Gehts noch

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Hy!

Eine Verständnisfrage: Die asiatischen Hühner ernähren sich doch im Freilauf überwiegend selber, kosten den Bauern also im Unterhalt nicht wirklich viel, oder?

Zum Thema Greif/ Abschreckung etc. kann ich ja indes aus eigener Erfahrung sprechen:
Und zwar hatten wir im Zivildienst ja 40 Leghennen im Freilauf, 27 davon waren diese hässlichen landläufigen braunen Legehybriden. Von diesen (und nur diesen, es schaute weder die Blausperber noch die silberhalsigen Italiener an) bediente sich das ansässige Habichtsweib sehr freimütig, und verwandelte deren Zahl binnen 3 Monaten von 27 auf 12.
Damals stand ich ein wenig unter Druck vom Chef, der von den Hühnern natürlich in erster Linie profitieren wollte, und dachte da auch, jugendlich dumm, noch etwas anders, und hatte mir auch die wildesten Ideen zuechtgedacht, wie dem Habichtsvieh beizukommen wäre. Das ging von Fangen und irgendwie negativ konditionieren bis zu der Idee, sich mit dem Luftgewehr auf die Lauer zu setzen (wie gesagt, ich war da noch jugendlich dumm), weil ich es bald leid war, da fast jeden Tag eine neue Hühnerleiche aus dem Auslauf zu schippen, oder irgendwelche lebend angefressenen Hühner zu erschlagen, die der Habicht aufgrund mangelnder Gegenwehr nicht tötete, sondern gleich ankröpfte, so den kompletten Rücken bis auf die blanken Rippen und Wirbelsäule runter, beim noch völlig lebendigen Huhn, was ich gelinde gesagt reichlich zum Ko...zen fand, und was den Ausschlag gab, da mal was zu unternehmen...Ich kann von daher also nachvollziehen, wie den chinesischen Bauern da der Kamm schwillt, wenn ihnen peu á peu die Hühner abhanden kommen...
Nun ja, Ende vom Lied im Zivi war dann schlicht, nachdem die restlichen braunen Hennen unrentabel im Eierlegen wurde, diese zu schlachten.
Das Habichtsweib versuchte es dann noch an Junghähnen (darunter Sussex), letztendlich aber wurde nach dem Ausscheiden von meinem Kumpel und mir die Hühnerhaltung nach etwas über zwei Jahren wieder aufgegeben, und damit war Ende...

Da ich selber bei Gelegenheit auf jeden Fall wieder Hühner halten will, und der Habicht ja landesweit wieder stark vertreten ist, habe ich für mich aus dem Zivildienst folgende Lehre gezogen, die ich auch in meiner zukünftigen Hühnerhaltung so durchführen werde:
Da der Habicht ja ganz eindeutig stark selektiv die Hühner bejagte (ausschließlich die recht kleinen, dürren und relativ fasanenfarbigen braunen Legehybriden), werde ich einfach zusätzlich zu "meinen" Hühnern 10- 15 von den braunen Legehybriden mitlaufen lassen, und an denen kann der Habicht sich dann bedienen, wenn er meint zu müssen.
So kann er tun, was er ohnehin tun wird, und ich habe meine "richtigen" Hühner hoffentlich relativ sicher, und über die Eier, die die Braunen dennoch legen, bin ich solange auch nicht böse ;)...

Darum auch meine Frage, ob sich die asiatischen Hühner nicht überwiegend im Freilauf selber ernähren. Denn die haben ja auch einen starken Bruttrieb, und mein Gedanke war: Dann sollen die Bauern einfach mehr ausbrüten als gebraucht wird, und das an Überbestand halten, was die Adler abschöpfen, und so haben sie ihren nötigen Grundumsatz an Eiern, Suppenhühnern etc. gesichert...

Was haltet ihr von meiner Idee, nicht gegen den Habicht/ Hühnerräuber zu kämpfen, sondern ihm zu geben, was er sich ohnehin holen wird, und dafür den Rest an Hühnern relativ sicher zu haben?

Grüße, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas,

alles schon versucht, an sich hat der Plan was, die Erfahrung sagt aber, dass es nicht funktioniert ;-)

Wir halten hier seit etwa 20 Jahren Hühner (und Enten). "Hier" bedeutet mitten in einem Waldgebiet, inklusive jeder Menge Raubvögel. Wenn es Verluste gibt, dann holt der Greifvogel (und ich spreche hier ausdrücklich nicht nur vom Habicht, es war auch schon mehrmals ein Bussard im Einsatz) immer die Tiere, die Dir am Liebsten sind :-(
Es gibt Präferenzen, ich führ zwar keine Statistik, aber unser weisser Hahn überlebt schon erstaunlich lange, die höchste Verlustquote haben wir bei schwarzen Hennen.
Zu keiner Zeit waren die Verluste durch Greifvögel jedoch so hoch, dass der Bestand an sich gefährdet gewesen wäre. Marder bzw. Fuchs sind da viel gefährlicher.
Was gegen Greifvögel hilft ist hier unser Bestand an Pfauen und Graugänsen bzw. der Radau, den sie bei einer Attacke schlagen. Und natürlich eigene Wachsamkeit, den ganzen Tag.
Die Greifvögel merken sich sehr genau, wenn sie schnell entdeckt und vertrieben werden.

Beste Grüsse,
tox
 
Hallo!

Ja, mit der Zeit wurde ich auch bei jedem Schwalben- oder Bachstelzenalarm oder beim kleinsten Knurren der Hähne hypersensibel und bin teils mit nem eilig zusammengeklaubten Knüppel zum Werfen zu den Hühnern geflitzt, was auch insofern half, dass Frau Gentilis nur immer dann zuschlug, wenn keiner in der Nähe war =(...
Die zum Alarmgeben angeschafften Perlhühner verbellten zwar, solange sie lebten, verlässlich und lautstark alles, jedoch hatten die den Nachteil, dass sie nicht an den Stall zu gewöhnen waren (der über eine Hühnerleiter zu erreichen war) und lieber auf einem jungen Ahorn, der im Auslauf stand, aufbaumten, und morgens in aller Frühe wieder abbaumten, was bei beiden Haltungsansätzen der Fuchs wohl zu schätzen wusste =P...

Nun ja, gut, dass Du das mit den schwarzen Hennen erwähnst, also könnte man schließen, dass der Habicht a) nahezu einfarbige/ farblich "uni" gehaltene Hühner bevorzugt, und b) eventuell in der Präferenz danach geht, was farblich sonst an Hauptbeute in seinem Lebensraum vorkommt.
Bei uns im Zivi waren das Fasane (daher die relativ fasanenbraunen Hennen als Beute, die sich farblich auch von den Blausperber und silberhalsigen Italienern und den bunten Grünlegern abhoben, wie auch später die Sussex- Junghähne), bei Dir wähne ich dann Krähen (wegen der schwarzen Hennen)...
So wäre also wahrscheinlich die beste Idee, erstmal zu kucken, auf welche Farbe die Habichte lokal besonders "abfahren", und dann danach einige Hühner in Lieblingsfraßfarbe als "Ablenkfütterung" mitlaufen zu laufen *mir das mal so denk*...
Oder 'nen richtig scharfen Hahn beilaufen zu lassen, der auch an den Habicht geht, wie ich es leider nur ein einziges Mal bei unserem Haupthahn erlebte ;).

Grüße, Andreas
 
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