Gesangstalente

Diskutiere Gesangstalente im Forum sonstige Weichfresser im Bereich Weichfresser/Nektartrinkende - Hallo, manmal wenn man hier im Unterforum liest...kommt mir der Eindruck das es Menschen gibt die "Vögel" sammeln und in Einzelhaft...
wagtail

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Vogel frei!
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Hallo,

manmal wenn man hier im Unterforum liest...kommt mir der Eindruck das es Menschen gibt die "Vögel" sammeln und in Einzelhaft halten...des Gesangs wegen! Ich find das zwar nicht gut, will mir dennoch eine Meinung bilden!
Deshalb habe ich mal folgende Fragen:

Ist die dauerhafte Einzelhaltung artgerecht? ( Bruttrieb etc.)

Ist dies sinnvoll?( Vermehrung der hier seltenen Exoten ect.)

Wie denkt ihr darüber...

gruss tobi
 
Wann ist Vogelhaltung jemals sinnvoll?
Ist nur aus ausschließlich die Zucht eine Rechtfertigung für Vogelhaltung?
Auch Züchter "sammeln" Arten, egal für welchen Zweck!

Und warum sollte ein Vogel der einzeln wegen des Gesanges gehalten wird nicht zeitgemäß sein? Gerade Weichfresser bieten sich für die Einzelhaltung an da die meisten Arten Einzelgänger und Revierbildend sind. Es kommt mE auf die Art und Weise der Haltung an. Man kann Vögel sehr gut alleine halten wenn der Käfig groß, die Ernährung gut ist etc.......hingegen kann man einfachere Arten züchten unter sehr beengten und schlechten Verhältnissen. Natürlich nicht bei anspruchsvolleren Arten. Aber es kommt immer drauf an

1. Welcher Vogel, welche Art wird

2. WIE gehalten und von wem?

Wenn die bestmögliche Haltung gewährt wird spricht nach meiner Meinung nichts dagegen!

Aber natürlich ist die beengte dunkle Haltung in kleinen Käfigen unzeitgemäß und zum Glück nur soch sehr selten anzutreffen! Aber das Intensivzüchten mancher Kanarien und Wellensittichzüchter ist mindestens so abschreckend!
 
Hallo, :~

Gerade Weichfresser bieten sich für die Einzelhaltung an da die meisten Arten Einzelgänger und Revierbildend sind.

Ja, das ist die meiste Zeit des Jahres wirklich so...doch gerade bei optimaler Haltung (von der du sprichst)erwacht irgendwann der Brutrieb!
Diesen kann der Vogel nicht wirklich ausleben...oder ist das unbedeutend? :idee: :traurig:
Er kann keinerlei Kontakt mit Artgenossen aufnehmen.
Weder Droh- noch Balzverhalten kann er zeigen...innerartliche Kommunikation gleich welcher Art fehlt völlig! Kann man darüber hinweg sehen?

Manche Weichfresser haben soweit ich weiß in der Zugzeit oder ausserhalb der Brutzeitgemeinschaftsschlafplätze, die von Vögeln aus grösseren Gebieten gemeinsam besucht werden. Oder sie verändern das Verhalten je nach Jahreszyklus..vom Einzelgänger zum Leben im Paar (Brutzeit) oder in lockeren Gruppen(Zugzeit)...
Verschiedene Rötelarten aus Afrika sind so z.B. als Duettsänger bekannt.

Wenn die bestmögliche Haltung gewährt wird spricht nach meiner Meinung nichts dagegen!
Ist wenn die Fortpflanzung wegfällt (immerhin das Hauptziel nach der Lebenserhaltung eines jeden Organismus), das dann noch "bestmögliche Haltung"? :?

gruss tobi
 
Demnach ist für Sie eine gute Vogelhaltung immer die welche dem Vogel die Möglichkeit bietet sich fortzupflanzen, oder?

Ich denke da anders darüber, auch in der Natur vermehrt sich lange nicht jedes Männchen sondern nur die stärksten, oder lautesten oder buntesten. Viele kommen nie zum Zug. Man sollte einfach nur die oder den Vogel halten dem man ein "soweit wie möglich" gutes Leben bieten kann.

NIEMALS kann eine Käfig, auch eine Volierenhaltung die Natur ersetzen, aber das muss auch nicht sein.

Und alles kann man nie bieten. Aber man kann die Situation so gut wie möglich gestalten.
Wenn man mit der Natur vergleicht muss man ALLE und JEDE Tierhaltung verbieten da sie immer "unnatürlich" ist, wo setzt man da die Grenze?
Tierhaltung ist auch ein Ausdruck der Kultur der jeweiligen Menschen, nur auf das WIE kommt es an.
Die Tatsache das manche Arten der Cossypha-Familie im Duett singen, besser antworten - kann man auch nicht heranziehen da ich die Erfahrung gemacht habe das manche auch in 3-er Gruppen singen, das ist wie der Wettstreit der Amseln in der Natur. Sie bilden auch keine Einehe sondern suchen sich jeweil einen "passenden" Partner aus.
 
hi

minstril deinen worten ist nicht hin zu zufügen, ob wohl ich meine weichfresser über den sommer immer paar weise halte, muss ich doch das eine oder andere paar über den winter trennen,bei der schama nach der zucht ein muss. mir persöhnlich gefählt zwar die käfig haltung nicht, aber es ist schon so wie du es schreibst, ich hatte auch schon einen schama hahn, nach dem er die 2te frau getötet hat,hab ich ihn als sänger in einzelhaltung abgegeben es war ne nachzucht.99,99 % der züchter u. halter können vom platz,eine einiger masen natürliche haltung so wie so nich bieten.
mfg willi
 
Wenn alle Vogelliebhaber denken wie Minstril denkt, gibt es in 10 Jahre nur noch einheimische Vögel. Und wenn auch die noch in einzelhaft gehalten werden gibt es bald überhaupt keine Vögel mehr. Ist es dass was wir Vögelliebhaber wollen??
Dann sollen wir schnellstens alle Vögel in einzelhaft setzen und warten bis die 10 Jahre vorbei sind.
 
Wo steht das ich jeden Vogel in Einzelhaltung gebe?
Wo steht das ich das als Ideallösung betrachte?

Ich glaube es brennt!

Es ist eine Möglichkeit der Haltung, aber man sollte schon alle Menschen so verstehen wie sie es schreiben.............

Wie komme Sie auf eine solche Feststellung?
:+schimpf :+schimpf
 
Jeden vogel, die man die möchlichkeit sich fortzupflanzen entnehm ist schon eine zuviel. Und bei einzelhaltung entnimmt man die möchlichkeit sich fortzupflanzen. Oder?
 
Dann dürfen nur noch 10 Prozent der Leute Vögel halten!

NUR NOCH ZÜCHTER dürfen Vögel halten und die geben die Vögel NUR NOCH weiteren Züchtern! Und wehe die züchten nicht auf Teufel komm raus.....

So ein......................lassen wir das........das führt zu keinem Ergebnis.
 
auf teufel komm raus zu züchten und den vögeln die möglichkeit zur fortpflanzung zu geben ist ein unterscheid..ihr wollt doch auch nicht, dass euch jmd. "verbietet" eine familie zu gründen..;)
 
Hallo

Mir geht es nicht darum Vogelhaltung im Allgemeinen zu rechtfertigen oder nicht.
Bzw. Einzelhaltung durch andere Einzelhaltung zu rechtfertigen...


Demnach ist für Sie eine gute Vogelhaltung immer die welche dem Vogel die Möglichkeit bietet sich fortzupflanzen, oder?

Nein, so sehe ich es nicht unbedingt!
Aber die Interaktion und Kommunikation mit Artgenossen gehört zu einer guten Haltung dazu. Dazu gehören Kommunikationsmuster wie, balzen, werben, vertreiben und imponieren...
Das ist für mich eine Lebensqualität...Kasparhauser, Robinson Crusoe etc. waren sicher nicht glücklich...sie haben mit sich selbst geredet..oder gar mit Gegenständen...

Ich denke da anders darüber, auch in der Natur vermehrt sich lange nicht jedes Männchen sondern nur die stärksten, oder lautesten oder buntesten. Viele kommen nie zum Zug. Man sollte einfach nur die oder den Vogel halten dem man ein "soweit wie möglich" gutes Leben bieten kann.

Auch wenn diese vielen Tiere nicht zum Zug kommen....haben sie dennoch Sozialkontakte die ihnen in Einzelhaltung verwehrt werden.

Und wenn es das hören und sehen eines Reviernachbarn ist, oder das reagieren auf den Warnruf eines Artgenossen. Das sind die Sachen die ich meine! Das Leben eines solchen Vogels hat ganz andere "Spannungen" und "Entspannungen".

Die Tatsache das manche Arten der Cossypha-Familie im Duett singen, besser antworten - kann man auch nicht heranziehen da ich die Erfahrung gemacht habe das manche auch in 3-er Gruppen singen, das ist wie der Wettstreit der Amseln in der Natur. Sie bilden auch keine Einehe sondern suchen sich jeweil einen "passenden" Partner aus.
Genau dieser Wettstreit, dieses Suchen..fehlt gänzlich.

Wie wird bei "artgerechter" Einzelhaltung die soziale (Reiz)Verarmung kompensiert?

Du scheinst ja Einzelememplare möglichst artgerecht zu halten! Wie machst du das?

gruß tobi
 
Also gerade bei Weichfresser haben wir viel Arten die ALLEINE sehr gut gehalten werden K Ö N N E N - klar kein Ersatz für die Natur - wie jede Tierhaltung, egal ob Hund, Pferd oder Huhn!
Aber es sind idR keine Schwarmvögel was dem entgegenkommt.
Hat man mehrere Vögel - auch versch. Arten entsteht auch untereinander ein Frage und Antwortpfeifen, ich würde also nicht sage das sie keinerlei Ansprache haben, halt keine Arteigene, aber ein Schamahahn zB. findet sowas auch gar nicht toll!


Die ideale Haltung? Bei mir sind das große Flugboxen, Sonnenlicht, beste abwechslungsreiche Ernährung und ein ruhiger geregelter Tagesablauf. Meine Vögel sind ruhig, vertraut, kerngesund und singen.
 
hallo,

man muss auch noch dazu sagen, dass es gerade bei solch revierbetonten vögeln, wie diese guten sänger es nunmal sind, zwei hähne in unmittelbarer
nähe, einen stressfaktor darstellt, der sehr groß ist.

bei der nachzucht von vögeln habe ich meistens mehr hähne, so wie in der natur auch.

was spricht denn dagegen, diese überzähligen hähne als sänger zu halten ?

in der natur ist es nicht anders. der überwiegende teil der hähne in der natur wird nie ein weibchen zu gesicht bekommen, geschweige denn sich verpaaren.

natürlich muss es ein bestreben geben, diese tiere nachzuzüchten.
das muss selbstverständlich an erster stelle stehen.

ich habe aber grosse bauchschmerzen, wenn immer wieder von "einzelhaft" geredet wird. das ist ein begriff, den ein vogel nicht kennt. für einen vogel ist das sein käfig, seine welt, wenn sie auch noch so klein ist (soll kein eintreten für kleine käfige sein, um missverständnisse vorzubeugen).

er wird diese "welt" genauso verteidigen. als wenn er unbeschränkten raum um sich hätte.

alles andere sind menschliche massstäbe, die nicht übertragbar sind.
 
Hallo,

dennoch hat jeder reviebetonte und revierbesitzende Vogel Reviernachbarn, die er am Gesang erkennt und unterscheiden kann.
Weibchen sind zwar Mangelware aber dennoch treffen die Geschlechter irgendwann zusammen, auch wenn es nicht zur Verpaarung kommt.
Er hat also eine soziale Konstellation in der er lebt.

Ich habe in keiner Weise gemeint, das die Gemeinschaftshaltung mehrerer Hähne dieser Arten in einem Raum (unmittelbare Nachbarschaft) praktiziert werden soll. Das ist sicher mehr Streß für den Vogel der dem anderen weder ausweichen noch ihn verteiben kann.
Auch die Einzelhaltung von Nachzuchthähnen muss praktiziert werden, weil sie sich sonst skalpieren.

Wenn man sich überlegt, das es Menschen gibt, die eben nicht die Absicht haben ihre Vögel zur Bestandserhaltung nachzuziehen sondern Einzelhaltung präferieren und somit diese kostbaren Vögel aus der Zucht nehmen, fragt man sich doch warum!
Wie es in den Lebensräumen der Exoten aussieht ist wohl jedem klar, auch wieviele Vögel beim Transport eingehen.

Die Argumentation das es in der Natur auch alles nicht so idyllisch verläuft, sind zwar gut und schön. Aber haben wir als Tierhalter nicht die Pflicht unsere Tiere so optimal wie möglich zu halten?
Ist Paarhaltung zur Brutzeit nicht optimal? Und Einzelhaltung ( ob Natur oder Gefangenschaft) im Vergleich dazu nicht suboptimal? Die Vögel sind doch auch von sich aus bestrebt sich zu verpaaren und gemeinsam ein Revier zu halten auch wenn es nur saisonal ist?
Warum begründen wir unsere Haltungskriterien auf suboptimalen Verhältnissen im Freiland?

So muss ich immernoch zum Schluß kommen das aus "Artenschutzgründen" und aus Gründen "der optimalsten Haltung" dauerhafte Einzelhaltung nicht mehr zeitgemäß ist!

Tierhaltung ist immer eine Diskusion darüber, wie man es noch optimaler machen kann!

mit freundlichem Gruß tobi

@ministril
Die genannten Rötelarten sind laut meiner Literatur !monogam! und singen mit ihrem Partner im Duett.
 
hallo tobi,

das was du vorbringst sind unsere menschlichen bedürfnisse. ein vogel "denkt" doch nicht so. schon gar nicht ein revierbetonter, einzelgängerisch lebender, wie z.B. ein Schamahahn.

die paarbindung ist nicht so innig, wie du dir das so vorstellst. sie ist halt geprägt durch das bedürfnis sich fortzupflanzen und nur dadurch, nicht weil der vogel eine soziale konstellation vorfindet.

wir müssen in diesem fall wegkommen von einer menschlichen betrachtungsweise.

die andere frage, die du aufwirfst, ist die frage, ob ich es verantworten kann, einen vogel einzeln zu halten oder diesen vogel versuchen nachzuzüchten.

da sage ich, wenn der vogel kostbar ist und gegengeschlechtliche partner vorhanden sind, gibt es sicher nur die option, den vogel zu züchten.

wenn aber keine solchen partner oder zuwenige solcher vorhanden sind, ist eine einzelhaltung durchaus gerechtfertigt. der vogel sieht es auch nicht so, wie wir das hier diskutieren.
 
Hallo Lothar,

ich versuche es mal anders zu erklären:

Katzen werden rollig. Dies ist der Zustand vor dem Eisprung an dem sie paarungswillig sind. Der Eisprung wird durch das eindringen des Katerpenis ausgelöst.
Beim Eisprung werden Hormone frei, die die Rolligkeit beenden. Dies ist ein Schlüsselreiz.

Fehlt solch ein Schlüsselreiz bleibt die Katze rollig, es kommt zur "Dauerranz". Hierbei denkt die Katze nicht sie reagiert auf Schlüsselreize! Die Dauerranz ist eine Qual auch für die Katze...( denke mal jeder hat solch ein Tier schonmal erlebt)

Ein Vogel der optimal gehalten wird singt nicht ohne Grund. Es ist Brutzeit und er lockt Weibchen an und hält damit sein Revier frei von Konkurrenten.
Je länger er allein singt, desto niedriger ist die Reizschwelle. Es baut sich ein Handlungsdruck auf der durch Schlüsselreize abreagiert werden kann...
Es kommt zu Leerlaufhandlungen, Übersprungshandlungen..Appetenzverhalten...

Nicht umsonst reagieren Hähne die lange Zeit einzeln gehalten wurden extrem agressiv auf die Henne. Wärend Hähne die z.B. in Hörweite zur Henne gehalten wurden diese besser annehmen können.

Jetzt kommt die gewagte These, die du ja kritisierst: Auch wenn wir nicht beweisen können das der Vogel darunter "leidet" mit seinen Leerlaufhandlungen ect., so kann man im Gegenzug aber auch nicht behaupten das er "nicht leidet".

Die beobachtbare stärkere Aggression nach Einzelhaltung läßt keine Schluß darauf zu. Dennoch bestände die Option/Möglichkeit, das ähnliche ähnliche Mechanismen wie bei der Katze(wenn auch nicht ganz so extrem ) beim Vogel wirken. Denn die Katze zeigt uns, das auch ausbleibende Reize durchaus Probleme verursachen können.

Ähnliches gibt es auch bei Vögel in unterschiedlichen Bezügen( Legenot, Dauerlegen, Zugunruhe, Rupfen etc.)

Übrigens ist mir durchaus klar, das bei vielen dieser Revier-Vögel die Paarbindung sehr stark durchs Revier bestimmt wird. Dennoch ziehen die Hennen in bessetzte Reviere und nicht in unbesetzte, auch wenn sie deutlich besser sind. Und auch das Verhalten des Männchens verändert sich in dem Moment in dem das Weibchen im Revier lebt.

Das ist alles vielleicht nicht beweisbar, aber solange die Möglichkeit besteht (und das scheint sie auf Grund der mir bekannten Sachlagen und Vergleichsmöglichkeiten) finde ich ist es neben dem Artenschutzgedanken, dem Tier gegenüber nicht zu verantworten dauernde Einzelhaltung zu betreiben.
Denn diese Möglichkeit kann leicht ausgeschaltet werden, wenn man z.B. einen Partner zumindestns saisonal offeriert.

Evtl kannst du ja mal aus deiner Sicht beschreiben, wie der Vogel in dauerhafter Einzelhaltung lebt, welche Bedürfnisse wichtig für ihn sind? Du sprichst vom Bedürfnis der Fortpflanzung, welches die Paarbindung besimmt! Wo ist es anzusiedeln, wie stark ist es?
Ist bei Vögeln alles "automatisch" und "festgelegt"???


gruß Tobi der Theoretiker :)

(PS zur Erläuterung: die Soziale Konstellation die ich meine gibt dem Vogel Halt und Sicherheit! Solange Nachbar A rechts und Nachbar B links singt ist alles okay! Hört einer auf oder stößt Warnrufe aus..so ist etwas im Busch. Singt Nachbar B plötzlich von rechts...dann wird es kritsich... die "kleine Welt schwankt" die Revier grenzen müssen erneut überprüft werden. Das gehört zum Leben eines jeden Sängers dazu. Man kann nicht davon ausgehen das er es braucht oder das er es nicht braucht...)
 
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Thema: Gesangstalente
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