Futter-/ Fütter-Frage: Extrarationen für Fiete?

Diskutiere Futter-/ Fütter-Frage: Extrarationen für Fiete? im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Hallo, beim letzten TA-Besuch wurde Fiete als der dünnste/ leichteste meiner Wellis erkannt (37 g gegen 49 von Finn). Gut, das hatte ich vorher...
Das Ganze, nachdem er am ersten Tag, nach dem ersten Wiegeergebnis (mit gefüllte Kropf) vermutet hatte, dass, wenn das Wiegeergebnis so bliebe, die Vögel auf eine Diät gesetzt werden sollten, bei der sie tagsüber nur Sachen wie Vogelmiere, Paprika, Fenchel und Feldsalat und erst abends ein paar Körner bekämen.
Prima Idee. Damit erreicht man nur, dass sie sich dann abends auf die Körner stürzen und erst Recht fressen wie die Doofen -> absolut kontrakproduktiv.
Andere Halter geben jetzt ihren Wellensittichen regelmäßig Palmöl.
Wenn meine nicht mit großer Freude Möhren fressen würden, hätte ich wohl auch in diese Richtung gedacht, wenn mich nicht mein Doc in meinem Entschluss, definitiv Wellensittichen kein Öl zu geben, bestärkt hätte (und auch keine Hülsenfrüchte wie im Papageienmenü).
Das ist ja das, was ich immer wieder erkläre: Halte dich so nahe wie möglich an die natürliche Ernährung, d.h. in dem Fall überwiegend Mehlsaaten, dann machst du nichts verkehrt. Es spricht überhaupt nichts dagegen, z.B. mal geraspelte Möhren zu geben, auf die ein Tropfen Olivenöl gekommen ist. Und es spricht auch nichts dagegen, ihnen mal Hirse satt zu geben. Oder vielleicht auch mal Eifutter. Oder, oder, oder. Wie bei allem macht es die Menge, natürlich auch immer unter Berücksichtigung der Beanspruchung der Vögel (Stubenvögel, Zuchtvögel, AV-Vogel...).

Durch Fietes Extra-Ration machst du es im Zweifelsfall nur noch schlimmer. Das extreme Füttern ist ein Zeichen von Brutlust, die wiederum in den allermeisten Fällen durch ein zu reichhaltiges Nahrungsangebot geweckt wird. Und wenn du ihm jetzt noch mehr gibst, hat er nur wieder mehr "Munition" zum verfüttern.
Andersrum wird ein Schuh draus: Futtermenge runterfahren, Grünzeug erstmal streichen. Das schadet keinem deiner Wellis. Und freiwillig verhungern wird bestimmt keiner.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtig: Nicht nur auf die Zahlen verlassen! Auch auf die Tastbarkeit des Brustbeins. Die Zahlen sind besonders im Krankheitsfall wichtig. Gewichtsschwankungen im Grammbereich lassen sich nicht durch Tasten feststellen - und bei einem so raschen Stoffwechsel, wie ihn der Wellensittich hat, sind selbst Schwankungen um einige Gramm bereits große Schwankungen. Wenn der Ernährungszustand palpatorisch in Ordnung ist, so ist der Nährungszustand des Vogels in Ordnung. Wie gesagt - primär tasten, die Waage sekundär.
 
Bei Wellensittichen scheint man mir immer sehr unsicher zu sein, Experten widersprechen anderen Experten und eigentlich gibt es wenig Konsens, in dem sich ALLE Seiten einig sind.

Huhu Stephanie, wen betitelst Du denn als "Experten"? Selbsternannte? :zwinker:

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass Tierärzte gern vom einen Vogel auf den anderen schliessen - also vom besser untersuchten Papagei auf den Wellensittich.
In Sachen Krankheiten ist das auch sicher richtig!!, da wird sich nix viel nehmen.

Aber die Lebensweise ist beim Welli eben doch ganz schön anders. Und deshalb sind Tierärte - meiner Meinung nach - oft nicht die besten "Ernährungsberater".

Die Vermehrung - und das ist biologisch quasi der Sinn des Lebens! - hängt hier eben nicht, wie bei den meisten anderen Lebewesen, an der Jahreszeit, sondern vielmehr am Wetter und, für uns wichtig, dem daraus folgenden Futterangebot.

Ich denke daher, man sollte sich lieber seiner Logik bedienen und von dem Leben der Wilden auf Ableitungen für unsere Hauswellis machen - anstatt nach "besser untersuchten Vögeln" zu schielen.

So domestiziert, dass ich da was gravierendes geändert hätte, sind die lieben Kleinen ja nun auch wieder nicht.

Natürlich muss man nun keine extremen Heimat-Bedingungen nachahmen, die am Ende vielleicht noch lebensverkürzend wirken.

Aber grundsätzlich ernährt sich Welli nur von Körnern (überwiegend ausgereifte); in der Brutzeit dabei von nahrhafteren als in der "nicht-Brut-Zeit". Ausserdem ist dann das "Futter-finden" nicht immer ganz so einfach, teilweise müssen richtig weite Strecken geflogen werden (= hoher Energieverbrauch = hoher Futterbedarf).

Da wir hier nun keine 100te km Flugstrecke am Stück anbieten können, müssen wir also schauen, dass die nicht brütenden Piepser eben nicht unbedingt (reichhaltiges) Futter ad libitum bekommen, wenn ihnen das figürlich oder verhaltensmässig nicht bekommt.
Ist anscheinend wie bei uns Menschen, wenn es reichlich gibt, essen manche mehr als sie brauchen und manche nicht.
Weniger isst aber "einfach so" niemand; auch kein Welli.

Soweit "meine Logik". Wenn Du für Dich eine andere findest, ist es auch gut. Wichtig ist, dass man sich selber seine Gedanken macht anstatt irgendwas von irgendwelchen "Experten" zu übernehmen, finde ich. Bei anderen Themen mag das anders sein, aber der Welli ist eben nicht "von A bis Z durchuntersucht" und so gibt es eben auch keine wirklichen Experten, sondern man muss halt seinen eigenen Weg finden. - Eher als e8in Tierarzt wird Dir übrigens ein Züchter raten können (Erfahrungen), aber auch nur aus seinem speziellen Blickwinkel, der eben eigentlich anders ist als der eines reinen Halters.


Viele Grüsse,
Saja
 
Post 23
keine Vermenschlichung...nur Logik und gesunder Menschenverstand begründet Vogelhaltung....also hier in diesem Post den Nagel auf den Kopf getroffen!
Ivan
 
Oh, das seh ich ja jetzt erst - dann danke ich Euch herzlich für die virtuellen "Blumen". :)
Viele Grüße,
Sandra
 
Thema: Futter-/ Fütter-Frage: Extrarationen für Fiete?

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