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Diskutiere frage! im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - hi ;) mich faszinieren schon seit längerer zeit greifvögel.. habe schon oft gesehen wie raben bussarde oder habichte angreifen.. frage mich...
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AssYs

Guest
hi ;)

mich faszinieren schon seit längerer zeit greifvögel..
habe schon oft gesehen wie raben bussarde oder habichte angreifen..
frage mich jedoch wieso sich ein viel kräftigeres tier sowas gefallen lässt?

und welchen flugstil haben habichte?
wer ist kräftiger..ein bussard oder habicht (die hier in deutschland vorkommen)
 
Hab schon öfters von Habichten geschlagene Bussarde gefunden. Der Habicht ( Weibchen) ist wesentlich kräftiger, agressiver als ein Bussard.

Der Flugstil eines Habichts: Der Habicht ist kurzstrecken Sprinter. Kann aber durchaus auch kreisen, trotz seiner kürzeren Flügel. Dafür hat er einen längeren Stoss.
Beim Horizontalflug ist es für den Habicht ( und Sperber) typsch, das auf ein paar schnelle Flügelschläge eine Gleitstrecke folgt. Dann wieder ein paar Flügelschläge etc.

Ein Bussard, obwohl kräftiger als eine Krähe, ist ihr dennoch "ausgeliefert", da er viel weniger wendig ist als diese.

Ein Habicht kann zwar ohne weiteres Krähen schlagen. Wenn sich diese aber oberhalb befinden sind sie im Vorteil und können schlecht angegriffen werden. Dies nutzen Krähen aus um ihn zu vertreiben.
Zudem gehen Greifvögel sehr haushälterisch mit ihren Reserven um. Da ist es oft besser sich zurückzuziehen als unnötig Energie zu verschwenden.
 
danke für die schnelle antwort :)

ja hab mir auch gedacht das die vögel risiken meiden
zur beute des habichts gehören doch auch tauben oder?
wenn eine taube im flug ist ist sie ziemlich schnell..kann ein habicht da mithalten?
 
Habichte können auf kurzer Strecke nen gewaltigen Sprint hinlegen.
Ausserdem greifen sie gerne aus der Deckung heraus an.
liebe Grüße,buteo
 
zur beute des habichts gehören doch auch tauben oder?
wenn eine taube im flug ist ist sie ziemlich schnell..kann ein habicht da mithalten?

Ja, Habichte schlagen häufig Tauben. Habe auch schon mehrmals beobachten können, wie ein Habicht eine Taube auf gerader Strecke eingeholt hat.
 
Rabenvögel "hassen", wie schon oben erwähnt, in der Tat gerne auf Greife. Offensichtlich möchten sie die in der Tat überlegenen Greife nicht im Revier haben.
Der Greif hat seine Stärke, indem er sich auf seine Beute stürzt und in der Regel allein durch das Schlagen mit den Krallen tötet. Das wars. Im "Bodenkampf" sieht es schon schlechter aus ...
Folglich sind Raben (meistens sind es ja Rabenkrähen, der echte Kolkrabe spielt mit bis zu fast 1,5 kg Gewicht in einer ähnlichen Klasse wie unsere heimischen Greife mit Ausnahme des Uhus) immer potenziell gefährdet, wenn sie auf den Äckern umherstreifen und alles mögliche fressen. Da muss man den "Luftraum" über sich sauber halten.
Gleichzeitig haben die Rabenvögel eine weit bessere Steigleistung, v.a. die kleineren Krähen. Sie sind in der Luft wesentlich beweglicher, während die Greife verlorene Höhe nur mit hohem Kraftaufwand wieder aufholen können. Sie nutzen dazu wenn möglich die Thermik. Der kräftige, große Schnabel und ihre Beweglichkeit erlaubt es den Schwarzgefiederten, einen prinzipiell stärkeren Gegner gehörig zu nerven. Natürlich - in die Nähe der Fänge darf der Rabe nicht kommen ...
Aber da sind die krächzenden Mitgeschöpfe Meister - im Abschätzen, wie weit sie gehen können. In der Natur fällt ein bedeutender Teil der Beute von Raubkatzen usw. den (echten) Raben zu, so es noch größere Populationen gibt (so wie in der Savanne den Geiern).
Kürzlich hat eine kräftige Rabenkrähe hier um die Ecke sogar eine Hauskatze attackiert, es ist wohl schon Nestzeit ...
Frechheit und Intelligenz siegt eben bisweilen über pure Stärke.

Herzlicher Gruss
R.H.
 
Gleichzeitig haben die Rabenvögel eine weit bessere Steigleistung, v.a. die kleineren Krähen. Sie sind in der Luft wesentlich beweglicher, während die Greife verlorene Höhe nur mit hohem Kraftaufwand wieder aufholen können.

Hier kann man aber Bussard und Habicht nicht in einen Topf werfen. Sicher ist aber, dass Krähen meist keine bequeme Beute für den Habicht sind.
 
Hier kann man aber Bussard und Habicht nicht in einen Topf werfen. Sicher ist aber, dass Krähen meist keine bequeme Beute für den Habicht sind.
Und doch gibt es auch in der freien Natur immer mal wieder Habichte, die bevorzugt bzw. zumindest auffallend viele Krähen schlagen.

VG
Pere ;)
 
Zudem merken es Krähen auch sehr schnell ob ein Habicht im Moment eine Gefahr darstellt oder ob er es nicht ernst meint. Je nachdem ist die Reaktion Panik und Flucht oder der Spiess wird umgedreht und es erfolgen Attacken.
 
Es gibt aber auch offensichtlich Elstern die sich nicht vom Habicht beeindrucken lassen....
 

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Die Fotos sind wirklich klasse. Aber merkwürdig ist es schon. Wie können die Elstern ihrem ärgsten Todfeind so nahe sein ?? Es ist zwar noch ein Rothabicht aber gerade die sollen doch ein wildes Temprament haben oder ?? Ich meine eine Antilope legt sich ja auch nicht zum Löwen in den Schatten nur weil sie weiß das der gerade erst gefressen hat.
Ich hab da auch mal ne Frage. In meiner Vorlesungsfreien Zeit habe ich oft Habichte beim Balzen gesehen selbst jetzt sind es manchmal drei über dem selben Brutgebiet. Die Balz ist doch schon vorbei und die Partner leben monogam . Also sind es jetzt vielleicht Junghabichte die sich da versuchen ?? Ein Habicht in der Balz ist doch äußerst agressiv gegen Artgenossen !!
 
Hab in den letzten Tagen auch noch mehrere Habichte balzfliegend hier gesehen.

So ähnliche Bilder wie auf den Fotos hab ich auch mit meinen Beizvögeln manchmal gesehen. Rabenvögel merken sehr schnell ob von dem betreffenden Greif noch eine Gefahr ausgeht oder nicht. Und vor allem wenn es mehrere sind können sie ganz schön mutig werden.
 
Mutig oder übermütig? :~
Ist der Greifvogel über dem Rabenvogel hat dieser doch kaum noch eine Chance oder?
Leider kenne ich keine Falkner in meiner Nähe, die ich mit Fragen mal löchern könnte. Sind "satte" Greife ungefährlich bzw. zeitweise angriffslustiger, von welchen Faktoren hängt es ab, ob man gut mit ihnen arbeiten kann?
LG Drea
 
Na da könnt man jetzt haaaanz weit ausholen :D
"Wie arbeite ich mit einem Greifvogel"

Also möglichst hurz:
Ein Greifvogel der Satt ist, dem ist ziemlich egal was rundherum passiert. Der will seine Ruhe haben und verdauen.
Also kann man dann nicht mit ihnen arbeiten. Der stellt sich höchstens auf einen Baum und ich kann darunter strampeln und locken so viel ich will. Wenn er dann noch einen Fang einzieht und es sich gemütlich macht, kann es sein, dass ich ihn erst am nächsten oder übernächsten tag wieder dazu bringen kann zu mir zu kommen.
Wenn in dieser Situation ein paar Krähen ihn zu bedrängen beginnen, flüchtet er einfach an einen möglichst geschützten Platz.

Ganz grob gesagt: wenn ein Greif nicht einen gewissen Appetit verspürt, hat er keine Bereitschaft zu jagen oder sich zurücklocken zu lassen.

Dazu kämen dann die ganzen Feinheiten wie: bei sehr warmem Wetter braucht er weniger Energie d.h. er muss eher tiefer im Gewicht sein um gleich scharf zu sein wie bei kaltem Wetter. Der Vogel reagiert meist besser wenn sein Gewicht steigend ist als wenns sinkend ist etc.

Dann gibts Vögel mit denen man nichts machen kann wenn Kühe in der Nähe sind, weil sie schon mal unangenehme Erfahrungen damit gemacht haben ( gilt auch für alle anderen besonderen Umstände)

Dann gibts Vögel die am frühen Morgen und am späten Abend besser jagen.
Und dann gäbs noch..................

Also wenn du noch bestimmte Fragen hast, nur zu. Nach Möglichkeit einfach ganz gezielt, dann kann man auch so antworten , ohne dass gleich ein Roman entsteht :D
 
Ich hab da auch mal ne Frage. In meiner Vorlesungsfreien Zeit habe ich oft Habichte beim Balzen gesehen selbst jetzt sind es manchmal drei über dem selben Brutgebiet. Die Balz ist doch schon vorbei und die Partner leben monogam . Also sind es jetzt vielleicht Junghabichte die sich da versuchen ?? Ein Habicht in der Balz ist doch äußerst agressiv gegen Artgenossen !!
Diese interessante Frage sollten wir nicht unbeantwortet lassen. Ich will versuchen, sie so gut als möglich zu beantworten:

Die Habichtspartner leben monogam, wenn man so will. Es ist nicht so, daß mal schnell ne Woche gebalzt wird und dann die Sache erledigt ist. Erste Balzflüge kann man schon im Herbst sehen (sog. Herbstbalz). Dabei werden unterjährig entstandene Verluste bei den Brutpaaren ersetzt, quasi die entstandenen Lücken (teilweise) wieder geschlossen, aber auch bereits der Anspruch auf das Brutrevier wieder bekräftigt. Die eigentliche Balz beginnt teilweise bereits im Januar und dient zum einen ebenfalls der Lückenfüllung, vor allem jedoch der Bindung der beiden Partner ans engere Horstgebiet, der Abgrenzung der Reviere zu den Nachbarpaaren und natürlich dem "aufeinander einspielen" der beiden Partner. Diese Balzflüge können bis Anfang April andauern (Brutbeginn).

Zum kreisenden Brutpaar kann sich natürlich jederzeit auch ein durchstreichender Vogel hinzugesellen, insbesondere revierlose Junghabichte. Sie sind quasi die Reservevögel einer Habichtspopulation, deren "Aufgabe" es ist, durch die Lande zu ziehen und eventuell entstandene Lücken bei den Bruthabichten zu schließen. Diese werden vom Paar weitgehend im Revier gedultet bzw. zumindest nicht vehement angegriffen, wie es bei einem fremden Althabicht der Fall wäre (Stichwort aggressionshemmende Längstropfung des Jugendkleides im Vergleich zur aggressionssteigernden Querzeichnung der Altvögel!). Man beobachtet sogar immer mal wieder (nicht nur beim Habicht, auch bei anderen Greifvögeln und Falken) Vögel im Jugendkleid, die sich an der Aufzucht der Jungvögel beteiligen.

VG
Pere ;)
 
Wow, das ist ja interessant. Ein wild fremder Habicht hilft bei der Aufzucht. Also hat die Tropfenfärbung der Junghabichte Einfluß auf das Verhalten des ansässigen Paares. Verbessere mich bitte wenn ich falsch liege.

Die Brut dürfte schon begonnen haben, ich sehe nurnoch den Terzel kreisen und umhergleiten. Hab im benachbarten Wald wieder Kröpfungen von Tauben und einem Grünfinken gefunden. Bringt er ihr schon ab jetzt Futter zum Horst oder erst wenn die Küken geschlüpft sind ?? Sie müsste jetzt in der Mauser sein oder ??
 
Also wenn das Habichtweib auf dem Horst hockt, dann bringt der Terzel auch Futter.
Und tatsächlich habe ich das Mitfüttern von Jungvögeln nur bei Falken beobachtet.
Ja , die Färbung eines Rotvogels hat auf alle Fälle Einfluß auf das Verhalten von Altvögeln.
liebe Grüße,buteo
 
Mal ne andere Frage , gibt es einen Unterschied zwischen Weißbauch-, Weißband- und Bindenseeadlern ???
 
Weissbandseeadler sagt mir im Moment zwar grad nichts aber die anderen beiden sind zwei ganz verschiedene Arten.
 
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