K
Katjapet
Guest
Hi!
Freue mich, hier zu sein. Ich erzähl mal ein bisschen:
Das Ganze hat vor ziemlich genau einem Jahr angefangen. Da sass in der Früh (ich arbeite im Krankenhaus als Psychologin) eine der Labordamen weinend in meinem Büro (=kein gutes Zeichen!). "Ich habe gehört, Sie sind so tierlieb", hat sie gesagt, und ich habe mir gedacht "Um Willen, was will die mir andrehen" . So war es dann auch - sie hat sich beim Hundefutter kaufen in eine Blaustirnamazone verliebt und auch gleich mitgenommen. "Laura ist soooo lieb" aber irgendwie "geht es in der Wohnung nicht, sie ist so allein, jetzt habe ich sie bei einer Freundin zu Agaporniden gesetzt, aber die beissen sie immer und im Käfig kann sie sich kaum umdrehen". Was denken sich die Leute bloss? Nix, wahrscheinlich. Ich habe mir Bedenkzeit ausgebeten, aber eh' schon gewusst, dass ich den Gedanken an das arme Tier nicht loswerden würde.
Damals hätte ich nicht einmal sagen können, wie eine Amazone ausschaut (viel gelernt im letzten Jahr). Jedenfalls wurde mir Laura dann im Käfig zugestellt. "Sie haben eh' so viele Vögel, da macht einer mehr doch nichts und sie ist nicht allein" (ich hatte damals Finken, einen Spatz und Grosssittiche). Dann wollten die auch noch plötzlich mindestens 350.- Euro, weil Laura ja schliesslich 600.- gekostet hat, das ist sowieso "ein Verlustgeschäft". Auf meinen Einwand, ich würde schliesslich Jahrzehnte für das Tier aufkommen, einen grossen Käfig und einen Artgenossen ("Nein, warum denn? Das braucht Laura nicht!") kaufen, hat man gemeint, dann würden sie sie eben wieder mitnehmen und eine Anzeige in die Fundgrube setzen. Beim Gedanken, wo Laura dann hinkommt, habe ich zähneknirschend bezahlt.
So, jetzt war Laura ("ungefähr 1.5 Jahre ist sie, ich glaub' schon, dass sie ein Weibchen ist") also da, in einem 160cm Käfig mit 2 Sitzstangen und einer Araschaukel (was sie mit der machen soll weiss keiner, auch Laura nicht). Ich hab' sie neu eingerichtet, mit Seilen und Ästen, da war sie erstmal total beleidigt.
Bald habe ich gelernt, warum man sie nicht mehr lieb hatte: Sie hat Stundenlang ununterbrochen "Hallo! Laura! Komm her!" gerufen. Sie hat mir so leid getan, es war zum heulen. Sie hat sich benommen, wie es Leute manchmal von Kakadus erzählen - wenn man sich mir ihr beschäftigt ist alles o.k., aber 2 Schritte weg und das Gebrüll geht wieder los. Als Bonus kannte sie, ziemlich sicher Handaufzucht ohne Artgenossenkontakt und vollkommen unerzogen, überhaupt keine Angst oder so vor dem grossen Viech (= ich), und hat sich kreischend auf meine Hände gestürzt, sobald ich (zum Füttern oder aus irgendeinem anderen Grund) in den Käfig gegriffen habe.
Ich habe dann angefangen, Bücher über Papageienerziehung zu lesen (gibt viel aus den USA aber teilw. mit Ratschlägen, z.B. Federnbescheidung, die in Ö. sogar vom Tierschutzgesetz verboten sind): "Wenn der Vogel beisst auf keinen Fall wegzucken, drücken sie den Finger in den Schnabel, das irritiert den Vogel weil das keine normale Beutereaktion ist, und sagen sie laut und bestimmt "nein"." Das funktioniert echt! .... nach 2 Wochen :gefahr . Ich habe mir jeden Tag beide Hände blutig beissen lassen, nach dem 10ten Biss wurde ihr zwar fad, aber nach 1/2 Stunde war das wieder vergessen.
Im Nachhinein wundere ich mich schon, wie schnell sich bei mir die Papageienliebe entwickelt hat, denn von anderen Tieren lasse ich mir das nicht gefallen (bissige second-hand Nager z.B. werden halt wenn unbedingt notwendig mit Handschuhen gefangen und sonst in Ruhe gelassen, meine anderen Vögel waren nicht zahm und das hat mich nicht gestört). Aber bei Laura hatte ich sofort enormen Ehrgeiz - ich habe mich geweigert, mich vor ihr zu fürchten, denn das sonst dazu geführt hätte, das ich mich wenig mit ihr beschäftige. Heute kann ich mir das Leben ohne sie, Lara (die Zweite Blaustirnamazone) und meine 2 Grauen überhaupt nicht vorstellen.
Ich mach' mal Schluss für heute. Gerne würde ich später meine anderen Schnabelmonster vorstellen.
Grüsse aus dem verschneiten (!) Graz!
Freue mich, hier zu sein. Ich erzähl mal ein bisschen:
Das Ganze hat vor ziemlich genau einem Jahr angefangen. Da sass in der Früh (ich arbeite im Krankenhaus als Psychologin) eine der Labordamen weinend in meinem Büro (=kein gutes Zeichen!). "Ich habe gehört, Sie sind so tierlieb", hat sie gesagt, und ich habe mir gedacht "Um Willen, was will die mir andrehen" . So war es dann auch - sie hat sich beim Hundefutter kaufen in eine Blaustirnamazone verliebt und auch gleich mitgenommen. "Laura ist soooo lieb" aber irgendwie "geht es in der Wohnung nicht, sie ist so allein, jetzt habe ich sie bei einer Freundin zu Agaporniden gesetzt, aber die beissen sie immer und im Käfig kann sie sich kaum umdrehen". Was denken sich die Leute bloss? Nix, wahrscheinlich. Ich habe mir Bedenkzeit ausgebeten, aber eh' schon gewusst, dass ich den Gedanken an das arme Tier nicht loswerden würde.
Damals hätte ich nicht einmal sagen können, wie eine Amazone ausschaut (viel gelernt im letzten Jahr). Jedenfalls wurde mir Laura dann im Käfig zugestellt. "Sie haben eh' so viele Vögel, da macht einer mehr doch nichts und sie ist nicht allein" (ich hatte damals Finken, einen Spatz und Grosssittiche). Dann wollten die auch noch plötzlich mindestens 350.- Euro, weil Laura ja schliesslich 600.- gekostet hat, das ist sowieso "ein Verlustgeschäft". Auf meinen Einwand, ich würde schliesslich Jahrzehnte für das Tier aufkommen, einen grossen Käfig und einen Artgenossen ("Nein, warum denn? Das braucht Laura nicht!") kaufen, hat man gemeint, dann würden sie sie eben wieder mitnehmen und eine Anzeige in die Fundgrube setzen. Beim Gedanken, wo Laura dann hinkommt, habe ich zähneknirschend bezahlt.
So, jetzt war Laura ("ungefähr 1.5 Jahre ist sie, ich glaub' schon, dass sie ein Weibchen ist") also da, in einem 160cm Käfig mit 2 Sitzstangen und einer Araschaukel (was sie mit der machen soll weiss keiner, auch Laura nicht). Ich hab' sie neu eingerichtet, mit Seilen und Ästen, da war sie erstmal total beleidigt.
Bald habe ich gelernt, warum man sie nicht mehr lieb hatte: Sie hat Stundenlang ununterbrochen "Hallo! Laura! Komm her!" gerufen. Sie hat mir so leid getan, es war zum heulen. Sie hat sich benommen, wie es Leute manchmal von Kakadus erzählen - wenn man sich mir ihr beschäftigt ist alles o.k., aber 2 Schritte weg und das Gebrüll geht wieder los. Als Bonus kannte sie, ziemlich sicher Handaufzucht ohne Artgenossenkontakt und vollkommen unerzogen, überhaupt keine Angst oder so vor dem grossen Viech (= ich), und hat sich kreischend auf meine Hände gestürzt, sobald ich (zum Füttern oder aus irgendeinem anderen Grund) in den Käfig gegriffen habe.
Ich habe dann angefangen, Bücher über Papageienerziehung zu lesen (gibt viel aus den USA aber teilw. mit Ratschlägen, z.B. Federnbescheidung, die in Ö. sogar vom Tierschutzgesetz verboten sind): "Wenn der Vogel beisst auf keinen Fall wegzucken, drücken sie den Finger in den Schnabel, das irritiert den Vogel weil das keine normale Beutereaktion ist, und sagen sie laut und bestimmt "nein"." Das funktioniert echt! .... nach 2 Wochen :gefahr . Ich habe mir jeden Tag beide Hände blutig beissen lassen, nach dem 10ten Biss wurde ihr zwar fad, aber nach 1/2 Stunde war das wieder vergessen.
Im Nachhinein wundere ich mich schon, wie schnell sich bei mir die Papageienliebe entwickelt hat, denn von anderen Tieren lasse ich mir das nicht gefallen (bissige second-hand Nager z.B. werden halt wenn unbedingt notwendig mit Handschuhen gefangen und sonst in Ruhe gelassen, meine anderen Vögel waren nicht zahm und das hat mich nicht gestört). Aber bei Laura hatte ich sofort enormen Ehrgeiz - ich habe mich geweigert, mich vor ihr zu fürchten, denn das sonst dazu geführt hätte, das ich mich wenig mit ihr beschäftige. Heute kann ich mir das Leben ohne sie, Lara (die Zweite Blaustirnamazone) und meine 2 Grauen überhaupt nicht vorstellen.
Ich mach' mal Schluss für heute. Gerne würde ich später meine anderen Schnabelmonster vorstellen.
Grüsse aus dem verschneiten (!) Graz!