Phytorenal mitgegeben, ein pflanzliches Präparat zur Unterstützung der Leber- und Nierenfunktion.
Meine beiden Jungs waren total tapfer, kein Gezeter, nicht gebissen - gar nix. Allerdings haben sie für den Rest des Tages keinen Piep mehr gesagt :k
Total fertig, die beiden. Selbst der Begrüßungsansturm von Horst und Siggi konnte Detlef nicht aus seinem "Wachkoma" erwecken. Sowas nimmt diese kleinen Tierchen ja doch ganz schön mit - Detlef zumindest, Harald hat ja schon Tierarzt-Routine. Arzt sagte auch, dass Harald erstaunlich cool sei :S :D
Detlef sah auch heut morgen noch ziemlich mitgenommen aus. Menno.
Jetzt bin ich gespannt, was die im Labor finden. Ich hoffe, es ist nix Schlimmes, aber irgendwie glaub ich das auch nicht.
Ach ja, und noch was: Der TA hat Haralds Alter grob auf älter als 5, aber nicht älter als 10 geschätzt. *erleichtertbin*
Ich hatte befürchtet, dass er schon weit über 10 ist. Da bleiben mir ja hoffentlich noch ein paar Jahre mit dem Süßen.
 
Staphylokokken

So, Ergebnis ist da: Es sind Staphylokokken im Kot nachgewiesen. Im Moment läuft noch ein Resistenztest, da erfahre ich das Ergebnis morgen. Der TA hatte ja am Montag beiden bereits Doxicyclin gespritzt. Vielleicht hat das ja schon gereicht. Mal abwarten. TA meinte aber, es sei nix Schlimmes. Bin erleichtert.

Kann mir hier jemand etwas zu Staphylokokken sagen? Hab schon die Suchfunktion benutzt, aber da steht auch nicht wirklich viel.

Was bewirken die / bzw. kann Haralds schlechtes Gefieder daher kommen?
Sind die in den Griff zu bekommen?
Was sind die Ursachen für den Befall?

Danke schonmal! :0-
 
Mit dem richtigen AB sind die sicherlich in den Griff zu bekommen, deswegen läßt Pieper ja auch immer das Antibiogramm mitlaufen, um halt ein wirklich wirksames AB zu finden.
 
Das AB, was er am Montag verabreicht hat, scheint das Richtige zu sein. Hab grad nochmal mit der Praxis telefoniert. *freufreu*

Vielleicht findet sich ja doch noch jemand hier, der mir ein paar mehr Infos zu Staphylokokken geben kann / will? :bahnhof:
 
@ Alfred: Super, vielen Dank!

Also sind Staphylokokken mit ausreichender Hygiene in Schach zu halten?
Ich koche alle Futter- und Wasserbehälter alle 2 Wochen ab. Ist das zu wenig? Den Käfig säubere ich 1-2 x in der Woche mit heißem Wasser und Apfelessig.
Können die Kokken sich auch über Körner- und Frischfutter übertragen?

Gibt es sonst noch Präventivmaßnahmen, um ein erneutes Auftreten zu vermeiden?

Ich telefonier am besten heut Abend nochmal mit dem Doc, ich möchte wissen, um welche Art Staphylokokken es sich handelt. Und ob bei Detlef dann eine organische Sache auszuschließen ist. Und ob Haralds schlechtes Gefieder daher kommen kann. Und und und...

Aber erstmal vielen Dank für den guten Link!
 
Staphylokokken

Hallo Anja,

hier noch einige Hinweise (nicht erschrecken, hört sich evtl. schlimmer an, als es in Deinem Fall ist):

Staphylokokken gehören normalerweise zur Körperflora von Vögeln, nur Staph. aureus gilt als primär pathogen, die anderen Arten führen meist nur bei Vorschädigung zu einer Erkrankung. Das bedeutet für Deinen Detlef, dass Du v.a. seine körpereigene Abwehr steigern solltest (Echinacea, zusätzliche Vitamine, evtl. Rotlicht).
Falls es Staph. aureus sein sollte, sind die Aussichten, ihn in Griff zu bekommen, nicht so rosig. Zum einen, weil Staph. aureus (wie alle anderen Staphylokokken auch) sehr viele Resistenzen aufweist und zum anderen, weil gerade dieser Keim eine Art "Schutzwall" um sich herum gebaut hat, durch den viele Antibiotika (trotz positiven Resistenztests) nicht dringen können. Meist wird die Erkrankung besser, flammt aber nach kurzer Zeit wieder auf. Das bedeutet, die Antibiose sollte nicht nur hoch genug sondern auch lange genug dosiert werden.
Bei Vögeln treten Staphylokokken v.a. bei Hautinfektionen (sehr häufig bei Ballenabszessen!) und Gelenkentzündungen in Erscheinung. Schlimme (oft tödliche) Folgen haben sie bei Septikämien, da verursachen sie gerne Niereninfarkte und Endokarditiden.
Neben der Antibiose ist Hygiene die beste Bekämpfungsmaßnahme. Nicht durch vermehrten Desinfektionsmitteleinsatz (gegen die sind Staphylokokken oft sehr widerstandsfähig!), sondern durch einfache Maßnahmen wie regelmäßige Kotentfernung, tägliche Wassererneuerung (mehrere Näpfe benutzen und dazwischen gut austrocknen lassen), verschmutztes Futter sofort beseitigen...

Wie gesagt, hört sich schlimm an, muss es aber gar nicht sein.
Solange Detlef relativ fit ist, würde ich mir wegen der Staphylokokken keine Sorgen machen, die können sogar ein Zufallsbefund sein.

Viel Glück mit Deinen Piepern,
Steffi
 
Hi Steffi,

vielen Dank für die ausführliche Info.
Habe gestern nochmal mit dem TA telefoniert. Es sind gottseidank keine S. aureus, sondern hämolosierende (?) Staphylokokken. Ich soll am Montag noch einmal mit beiden Geiern hin, dann bekommen die nochmal Doxicyclin gespritzt (die Armen, beim letzten Mal waren die total fertig...).
Der TA sagte auch, dass ich etwas zur Unterstützung des Immunsystems geben soll. Sie bekommen seit Ende letzten Jahres regelmäßig Amynin ins Trinkwasser (wegen Haralds Gefiederstörung). Der TA hat mir Alvimun (?) empfohlen. Zur Zeit gebe ich ihnen noch Phytorenal (hat TA mir am Montag mitgegeben). Beide Pieper sind superfit, allerdings hab ich heute morgen bei Detlef wieder Kot mit einem klaren Flüssigkeitsanteil entdeckt. :(
TA meinte, es kann bei Detlef aber durchaus auch etwas Chronisches sein (Niere?). Ich warte mal, was der TA am Montag sagt...

Meinst Du, es reicht wenn ich den Käfig 2x pro Woche säubere? Die Bodenschale ist mit Papier ausgelegt, das ich 2x pro Woche wechsele. 1x pro Woche wasche ich Schale, Gitter und Stangen mit heißem Wasser mit Apfelessig ab. Wasser täglich frisch. Bodenfütterung, Schale wird täglich heiß ausgewaschen.
Mach ich was falsch bzw. kann ich was besser machen?

Ach ja, noch was: Der TA meinte, Staphylokokken könnten sich auch über Frischfutter und Wildgräser übertragen. Andererseits wächst das Körnerfutter ja auch draußen... Ich fänd es auch grausam, deswegen auf jegliches Frischfutter oder die Gräser zu verzichten.

So, wieder mal ein Roman, sorry...
 
Hallo Anja,

meine Antworten sind oft auch "Romane" - wer´s nicht lesen will, klickt halt weiter...
Zur Zeit würde ich Deine Reinigungsmaßnahmen so weiterführen. Den größten Keimdruck bekämpft man am besten mit einfachem Putzen; Essig hat zudem durch die Säure eine relativ gut desinfizierende Wirkung.
Ich weiß nicht, wie groß Dein Käfig ist, aber wenn die Vögel wieder gesund sind, würde ich gar nicht so häufig putzen. Die meisten Vögel sind nämlich teilweise koprophag, d.h. sie nehmen gerne mal auch Kotpartikel auf und unterstützen damit ihre Darmflora und den Vitaminhaushalt.
Zu den hämolysierenden Staphylokokken: das bedeutet für die Diagnostik einfach nur, dass sie höchstwahrscheinlich krankmachend sind und deshalb auch bekämpft werden sollten. Gut, dass es keine St. aureus sind... Auf Futter aus der Natur würde ich keinesfalls verzichten, ein gesunder Vogelorganismus sollte mit den Keimen fertig werden. Wie schon gesagt, v.a. das Immunsystem stärken!

MfG,
Steffi
 
Hallo Ines,

gehe bitte sofort zu einem vogelkundigen Tierarzt!! 8o



Grüße, Frank 8o 8o 8o :heul:
 
Sag mal Frank
Liest Du eigentlich die Postings nie????
Erstmal ist das nicht Ines und zweitens war sie beim Tierarzt.
Und wenn Dir weiter nichts einfällt als Müll zu posten kannst Du es auch bleiben lassen. :(
 
Thema: flüssiger Kot
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