Fütterung wilder Greife

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Küpfi

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Liebe Kolleginnen und Kollegen

Was ich zur Zeit an vielen Orten beobachte, muss mit dem Prädikat "fragwürdig" bezeichnet werden. Regelmässig stelle ich fest, dass direkt neben Strassen Fleischstücke gleich Kübelweise ausgelegt werden. Dies eindeutig mit der Absicht, Greife zu füttern.
Dies führt dann zu einer Massierung der Greife, so können an einem Ort problemlos zwischen 100 und 150 Rotmilane und ca. 50 Mäusebussarde gezählt werden. Zusätzlich bis zu 500 Krähen!

Es handelt sich in der Regel um Schlachtabfälle, meist Schweinefleisch.:nene:

Wie steht ihr zur Fütterung der Greife?
Küpfi
 
Ich finde es direkt neben Strassen sehr problematisch, die Vögel können angefahren werden. Auf einem Acker abseits der Strassen wäre besser.
 
Hi !!

So lange es die eigenen Greife sind sollte man Sie auf jedenfall Füttern. :-))

Alle anderen sollte man nicht Füttern. Diese härteren Winter haben in der Natur ja auch einen gewissen sinn...
und man sollte sich nicht immer in die Natur einmischen. Wenn ein Tier Gesund ist wird es (so lange genug fütter da ist) überleben. Sollte zu wenig Futter vorhanden sein, müssen in diesem gebiet die Prädatoren (durch die NATUR) Dezimiert weden um einen Natürlichen Artenreichen Tierbestand zu erhalten.

So sollte es sein und so wird es geschehen!

Die zusätzliche fütterung der Greife dürfte dementsprechend garnicht erfolgen (ist übrigens auch nur in Notzeiten erlaubt, welche die dementsprechende Behörde übrigens erst "ausrufen" muss.

Dieses ist übrigens die Selbstregulation worauf sich zumindest zum teil diese selbsternanten Naturschützer berufen um die Jagd Abzuschaffen.

Wenn man es selber macht ist es halt doch etwas anderes!!

Im übrigen ist Schweinefleisch ...hmm ... nicht gaaaanz Artgerecht.
Oder hat schon mal wer nen Schwein Gebeizt??


Ich hoffe meine stellung hierzu ist recht klar geworden.


Bengal
 
Ich bin auf jeden Fall gegen die Fütterung in der Nähe von Strassen und dann auch noch mit Schweinefleisch. Ich denke das erklärt sich von selbst.
Bei uns rund um die Falknerei ist momentan ein sehr hohes Bussardaufkommen, einen wiederausgewilderten Pflegefall (habe ja schon von ihm berichtet, Pucki) füttere ich sowieso jeden Tag mit, er holt sich seine Atzung immer noch pünktlich von mir ab, ich brauchs nur in die Luft zu werfen.
Nach all der Zeit hört er immer noch aufs Wort, wenn ich ihn rufe, kommt er angeschossen :D
Die anderen Bussarde versuchen es ihm aber abzujagen, gerade bei dieser Witterung.
Nun, bevor ich übrig gebliebene Atzung wegwerfe, landet darum so manches Eintagsküken auf den Stämmen, die holen es sich dann, wenn ich wegbin.
 
Die zusätzliche fütterung der Greife dürfte dementsprechend garnicht erfolgen (ist übrigens auch nur in Notzeiten erlaubt, welche die dementsprechende Behörde übrigens erst "ausrufen" muss.
Nein, das stimmt so nicht. :+klugsche

Die Regelung von Fütterungen ist eine Sache der einzelnen Länder. Die meisten Länder haben eine grundsätzliche Zeit, innerhalb welcher dann in "Notzeiten" gefüttert werden darf. Das explizite Ausrufen einer Notzeit ist zumindest in Ba-Wü auf den Zeitraum außerhalb des Rahmens beschränkt.

Und da Greifvögel Wild im Sinne des Jagdrechts sind, besteht für den Jagdausübungsberechtigten die Pflicht, sie vor Futternot zu bewahren (hier wird die "Waidgerechtigkeit" dann schnell vegessen, denn dieses "Ungeziefer" wird meistens eher bekämpft als gehegt ...).

Die beschriebene Methode ist aber in jedem Fall unzulässig im Sinne der Abfallgesetze und auch des Jagdrechts.

Über Sinn und Zweck der Fütterung kann man freilich streiten. Ich lehne sie grundsätzlich ab, auch und vor allem die Fütterung von Schalenwild. :~

VG
Pere ;)
 
Also mit Schweinefleisch ist definitiv verboten

man darf nur Fleisch von in der "freien Wildbahn" erlegten (auch überfahrenen) Tieren ausbringen

ich denke das bei dir wohl eher jemand nen kleinen Schuss weg hat wer solche mengen an Fleisch entsorgen kann muss nen mittelgroßen Schlachthof haben

150 Milane du weisst aber schon wieviel 150 ist nochdazu von den eher selteneren Milanen
150 Bussarde kann ich mir vielleicht noch vorstellen aber dann muss des ein richtiger Fleischberg sein

wie auch immer wenn bei dir so ne menge Greifvögel unterwegs sind mach fotos und stell se hier rein

mfg
 
Nein, das stimmt so nicht. :+klugsche

Die Regelung von Fütterungen ist eine Sache der einzelnen Länder. Die meisten Länder haben eine grundsätzliche Zeit, innerhalb welcher dann in "Notzeiten" gefüttert werden darf. Das explizite Ausrufen einer Notzeit ist zumindest in Ba-Wü auf den Zeitraum außerhalb des Rahmens beschränkt.

@Pere du hast recht lt. §25 LJG - NRW wird die Notzeit nicht "ausgerufen" sondern jeder Jagdschutzberechtigte muss selbständig (ohne ausruf) entscheiden ab wann eine Notzeit zutrifft.
Ich habe allerdings (in meinem sinne) noch keine Notzeit erlebt! :bier:

Bengal
 
Ich habe allerdings (in meinem sinne) noch keine Notzeit erlebt! :bier:
Bei Greifvögeln durchaus! Zumindest, wenn man "Notzeit" als "Futternot" versteht, wie es das Jagdrecht sieht. Zum Beispiel im Moment bei uns: Seit mindestens 3 Wochen geschlossene Schneedecke und Dauerfrost. Für Bussarde wird es langsam eng ...

Biologisch gesehen gibt es keine Notzeit, da geb ich Dir vollkommen recht. :bier:

VG
Pere ;)
 
Das Zeug gefriert doch bei Minusgraden, kann ein Greif es dann überhaupt noch fressen?
 
Hallo,

ich bin übringens auch gegen diese Fütterungen wobei mir der hier gschilderte Fall wohl eher nach unsachgemäßer Entsorgung aussieht " neben der Straße" und " kübelweise Schweineflridsch".
Da entsorgt jemand billig das Fleisch sonst nichts.
Mich würdfe aber mal interresieren wo man zu dieser Zeit in Deutschland 100-150 Milane sehen kann? Die sind lange in den Überwinterungsgebieten oder von welcher Gegend sprechen wir hier eigentlich?
Gruß
Marco

PS: Woher weißt du das es Schweinefleisch ist?
 
Hallo zusammen

Also

Wie ihr meinem Profil entnehmen könnt, wohne ich südlich des Rheins und dort hört D definitiv auf und beginnt dann erst wieder an der Adria.:+party: :D
Euer Exfinanzminister Steinbrück hat über uns von den Indianern gesprochen.

@ moahunter: ich kann es versuchen, es sind aber so viele, dass entweder nicht alle aufs Bild passen oder das Bild vor lauter Vögel schwarz wird.:D

@ regalis: bei uns darf nur Rehfleisch und -aufbruch zum ludern verwendet werden. Als Jäger und Jagdaufseher kenne ich den Unterschied zwischen Rehfleisch (sehr mageres Fleisch) und Schweinefleisch (stark von Fett durchzogen).

@petrairene: ja , sie versuchen es zu mindest und wenn die Sonne etwas dran scheint dann taut es teilweise auf.

Beste Grüsse
Küpfi
 
Hallo,

ok - habe nicht in dein Profil gesehen!
Wenn du dich auskennst wird es wohl Schweinefleisch sein, aber die vielen Milane bei euch das wäre mir wirklich neu, dann ziehen garnicht nach Afrika sondern alle nach euch?!
Gruß
Marco
 
aber die vielen Milane bei euch das wäre mir wirklich neu, dann ziehen garnicht nach Afrika sondern alle nach euch?!
Die meisten Rotmilane ziehen so oder so nicht nach Afrika. Glaub ich gerne, daß dort 150 Stück überwintern, halte ich für durchaus realistisch. :zwinker:

VG
Pere ;)
 
Das kann ich bestätigen. Nicht alle Rotmilane verschwinden zum Winter. Hab ich auch bis gestern gedacht, hab dann aber einen zusammen mit nem Mäusebussard beobachtet. Und das war nicht südlich des Rheins, sondern im Sauerland, und ich glaube da ist es auch nicht gerade warm, oder?

Gruß smicha
 
Das es im Moment eng wird kann man überall sehen, ich sah einige Greife die erbärmlich aussahen.
Bei mir in die Halle sind Zaunkönig und Rotkehlchen eingezogen.
Morgens fliegen sie raus, kommen aber jeden Abend zurück in die Halle.

Gruß
Tam
 
hallo alle zusammen

warum sind die meisten den dagegen das man die greifvögel im winter füttert.
man füttert doch auch die kleinen wildvögel im garten,damit die armen bei dem wetter nicht verhungern,warum sollte es bei den greifern anders sein.
ich finde es nicht schlimm wenn man sie füttert,aber es muss artgerechtes futter sein

lg steffi
 
hallo alle zusammen

warum sind die meisten den dagegen das man die greifvögel im winter füttert.
man füttert doch auch die kleinen wildvögel im garten,damit die armen bei dem wetter nicht verhungern,warum sollte es bei den greifern anders sein.
ich finde es nicht schlimm wenn man sie füttert,aber es muss artgerechtes futter sein

lg steffi

Schlimm ist es so gesehen nicht, ABER die meisten hier sind wohl Jäger und Falkner, wodurch diese Menschen (mich eingeschloßen) ein etwas anderes Naturverständnis haben (ist net böse gemeint).

Das Tiere in harten Zeiten (z.b.Winter) sterben ist eine natürliche Selektion (in der Natur überleben halt nur die Starken) und die verändeten Tiere dienen anderen Tieren ja auch wieder als Nahrung zum überleben (bzw. hinterher als Nährstoffträger z.b.für die Pflanzen)!

Dieses ist halt der Natürliche Kreislauf :zustimm:

Bengal
 
Zuletzt bearbeitet:
warum sind die meisten den dagegen das man die greifvögel im winter füttert.

Weil die Natur es so eingerichtet hat, daß jede Art von Tieren irgendwann zu viele werden, wenn alle überleben.

Wenn du jetzt Vogel x durch den Winter päppelst hat das erst mal keine negative Auswirkung. Aber wenn viele Leute jeden harten Winter zu viele Vögel durchbringen, dann gibt es irgendwann so viele, daß sie sich in der Natur nicht mehr selbst ernähren können.

Ich meine schau dir mal das Überbevölkerungsproblem unserer eigenen Spezies an in vielen Teilen der Welt...
 
Hmm, alle Argumente sind ja richtig und in einer intakten Umwelt lehne ich auch jede Zufütterung ab, surviving of the fittest oder so...

aber: Früher haben hier Wolf,Luchs und teilweise auch Bär gejagt und Schalenwild ist in harten Wintern verhungert und lag tod in der Natur zusammen mit den Resten der Beute von Wolf und co., da hatten Bussard und andere Aasfresser einen spärlichen aber gedeckten Tisch. Diese Nahrung steht denen heute so gut wie nicht mehr zur Verfügung. Meint Ihr nicht, es wäre manchmal auch vertretbar diesen Tieren in harten Zeiten in einer nicht mehr intakten Umwelt zu helfen?

Wenn ich etwas mehr Zeit und Geld hätte...ich würde überall am Waldrand Zementwannen mit lebenden Mäusen aufstellen um den Nachtgreifen zu helfen.
Gegen die Horstbewachung der Wanderfalken hatte kaum Jemand etwas,war das etwas anderes? Wenn die blöden Viecher ihre Horste gegen menschliche Nesträuber nicht selbst schützen können, dann müssen sie eben geklaut werden für die Falknerei......
 
Hmm, alle Argumente sind ja richtig und in einer intakten Umwelt lehne ich auch jede Zufütterung ab, surviving of the fittest oder so...

aber: Früher haben hier Wolf,Luchs und teilweise auch Bär gejagt und Schalenwild ist in harten Wintern verhungert und lag tod in der Natur zusammen mit den Resten der Beute von Wolf und co., da hatten Bussard und andere Aasfresser einen spärlichen aber gedeckten Tisch. Diese Nahrung steht denen heute so gut wie nicht mehr zur Verfügung. Meint Ihr nicht, es wäre manchmal auch vertretbar diesen Tieren in harten Zeiten in einer nicht mehr intakten Umwelt zu helfen?

Wenn ich etwas mehr Zeit und Geld hätte...ich würde überall am Waldrand Zementwannen mit lebenden Mäusen aufstellen um den Nachtgreifen zu helfen.
Gegen die Horstbewachung der Wanderfalken hatte kaum Jemand etwas,war das etwas anderes? Wenn die blöden Viecher ihre Horste gegen menschliche Nesträuber nicht selbst schützen können, dann müssen sie eben geklaut werden für die Falknerei......

Ist unsere Umwelt nicht intakt??
Wir leben zwar nicht mehr in einer Naturlandschaft mit Wölfen, Bären usw.
dafür aber in einer Kulturlandschaft wo die großen Prädatoren durch die Autos abgelößt werden.

Ich kann dir versichern, selbst Bären und Wölfe haben (zu mindest in unserer gegend) nicht so viel futter übergelassen wie unsere Autos!!

Es vergeht eigendlich kein Tag wo meine Hunde (beim Gassi gehen) nicht auf totes Wild stoßen und dann auch noch in allen varianten (von einer Taube bis zum Dammwild). Damit du von der Anzahl des Fallwildes mal ne Vorstellung bekommst könntest du mal zu der Gaststätte "Mutter Bahr" gehen wenn dort die Gehörnbewertung stattfindet. Hier sind natürlich nur die gefundenen so wie (vom Gehörn) verwertbaren Stücke.

Bei den Wanderfalken war es tatsächlich etwas anderes, da durch DDT nur noch einige wenige Brutpaare vorhanden waren. Es ist NICHT so das die Falkner soooo viele entnahmen getätigt haben.
Die Falkner es als einzigste geschafft die Wanderfalken nachzuzüchten und durch Auswilderung die Bestände so wie DNA vielfalt zu sichern.

Selbst verständlich gab es auch bei den Falknern schwarze Schafe aber halt nicht nur bei den Falknern und hierdurch waren die Horstbewachungen auch nötig.

Es gibt in MV Horstschutzzonen worin sich wärend der Brut der Greife KEIN mensch bewegen darf, damit die Vögel nicht gestört werden. Diese Zonen werden auch Heute noch "Bewacht".


Bengal
 
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