Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer?

Diskutiere Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer? im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Vorhin war ich Einkaufen und nahm die eine oder andere Jagdzeitschrift in die Hand, um mal zu schauen, ob ich etwas über Beizjagd finden würde...
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verstehe ich richtig: nur weil die Munitionshersteller zu geizig, zu faul oder sonst was sind, um sich Drehbänke oder moderne CNC-Drehmaschinen zu kaufen, wird unsere Umwelt und unsere Fauna so was von vergiftet :? Unglaublich 0l
 
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verstehe ich richtig: nur weil die Munitionshersteller zu geizig, zu faul oder sonst was sind, um sich Drehbänke oder moderne CNC-Drehmaschinen zu kaufen, wird unsere Umwelt und unsere Fauna so was von vergiftet :? Unglaublich 0l
Meine liebe Sonja,

glaub bitte den Unsinn nicht, den dieser Herr hier verzapft. Er ist selbst Munitionshersteller und steht im harten Wettkampf mit den großen Firmen. Das ist ein Werbefilm in eigener Sache.

Warum sollten die riesigen Hersteller, die zig Millionen Umsätze machen, eine Investition von ein paar tausend Euro bzw. Dollar scheuen? Das ergibt keinen Sinn. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, die näheren Hintergründe seiner Aussagen zu erläutern. Da müsste man ins Detail der Geschossherstellung eintauchen.

VG
Pere ;)
 
Hallo Pere

Na wenn du das sagscht, ich kenn mich damit nun wirklich nicht aus. Allerdings ist's mit einem CNC-Drehautomaten mit ein paar Tausend Euro wohl auch nicht getan. Habe mal beim Traub/Indexwerke nach den Kurzdrehautomaten geguckt, nur leider keine Preisangabe gefunden :~

Ansonsten, nimm's mir nicht krumm, aber ok find ich das nicht, dass diese in Wald und Flur rumliegende Bleimunition - oder auch im Fall von Prädatoren in deren Beute - die Tiere vergiftet. Denke da sollte tatsächlich was unternommen werden. Als ich noch bei der Versicherung gearbeitet habe, da kam mal mein Ex-Chef vorbei. In der damaligen Firma (meiner Ausbildungsfirma) wurden viele Jahre lang Ausgleichgewichte für die Reifen- und Automobilindustrie hergestellt. Aus Blei, im Spritzgussverfahren. Jedenfalls hat mein Ex-Chef mir sein Leid geklagt, dass diese Ausgleichgewichte nun nicht mehr (vollständig ?) aus Blei sein dürfen.

Einerseits wird überall das Gift verbannt, s.o. auch das Quecksilber aus den Fieberthermometern..... andererseits ist man dann doch wieder recht grosszügig, drückt beide Augen zu wie bei der Bleimunition.

Versteh's wer will, ich hab da meine Schwierigkeiten, erst Recht im Hinblick auf den Tier- und Artenschutz.
 
Was generell Blei betrifft, das über Munition in die Landschaft gelangt oder gelangt ist, ist der Jagbereich im Vergleich zum Militär ein absolutes Detail.
Ein Freund der manchmal mit Metallsonde unterwegs ist, findet hier überall sogar noch die grossen Musketenkugeln von 1790 im Gelände und das nicht zu knapp. Von moderneren Geschossen ganz zu schweigen.

Gerade in D oder F sind noch Abermillionen solcher Geschosse aus zwei Weltkriegen im Boden. Da können Generationen von Jägern bleifrei schiessen und es ändert nichts.
 
Hallo Eric

Da kannst du durchaus Recht habe, leider. Das Militär mag ich doch auch nicht, und würde sogar am liebsten alle sofort global zum Abrüsten verdonnern. Wir haben hier die Militärflieger en masse, und einmal war einer so tief, dass hier im Arbeitszimmer ein Regalboden im Schrank runtergekracht ist. Insofern würde ich's Militär, bzw. alle Waffen am liebsten zum Mond, nein zum Pluto befördern.

Nur, und das beobachte ich immer wieder, auch im Zusammenhang mit wildernden Katzen, ist dieses "ja, aber die anderen......" Das hilft den bedrohten Arten, oder den Tieren an sich, leider nicht weiter. Einer muss ja den Anfang machen, am besten jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ;)
 
Nun, das im Boden liegende gediegene Blei ist kein Problem für die Tierwelt. Es löst sich praktisch kaum auf, da es von einer Bleioxid-Schicht umgeben ist. Wie bei allen Elementen gilt halt auch hier der Grundsatz: Je feiner ein Material, desto reaktionsfreudiger ist es. Somit sind die Bleidepositionen, die als feinste Bleistäube in die Landschaft gelangen, eher ein Problem. Das war vor allem der bleihaltige Sprit.

Bezüglich bleifreier Munition sieht es so aus, dass sich die kleinen Hersteller (wie der im Video gezeigte Herr) keine teuren Pressen leisten können, denn die gehen richtig ins Geld. Also müssen sie notgedrungen mit der vergleichsweise günstigen CNC-Fräsmaschine arbeiten. Die großen Firmen stellen viel mehr bleifreie Muniton mit ihren Pressen her als besagter Herr mit seiner Fräsmaschine. Das hat mit Blei oder nicht Blei gar nichts zu tun, insofern eine krasse Falschaussage.

Ab dem 1. Mai, also in nunmehr gut 2 Wochen, ist in allen Staatsjagden Baden-Württembergs Bleimunition verboten. Landesweit wird es voraussichtlich ein Bleiverbot auf Schalenwild ab Mai 2016 geben. Auf Nicht-Schalenwild (Füchse, Hasen etc.) wird weiterhin Blei zulässig sein. Die Erklärung hierfür ist einfach: Man hat derart auf der Bedenklichkeit von Blei für die menschliche Gesundheit rumgeritten, dass man am Ende gesagt hat: Was nicht gegessen wird, kann dann ja weiterhin mit Blei erlegt werden. Somit ist das andere Ansinnen, nämlich der Gefährdung von Beutegreifern beim Verzehr von mit Blei erlegtem Wild entgegen zu wirken, nicht Rechnung getragen worden.

VG
Pere ;)
 
Thema: Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer?

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