gefrorener Buchfink - brauche dringend Hilfe!

Diskutiere gefrorener Buchfink - brauche dringend Hilfe! im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, gerade war ich mit meinem Hund gassi. Werte Oldie Hündin ist ein Schatz, ehrlich. Sie fand etwas neben dem Weg und zeigte es an. Es war...
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Sabine G.

Guest
Hallo,

gerade war ich mit meinem Hund gassi. Werte Oldie Hündin ist ein Schatz, ehrlich. Sie fand etwas neben dem Weg und zeigte es an. Es war ein eingefrorener Buchfink (?). Wie er das geschafft hat... vermutlich entkam er mit ach und krach einem Anschlag, bei dem ihm mehrere Schwanzfedern abhanden kamen. Leider nicht ganz, ich vermute somit, dass der Anschlag nachts war! Die ausgefallenen Schwanzfedern waren nämlich am Schwanz verblieben und festgefroren. Dadurch konnte ich ihn mit der Hand fangen. Er sitzt jetzt hier in meinem Quarantäne Käfig. Die gefrorenen Federn sind jetzt durch die warmen Temperaturen runter gefallen - aber voll flugtauglich ist er nicht. Immerhin hüpft er im oberen Käfigbereich rum.

So. Wildtier darf man nicht und will ich auch nicht halten. Wo bekommt man heraus, welche Auffangstation für den kleinen Kerl zuständig ist? Aber ja wohl sicher nicht ausgerechnet Silvester... und damit gleich die nächste Frage: Irgendwas muss der kleine Kerl jetzt fressen. Ich habe aber nur Kanari Futter im Haus! Kann man das jetzt vorrübergehend anbieten?

Er steht übrigens am Keller- Souterrain Fenster, damit er möglichst ähnliche Temperaturen wie draussen hat....

Liebe Grüße
Sabine
 

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weiss ich nicht. Aber sobald der uns nur sieht, schmiert der ab. Wenn ich den jetzt raussetze, wird sich Nachbars Kater freuen, oder?
 
Nein, bloß nicht gleich wieder raus!!
Natürlich könnte er mit 2-3 fehlenden Schwanzfedern wieder raus. Vorausgesetzt, es sind denn wirklich nur 2 und der Vogel ist ansonsten fit. Aber wenn er mit den halb ausgerissenen länger festgefroren war, sollte er zumindest noch eine zeitlang beobachtet werden. Und - was noch wichtiger wäre - auch auf eventuelle Verletzungen (z. B. unter den Flügeln, am oberen Rückenbereich) untersucht und ggfs. behandelt werden.

Von wo aus Niedersachsen kommst Du denn?

Es gibt z. B. in Sachsenhagen eine Station. Oder in der Nähe von Gifhorn: Leiferde.

LG, Sabine

edit: Bitte besorge Dir am besten einen Karton, in den Du den Vogel umsetzen kannst. Beim Flattern im Käfig stößt er sich nur die noch verbliebenen Schwanz- und Schwungfedern ab. Und wenn er munter erscheint, am besten kühl stellen und in Ruhe lassen, bis ihr ihn in eine Station bringen könnt.
 
Hallo,

hab gerade mit einer Wildtierstation gesprochen - klasse dass die erreichbar war! Dem kleinen Kerl sind minimum 8 Schwanzfedern rausgegangen, das waren allein die, die hier abgefallen sind. Damit war die Meinung der Dame eben auch, dass der erstmal durchmausern muss und solange Obhut benötigt. Über die Feiertage behalte ich ihn somit hier. Danach werde ich ihn in fachkundige Obhut übergeben.
Kanari Futter würde für heute gehen - morgen gehe ich bei Nachbarn auf die Jagd. Da sind doch bestimmt welche drunter, die Wildvögel füttern ;) Guter Anlass um ein neues Jahr zu wünschen!
 
Hallo!

Prima, dass deine Hündin und du den kleinen Kerl gerettet habt:zustimm:.
Wie geht es ihm denn heute?
 
Hallo,

das angebotene Menue ( Kanarifutter, Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Salat, zerdrückte Walnuss und 1 Mirabelle) hat er nicht angerührt. Er war aber auch heute morgen noch extrem fit drauf und schimpfte wie ein Rohrspatz :zustimm: Somit packten wir ihn ins Auto und brachten ihn in die nahegelegene Wildtierauffangstation. Ich hatte nicht den Mum zu riskieren, dass er mir irgendwann morgens kieloben im Käfig liegt, weil ihm z.B. das untere Käfigteil nicht geheuer wär. Beim rausfangen wurden die verbliebenen Schwanzfedern gezählt - es waren noch genau 3 Stück. Womit es definitiv richtig war ihn nicht nur zum auftauen reinzuholen, sondern ihn auch drinnen zu lassen. Er bleibt dort jetzt Minimum bis zum Frühjahr.

Ich habe etwas draus gelernt! Ich werde bei Gelegenheit diese winzigen Ausstellungsnäpfe anschaffen, damit man so einem Notfall da etwas entgegen kommen kann. Für den war ja alles fremd. Käfig, Näpfe... und auch noch Menschen. Schreck lass nach! 8o

Ähm... 2 Seelen schlagen jetzt ach in meiner Brust. Nummero 1 ist heilfroh, dass ich die Verantwortung abgeben konnte. Nummero 2 hätte dem Kleinen gern direkt geholfen. Nummero 1 nennt sich aber Vernunft ;)

Liebe Grüße
Sabine
 
Finde ich toll, dass es Menschen wie Dich gibt, die sich kuemmern. :beifall: Viele Leute haetten das arme Tier ignoriert :(
 
Meine zahme Grasmücke verlor zweimal schlagartig ALLE Schwanzfedern. Eine sogenannte Schreckmauser - ich griff genau dorthin, wo der Vogel landen wollte.

Schreckmauser heißt das IMO deshalb, weil den nichtsahnenden Tierbesitzer fast der Schlag trifft. Für den Vogel ist es irrelevant. Nur ein Mechanismus, um ihn vor Katzen etc. zu retten, vergleichbar mit dem Schwanzabwerfen einer Eidechse. Sie können ohne Schwanzfedern bestens fliegen. Nur beim Landen nutzt ein zahmes Tier dann schon mal den menschlichen Bauch als Fangnetz. :D

Ich habe immer wieder verletzte Vögel. Länger als 2 Wochen war bei mir noch keiner eingesperrt. Verletzungen und Brüche heilen bei Vögeln schnell. Sie sollen und müssen raschest freigelassen werden, auch im Winter. Ein Tier bis zum Frühjahr im Käfig halten und dann freilassen reduziert seine Überlebenschancen ziemlich drastisch.
 
Für den Vogel ist es irrelevant.
...
Sie können ohne Schwanzfedern bestens fliegen.
Nein, das kann man so nicht stehen lassen! :+klugsche

Die Natur wird sicherlich dem Vogel keine Schwanzfedern wachsen lassen, wenn das unnötig wäre. Die Schwanzfedern sind wichtige Hilfsmittel zur Steuerung des Fluges. Klar, der Vogel kommt auch ohne Schwanzfedern von A nach B, aber der Flug wird ungleich unsicherer, vor allem das Manövrieren sehr schwierig. In der Zeit ohne Schwanzfedern ist der Vogel einem weit höheren Mortaliätsrisiko ausgesetzt als ohne.

VG
Pere ;)
 
Also meine war vielleicht 2 Stunden unsicher. Ich glaube, sie fühlte sich nackt. ;)
Außerdem war sie sicher irritiert durch meine hysterischen Telefongespräche mit dem tierärztlichen Notdienst. ("Schwanz weg! ... Ja, ganz plötzlich! ... Hilfe! ... Kann das eine Mangelerscheinung sein?! Weil das verflixte Viech seit Wochen nur Himbeeren frisst und sonst fast nichts?! ... Oder wie oder was?!") Der TA klang amüsiert und hat mich beruhigt.

Nach zwei Stunden verhielt sie sich wie immer. Sie ist nie ein Käfigvogel gewesen, sondern war stets frei. Sie konnte ihre Futterfliegen mit wilden Kapriolen verfolgen und kopfüber an Zweigen hängen, ganz wie sonst auch. Den fehlenden Schwanz hat sie offenbar mit den Flügeln ausgeglichen. Nur das Bremsen ging nicht ganz so gut.

Und der Schwanz wächst in so einem Fall auch außerhalb der Mauserzeit rasch nach! Nach 14 Tagen war meine schon wieder fast voll ausgerüstet.

Übrigens: Einem hohen "Mortalitätsrisiko" sind wildlebende Kleinvögel ständig ausgesetzt.
Und wenn sie ohne Schwanz wesentlich hilfloser wären als sonst, hätte sich die Schreckmauser als Überlebensstrategie nicht entwickeln können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was Peregrinus schreibt, kann ich bestätigen.
Ich hatte mal ne Ringeltaube ohne Schwanzfedern im Garten. Keine Ahnung was mit der passiert war, vermutlich ein Katzenangriff. Sie hockte die meiste Zeit des Tages hinten in unserem Garten am Entenstall und ernährte sich von den Körnern, die meine Viecher übrig gelassen hatten. Selbst wenn ich aufkreuzte flüchtete sie nur laufend und blieb in meiner Nähe, unüblich für Ringeltauben und flog nur, um quer über die Straße in einen Nachbargarten zu gelangen. Sie flog ziemlich tief und schnurgerade - mit Manövrieren war nix.
Erst als ihr Stoßgefieder wieder ein ganzes Stück nachgewachsen waren fing die Taube wieder an aufzubaumen.
 
Das klingt aber nach einer ernsten Verletzung, nicht nur nach bloßem Verlust der Schwanzfedern.

Es ist auch wahrscheinlich, dass nicht alle Vögel schreckmausern können. Die Kleinvögel bei mir schien ein Verlust von Schwanzfedern alle nicht sonderlich zu stören.
Schwungfedern sind viel kritischer. Konntest du denn die Schwungfedern und Flügel der Taube genauer betrachten?
 
Ich kann den vorherigen Schreibern nur Recht geben! Ohne Schwanzfedern KANN ein Vogel zwar fliegen, aber das Steuern fällt ihm sehr viel schwerer. Für das Überleben draußen ist das mehr als ungünstig.

Sabine
 
Der Fall is bestimmt schon zwei oder drei Jahre her und die Taube ist gesundet, ihre Schwanzfedern wuchsen nach und sie wurde wieder voll flugfähig. Ich weiß zwar nicht, ob sie ohne Geflügelfutter so gut durchgekommen wäre, aber so ernsthaft verwundet erschien sie mir doch nicht - wäre sie von einer Katze ernsthaft erwischt worden, wäre sie binnen Tagen verendet.
Laut world wide web sind über 50 Vogelarten, vornehmlich passeriformes, zur Schreckmauser fähig.
 
Thema: gefrorener Buchfink - brauche dringend Hilfe!

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