Frau Köhler - Diskussion Handaufzuchten

Diskutiere Frau Köhler - Diskussion Handaufzuchten im Forum Aras im Bereich Papageien - Hallo Ann, auch wir trauern mit Dir um Nikita,haben es jetzt erst gelesen, darum möchten wir Dich ganz lieb drücken. Doch zeigt es uns auch...
Re: Volker

ja Volker ,

Original geschrieben von VolkerM
Laut Veröffentlichung des "Industrieverband Heimtierbedarf e.V." werden in Deutschland 4,9 Millionen Ziervögel (Stand: 2001) in privaten Haushalten gehalten. Allein die Umsätze an Futtermitteln für Ziervögel summierten sich im Jahr 2001 auf 98 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Umsatz von 59 Millionen Euro für Bedarfsartikel.


..aber das sind besagte Umsätze und keine Gewinne und noch weniger Gewinne von Züchtern.

wie..

...gewichtet wird, zeigt eindrucksvoll die von A. Fergenbauer-Kimmel aus einem unveröffentlichten Vortragsmanuskript zusammengefasste Sichtweise des Züchters J. Stoodley: "(...) dass jeder Papagei, der bei ihm in zwei aufeinanderfolgenden Jahren bei der Fortpflanzung versagt, d.h. nicht legt beziehungsweise nicht befruchtet, als "überflüssiger Ballast" verkauft wird." Fergenbauer-Kimmel merkt hierzu an: "Solche gewerbsmäßige Handaufzucht ist entschieden abzulehnen"


ja ...ein Beispiel,aber noch keine Aussage, das es bei einer Naturbrut nicht auch so gehandhabt wird.
Dazu kommt bei einer Nachzucht bei Kostenreduktion wird doch oben beschriebene Verfahrensweise nicht ausgeschlossen.




Zur Deckung des hohen Bedarfes an "zahmen" Jungvögeln bedienen sich nicht wenige Züchterinnen / Züchter zwecks Steigerung der "Produktion" und Reduzierung der "Ausfallraten" einer hochtechnisierten Ausstattung. Einige Zuchtanlagen in Deutschland sind auf Grund ihrer Größe, des Angebotes und der Ausstattung durchaus mit "Zuchtfarmen" in den USA vergleichbar.


ja richtig ,zum Zwecke der Ausfallraten wird oft eine optimale Ausstattung angeschafft. Womit bewiesen ist,das die Züchter sich Gedanken machen,um das Wohl des Tieres und damit des allgem. Gesundheitszustands.
...und genau das sich der Züchter mit allen Mitteln um das Beste für seine Nachzuchten bemüht ,soll ein Nachteil sein ?
Ich glaube nicht das es besser wäre ,den Gesundheitszustand der Tiere dem Zufall zu überlassen.


Die Möglichkeiten des WWW nutzend, wird die kostspielige Ausstattung auf den betreffenden Pages werbewirksam als Beleg für "Professionalität" präsentiert.


..das sollte einem Vergleich zu "Billiglohnzuchten"möglich machen.


Sie können sofort angefasst werden und sind zum Teil bei Abgabe auch schon sprechend (...). Bei Bedarf übernehmen wir auch Handaufzuchten für Sie ab Ei."


Eine Eigenschaft,die besonders bei Handaufzuchten zu verzeichnen ist,weil dort das Verhältnis zum Tier schon während der ersten Prägungszeit ganz natürlich auftritt,ohne das man später dem Tier ein Zähmen
(dem Tier wird eine nicht erworbene Verhaltensweise aufgedrängt,zumeist ohne Rücksichtnahme auf seine schon erworbene Distanz zum Mensch) aufzwingen muß.

Die Nachfrage nach solchen Tieren regelt die Anzahl der Handaufzuchten und nicht andersrum.


Grüße zurück
 
Mein Herz blutet für die armen, armen Vermehrer, die mühseligst Papageien mit der Hand aufziehen, obwohl es für sie ohne jeglichen Nutzen ist.

Beste Grüße,

Ann.
 
Man kann sagen was man will. der Käufer oder auch der Wiederverkäufer will Handaufzuchten. Der Züchter hat es doch wesentlich einfacher, wenn er die Vögel in eine Voliere setzt und sich um die Naturbruten nicht kümmern muss. Da hat er fast keine Arbeit und einen höheren Gewinn als bei der Handaufzucht. Daher ist auch eine Handaufzucht teuerer als eine Naturbrut. So einfach ist es. Und wie Marlis bereits bemerkte, um einen solchen Umsatz zu schieben, benötigt man schon mehr als eine Person.

Um mal kanz kaufmännisch an die Sache ranzugehen.

Umsatz
- MWST
- Lohnkosten
- Futter
- sonst. Kosten (Strom, Arzt, Ringe, Volieren, Reinigung, usw.)

= Gewinn

Es ist nicht die Werbung, die Handaufzuchten macht, sondern es ist der Halterwunsch.

Da müsste erst mal eine Aufklärung beim zukünftigen Halter gemacht werden, bevor man die Züchter angeht. Nur wenn der Markt nicht mehr danach verlangt, wird es auch nicht mehr gemacht.
Solange die Wissenschaftler sich noch nicht mal einig sind, ob und welche Schäden dabei auftreten können. Solange brauchen sich auch nicht Halter und Züchter an die Gurgel gehen.

Liebe Grüsse

Franciska
 
Also...

Liebe Franciska, der Halterwunsch war der runde Käfig den hat gewiss nicht die Industrie erfunden, dies war Nachfrage!
Du sagst solange es keine gesicherten Erkenntnisse über Handaufzuchten gibt!!???
Was brauchst Du denn noch für Erkenntnisse?
Deine Argumentation aufgreifend könnte die Getreideindustrie sagen, solange uns keiner nachweisen kann das Genmais schädlich ist kommt es auf den Markt.
MAHLZEIT!!
Und bei der Milchmädchenrechnung bekommt man ja das nackte Grausen.
1 Kongo kostet als Naturbrut zwischen 400-600 Euro.
Beim Züchter zahle ich für eine Handaufzucht ab 750 Euro (die musst Du allerdings suchen) Realitäten sind 900-1500 Euro.
Wenn das kein wirtschaftlicher Aspekt ist weiß ich es auch nicht.
Und dann schmeisst Du diese Produzenten auch noch mit Züchter in einem Topf.
Für 10 junge Kongos benötige ich allein zum füttern keine 15 Minuten mit entsprechender Kropfsonde.
So ziehe ich Mastvieh auf aber keine Vögel.

Im übrigen möchte ich gerne den Vogel-, Katzen-, Hund-, Meerschweinchen-, etc. Züchter sehen, der seine Nachzuchten beim Finanamt als Einnahmequelle angibt!
Die Kohle wandert Netto in die Tasche, also zusätzlich zum Verdienst.
Allerdings rechnet sich das für einen normalen Züchter nicht, Einnahmen decken gerade mal die Ausgaben.
Anders sieht es bei Handaufzuchten aus, mehr Gelege mehr Handaufzuchten=mehr Profit.
Und um das geht es doch.
Kein Mensch tätigt doch eine Handaufzucht, weil er nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen hat.
Hier geht es erstrangig doch um den schnöden Mamon.
Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, aber die kannst Du an einer Hand abzählen.
Mit Zucht und Arterhaltung hat dies aber gewiss nicht das Geringste zu tun.

Gruß
Tam
 
Wisst Ihr....

.....was ich so traurig an diesem Thread finde?

Immer wieder erzürnen sich viele Leute über Menschen die ihre Vögel in Ebay anbieten.
Da werden Meldungen geschrieben, da wird sich empört.
Die Entrüstung kann gar nicht groß genug sein.

Aber wenn Jungvögel aus dem Nest der Eltern gerissen werden um sie als Handaufzuchten besser an den Mann bringen zu können, da schweigt eine ganze Forengemeinde??
Haben sie kein Recht auf ein naturnahes heranwachsen.
Ist es so wichtig, eine Käufernachfrage auf den Rücken dieser bedauerswerten Kreaturen zu befriedigen??

Manchmal kommt man um eine Handaufzucht nicht herrum, aber soetwas mit Vorsatz zu tun ist ein Verbrechen an der Natur und an dem Geschöpf Vogel.
Scheinbar sind hier nur sehr wenige die es stört?

Gruß
Tam
 
Hallo Tam und Gleichgesinnte,

Immer wieder erzürnen sich viele Leute über Menschen die ihre Vögel in Ebay anbieten.
Da werden Meldungen geschrieben, da wird sich empört.
Die Entrüstung kann gar nicht groß genug sein.

Aber wenn Jungvögel aus dem Nest der Eltern gerissen werden um sie als Handaufzuchten besser an den Mann bringen zu können, da schweigt eine ganze Forengemeinde??
Haben sie kein Recht auf ein naturnahes heranwachsen.
Ist es so wichtig, eine Käufernachfrage auf den Rücken dieser bedauerswerten Kreaturen zu befriedigen??

Manchmal kommt man um eine Handaufzucht nicht herrum, aber soetwas mit Vorsatz zu tun ist ein Verbrechen an der Natur und an dem Geschöpf Vogel.
Scheinbar sind hier nur sehr wenige die es stört?

zumindest in meinem Sinne und ich denke, auch im Sinne der Papageien, konntest Du die Mißstände keinesfalls
treffender ausdrücken, darstellen und schildern! Einigen Usern geht´s in diesem Thread ganz kalt um "Brutto, Tara, Netto" = Gewinn! Die Wenigsten sind dazu gewillt und fähig, sich in die Lage einer "tierischen Seele" zu versetzen!
Doch Tiere sind keine Ware, sie sind Geschöpfe mit Leib und Seele und sollten demzufolge, aus moralischer Sicht , nicht dem Handel (= Ware) unterworfen werden!

Gäbe es eine größere, intelligentere und mächtigere Spezies als den Menschen und diese besagte Spezies würde (aus egoistischer Sicht) den "kleineren, unintelligenteren und schwächeren Menschen " entdecken, ihn für "süß, niedlich, zahm und nachahmungsbegabt" einstufen, zudem in der Lage sein, diesen "süßen, kleinen Menschen" einzufangen und ihn für "seine" Befürfnisse zu "dressieren", "clickern" und "käfigen" zu wollen und zu können - wie würde die Spezies "Mensch" individuell auf solche Gefangenschaftsbedingungen reagieren??? An dieser Stelle ist tiefgründiges Nachdenken angesagt!

Nachdenkliche Grüße
MMchen
 
Angebot und Nachfrage:

Ursache und Wirkung:

Handaufzucht und Einzelhaltung:
Zusammenhänge und Wechselwirkungen

Vorab exemplarisch für zahlreiche ähnliche Beiträge in diversen Internet-Vogelforen der zur Verdeutlichung der Problematik bestens geeignete folgende Beitrag:

"Ich möchte Euch um Hilfe bitten. Seit ca. 4 Wochen gibt mein Hugo (Anmerkg. von mir. Es handelt sich um einen handaufgezogenen Graupapagei) ganz entsetzliche Kreische von sich, die sehr laut und gemein sind! (...) das Krächzen macht mich samt Familie fertig. Es ist unmöglich dann im gleichen Raum zu bleiben, (...) auch außerhalb des Käfigs kreischt er weiter. Weiß jemand Rat?"

"Er kreischt morgens und abends und mittags. Wenn ich ihn dann rauslasse und ihn kraule, dann ist er ruhig. Aber wenn ich wieder geh, dann kreischt er noch lauter. Ich habe ihn mal fast ne halbe Stunde gekrault und als ich dann ging, war die Hölle los. Ich kann doch nicht den ganzen Tag damit verbringen, ihn zu kraulen."

(vgl. Beitrag im Vogelnetzwerk / Vogelforum, 11.05.2003, Internet: www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=35325&pagenumber=1 )

Diese Passagen zeigen auf anschauliche Weise, wie sich die im Vorfeld des Papageienkaufes vom späteren Besitzer gewünschte und erwartete "Zahmheit und Anhänglichkeit" des Handaufzuchtvogels vom vermeintlichen "Positivmerkmal" oft zum Negativen wendet, wenn der Vogel auf Grund seiner Menschenfixierung, die durch die Einzelhaltung eine zusätzliche Verstärkung erfährt, mehr (manchmal sogar konstante) menschliche Zuwendung erwartet, als der Besitzer zu erbringen willens und/oder in der Lage ist. Die mangels Alternative und forciert durch die fehlende Prägung auf die Art (im wahrsten Sinn des Wortes) "bedingungslose" Zuwendung des Vogels zum Besitzer/Halter lässt allzu oft eine dem Mensch genehme "Beschäftigungs-Zeit-Planung" (mit dem Vogel) nicht zu. Die Abwendung vom (und das zeitweilige "Verlassen" des) HZ-Vogels wird von diesem als Frustrationserlebnis wahrgenommen und entsprechend reaktiv verarbeitet. Die Reaktionsmuster sind je nach Art verschieden. Von Amazonen ist beispielsweise bekannt, dass sie in solchen Fällen verstärkt mit Aggressionen gegenüber ihrer Bezugsperson reagieren (vgl. Wedel, A. (1999): Ziervögel: Erkrankungen, Haltung, Fütterung, Parey Verlag, Berlin). Diese Verhaltensmuster sind natürlich auch bei elternaufgezogenen Vögeln in Einzelhaltung und mit starkem Menschenbezug zu beobachten, haben jedoch bei handaufgezogenen Vögeln auf Grund der aus der Aufzuchtmethode resultierenden "Fehlprägung" in der Regel eine stärkere Intensität und "Verankerung". Man könnte fast von einer "Verdoppelung" dieser Probleme reden, wenn handaufzuchtbedingte Fehlprägung und Einzelhaltung mit starkem Menschenbezug zusammentreffen.

Die "Konsequenz" aus der Überforderung des erwähnten Graupapageienhalters bestand letztlich darin - und auch dies ist kein Einzelfall -, dass der betreffende Vogel im "Kleinanzeigenmarkt" des Forums mit der Anmerkung "aus gesundheitlichen Gründen" zum Verkauf angeboten wurde (vgl. Vogelnetzwerk, Kleinanzeigen, Internet: www.tierflohmarkt.de/anzeigen.php?Landwahl=&Gruppe=Voegel&kategorie=Graupapageien&Art=Biete )

Ziel der kommerziellen Handaufzucht von Papageienvögeln ist u.a. die "Herstellung" einer Disposition des Handaufzuchtvogels zu einer engen Mensch-Tier-Beziehung. Die faktische Gleichsetzung von Papageienvögeln mit seit Jahrhunderten domestizierten Wildtierarten (wie z.B. Hund, Katze) hat dazu geführt, dass Papageienvögel zunehmend in die Rolle des "Haustieres" gezwungen werden, die zu "spielen" sie nur sehr bedingt - und (zu) oft unter Inkaufnahme psychischer und/oder physischer Deformationen - in der Lage sind.

Unbefangene Interessenten an der Haltung eines Papageienvogels als "Hausgenosse" orientieren sich immer noch an einem verstärkt vom Heimtierhandel und nicht gerade wenigen Züchtern fälschlicher Weise vorgegaukelten "Heimtierstatus" von Papageienvögeln. Während jedoch bei den "üblichen" Haustieren (Hund, Katze) die Anpassungsfähigkeit an häusliche Strukturen über Jahrhunderte hinweg durch "Anzüchtung" gewünschter und "Wegzüchtung" unerwünschter Eigenschaften (selektive Zucht) in einem Maß gegeben ist, das in der Regel ein für Mensch und (Haus-)Tier vertretbares Zusammenleben ermöglicht, trifft dies auf Papageienvögel nicht zu. Papageienvögel sind - von der Schwierigkeit ihnen halbwegs geeignete Haltungssysteme bieten zu können abgesehen - u.a. auf Grund ihres "genetischen Erbes", der zum dauerhaften Wohlbefinden unerlässlichen innerartlichen Sozialkontakte und des nur begrenzt beeinflussbaren artspezifischen Verhaltensrepertoires, denkbar ungeeignete Hausgenossen. Gerade handaufgezogene Papageien bedienen den Käuferwunsch nach einem (wobei die Betonung auf "einem" liegt) "zahmen Hausgenossen"; und zwar (wie die Erfahrung zeigt) auch dann, wenn (oft) eher vordergründig denn überzeugend seitens der "Verkäufer" darauf verwiesen wird, dass zumindest paarweise Haltung angebracht sei.

Handaufzucht und Einzelhaltung haben eine dynamische Wechselwirkung entfaltet, der allein mit Verweis auf (bio)logisch begründbare Erfordernisse und die Schwierigkeit (oft sogar Unmöglichkeit) diesen auch nur annähernd gerecht zu werden, kaum noch zu entgegnen ist. Wir wollen keinesfalls den (falschen) Eindruck erwecken, dass ausschließlich handaufgezogene Vögel in Menschenobhut als Einzeltier gehalten werden. Allerdings sind Papageienvögel aus Handaufzucht auf Grund der aus der Aufzuchtmethode resultierenden Menschenfixierung in verstärktem Maße zur Erhaltung ihrer psychischen Stabilität auf dauerhafte Kontakte zum Mensch angewiesen, wie u.a. von Harrison und Davis dargelegt (vgl. Harrison, G.J., Davis, C. (1989): Captive behaviour and its modification, in: Harrison, G.J., Harrison, L.R. (Eds.): Clinical avian medicine an surgery, W.B. Saunders, Philadelphia).

Bei der "Anschaffung" eines Papageienvogels bleibt zumeist unberücksichtigt, dass die vom Vogel (verstärkt vom Handaufzucht-Vogel) "einverlangten" dauerhaften interspezifischen Kontakte weder intraspezifische Kontakte adäquat ersetzen können noch auf Grund der großen Lebenszeitspanne von Papageienvögeln , der persönlichen Lebensführung und möglicher Änderungen derselben, dauerhaft zu gewährleisten sind. Die Orientierung des Vogels an und Fixierung auf den Mensch als "Ersatzartgenosse" wird, so lange die mit Eintritt der Geschlechtsreife zu Tage tretenden - für Papageienvögel "normalen" -Verhaltensweisen der Komplexe Territorialverteidigung, Partnerwahl und Partnerverteidigung, Balz- und Paarungsverhalten, noch nicht ihre Reife und Ausprägung erfahren haben, in der Regel für den Halter (noch) keine wesentlichen unerwünschten und unangenehmen Folgen haben.

Während bestimmte Anteile des natürlichen Verhaltensrepertoires von Papageienvögeln in Menschenobhut als "erwünscht" angesehen werden, wird den weniger angenehm - aber ebenfalls zum natürlichen Verhalten gehörigen - Anteilen oft mit Erstaunen, Hilflosigkeit und Unverständnis begegnet. Hierzu Askew: "Mit anderen Worten, ein Problemhaustier ist ein Haustier, dessen Verhalten ein Problem für Menschen ist." (Askew, H.R. (1997): Behandlung von Verhaltensproblemen bei Hund und Katze, Ein Leitfaden für die tierärztliche Praxis, Blackwell Wissenschafts-Verlag, Parey)

Irgendwie hängt doch ALLES miteinander zusammen. Gell.

Schöne Grüße
Volker
 
Re: ...und Nachfrage:

Original geschrieben von VolkerM


Hierzu Askew: "Mit anderen Worten, ein Problemhaustier ist ein Haustier, dessen Verhalten ein Problem für Menschen ist." (Askew, H.R. (1997): Behandlung von Verhaltensproblemen bei Hund und Katze, Ein Leitfaden für die tierärztliche Praxis, Blackwell Wissenschafts-Verlag, Parey)

Irgendwie hängt doch ALLES miteinander zusammen. Gell.

Volker

ja Volker und genau das (wie oben angegeben)sehe ich auch so,nur irgendwie anders von der Ursache her,denn mich stört schon die Bezeichnung Problemhaustier.

Warum wohl sagen Hundepsychologen,das Verhaltensprobleme immer die Probleme des Halters wiederspiegeln?
 
Re: Tamborie

Original geschrieben von tamborie
.....was ich so traurig an diesem Thread finde?

Haben sie kein Recht auf ein naturnahes heranwachsen.
Ist es so wichtig, eine Käufernachfrage auf den Rücken dieser bedauerswerten Kreaturen zu befriedigen??

Tam

ja Deine Frage ist sicher berechtigt und wie steht es mit Deinem Recht Deines Hundes,warum befindet er sich bei Dir ?

Wer hat Deinen Hund bedauert,als er zur Käufernachfrage wurde?

...gehen wir immer der Wahrheit auf den Grund?
..oder ist es möglich das wir es nur öfter bei anderen tun?

viele Grüße
 
Re: Re: ...und Nachfrage:

Original geschrieben von Frau Köhler
Warum wohl sagen Hundepsychologen,das Verhaltensprobleme immer die Probleme des Halters wiederspiegeln?

Weil es die Probleme des Halters sind die oft entstehen.
Nur, "der Hund" ist ein domestiziertes Haustier.
Der Hund ist ein Rudeltier, innerhalb einer Mensch zu Hund Beziehung lernt der Hund seine Stellung.
Meine Stellung muss ich konsequent einfordern und bis ins späte Alter des Tieres wird es immer wieder Versuche geben meine Stellung streitig zu machen.
Dies wiederrum haben wir auch nur bei Hunden mit starken Charakteren (Alpha). Es gibt Hunde die diese Stellung nie streitig machen würden, Gründe hierfür sind fehlende Nervenfestigkeit, Unsicherheit oder phlegmatische Verhaltensweisen.
Das A und O ist die Sozialisierung, nicht wie angenommen wird oft zu anderen Hunden, diese sind auch wichtig aber für noch viel wichtiger betrachte ich die Sozialisierung auf den Menschen.

Nur wir sind hier bei Papageien, ergo kein Rudeltier, Sozialisierung auf den Menschen Fehlanzeige.
Der Papagei bedarf einer Aufzucht unter seinesgleichen, nur hier kann der Vogel das sein was er ist.
Eine Prägung auf den Menschen ist eine Fehlentwicklung, er sieht den Menschen als seinesgleichen an.
Aufgund dessen und dieser Fehlinformation an das Tier, haben viele Hundevereine die Aufzucht mit der Flasche verboten. Deswegen weiß der Hund auch sehr wohl, dass wir nicht Bestandteil eines Rudels sind, wir sein lediglich ein Ersatz, den das Tier annimmt.

Als Mensch kann ich immer versuchen mich in eine Gruppe von Papageien zu intregieren, niemals erhalte ich aber die Stellung oder den Status "Vogel". Ich bleibe ein fremdes Lebewesen zu dem man Zutrauen fasst oder auch nicht.
Eine Prägung auf den Menschen bleibt immer eine fatale Angelegenheit.
Dies hat man bei domestizierten Haustieren erkannt, beim Papageien nicht????

Gruß
Tam
 
Re: Re: Tamborie

Original geschrieben von Frau Köhler
ja Deine Frage ist sicher berechtigt und wie steht es mit Deinem Recht Deines Hundes,warum befindet er sich bei Dir ?

Wer hat Deinen Hund bedauert,als er zur Käufernachfrage wurde?

...gehen wir immer der Wahrheit auf den Grund?
..oder ist es möglich das wir es nur öfter bei anderen tun?

viele Grüße

Oh, oh......!
Wie ich es gerade bereits erwähnte, ist der Hund so aufgewachsen, dass er auf seine Art geprägt ist.
Sicherlich hätte ich einen total tollen Hund wenn ich ihn mit der Flasche großgezogen hätte, aber dies ist wenn Du meinen Beitrag liest zu Recht verboten.

Ich sage hier nichts gegen die Zucht, davor habe ich eine Hochachtung, aber sie sollte bitte NATURNAH stattfinden.
Gruß
Tam
 
Re Lily

Original geschrieben von Lily
Mein Herz blutet für die armen, armen Vermehrer, die mühseligst Papageien mit der Hand aufziehen, obwohl es für sie ohne jeglichen Nutzen ist.

Ann.

Die Nutzenrechnung geht doch eher im Handel und nicht bei der Aufzucht auf. (Was wird wohl hier die Ursache sein?

Jeder Unternehmer macht vorher eine Kosten/Gewinn -Kalkulation,spätestens bei der Bilanz fällt im alles auf die Füße und er dreht von seiner Absicht ab.

Eine solche Absicht einem Züchter zu unterstellen halte ich für fragwürdig und trifft nicht den Kern der Handaufzuchten.

Viele Grüße
 
Re: Tamborie

Original geschrieben von tamborie

Ich sage hier nichts gegen die Zucht, davor habe ich eine Hochachtung, aber sie sollte bitte NATURNAH stattfinden.
Gruß
Tam

nein Tam das ist es nicht was ich meine,ich fragte Dich was der Hund bei Dir macht und ob es ihm recht war bei Dir zu sein.
Die Käufernachfrage .... warst Du.
 
wieder mal Fakten - nicht "meine" Wahrheit....

Hallo Marlis,

"Problemhaustier" ist zwar ein unschönes Wort, aber in dem von Askew gemeinten Zusammenhang sehr nachvollziehbar. Übrigens sind nicht nur "Hundepsychologen" (Tierpsychologen) der Meinung, dass Verhaltensprobleme in Menschenobhut befindlicher Tiere oft auch "die Probleme des Halters wiederspiegeln". Aber es ist nicht eben selten, dass durch die Haltung (den Mensch) und dessen Probleme (mit)verursachte Störungen/Auffälligkeiten beim Tier durch die Aufzuchtmethode (und die damit verbundene Erwartungshaltung) eine zusätzliche Verstärkung erfahren.



Für ALLE die sich dafür interessieren:

ein ganz kurzer Rück- bzw. Überblick wg. Entwicklung der "Handaufzucht" während der letzten 20 Jahre mittels einiger Zitate:


1980:

Curt af Enehjehm (zu dieser Zeit Direktor des Zoolog. Gartens von Helsinki):

"Im allgemeinen werden Papageien viel weniger als Sittiche gezüchtet - sowohl arten- als auch zahlenmäßig. Regelmäßig werden eigentlich nur Unzertrennliche und Sperlingspapageien gezüchtet - andere Arten dagegen nur gelegentlich. Die Gründe hierfür sind recht naheliegend, denn von den größeren Arten werden ja die meisten als "zahme" Familienvögel gehalten - also von Besitzern, die oft nicht passionierte Vogelliebhaber sind und überhaupt nicht an Zucht denken. Außerdem wollen viele Besitzer erklärter Weise ihre zahmen Vögel nicht zur Zucht abgeben - in der nicht ganz fehlerhaften Annahme, dass sie dadurch vielleicht "schüchtern" werden. Solche zahmen Vögel sind meistens auch nicht recht für Zucht geeignet, da sie oft auf Menschen geprägt sind und sich nicht für Artgenossen interessieren."
(Enehjehm, Curt af (1982): Papageien: Haltung - Zucht - Arten , 7. Aufl., Franckh`sche Verlagshandlung, Stuttgart, S. 33)


1990:
-Europa-
Werner Lantermann (Fachautor, IPF):

"Die Mehrzahl der Großpapageienzüchter entstammt dem "Lager" der (ehemaligen) Agaporniden- und Sittichzüchter, die nun zunehmend ihren Altbestand dezimieren und ihre Volieren Stück für Stück mit Großpapageien besetzen. Als Grund für diese Umstellung ist (...) anzusehen, dass im Augenblick kein Markt, keine Absatzmöglichkeit für die seit Jahren leicht und zum Teil produktiv züchtbaren Sittiche und Kleinpapageien besteht. Neben der Tatsache, dass alle interessierten Liebhaber inzwischen mit solchen Arten "versorgt" sind und die Nachfrage somit nachlässt, spielt besonders der finanzielle Aspekt eine wichtige Rolle. So lässt sich mit den meisten züchtbaren Arten - dazu gehören besonders die sogenannten australischen Großsittiche, die Agaporniden und Sperlingspapageien - kein Gewinn mehr erzielen (...). Folglich bemühen sich die Züchter darum, exotische attraktive Großpapageien, für die (...) ein Boom zu verzeichnen ist zur Nachzucht zu bringen und später primär als potenzielle Stubenvögel zu veräußern."
(Lantermann, W. (1990): Großpapageien - Wesen, Verhalten, Bedürfnisse, Franckh, Stuttgart, S. 140,142)

-USA-
Ian Miller (Biologe, Publizist):

"Die Fortschritte bei der Handaufzucht von Papageien eröffnen bisher in diesem Umfang nicht vorhandene Möglichkeiten des Bedienens von Nachfrage. Vielfach entstehen Zuchtanlagen, die mit ihren modernen Methoden ein wirtschaftliches Arbeiten erlauben und die gewünschten zahmen Vögel zu produzieren in der Lage sind." -Übersetzg. d. Verf.-
(Miller, I. (1989): Reproductiv success of hand.-reared parrots, Ecol.News, Tampa, Florida, S.24)


2002:

Werner Lantermann:
"(...) und heute sind handaufgezogene Papageienvögel aus der Angebotspalette des Zoohandels und der professionellen Privatanbieter kaum mehr wegzudenken. (...) wird die Handaufzucht - bei allem damit verbunden Pflegeaufwand zu einem äußerst lukrativen Geschäftszweig im Heimtierhandel."
(Lantermann, W. (1998): Verhaltensstörungen bei Papageien: Entstehung - Diagnose - Therapie, Enke Verlag, Stuttgart, S. 95)


Zusammenfassend:
Die erhöhte Nachfrage privater Haushalte nach Großpapageien hat zunächst in den USA und - zeitversetzt - in den europäischen Ländern zu einer marktwirtschaftlich bedingten Optimierung der Reproduktionsmöglichkeiten geführt. Nicht die Idee der "Arterhaltung durch Zucht" , sondern ökonomische Mechanismen waren Auslöser und Triebfeder dieser Entwicklung. Ein wissenschaftlicher Diskurs über möglich Vor- und/oder Nachteile fand/findet bisher erst in Ansätzen statt.


Schöne Grüße
Volker
 
meine vermutung ist, wenn Tam den hund nicht genommen haette, waehre er als weiteres zuchtier da geblieben um noch mehr ungewollte hunde in's tierheim zu bringen.


@ Tamborie,

deine aussage: scheinbar sind hier sehr wenige die es stoert...


hat mich zur ueberlegung gebracht mal eine umfrage zu starten.
mir ist auch schon aufgefallen dasss ich immer nur die selben leute aeussern8o .nicht das ich was dagegen haette, der tonfall ist besser geworden:D , nur wuerden mich auch andere meinungen interessiere!!!!!
 
Mich auch....

Hallo Doris,

der "Tonfall" ist wirklich besser geworden. Stimmt. Dass sich stets die gleichen User/innen äußern ist auch mir aufgefallen. Und: Auch mich würden durchaus die Meinungen weiterer User/innen zu diesem Thema interessieren.

Liebe Grüße
Volker
 
Hallo zusammen,

ich lese hier mit großem Interesse mit, bin aber der Meinung, daß das Thema Handaufzucht eigentlich hier und in anderen Foren schon weitgehend erschöpfend abgehandelt wurde. Obwohl ich leidenschaftlicher Züchter bin (allerdings ohne jegliche finanzielle Interessen), will ich nicht verhehlen, daß ich weitestgehend Volkers Standpunkt teile. So ist es mir am liebsten, wenn meine teuren Geräte, als da sind Brutmaschine, Präzisionswaage und Aufzuchtbox ungenutzt auf den Schrank verstauben können. Es ist aber einfach beruhigend so etwas für Notfälle zu Verfügung zu haben, aber diese Gerätschaften nur deswegen zu benutzen weil sie nun mal schon da sind, davon halte ich absolut nichts. Übrigens sind meine Nachzuchten auch ganz ohne Handaufzucht sehr zahm, haben aber auch keinerlei Probleme mit ihren Artgenossen zurecht zu kommen. Es ist also nicht so, daß es hier nur ein „fehlgeprägt aber zahm“ oder „nicht fehlgeprägt aber dann auch nicht zahm“ gibt. Ich denke, die richtige Lösung heißt hier „sowohl zahm“ als auch „nicht fehlgeprägt“. Meiner Meinung nach ist es durchaus möglich Jungvögel so aufzuziehen, daß sie beiden Kriterien genügen. Es gibt ja schließlich diverse Wildvögel die sich sehr eng an den Menschen angeschlossen haben und das auch ohne Probleme schaffen.

Beste Grüße
Walter
 
Hallo Walter,

dies ist was meine "geschundene" seele hoeren (lesen) wollte.
es geht wie honig runter:0-
 
Hi Walter!

Du bist ein Züchter völlig nach meinem Herzen !!! <freu>

LG,

Ann.
 
Grüß Dich Walter,

wir beide haben ja schon ziemlich oft und ausgiebig über dieses Thema diskutiert. Und: Ich freue mich sehr über Dein Posting.

Liebe Grüße
Volker
 
Thema: Frau Köhler - Diskussion Handaufzuchten
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