Gesang, erlernt oder geerbt

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Verdone

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Was ist jetzt richtig? Oder was trifft mehr zu?
Man liest hier von guten Vorsängern, vom abhören/ablernen unerwünschter Touren, von Veranlagungen zu bestimmten Touren. Ein Gesangskanari kann unerwünschte Touren von einem "0815"-Vogel (Sorry für die Bezeichnung, sie soll nicht abwerten) annehmen, aber ein "0815"-Vogel kann angeblich keine Touren von einem z.B. Harzer Roller übernehmen. In älteren Kanarienbücher kann man lesen, das gute Sänger den Nachtigallenschlag beherschen, so wie wir es von Kanarien aus Russland und anderen östlichen Ländern hören. Gutes Gesangserbgut = guter Sänger oder einfach nut ein guter Spötter dem man alles beibringen kann ? ? ?
 
Beides ist wohl richtig. Die Bereitschaft, Leichtigkeit und Korrektheit mit der ein Kanarienvogel gehörtes in seinen Gesang einbaut ist stark genetisch beeinflusst.
Ebenso wie die "Stimmlage" und die Fähigkeit, bestimmte komplexe Lautfolgen (Harzer Rolle, Wasserschläger) überhaupt zu erzeugen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass z.B. ein Harzer Roller die Veranlagung dazu hat, den bekannten Rollergesang besonders gerne aufzunehmen.
Ich habe einen Gloster, der ein sehr guter Spötter ist, aber immer einen blechern schmetternden Unterton hat. Er lernt auch nicht alles gleich gut und behält längst nicht alles, was er mal gelernt hat auch im Programm. Die Nachtigall hat er nach längerem Vorspiel von CD damals aufgenommen, das langezogene "ziepen" hat er aber schon nach kurzer Zeit komplett weggelassen und den lauten Schlag viel schmetternder gebracht als das Vorbild. Heute bringt er nur noch ab und an mal einen Nachtigallenauszug. Viel nachhaltiger -dummerweise- ist ihm das Zebrafinkengetröte erhalten geblieben. Obwohl er seit drei Jahren keinen Zebrafink mehr gehört hat, bringt er deren kompletten "Gesang" immer noch perfekt. Auch das Starengeschwatze scheint ihm zu liegen und von unseren Papageien hat er den langen typischen Graupapageikontaktpfiff übernommen.
Der Vogel ist jetzt 6 Jahre alt und baut immer noch neues in seinen Gesang ein und lässt früher gebrachtes weg. Letztlich klingt er daher jedes Jahr anders. Aber immer laut und schmetternd und immer erkennt man insgesamt gut den Kanarienvogelgesang seiner wilden Vorfahren.
 
Mein ältester Wasserschläger hat auch dieses Jahr etwas andere Touren als letztes Jahr, leider hat er aber den leicht krächzenden Unterton behalten. Sein Sohn, ein Mix mit Farbkanarienhenne, hat von den vorgespielten Wasserschlägergesängen das eine oder andere übernommen. Auch der rein gezogene Wasserschlägerhahn hat von den vorgespielten Touren was übernommen, die er weder vom oben genannten Wasserschläger noch von seinem Vater hat. Dieses Jahr kommen die Väter nach der Zucht zu einem Freund und die jungen Hähne bekommen eine CD vorgespielt.
 
Thema: Gesang, erlernt oder geerbt

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