Freiflug?

Diskutiere Freiflug? im Forum Langflügelpapageien im Bereich Papageien - Bei uns leben 2 Mohrenköpfe: Jocco (W) und Antje (M). Antje ist uns zugeflogen und wir konnten seine Besitzer nicht mehr ausfindig machen...
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Mirjam

Guest
Bei uns leben 2 Mohrenköpfe: Jocco (W) und Antje (M).
Antje ist uns zugeflogen und wir konnten seine Besitzer nicht mehr ausfindig machen. Daraufhin holte ich ihm Jocco dazu, damit er nicht den ganzen Tag alleine ist. Beide kennen aber nur Ihren Käfig kennen und sind auch nicht handzahm.
Jocco ist auf jeden Fall ein Importtier und Antje wahrscheinlich.

Jedenfalls erkläre ich mir damit ihr merkwürdiges Verhalten gegenüber Menschen.

Antje darf ich mit Früchten füttern, aber mehr nicht.

Natürlich habe ich versucht, beide in der Wohnung fliegen zu lassen, mit dem Ergebnis, dass Antje überall gegengeflogen ist und Jocco starr auf dem Käfig saß und sich nicht traute zu fliegen.

Eigentlich sehe ich schon als positiv an, daß beide zusammen in einem Käfig sitzen, aber ich möchte den Beiden doch eine Artgerechte Haltung ermöglichen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Mohrenköpfen, die schlechte Erfahrungen mit Menschen haben, und wie habt ihr sie überzeugt, das sie sich auch frei bewegen dürfen???

Ciao

Mirjam

[Diese Nachricht wurde von Mirjam am 02. Februar 2000 editiert.]
 
Moin Mirjam!

Willkommen, liebe Kollegin! http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif

Es wäre nett, wenn Du noch schreiben könntest, wie lange Du die beiden bereits hast. Aber bei Wildfängen kann die Gewöhnung an den Menschen sehr lange dauern, u.U. Jahre: ich kenne einen Timneh-Wildfang, der erst nach vier Jahren einen Menschen ohne Panikanfall an seinen Käfig ließ (allerdings unter sehr unzulänglichen Haltungsbedingungen (zu kleiner Käfig, mangelhafte Ernährung etc.) und erst nach fünf Jahren überhaupt ersten ersten Kontakt zum Menschen suchte.
Mein erster Mohr war auch ein Wildfang und die erste Zeit völlig verängstigt. Ich hatte das zweifelhafte "Glück", das er bald sehr krank wurde und in dieser Zeit konnte und mußte ich ihn auch in die Hand nehmen. Er war zu schwach, sich zu wehren. Die dabei entwickelte "Zahmheit" blieb aber auch nach seiner Krankheit erhalten, er kam auch auf die Hand oder Schulter geflogen und suchte Kontakt. Als er dann aber bald seinen Partner bekam, verlor sich diese Zahmheit fast völlig, d.h. er kam nicht mehr freiwillig, biss auch mal zu wenn man ihm zu nahe kam oder im Käfig hantierte.
Weiterhin nahm er aber Obst aus der Hand. Sein Partner, den ich heute noch habe, hat sich eigentlich ebenso entwickelt: nicht zahm, aber auch keine Angst vor den Menschen.

Das Antje überall gegenfliegt, kann seine Ursache in einmal mangelnder Übung und Erfahrung haben. Bei den ersten Freiflügen passiert das oft, sollte sich jedoch bald geben, wenn der Vogel regelmäßig rauskommt.
(BTW: Möglicherweise handelt es sich bei
Antje auch um einen Volierenvogel, das beschriebene Verhalten würde m.E. auch darauf passen).
Wenn Antje bislang nur aus der Hand Obst annahm, solange sie im sicheren Käfig saß, kann durchaus auch noch ein gewisses Maß an Angst hinzukommen sein - nicht soviel, daß sie auf den Freiflug verzichtet, aber immerhin soviel, daß sie irritiert ist
(wie ich vor kurzem hörte, fällt es Vögeln besonders bei weiß gestrichenen Wänden schwer, die Entfernung richtig abzuschätzen).
Auch bei Jocco kann einfach Angst die
Ursache sein: auch wieder nicht soviel, daß er sich zwar nicht aus einem Käfig als den ihm bekannten sicheren Zufluchtsort traut,
aber doch soviel, daß er ihn nicht verlassen mag. Ebenso mag aber auch mangelnde Übung und Flugerfahrung eine Rolle spielen.
Wenn das Zimmer entsprechend ausgestattet und gesichert ist, kannst Du die Vögel vielleicht auch einmal beim Freiflug alleine lassen, um zu sehen, wie sich Jocco dann verhält.
Auf alle Fälle würde ich mich während des Freifluges möglichst weit vom Käfig entfernt ruhig hinsetzen und bei den ersten Freiflügen auch keine weiteren Zähmungsversuche unternehmen, bis die Vögel Sicherheit gewonnen haben. Dann kann man beginnen, sich näher an den Käfig zu setzen, sich hinzustellen statt zu sitzen etc. und so Stufe um Stufe die beiden immer mehr an die Gegenwart von Menschen zu gewöhnen.
In sehr schwierigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, daß nur eine bestimmte Person das Zimmer mit den Vögeln betritt und diese nach Möglichkeit auch immer gleich oder ähnlich gekleidet ist. Aber alleine, das Antje und Jocco keine Panikattacken bekommen, ist schon ein Fortschritt!
Und immerhin bist Du mit Antje ja auch auf dem richtigen Weg, wenn sie Futter bereits aus Deiner Hand nimmt!
Und ich wünsche Dir weiterhin Glück mit den beiden!

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Tschüss Rüdiger
 
´Hi Rüdiger!

Antje lebt seit ca. 10 Jahren in meiner Familie. Sie war immer in einem Raum mit ca. 4 - 5 anderen Vögeln (jeder Vogel - 1 Käfig!!)

Vor 8 Jahren habe ich ihn zu mir genommen, da meine Mutter das Gekreische nicht mehr ertragen konnte.

Bei mir hat er innerhalb von 1 Monat das Kreischen sein lassen (ausser er hatte einen Grund...)
Ich bilde mir auch ein, das er mich mag, und das er an mir hängt.
Beim Computerspielen sitzt er immer ganz nah am Gitter und beobachtet mich (zeitweise auch meinen Mann) - ob das jetzt Interesse am Computer ist oder an uns ? http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif

Jocco ist seit 4 Jahren bei uns. Ich weiß, daß die andere Familie ihn 1 Jahr hatte und in "AUS MITLEID" gekauft hat. (Die waren auch noch stolz darauf)
Also schätze ich mal das er ca. 6 Jahre alt ist.

Er stand immer in der Zimmerecke, da die Familie noch einen Graupapageien hatte, und deswegen keine Zeit für Jocco erübrigen konnte. Soll ich noch schreiben, was ich von der Familie halte ?? http://vogelart.de/forum/NonCGI/mad.gif http://vogelart.de/forum/NonCGI/confused.gif

Mein Erfolg bei Jocco:

1) Sie fällt nicht mehr von der Stange, wenn man auf sie zugeht oder mit ihr spricht.
2) Sie kommt neugierig (wenn Antje es erlaubt) ans Gitter um uns zu beobachten.
3) Ich konnte beide nach ca. 1 Jahr zusammensetzen!!!

Antje fliegt gegen alles...
Als er mal entflohen ist, hatte ich Panik, daß er sein Genick bricht! Gegens Fenster (ok - verstehe ich), gegen weiße Wände, gegen ein Bild mit Sonneblumen und gegen blaue Schranktüren (da setzt bei mir der Verstand aus).
Bisher habe ich immer gedacht, daß Papageien dafür einen Instinkt haben. Mein Grauer Lucky war bei seinem ersten Freiflug in meiner Wohnung wesentlich geschickter - er erkannte alles, nur Landen konnte er nicht(naja, das hat er bis heute noch nicht ganz gelernt)

Wir haben bei uns in der Wohnung einen "Dschungelflur". Unser Flur ist 9 m lang und ca. 1,5m breit. Unter der Decke sind Äste angebracht, Schaukeln, extra Futterplatz, ............

Wenn irgendwann nicht nur meine Grauen dort spielen könnten, sondern auch meine kleinen Mohren würde ich ausflippen vor Freude.

Ciao
Mirjam
 
Nochmals moin, Mirjam!

Oh, das ändert die die Lage ja ziemlich, da Du die Tiere ja bereits seit einigen Jahren in Deiner Obhut hast.
Bei Jocco kann ich mir noch vorstellen, daß sich bereits bei den Vorbesitzern mangels Freiflugmöglichkeit die Flugmuskulatur zurückgebildet hat und er von daher tatsächlich kaum noch fliegen kann und es sich auch nicht mehr traut.
In diesem Fall könnte vielleicht ein Flugtrainig helfen (bspw. Futternäpfe in einer "Sprungdistanz" aufstellen, die im Laufe der Zeit immer mehr erweitert wird, damit der Vogel wieder lernt, sein Flügel zu gebrauchen).
Natürlich sind aber auch andere physische Ursachen wie eine Mißbildung der Knochen oder ähnliches nicht auszuschließen.
Bei Antje fiele mir noch eine Sehschwäche als mögliche Ursache ein. Selbst wenn das der Fall ist, kann ich mir keine
Möglichkeit der Behandlung vorstellen.

Ich hoffe aber dennoch, daß Dein Wunsch, daß die Mohren im Dschungelflur spielen, noch in
Erfüllung geht!



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Tschüss Rüdiger
 
Auch noch mal Hallo!

Eigentlich hätte ich ja auch selber drauf kommen können, aber teilweise kommt man ja auf das Nächstliegende nicht....

Klar - Sehschwäche - das wär' echt 'ne Möglichkeit...
Muß ich mal schauen, ob ich das irgendwie rauskriegen kann, ob das zutreffen könnte.
Wäre aber eigentlich verständlich, da ich auch nicht weiß, wie alt Antje eigentlich ist. Von der Färbung muß er jedoch schon älter sein...

Jedenfalls vielen Dank für die Tips - werde ich sofort (naja morgen) ausprobieren, bzw. mir neue Wege überlegen,...

Ciao Mirjam
 
Hallo!

Wäre es da nicht angebracht, die beiden in eine Voliere zu übersiedeln? Dort könnten sie das fliegen üben, das täte den beiden sicher gut. Überlege dir einmal, insofern du die Möglichkeit hast, eine Zimmervoliere, eine Freivoliere oder ein Vogelzimmer einzurichten! (Vielleicht auch nur für solange, bis die beiden wieder gut fliegen können und somit bei Käfighaltung Freiflug erhalten können).
Ich habe zwar keine Mohrenköpfe, aber im Bezug aufs Fliegen sind ja alle Papageien gleich http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif

Doris
 
Hallo!

Das mit den Volieren ist so eine Sache,...

Wir haben jetzt 1 Jahr nach Volieren gesucht, da mir keine einzige gefallen hat, oder aber so teuer war, daß ich fast vom Glauben abfiel, haben wir keine gekauft.
Durch das Forum bin ich auf Rico's Futterkiste gekommen und habe sofort eine Voliere gefunden die ich nun auch nächste Woche bekomme.

Und nun nach einer kurzen Diskussion mit meinen Mann, bekommen die Mohrenköpfe die Voliere. Eigentlich sollten unsere Graupapageien die Voliere bekommen, da deren Käfig nicht mehr so lange hält, aber da die eh jeden Tag mind. 4 Stunden Freiflug haben, muß er halt noch was halten. http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif

Ich bin mal gespannt ob es klappt...

Ciao Mirjam
 
Hallo!

In der Voliere können sich die Mohrenköpfe mal austoben, ich bin mir sicher dass sie dann auch das Fliegen wieder "lernen".
Ich habe das gleiche bei Nymphen und Wellensittichen erlebt, die beim Züchter oder in der Tierhandlung "eingepfärcht" wurden, und dann zum ersten mal im Vogelzimmer (7m mal 4m) geflogen sind. Eine flog gegen die Wand, die anderen auf den Boden. Jetzt sind sie schon 2 Monate bei mir, und schon langsam sind sie genauso gute Flieger wie die anderen auch.

Na dann sag ich mal, viel Spass beim flattern http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif

Doris
 
Liebe Mirjam, lieber Rüdiger,

ich denke auch, daß das fehlende Flugvermögen und die fehlende Geschicklichkeit auf mangelndes Training hinweisen könnte (andere Ursachen sind freilich nie ausgeschlossen).

Wie Rüdiger schon schrieb, kann man bei Jocco mit Training sicher einiges verbessern, selbst, wenn ein körperliches Handicap eine Rolle spielen sollte. Man muß es ihm nur so einfach und sicher wie möglich machen, daß er sich überhaupt erst einmal traut. Das heißt, sichere Landeplätze, die er auch als solche erkennt, so hinzustellen, daß er sie mit einigen Flügelschlägen erreichen kann.

Deine flugbegeisterte Henne kannst Du insofern unterstützen, daß Du an die Wände, besonders an Stellen, wo sie öfter gegenfliegt, farbige Blatt Papier mit Abdeckband anklebst (läßt sich spurlos entfernen) oder Luftballons etc. befestigst. So bremst sie eher ab und lenkt vorbei.

Na ja, ein bißchen Übung gehört freilich dazu, bis es ganz reibungslos klappt.

Ich denke, es wird erst dann richtig gut werden, wenn beide weiterhin regelmäßig Freiflug bekommen und sich ihre leichten Routen einprägen.

Gruß, Silke.
 
PS: Daß sie so gern näherkommmt, wenn Ihr Computer spielt, hat sicherlich folgende Bewandtnis. Wenn die scheuen Vögel sich unbeobachtet wähnen, trauen sie sich eher mal, etwas neugierig zu sein.

Es ist ein alter Trick, den Vogel langsam damit zu zähmen, daß man oft anwesend ist, aber unbeteiligt tut, also liest oder eben auch am Computer arbeitet.

Beim Füttern hilft es, ihm nicht in die Augen zu schauen. Damit schaffst Du sogar, die skeptischste Ente zu überzeugen, Dir aus der Hand zu fressen, wenn Du den Kopf wegdrehst. Dann kommt sie vorsichtig heran und schnappt sich schnell den Brocken weg. Mußt Du mal testen...

Ich denke also, es ist derselbe Effekt und wenn Ihr öfter mal dort in ihrer Nähe Computer spielt und vielleicht irgendwann mal dazu den Käfig offen laßt und in Eurer Nähe einen Leckerbissen deponiert, natürlich gut sichtbar und so, daß sie ihn "ungefährdet" erreichen kann, wird das der Sache ein bißchen Nachdruck verleihen...

Gruß, Silke.
 
Moin!

Doris Tip mit der Voliere ist toll und klasse, Mirjam, das Du schon eine in Aussicht hast!
Wie sagtest Du so richtig: auf das naheliegendste kommt teilweise nicht...

Mir fällt gerade auf, das ich davon ausgegangen bin, das Antje seit mindestens vier Jahren Freiflug hat. Stimmt das eigentlich?

Silke, wenn Antje tatsächlich seit Jahren Freiflug hat, kann es m.E. doch nicht mehr an mangelnder Übung liegen, wenn er gegen Wände und Schränke fliegt, da muß es schon andere physische Ursachen geben und da fällt mir eigentlich nur eine Sehschwäche ein.
Ich habe zwar bereits von blinden Papageien gehört, weiß aber ansonsten nichts in dieser Richtung. Hast Du dazu Informationen oder Erfahrungen?

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Tschüss Rüdiger
 
Moin Silke!

Den Tip mit den grellfarbigen Markierungen finde ich auch gut, die Frage nach der Sehschwäche war mehr allgemeiner Natur.

Was die Gewohnheit beim Fliegen angeht:
ich habe das zwar beim Fliegen weniger beobachten können, aber besonders meine Grauen klettern auf ihren Baum rum, ohne dabei genau hinzusehen.
Wenn ich dann Äste ausgetauscht habe, passiert es nicht selten, das einer mit seiner Kralle in der Luft herumangelt, um den gewohnten, nun aber entfernten Ast zu erreichen, ohne dabei einen Blick nach hinten oder unten zu werfen. http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif

Deine Fortschritte mit dem Welliweibchen läßt auch mich für meinen flugunfähigen Grauen Alf hoffen, der jetzt fast alle Schwungfedern an seinem gesutzten Flügel hat
und "technisch" eigentlich fliegen können müßte.

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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,

aber auch einer sehbehinderten Henne (ganz blind wird sie wohl nicht sein) können solche grellfarbigen Markierungen helfen. Wenn sie dann eine 08/15-Standard-Bahn ausgemacht hat, kann sie auf dieser ungefährdet und relativ schnell Runden fliegen, solange man den Raum dann nicht mehr verändert.

Vögel "sehen" doch sowieso bei gewohnten Bahnen nicht mehr so "richtig hin", deswegen fliegen sie doch ab und zu auch mal gegen Hindernisse, die sie normalerweise sehen könnten, nur, weil sie sie dort nicht erwarteten bzw. landen auf Glasflächen, die sie immer als Landeplatz genutzt haben und fallen plötzlich runter, weil man die Glasplatte mal zum Putzen abgenommen hat bzw. fliegen durch ein geöffnetes Fenster nicht raus, nur weil sie dort ein Hindernis gewohnt sind.

(Bei Panik gelten diese Regeln natürlich alle nicht mehr...)

Insofern würde ich nicht aufgeben und es auf jeden Fall versuchen, den Vogel beim Freiflug zu unterstützen. Ich finde das Fliegen so enorm wichtig, daß ich immer alles probiere, um jeden Vogel doch zum Fliegen zu animieren, sofern er auch nur annähernd Chancen hat, es zu schaffen.

Ich habe derzeit eine flugunfähige Wellihenne in einer Voliere, die noch vor kurzem mit schlagenden Flügeln wie ein Stein nach unten gefallen ist (wahrscheinlich Nerv oder Sehne defekt, denn der rechte Flügel steht weiter hinten als der linke). Ich habe ein "Sprungtuch" gespannt, um ihr die Angst vor dem Absturz zu nehmen und sie vor Verletzungen zu bewahren. Trotzdem sollte sie es wenigstens weiter versuchen, in der Hoffnung, daß sie wenigstens lernen könnte, 20 oder 30 cm zu überwinden.

Bei der letzten Voliereputz-Aktion ist sie mir doch direkt von hinten über die Schulter geflattert, zwar mit starkem Trend abwärts, aber immerhin. Das läßt mich hoffen.

Meine Erfahrung mit behinderten Vögeln ist überhaupt, daß sie zu viel größeren Leistungen in der Lage sind, als wir ihnen je zutrauen würden. Es hat mich immer beeindruckt, wie gut sie doch mit Handicaps zurecht kommen, die für einen Menschen die totale Hilflosigkeit bedeuten würden. Man muß ihnen oft nur Zeit und Unterstützung geben und sie vor allzu traumatischen Erfahrungen zu bewahren suchen, damit sie nicht allzu schnell selbst resignieren und sie natürlich vor Verletzungen schützen.

Deshalb würde ich die Henne keinesfalls zu Ihrer eigenen Sicherheit einsperren, außer in eine große Voliere, die Variante ist wirklich die optimalste, denn was der Vogel auf kleinen Raum beherrscht, wird er sicher auch irgendwann in einem größeren Raum beherrschen. Diese Prozedur hat bei mir in einem anderen Fall schon hervorragend funktioniert.

Du hast recht, in habe natürlich nicht im Hinterkopf gehabt, daß der Vogel seit 4 Jahren regelmäßigen Freiflug hat. Vielmehr bin ich davon ausgegangen, daß er wegen seiner fehlenden Flugfertigkeit meist eingesperrt war.

Gruß, Silke.
 
Hi!

Antje durfte zwar die letzten 5 Jahre raus, wollte es aber nur teilweise "per Zufall". D.h., daß er entweder ausversehen von der Stange fiel, als wir den Käfig sauber machen wollten, oder aber rausflog, um gleich darauf vor Schreck irgendwo gegenzufliegen.
Das er fliegen kann, ist klar, da er uns ja zugeflogen ist und auch nicht aus unserem nähren Umfeld kommen konnte, da wir seine Besitzer nicht gefunden haben.
Was ich natürlich nicht weiß, ob er früher jahrelang ein Käfigvogel war...
Eine Sehschwäche und irgendeine Panik vor einer Welt ohne Stäbe (?) käme wohl eher in Frage (er geht/fliegt nur sehr selten aus dem Käfig).
In Richtung Blind dürfte es aber nicht gehen, da ich von anderen Vögeln her kenne, daß dann die Pupille einen Grauschleier bekommt. Das ist bei Antje absolut nicht der Fall.
Jocco dagegen versucht zu fliegen (einmal um den Käfig und dann oben drauf).
Antje schaut ihr dabei eigentlich nur erstaunt zu, traut sich aber nicht, ihr in irgendeiner Weise nachzukommen.
Markieren sollte ich demnächst auch auf jeden Fall - aber nicht mit Luftballons, ich glaube, da bekommen sie eine Herzattacke....
Meine Mohren reagieren sehr empfindlich auf alles, was ihrer Meinung nach "gefährlich" aussieht.
Als ich mal versuchte, Erdbeeren zu füttern, brauchte ich ein geschlagenes halbes Jahr, bevor Antje verstand, das man von Erdbeeren nicht angegriffen wird, sondern das man das fressen kann, und es sogar auch noch schmeckt !!!! http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif
Aber mal sehen. Am Sonntag trudeln neue Äste ein, am Dienstag die Voliere - ich bin mal gespannt, ob die ganzen lieben Geier sich genauso freuen wie ich.

Ciao Mirjam
 
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