Fütterreiz in dunkler Bruthöhle geringer?

Diskutiere Fütterreiz in dunkler Bruthöhle geringer? im Forum Zebrafinken im Bereich Prachtfinken - Ich habe hier und anderswo gelesen, dass der Fütterreiz hauptsächlich von der Schnabelfarbe und den Papillen der Jungvögel ausgelöst wird...
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O_Lampe

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Ich habe hier und anderswo gelesen, dass der Fütterreiz hauptsächlich von der Schnabelfarbe und den Papillen der Jungvögel ausgelöst wird.
Gleichzeitig wird oft die Verwendung von Bruthöhlen empfohlen.

Ich frage mich, ob in einer dunklen Höhle der Fütterreiz niedriger ausfällt, als in einem luftigen Astgeflecht?

Gruß
Olaf
 
Hallo Olaf,

Zebrafinken brüten normalerweise in dunklen Höhlen oder in freigebauten, sehr dicht verwobenen Nestern, die wenig Licht ins Innere lassen. Deshalb nimmt man an, dass die Jungvögel mit ihrer Rachenzeichnung das spärliche Licht reflektieren und damit den Fütterungsreiz auslösen. Andere Prachtfinkenarten haben zusätzlich auch noch reflektierende Schnabelrandwülste und Schnabelpapillen (auffallend z.B. bei den Papageiamadinen etc.). Die Dunkelheit sollte also keine schlechtere Fütterung verursachen. Was mir persönlich schon aufgefallen ist: wenn Zebrafinken verschiedenfarbige Jungvögel haben und sich darunter auch komplett weiße befinden, so sind letztere meist schlechter entwickelt. Ich nehme an, dass die weißen Jungvögel aufgrund ihres Pigmentmangels die Lichtreflexion nicht gut auslösen können und deshalb weniger gefüttert werden. Vor längerer Zeit hatte ich diesbezüglich mal Bilder hier ins Forum eingestellt. Benutz mal die Suchfunktion - vielleicht findest Du sie ja noch...

MfG,
Steffi
 
die ZF-Nestlinge haben auch helle Schnabelrandwülste am Unterschnabel, die bei aufgesperrtem Schnabel zusammen mit der Rachenzeichnung die „Zielscheibe“ für die Fütterung bilden, wesentlich für Aktivierung des Füttertriebes sind auch noch die Kopfbewegungen und die Laute;
so ist es halt von Natur aus vorgesehen; das sollte die Regel sein, denk ich;

wenn domestizierte ZF aus verschied. Gründen kein Kugelnest mit Einflugsröhre bauen (können) (in bißchen Astwerk mit Unterlage oder in halb offenen Nistkasten hinein, oder in ein Kaisernest), können die Jungen in offeneren, kärgeren Nestern wahrscheinlich auch gut gefüttert werden;


ich frag mich aber jetzt gerade, ob es auf die Entwicklung der Jungen irgendeinen Einfluss haben könnte, wenn sie sich naturwidrig nach dem Schlupf nicht im Dunklen entwickeln dürfen?

und Mutationen, denen die Rachenzeichnung fehlt (zB Maske), hätten in der Natur wohl kaum Überlebenschancen?

Fehlt den Weissen die Rachenzeichnung auch oder ist nur der Unterschnabelbereich im Dunkeln nicht markant?
 
Ich hatte das Gefühl, dass meine AV im Dunklen nicht gut sehen können, da sie nicht mehr auf den Boden der Voliere gehen sobald um 19:00 das Licht ausgeht. Daher die Theorie mit der ( zu ) dunklen Nisthöhle.

Aber da ist ja auch noch das Fiepen, dass ich schon vom ersten Schlupftag an hören konnte. ( Andere Quellen reden da vom 8. Tag)
Das hilft sicher auch schwachpigmentierten JV sich bemerkbar zu machen.
 
Ich hatte das Gefühl, dass meine AV im Dunklen nicht gut sehen können, da sie nicht mehr auf den Boden der Voliere gehen sobald um 19:00 das Licht ausgeht. Daher die Theorie mit der ( zu ) dunklen Nisthöhle.
...

wenn meine Gelege haben, schalte ich das Licht jetzt erst gg. 19.30/20h ab (es geht dann in ein Nachtlicht über, dass sie sich notfalls orientieren können)
damit der Vogel der die letzte Brutschicht untertags hatte, auch noch zum Fressen vor der Nacht kommt - bei gutem Licht (hab auf jedem Käfig oben eine birdlamp stehen ... ist halt mein System)

da ich um diese Zeit da noch div. Handgriffe mache (u.a. Futter, Wasser wechseln, damit es frühmorgens noch rel. frisch ist) beobachte ich auch, ob der zuletzt brütende Vogel auch noch zum Abendessen kommt ...
gg. 19h wird oft noch emsig gefressen!
 
Danke Terryann,
ich habe meine Schaltuhr gleich angepasst. Ich habe abends viel Sonne vor dem Fenster und mein Futterkasten hängt auf ca. 1m Höhe, daher gibt es wg. Futter bisher keine Probleme.
Das Nachtlicht hat mich auch schon beschäftigt. Hast du da eine spezielle "Mondlicht" Lampe wie bei div. Aquarianern und Froschhaltern?
 
...
Das Nachtlicht hat mich auch schon beschäftigt. Hast du da eine spezielle "Mondlicht" Lampe wie bei div. Aquarianern und Froschhaltern?
das hatte ich eine Weile - orange - ist aber rel. hell im Raum
jetzt hab ich dieses - weiss/bläuliches Licht, scheint angenehm, mittig am Boden aufgelegt, sind 4 Käfige rundum erhöht,, gibt’s auch eckig
ich schau aber, dass alle Schlafplätze so abgedeckt sind, dass das Licht nicht hinscheint.

vlt. gibt's im Kapitel "Zubehör" noch gute Tipps.
LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Terryann,

ich frag mich aber jetzt gerade, ob es auf die Entwicklung der Jungen irgendeinen Einfluss haben könnte, wenn sie sich naturwidrig nach dem Schlupf nicht im Dunklen entwickeln dürfen?

und Mutationen, denen die Rachenzeichnung fehlt (zB Maske), hätten in der Natur wohl kaum Überlebenschancen?

Fehlt den Weissen die Rachenzeichnung auch oder ist nur der Unterschnabelbereich im Dunkeln nicht markant?

Bei unseren domestizierten Vögeln dürfte die Nestqualität keine so große Rolle mehr spielen: viele Zebrafinken bauen nur schlampige Nester und bringen trotzdem ihre Jungen gut durch. Wir bieten ihnen ja auch geschlossene oder halboffene Nistkästen an, das ersetzt z.T. das Kugelnest. Sie haben ja auch keinen Mangel - wir versorgen sie normalerweise eher zu gut. So müssen sie sich nicht mehr mühevoll das Futter für ihre Jungvögel suchen.
Mutationen (v.a. die hellen) hätten in der Natur sicher auf lange Sicht keine Überlebenschance - würde man die domestizierten Zebrafinken wieder frei lassen, würde sich über einen gewissen Zeitraum die Wildform wieder durchsetzen. Das ist ja nicht nur bei Vögeln so. Die über Jahrtausende angepassten Wildformen haben ja ihren Grund, warum sie eine gewisse Größe, Färbung, Flügelform etc. haben. So kann jede Vogelart die ihr zugedachte Nische besiedeln und dort auch überleben.
Falls Du die Bilder im alten Rachenzeichnungsthread sehen kannst, erkennst Du, dass der weiße Zebrafink durchaus eine gewisse Rachenzeichnung hätte: sie ist allerdings aufgrund des Pigmentmangels nicht gut sichtbar. Deshalb fehlt bei ihm ein Teil des Schlüsselreizes zur Fütterung (sperrender Schnabel mit drehender bzw. wackelnder Zunge - auch die Zungen der Prachtfinken haben arteigene Zeichnungen). Zum Glück fehlt den weißen bzw. sehr hellen Zebrafinken nur die Farbe und nicht die Stimme: auch das Piepsen animiert zum Füttern...

MfG,
Steffi
 
Thema: Fütterreiz in dunkler Bruthöhle geringer?

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