Frisch geschlüpftes Taubenküken versorgen

Diskutiere Frisch geschlüpftes Taubenküken versorgen im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Liebe Leute, habe auf Youtube, auf Wildtierseiten, aber vor allem auch hier im Forum bereits sehr viel Informationen sammeln können - herzlichen...
L

LordChaoz

Neuling
Beiträge
23
Liebe Leute,

habe auf Youtube, auf Wildtierseiten, aber vor allem auch hier im Forum bereits sehr viel Informationen sammeln können - herzlichen Dank zu Beginn schon mal dass es solche Informationsquellen gibt! Nun zu meinem eigentlichen Thema:

Einleitung:
Bei meiner Frau in der Arbeit wurde ein Taubennest entfernt, in welchem noch ein Ei lag. Da alle wissen dass ich Tauben mag (eigentlich alle Tiere^^) und nicht wie die meisten die Tiere verjage, hat man ihr das Ei mit nach Hause gegeben. Möglicherweise liegt es auch daran, dass ich verletzte Tiere ebenfalls schon des öfteren versorgt hatte. Eine Taube mit gebrochenem Flügel hat bei mir sogar 11 Jahre gelebt, da diese leider nicht mehr fliegen konnte. Meine Frau hat also das Ei behutsam eingepackt und mitgebracht. Daheim habe ich dann geschiert und habe festgestellt, dass in dem Ei bereits ordentlich Adern zu sehen waren und ein kleines Würmchen, dass sich bewegt.

Da ich aber natürlich keinen Inkubator zur Hand hatte, nahm ich tatsächlich einen Dörrautomaten und stellte diesen auf 40 Grad. Auf der untersten Ebene ein feuchtes Handtuch und ganz oben dann das Ei. Das Thermometer zeigte dann tatsächliche 38,5 Grad an, womit ich dann zufrieden war! Wir haben unseren Schlafrythmus entsprechend angepasst, so dass alle 2 Stunden das Ei um bisschen mehr als eine viertel Drehung manuell umgedreht wurde (natürlich mit vorher gründlich gewaschenen Fingern). Das Ei haben wir an einem Freitag erhalten, der Inkubator kam leider erst am Montag Abend an (also 3 Tage später). Aufgeheizt und die entsprechende Luftfeuchtigkeit eingestellt, habe ich das Ei anschließend umgesiedelt.

Grundsätzlich habe ich geglaubt, dass durch den langen Transport und durch den von mir eingesetzten "falschen Inkubator" sowieso der Embryo absterben wird. Aber ich wollte es unbedingt versuchen. Fünf Tage später wieder geschiert und festgestellt, dass das kleine Würmchen mittlerweile richtig gewachsen ist - es lebt jedenfalls. Augen, kleine Flügeln und Füsschen sind schon gut durch das Ei zu erkennen. Ein richtiger Kämpfer also.

Durch die Größe des Embryos und den vielen Informationen die ich im Netz finden konnte, schätze ich, es müsste sich um den 11-12 Bruttag handeln. Da wir das Kleine durchbringen wollen bereiten wir uns so gut es geht vor. Folgende Vorkehrungen, abgesehen von einer Woche Urlaub (zurzeit können wir sowieso aufgrund der Corona-Pandemie nirgendwo hinfahren/fliegen), haben wir bereits getroffen:
  • Nutribird A21 bestellt
  • Korvimin ZVT & Reptil bestellt
  • Turteltaubenfutter für später inkl. Taubengrit (ohne Muscheln)
  • Entsprechendes Zubehör für die Fütterung
  • Styroporbox als Nest (Fenster eingebaut, Luftlöcher gemacht), Wollnest mit einem Stück Frottehandtuch und einem zweiten zum zudecken (außer den Kopf), kleine Plüschpompom's zum Nest auskleiden damit sich das kleine Hineinkuscheln kann, Wärmematte mit Thermostat (Heizstrahler aufgrund von Verbrennungsgefahr kamen nicht in Frage - Infrarotlampen ebenfalls nicht --> Wer liegt schon gerne Tag und Nacht im [Rot]Licht...) die in der Styroporbox platziert wird, nebst einem feuchten Handtuch zwecks Luftfeuchtigkeit.
  • Feinwaage für das tägliche Wiegen
Die Styroporbox werde ich vorher in Betrieb nehmen, damit das Nest bereits schon warm ist wenn ich das Küken umsetzen werde. Sollte die Wärmematte ungewollt den Geist aufgeben, haben wir uns Wärmeflaschen als Backup-Überbrückung geholt und die Hygro- Thermometer sind sowieso Bluetooth und das Handy schlägt Alarm sollte etwas nicht passen (nämlich auch wenn ich nicht daheim bin). Als IT Techniker kann man das ja machen :D

Ich weiß dass das alles einen ordentlichen Batzen Geld gekostet hat - aber sollte sich mal irgendwo wieder ein Wildvogel finden der Hilfe braucht, bin ich wenigstens gerüstet. Abgesehen davon gibt man sowieso Geld für soviel Schwachsinn im Leben aus (in meinem Fall für Computerspiele ;-) )... In meinem Umfeld hab ich dafür natürlich nur Spott geerntet und musste mir anhören, dass ich fliegende Ratten züchte. Manchmal da fragt man sich tatsächlich ob der Mensch es überhaupt verdient hat sein Leben über das der Tiere zu stellen...

Nach dieser Einleitung nun zu meinen eigentlichen Fragen, die für mich noch offen sind:

  1. Ich habe gelesen, dass das Küken (sowie jedes andere auch) direkt nach dem Schlupf erstmal trocken werden muss: Gibt es da einen Richtwert bzw. wie kontrolliere ich das?
  2. Angeblich werden Junge gleich von der Mutter gefüttert, andere schreiben erst nach ca. 7-8 Stunden : Soll ich daher gleich nach dem das Küken trocken ist mit der Fütterung beginnen oder schon vorher? Gibt es da Tipps wie man das Anfangs am besten macht?
  3. Gefüttert wird, soweit meine Info, alle zwei Stunden - da ca. 40% - 50% des Körpergewichts am Tag: Zu Beginn sollte ich daher eigentlich nur ein paar Tropfen verabreichen und natürlich immer einen Blick auf den Kropf werfen oder? (Dieser sollte sich ja mindestens zu 2/3 vor der nächsten Fütterung geleert haben).

Anfangs werden wir den kleinen Racker jedenfalls auf eine Wärmeflasche setzen bei der Fütterung damit er es schön warm hat. Zwischen 22:00 und 06:00 Uhr werden wir den Piepmatz dann in Ruhe lassen...

Ich weiß es ist viel zu Lesen, aber ich habe versucht alles so gut es geht zu erfassen.
Hoffe ihr könnt mich hier ein wenig Unterstützen und die noch offenen Fragen beantworten.

Demnächst werde ich mal meine Videos auf Youtube stellen dann könnt ihr ein wenig mitschauen wenn es euch interessiert :)

Bin ebenfalls offen für Tipps und Hinweise!


Vielen Dank schon mal im Voraus!


lg
Martin
 
Hallo Martin,
da hast Du Dir ja was vorgenommen. Ich vermute, man hätte das Küken nicht unbedingt ausbrüten müssen, weil es beim Fund wohl erst 3-4 Tage alt war nach Deiner Beschreibung. Und in dem Alter ist das Nervensystem noch nicht so weit entwickelt, so dass wir solche Eier noch z.B. gegen Attrappen tauschen. Klar, ist schon Leben, aber wäre sonst einfach nicht zu schaffen als Taubenhilfe-Verein. Aber nun bist Du ja voll im Geschehen drin.
Also, ich habe schon mehrfach Küken ausgebrütet und aufgezogen.
Zu Deinen Fragen:
Es hängt davon ab, wie schnell das Küken aus dem Ei rauskommt. Manche schaffen es in paar Std. manche erst nach 2 Tagen. Nach 2 Tagen haben sie sofort ordentlich Hunger, nach paar Std. eher noch nicht. Wenn sie sehr lange im Ei sind, und schon durchs Loch in der Schale piepsen und ich das Gefühl habe, sie verlieren Kraft, habe ich ausnahmsweise manchmal auch schon ein Tröpfchen Traubenzuckerlösung an den Schnabel gegeben, wenn sie noch im Ei steckten.
Vor und während des Schlüpfens unbedingt ganz feucht halten das Ei. Und nachhelfen beim Schlüpfen wirklich nur im Ausnahmefall, wenn es länger als 2 Tage dauert vom Anpicken an, und das Kleine sichtlich erschöpft ist. Sonst könnte das Küken noch im Ei anhaften und sich verletzen.
Man erkennt, ob sie hungrig sind, daran, dass sie eifrig bis gierig mit Suchbewegungen des Schnabels reagieren, wenn man die Schnabelspitze umfasst. Du nimmst eine 1ml-Spritze, machst das Nutribird nach Vorschrift fertig (anfangs 1:6 Gewichtsanteile!!!) und fasst mit 3 Fingern um die Schnabelspitze. Dann lässt Du ein Tröpfchen aus der Spritze in die Schnabelspitze laufen und das Kleine sollte aktiv mit schlabbern (das Umfassen des Schnabels ahmt das Gefühl nach, dass der Elternschnabel den Kükenschnabel umfasst). Dann das nächste Tröpfchen. Nie zu viel auf einmal und nie, wenn das Küken nicht mitschlabbert - Erstickungsgefahr!
Von der Bechermethode (mit Luftballon) würde ich Dir als Neuling abraten. Kleckert sehr und kann nicht gut dosiert werden, so dass evtl. zu viel in den Schnabel läuft und das Kleine erstickt.
Die ersten Tage müsst Ihr es aber auch über Nacht mal füttern. Ich mach das immer, wenn ich sowieso mal wach werde. Kommt nicht ganz genau auf die Zeit an.
Ansonsten füttere ich, wenn die Kleinen Hunger zeigen (unruhig sind, mit dem Schnabel suchend herumwuseln). Das können 2 Std. sein (am Anfang) später auch 3 oder 4.
Korvimin brauchst Du nicht, ist im Nutribird alles drin! Wäre Überdosierung. Kannst Du später geben, wenn es Körner bekommt. Brockmanns Zwergmarke ist übrigens viel preiswerter und vergleichbar gut.
Mit der Wärmematte pass auf, bei einer Bekannten ist eine bei Dauerbetrieb mal angebrannt. Zum Glück war sie zu Hause. Die sind meist nur für stundenweisen Betrieb gedacht. Nimm lieber ein Snuggle safe! (Matte, die man in der Microwelle erwärmt und die dann 8 Std. warm hält - eigentlich für Babies) oder Du lässt das Küken die ersten Tage im Brutautomaten. das geht bis zu 4 tagen, dann werden sie langsam zu groß, sind aber dann auch nicht mehr ganz so empfindlich, so dass dann eine Wärmflasche reichen könnte.
Nein, Heizstrahler ist ungeeignet, da hast Du recht.
Zum Nest: Tauben nehmen Stöckchen. Und das hat seinen Grund. Die kleinen müssen sich irgendwo mit den Füßen einkrallen können. Pompons brauchen sie nicht. Ich hatte mein erstes auf Watte (Erfahrungsmangel), und es ist beinahe gestorben, weil es sich darin nicht aufrecht halten konnte, immer versunken/umgefallen ist, und dadurch Kreislaufprobleme hatte. Die Füße brauchen auch festen Halt, um ihre Kraft auszubilden (greifen usw.). Also feste Unterlage, ich nehme wirklich oft Stöckchen - evtl. auch ein Handtuchnest aus rauem Stoff oder Strohnest oder so!!
Wenn noch Fragen sind, melde Dich!
Dorothea
 
Ach so, Du musst nicht aller 2 Std die Eier wenden, aller 6 Std hat bei mir auch immer gereicht.
 
Hallo Dorothea,

herzlichen Dank für dein Interesse an meinem Beitrag und vielen Dank auch für deine Antworten auf meine Fragen.
Was mir leider noch nicht ganz klar ist, ist dass ich das Ei feucht halten soll. Wie meinst du das denn genau? Soll ich die Luftfeuchtigkeit auf 65-75% stellen oder tatsächlich das Ei direkt "befeuchten"?

Das mit dem Korvimin ist auch interessant - habe ich so nicht gehört/gelesen. In anderen Foren wird geraten immer ein wenig vom Korvimin ins Essen beizumengen.

Das mit der Wärmematte ist übrigens ebenfalls ein interessanter Hinweis. Allerdings haben wir das Problem mit dem Snuggle safe, dass wir keine Mikrowelle bei uns in der Wohnung haben :(

Für das Nest werde ich nach deinem Ratschlag nun auch noch Stöckchen mit reinlegen!

Ich kann es kaum erwarten und bin schon mega gespannt auf den Racker :-) Bist jetzt hatte ich eigentlich immer nur Täubchen - ob das nun ein Täuber wird?! Habe gehört, es gibt eigentlich mehr Täuber als Täubchen....

Vielen Dank nochmal!

lg
Martin
 
Ich vergaß zu fragen: es handelt sich um ein Stadttaubenei, oder???

Wegen des Korvimins: einige verwenden Babybrei als Futter, weil er billiger ist. Ich würde das nicht tun, denn er ist auf die Bedürfnisse von Babies und nicht Vögeln zugeschnitten. Aber vermutlich deshalb müssen sie Korvimin zusetzen (was trotzdem nicht alles abdeckt, was im Nutribird ist - Verdauungsenzyme, Darmbakterien usw.)
Dann gibt es noch Kaytee, eine andere Sorte Vogelaufzuchtbrei. Das enthält aber nicht die Vielfalt an Nährstoffen wie Nutribird (B-Vitamine fehlen z.B. und viele Vitamine und die Minerale sind auch einfach gar nicht deklariert, was ich unprofessionell finde). Deshalb fügen manche da dann noch Korvimin zu, wobei sie aber die Vitamine, die schon im Kaytee drin sind, doppelt dosieren, was vor allem bei Vit. A ja auch nicht unbedenklich ist.
Dann gibts noch die, die Körner mahlen und sich daraus selbst einen Brei zusammenrühren - bei älteren Küken. Das geht aber bei Deinem neugeborenen Winzling gar nicht. Und auch sonst finde ich es bedenklich, denn wenn man nicht aufpasst, dann quillt diese Art Brei nach und kann im Kropf verklumpen.
Also: ab Geburt Nutribird, ab ca. 2 Wochen kann man auch Körner geben (zuerst vorgequollen). Aber nie Brei und Körner gleichzeitig (die Körner können das Wasser aus dem Brei saugen, diesen verfestigen und im Kropf verklumpen). Also - eine Mahlzeit so, eine so.
Oder man gibt Nutribird einfach so lange, bis sie selbst picken.
Mit Nutribird hast Du das beste Produkt mit allen Nährstoffen in der richtigen Zusammensetzung! Das verwenden auch die großen Papageienstationen usw.
Lediglich bei Wildtauben setzen manche zum Nutribird trotzdem noch etwas Korvimin zu, weil die einen noch höheren Vitamin- und Mineralbedarf haben sollen. Ich kenne aber auch Leute, die das nicht tun, und die Tauben haben sich trotzdem normal entwickelt.

Ok., ich wusste nicht, dass Dein Brutautomat automatisch die Luftfeuchtigkeit reguliert. Mein einfacher macht das nicht. Da lege ich immer gut nasse Tücher neben die Eier. Dann ist es ja noch einfacher, das Kleine anfangs im Brutautomat zu lassen, denn Du kannst einfach die Luftfeuchtigkeit runterregeln, wenn es geschlüpft ist. Aber die Temperatur dann nur auf 35 Grad!! Unter das Küken ein Nest aus einem rauen Stofffetzen (an den Rändern bisschen eingerollt als Mulde), das kann man auch mal wechseln, wenn vollgekackt.

Naja, wie gesagt, Heuhalme oder so tun es auch als Nest - die kann man schön als Mulde formen. Die ersten 3-4 Tage reicht auch der raue Stoff an sich aus.

Perspektivisch musst Du Dir überlegen, was mit der Taube werden soll, wenn sie groß ist. Das dauert nur 5-6 Wochen. Einfach rausschmeißen, wie man es mit Wildvögeln macht, ist nicht gut. Stadttauben haben als jahrtausendelang gezüchtete Haustiere nicht mehr die starken Instinkte fürs Überleben. Und ohne Eltern, die ihnen zeigen, wie es geht, sind sie erst recht aufgeschmissen. Zumal sie an sich schon gar nicht in unser Klima gehören und hier nur mit Mühe überleben. Und so eine Handaufzucht wird natürlich handzahm. Schon deshalb kann man sie nicht einfach auf die Straße lassen. Sie würde evtl. fremden Leuten auf den Kopf fliegen oder auf fremden Balkons nicht flüchten und wäre dann durch Taubenhasser in Gefahr. Entweder Du behältst sie - dann wäre aber ein Artgenosse nötig. Oder Du gibst sie an einen Taubenhilfe-Verein in eine Voliere oder Taubenschlag.
 
Ach so: und beim Füttern kann man auch mit den Fingern, die den Schnabel umfassen mal "zittern", das ahmt die Würgebewegung der Eltern nach und animiert die Kleinen zum Schleckern.

Ich selbst habe immer mehr Weibchen als Männchen gehabt, insgesamt an Pflegetauben. Aber was es ist, erfährst Du sowieso frühestens mit 3-4 Monaten. Mit der Geschlechtsreife. Ganz sicher eigentlich erst, wenn das Weibchen ein Ei legt (oft haben sich monatelang für Männer gehaltene Tauben erst dadurch als Weibchen entpuppt) oder das Männchen wie verrückt hinter den Damen her ist. Oder Du lässt einen Gentest machen.

Und der Kropf muss wirklich nach dem Essen gut dick sein, nicht prall hart, aber schon sehr rund. In den ersten 2 Tagen reichen dafür 1-2ml aus, wird aber dann rapide mehr an Brei. Grade nach paar Tagen sieht der Kropf Mega- riesig aus, als wenn das halbe Küken aus Kropf besteht. Aber später gibt sich das wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thea,

also ich habe gelesen, dass die Eier immer eine kontante Temperatur zwischen 37,5 und 38,4 haben sollten. Manche schreiben zwischen 37 und 39 Grad. Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen :) Also bei mir jedenfalls ist es immer dezent höher als 38 Grad (so um 38,2-38,4).

Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 55% - vor dem Schlupf werde ich diese dann ca. auf 65%-70% bringen. Du hast geschrieben, dass während dem Schlupf die Temperatur auf 35 Grad runtergeregelt werden sollte? Ist das dann nicht zu wenig? Schließlich hatte das Kleine ja im Ei die 38 Grad...

1:6 Gewichtsanteile --> wie meinst du das genau?
Mischt du vor jeder Fütterung das Nutribird frisch oder hast du immer ein Tagesration fertig gemischt und verabreichst es nur noch in der richtigen Temperatur?

Zu dem Thema was danach passiert: Also prinzipiell werde ich sie wohl behalten. Die Gedanken wie ich sie dann in Freiheit entlassen soll habe ich mir bereits gemacht und bin auf den selben Schluss gekommen wie du beschreiben hast. Mein Balkon ist jetzt nicht der Größte, aber ein Vogelnetz werde ich spannen. Freiflug werden wir wohl in der Wohnung veranstalten (und das was das Täubchen dann am Balkon sowieso schon hat).

Gestern ist mir von einer Taube erzählt worden die einen verletzten Flügel hat (auf einer Baustelle). Der dürfte runterhängen und sie fliegt nicht mehr... vielleicht wäre das ja gleich der passende Artgenosse :) Sollte die Taube heute noch da sein werde ich sie wohl am Abend bekommen :)

Sollte das alles nicht so leicht funktionieren wie ich mir denke, dann werden wir das ausgewachsene Tierchen an einen Taubenverein abgeben. Das ist allerdings nicht der Master-Plan! Wenn man tatsächlich selbst brütet und es jeden Tag beobachten kann, wächst einen das schon ziemlich ans Herz.

lg
Martin
 
Hallo Martin,
nein, ich habe geschrieben, dass Du die Temperatur auf 35 Grad reduzieren sollst, wenn Du das ausgeschlüpfte Küken die ersten Tage im Brutkasten lassen willst. Nicht während des Schlüpfens.
Die Bruttemperatur kann leicht variieren. Je nachdem schlüpft das Küken eher oder später.
Das Mischungsverhältnis 1:6 steht auf dem Nutribird-Beipackzettel für die ersten 2 Lebenstage. Hast Du diesen Zettel in Deiner Packung? Da steht die Zubereitung für alle Lebensalter drauf. Nur es steht eben nicht dabei, dass es sich um Gewichtsanteile handelt. Das erfährt man erst auf Nachfrage. Also: 1:6 sind 1g Pulver zu 6ml Wasser. Ich habe einen Mini-Messlöffel, der genau 1g fasst. Und das Wasser messe ich mit einer Spritze ab. Du kannst es auch mit der Waage abwiegen und für 24 Std. zubereiten und in den Kühlschrank stellen. Dann in ein warmes Wasserbad, weil es beim Füttern sowieso schnell auskühlt. Es ist zwar nicht direkt schädlich, den Brei bei Zimmertemperatur zu geben, aber sie mögen ihn dann nicht so gern, habe ich die Erfahrung gemacht.

Das mit der Taube von der Baustelle ist eine gute Idee. Wenn sie nicht mehr da ist, gibt es auch ständig Tauben, die Taubenhilfevereine in gute Hände geben wollen. Musst Du nur nicht grade 2 Männer haben, die raufen halt oft miteinander. Es soll zwar auch schwule Paare geben, habe ich aber noch nie erlebt (lesbische dagegen oft).
Nur beim Balkonnetz müsst Ihr sehr gewissenhaft sein. Die Tauben sind Meister im Kriechen durch enge Schlitze! Das müsste wirklich ganz eng befestigt werden und rundherum. Und sehr straff, damit sie nicht drin hängenbleiben und sterben. Das passiert bei uns am Bahnhof z.B. an den Vergrämungsnetzen immer wieder. Man fragt sich, wie die das immer hinkriegen, sich da zu verheddern, aber es passiert, und dann hängen sie da kopfüber und kriegen einen Kreislaufkollaps. In der Wohnung kacken sie dann aber auch. Ich sags nur, weil eine Bekannte ihre Tauben jetzt in eine Zimmervoliere gesperrt hat, weil sie Sauberkeit wollte. Und das find ich nicht so toll für die.
 
Hallo Thea,

grundsätzlich habe ich für mein Küken eine Styroporbox besorgt die ich heute ein wenig umbauen werde zu einem Nest :)

Ab wann beginnst du denn die Temperatur nach dem Schlupf zu drosseln?
Auf welche Temperatur bringst du denn immer dein Nest für die Nestlinge?

Wie sieht es denn eigentlich mit dem automatischen Drehen der Eier aus?
Ab wann sollte ich das automatische Wenden in meinem Inkubator deaktivieren? Aktuell sind wir beim 15. Bruttag.
Bei Hühnern sollte 2 Tage davor das Wenden nicht mehr stattfinden damit die leichter aus den Eiern kommen.

Fragen über Fragen :)

Ich hatte schon ein Täubchen (ca 11 Jahre lang), da ich sie mit zusammengebundenen Füßen vor einem Pizzastück liegend gefunden habe.
Da dürften ein paar Intelligenzbestien am Werk gewesen sein - jedenfalls hatte sie ein Loch im Hals und einen gebrochenen Flügel.

Nach ein paar Monaten war sie endlich geprägt auf mich und prinzipiell hat sie sich wie ein Hund verhalten :) Lief mir ständig nach,.... putzte das Gel von meinen Haaren und reinigte meine Wimpern - natürlich ganz vorsichtig. Leider ist sie dann an Krebs gestorben :(

Bezüglich dem Netz - wir haben glücklicherweise eine Loggia - daher ist nur eine Seite zu verschließen.
Und da ist das Geländer bereits ordentlich eng an den Wänden bzw. am Boden befestigt.

Und zu deiner Frage vorhin.
Leider weiß ich noch nicht welche Art von Taube es ist - ich schätze mal eine Stadttaube, da in der Arbeit meiner Frau hauptsächliche diese Nisten.
Vielleicht ist es auch was exotisches ;-) :-) --> ein wenig Überraschungsei wird es wohl bleiben :)


Eigentlich bin ich dann gerüstet :)

lg
Martin
 
Da ich sowieso die Eier von Hand gedreht habe, hab ich das nach Gefühl gemacht. Bis zum Anpicken ganz normal gedreht, und dann ab und zu bisschen die Lage verändert, wenn ich das Gefühl hatte, es stagniert. Weiß nicht, ob es so genau drauf ankommt. Die Taubeneltern stoßen das Ei ja bestimmt auch mal an, wenn sie sich neu drauf platzieren.
Na, wie gesagt: die brauchen ca. 35 Grad, bis sie Federn bekommen. Ab dem Ausschlüpfen.
Dann schick mal ein Foto, wenn sie da ist, dann sieht man es schon an der Schnabelgröße, ob Wildtaube.

Schön, dass Du das arme verschnürte Täubchen aufgenommen hattest! Das passiert oft, dass die sich selbst die Beine verfitzen und oft auch abschnüren.
Dann warst Du der Partner Deiner Taube. Das gibt es öfters, vor allem, wenn sie keinen Artgenossen haben. Ich habe auch eine Partnerin (war meine erste Taube und somit auch allein), wobei ich die so bald ich weitere hatte, in die Voliere zu den anderen getan habe. Da hat sie sich eine Partnerin gesucht, kommt aber immer noch zu mir. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht genug Zeit für sie hatte, ihr nicht beim Brüten helfen konnte usw. Artgenosse ist schon besser.
Hoffentlich hat sie nicht Krebs vom Haargel usw. gekriegt?
 
Hallo Thea,

heute ist es soweit! Das Ei wurde angepickt - auf den Tag genau 18 Tage nach meiner Berechnung.

Nun warte ich mal bis es schlüpft und bis es trocken ist.
Soll ich die Temperatur dann im Inkubator langsam auf 35°C runtersetzen (natürlich erst dann wenn es trocken ist) und das Küken dann in das neue Nest umsetzen? Oder soll ich die Temperatur einstweilen so lassen?

lg
Martin
 
Hallo Martin,
jetzt wirds spannend! Bin gespannt, wie lange es dauert. Ja, ich würde die Temperatur dann irgendwann runterregeln, wenn es trocken ist (kommt auch nicht so haargenau drauf an, ich hatte auch schon ein Küken, das schon geschlüpft war neben seinem Geschwisterchen im Ei im Brutkasten, da war das geschlüpfte eben noch 1 Tag bei 36,5 Grad. Und unter der Taube wird es auch nicht aufs Grad genau gleich warm sein.
Ich würde unter das Ei schon ein Stück Stoff legen, falls es nachts schlüpft. Dann kann es auch erstmal da drauf liegen, bis Ihr wach werdet.
Mit "Ins neue Nest" meinst Du die Styroporbox? Wie kriegst Du die eigentlich auf die richtige Temperatur? Oder lässt Du es doch erstmal im Inkubator? (wäre am einfachsten)
 
Okay dann lass ich es dann so nach dem Schlupf.
Nach 2-3 Stunden werde ich dann zur ersten Fütterung ansetzen - vor dem hab ich schon mächtig Respekt!
 
Achja die Styroporbox heize ich tatsächlich mit einer Heizmatte.
Diese ist jedoch Wasserundurchlässig und hat einen eingebauten Thermostaten.

Zusätzlich dazu habe ich ein Thermo-Hygrometer per Bluetooth am Laufen, welches piepst wenn was nicht passt bzw. einen Alarm am Handy auslöst...

Damit sollte mir die nicht verbrennen oder schlimmeres!
 
Was ich noch vergessen habe: Ich habe zusätzlich noch einen Tassenwärmer besorgt mit solchen kleinen Glaseprovettengläsern die unten eine große Flache fläche haben - damit kann ich leicht auf 40°C den Brei aufheizen..... wenn ich den dann in die Spritze gebe Kühlt der dann bereits schon ein wenig ab und dann sollte das ebenfalls passen.
 
Geht eigentlich auch ein Mikrofasertuch unter das Ei wegen den Beinen? Oder sollte ich lieber was mit Baumwolle nehmen?
Ein Handtuch will ich nicht unterlegen weil sich die Beine sonst verheddern...

lg
Martin
 
Bitte wundere dich nicht dass ich so viele einzelne Nachrichten geschrieben habe - aber ich kann leider keine Links posten wenn ich noch keine 10 Beiträge habe.
Eigentlich wollte ich dir den Live-Stream des Schlüpfens geben den ich eingerichtet habe - hier kannst du ihn bei Interesse aufrufen:

Das Tuch lege ich dem Ei in ca. einer Stunde unter wenn ich es wieder leicht bewege :D

---> Hier der Stream: Twitch

lg und danke nochmal für deine Hilfe :)

Martin
 
Hallo Thea,

unser Küken ist um 05:00 auf die Welt gekommen.
Nun haben wir uns versucht mit der ersten Fütterung - diese erweist sich als gar nicht so einfach wenn man nicht geübt ist.

Das kleine sieht nun nach der Fütterung so aus wie auf den beigefügten Bildern.
Reicht das bei der ersten Fütterung (also Kropfgröße)?
Meiner Meinung nach gehört da noch mehr nachgeschoben - aber ich bin mir nicht sicher :-S

Der erste Kot war komplett wässrig - also rein Flüssig mit einem kleinen weißen Punkt.

Bitte um Rat!

Danke und lg,

Martin
 

Anhänge

  • IMG-20200825-WA0015.jpg
    IMG-20200825-WA0015.jpg
    125,3 KB · Aufrufe: 24
  • IMG-20200825-WA0016.jpg
    IMG-20200825-WA0016.jpg
    168,8 KB · Aufrufe: 22
  • IMG-20200825-WA0017.jpg
    IMG-20200825-WA0017.jpg
    125,3 KB · Aufrufe: 19
  • IMG-20200825-WA0018.jpg
    IMG-20200825-WA0018.jpg
    160,4 KB · Aufrufe: 20
  • IMG-20200825-WA0019.jpg
    IMG-20200825-WA0019.jpg
    129,6 KB · Aufrufe: 22
Vielleicht noch diese Info:

  • Das Gewicht beträgt ca. 12g-13g nüchtern
  • Füttern werde ich den Tag über ca 6g (habe gelesen max. 40% des Körpergewichts) - Das würde ich auf 5 Fütterungen aufteilen.
  • Sehr aktiv im Nest und springt die ganze Zeit hin und her - fiepst auch dabei...
Was sagst du als Expertin?
Alles soweit in Ordnung?

lg
Martin
 
Thema: Frisch geschlüpftes Taubenküken versorgen
Zurück
Oben