Hallo Gojita,
naja, man kann eine 2 qm große
Voliere nicht wirklich mit einem Haus vergleichen. Meine ist genauso groß und dennoch viel zu klein. Man kann Papageien nicht mit Menschen vergleichen, nur evtl. um die Vorstellungkraft des eingesperrt seins anzuregen. Ansonsten mußt Du bedenken das Edelpapageien in der freien Natur jedentag teilweise hunderte von Kilometern weit fliegen. Wenn man das bedenkt, sind 2 qm gar nichts.
Mal ne ganz blöde Frage: Warum hast Du Dir Papageien angeschafft wenn Du nicht bereit bist auf Deine "anderen" Hobbies zu verzichten. Papageien nehmen nun einmal sehr viel Zeit in Anspruch und sie brauchen Dich und die Nähe zu Dir. Genauso brauchen sie übrigens auch den täglich mehrstündigen Ausflug. Nochmal zur Vorstellungskraft: Du sagst man kann Deine
Voliere eher mit einem Haus bei uns Menschen vergleichen, mal davon abgesehen das der Vergleich nicht ganz zutrifft, denn proportional gesehen kann sich einer Deiner beiden in etwa 50 mal komplett in der
Voliere um sich selbst drehen um die Grundfläche komplett aus zu nutzen. Wenn man das jetzt auf uns Menschen umrechnet, so kann man es in etwa mit einem Zimmer von 15 qm vergleichen um den Platzansprüchen gerecht zu werden. Und da soll man dann noch zu zweit drin leben, und man darf nichtmal ein paar Stunden jeden Tag raus? Was würdest Du sagen wenn man Dich den ganzen Tag einsperren würde, und Du nicht die Möglichkeit hast mal rauszugehen. Ich persönlich würde durchdrehen. Mir würde die Decke auf dem Kopf fallen!
Was die Türen angeht, wie wäre es denn wenn Du die Tür einfach heraus nimmst auf der die beiden die ganze Zeit sitzen? So haben wir das in unserer alten Wohnung gemacht. Ständig saßen die beiden auf der Tür und haben die Tapete angefressen bzw. die Tür selbst. Irgendwann hab ich die Tür einfach rausgenommen und durch einen schweren Vorhang ersetzt. Schon war es gut.
Bei Papageien braucht man ausserdem seeeeeeeeeeeehr viel Geduld. Sie machen meist nur das was sie wollen und lernen nur das was sie selbst toll finden. Also muß man sie animieren etwas toll zu finden. Dazu braucht man noch mehr Geduld. Ausserdem darf man sich keine so großen Hoffnungen machen das sie mal werden wie z.B. Hunde. Papageien kann man 29 mal Streicheln und sie finden es toll, und beim 30sten mal beissen sie so doll zu das es ordentlich blutet. Sie sind absolut unberechenbar. Das ist übrigens auch bei handaufgezogenen Papageien so, besonders in der Brutzeit.
Was ich eigentlich sagen will ist, entweder man schafft sich solche Tiere an und versucht Ihnen das Leben in Gefangenschaft so gut wie möglich und so artgerecht wie möglich zu gestalten, oder man sollte diese wunderschönen Tiere gar nicht erst halten, denn soetwas haben sie nicht verdient. Man muß sein komplettes Leben umstellen und die Vögel vollständig in die "Familie" aufnehmen, d.h. man muß die Wohnung Vogelgerecht einrichten und wenn es zu große Probleme mit den Nachbarn gibt, muß man halt die Wohnung wechseln. Man darf aber nicht anfangen die Tiere in ihrer Freiheit einzuschrenken. Wir Halter sind verantwortlich für das Wohlbefinden unserer Tiere. Die Tiere können nichts dafür, und haben nur das beste verdient. Wenn man sich solche Tiere privat anschafft, dann muß man sich um sie kümmern wie um die eigenen Kinder. Wenn wir ein Kind bekommen können wir ja auch nicht einfach sagen: Hey, Du bist mir zu laut, jetzt muß ich Dich leider ins Heim geben. Oder, hey, Du machst mir aber zuviel kaputt, Du kommst jetzt in eine Gummizelle und ich lass Dich vielleicht wenn ich wieder Zeit habe mal raus.
Nur weil das viele Halter nicht verstehen, gibt es sooooo viele Rupfer und verhaltensgestörte Tiere.
Gojita, versteh mich nicht falsch, ich will Dich nicht angreifen oder so. Aber vielleicht solltest Du anfangen Dein Leben und Deine Umgebung auf die Vögel anzupassen. Wenn Du krampfhaft versuchst die Vögel an Dein Leben anzupassen, werden Deine beiden irgendwann daran kaputt gehen, denn die verstehen nicht warum Du so reagierst wie Du reagierst.
Nichts für ungut, aber so sehe ich das. Was meint Ihr anderen Papageienhalter?