Geschichten von mir über meine Vogelbeobachtungserlebnisse

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Hannover96Bird

Guest
Hier mal zwei von mir geschriebene Geschichte über Erlebnisse in der Vogelwelt.

1.Geschichte:
Ein Tag am Dithmarscher Speicherkoog

Als ich im Herbst morgens am Speicherkoog ankam schien es mir so als wäre dies eine öde Gegend ohne Vögel nur mit Wiesen und Wasser. Doch als ich aus dem Auto gestiegen bin, habe ich die ersten schönen Vogellaute vernommen. Es riefen kleine Bachstelzen aus ihrem Nest an der Hütte, die ständig gefüttert wurden. Ich ging also gespannt, was ich noch hier sehen werde, in die Beobachtungshütte und als ich durch mein Spektiv schaute, erkannte ich das reiche Vogelleben. In den kleinen Tümpeln vor dem Hauptsee schwammen vereinzelt Löffelenten und einige Bekassinen stocherten am Ufer nach Nahrung. Jetzt sah ich erst wie reich die Wasserfläche von Brandgänsen und Stockenten bevölkert war. Zwischen diesen schwammen auch einzelne Schnatterenten, Spießenten, Krickenten und drei Zwergtaucher. Auf den Sandbänken ruhten etliche Limikolen und Enten. Die häufigsten Vertreter der Watvögel waren Große Brachvögel und Alpenstrandläufer zu den zahlreichen Enten gehörten die Pfeifenten und Brandgänse. Weitere Limikolen ruhten auf der anderen Uferseite. Dort war auch wieder ein großes Vorkommen von Großen Brachvögeln und Austernfischern. Jetzt sichtete ich auch einen Steinwälzer zwischen etlichen Alpenstrandläufern. Links neben dem See lagen schlammige kurzgrasige Wiesen auf denen die Kiebitze und verschiedene Möwen rasteten. Ich sah Sturm-, Silber-, Lachmöwen. An diesem Teil waren auch sehr viele Pfeifente zu sehen wie sie dort am grasen waren. Ich hörte Gänse und kurze Zeit später sah ich die etwa 20 Graugänse wassern. Kormorane trockneten ihr Gefieder und Säbelschnäbler schwammen über die offene Wasserfläche. Rechts von mir führt ein Zaun ins Wasser und in der Nähe davon waren einige Schnatterenten versammelt. Mir fiel ein langbeiniger Watvogel, der sehr hell gekleidet war und einen langen und sehr feinen Schnabel besaß, auf. Es war ein Dunkler Wasserläufer im Schlichtkleid. Dieser watete langsam durch das Wasser. Neben ihm an Land sah ich einen Sandregenpfeifer wie er ruhte. Noch weiter hinten am See waren Graureiher in Abständen von 20 Metern versammelt und dazwischen bemerkte ich ab und an männliche Spießenten. Als ich wieder zu den Großen Brachvögeln, blickte reckten diese den Kopf aus ihrem Gefieder und begannen sich zu putzen. Kurz zuvor war ihr Kopf noch nah am Körper und sie schliefen, doch irgendetwas schien sie zu wecken. Auch die anderen Watvögel und vor allem die Brandgänse wurden auch sichtlich unruhiger. Es war die innere Uhr, die den Vögeln sagte, dass jetzt das Wasser in der Nordsee abläuft und die Nahrungsplätze freigelegt werden. Der Speicherkoog diente ihnen nur als Hochwasserrastplatz um zu ruhen. Es dauerte nicht mehr lang und es erhob sich der erste Teil der Brachvögel mit ihren typischen Rufen in die Luft. Ein atemberaubendes Erlebnis. Plötzlich flogen auch die ersten Brandgänse und Austernfischer auf, die ihre Nahrung ebenfalls im Watt suchen. Nach und nach flogen immer mehr Arten über die Beobachtungshütte und den Deich. Nach einer halben Stunde waren im Speicherkoog nur noch Arten die ihre Nahrung hier suchten, wie z.B. die Enten oder die Kiebitze. Dafür kamen jetzt immer mehr Graugänse und zwischen diesen befand sich eine Weißwangengans, diese Art konnte ich im letzten Jahr mit ca. 1000 Individuen beobachten. Der Speicherkoog war nicht mehr so reizvoll ohne die Massen an Watvögel, doch ich bin geblieben und sah den Kiebitzen zu wie sie über das Wöhrdener Loch flogen. Auch die eine oder andere Möwe ist noch vor Ort geblieben. Ein Turmfalke rüttelte in der Nähe der Beobachtungshütte und ich sah einen Turmfalkenterzel am Boden sitzend auf seiner Beute. Einige Säbelschnäbler waren in der Nähe von dem ins Wasserführenden Zaun, auf dem im Sommer noch etliche Uferschwalben und sowohl Mehl-, als auch Rauchschwalben saßen und sich sammelten um gemeinsam über dem Gewässer zu jagen und sich auf die lange Reise in den Süden vorzubereiten. Auch die Bekassinen, Graureiher, Löffelenten und die anderen Enten waren auf dem Gewässer oder auf den kurzgrasigen Wiesen. Ab und an flogen einige Pfeifenten vom Wasser auf um kurze Zeit darauf neben ihren Artgenossen auf der Wiese zu landen um zu grasen. Nachdem ich auf den Deich gegangen war um zu schauen, ob ich die zuvor abfliegenden Vögel im Watt sehen kann, kam ich zurück in die Beobachtungshütte und bemerkte einen neuen Vogelschwarm. Beim genaueren Betrachten erkannte ich, dass etwa 40 Goldregenpfeifer eingefallen waren. Und es dauerte nicht mehr lang, als nach ungefähr 3 Stunden seit dem Abflug der Brachvögel vergangen waren, bis die Ersten zurück über den Deich geflogen kamen. So füllte sich das Gebiet langsam aber sicher wieder mit Vögeln. Eine weitere Stunde verging, bis der größte Teil der Vögel zurück am Rastplatz waren. Ab und an flogen die Vögel für kurze Zeit um bald wieder zu landen, ein schöner Anblick, wenn 200 Vögel umher fliegen. Mittlerweile war es nachmittags und im Hintergrund segelten einige Mäusebussarde. Einen Raufußbussard sah ich an diesem Tag auch, denn er zeigte mir den weißen Bürzel und die schwarze Schwanzendbinde, zwei untrügliche Kennzeichen für diese nordische Art . Zwischen einigen Kiebitzen und Alpenstrandläufern befand sich ein kleinerer Vogel mit einem V-Abzeichen auf dem Rücken, es war ein Zwergstrandläufer. Ich sah dort natürlich auch einige Singvögel. Bluthänfling, Feldlerche, Grünfink, Goldammer und Schneeammer die ich entweder im Flug oder auf dem Boden oder in den Rohrkolben vor mir sah. Der Turmfalke war weiter fleißig am rütteln als ich am gegenüberliegenden Ufer eine zweite Falkenart entdecken konnte. Es war ein sehr schöner Wanderfalke, der zehn Minuten später an einer anderen Stelle saß. Ich hab noch gehofft, dass ich ihm beim jagen zuschauen kann. Leider ohne Glück, denn als ich vom Auto, aus dem ich mir ein Brötchen holte, zurückkam waren alle Vögel, die zuvor friedlich in dem Gebiet ruhten, in Aufruhr und flogen rufend umher. Als sich die Unruhe langsam legte versuchte ich nach der Ursache zu suchen. Ich hatte einen Verdacht, der sich kurze Zeit später bestätigte. An der anderen Uferseite saß der Wanderfalke auf einem toten Vogel, den er kurz zuvor geschlagen haben muss. Ich konnte beobachten wie der Falke den Vogel, den ich nicht identifizieren konnte, rupfte und ca. 3 Minuten später von ihm fraß. Die Beute musste immer wieder mit herabhängenden Flügeln beschützt werden, denn eine junge Silbermöwe war unmittelbar hinter der Beute. Nachdem der Falke gesättigt war, ging er ca. 1 Meter von seinem Opfer weg und die Möwe fraß die Überreste. Immer wenn der Falke sich rührte, flogen die Vögel in seinem Umkreis weg und landeten nach einigen Runden um den Speicherkoog in weiter Entfernung zum Vogeljäger. Rabenkrähen waren natürlich auch in dem Gebiet zu beobachten, genauso wie Rotschenkel. Eine Mantelmöwe sah ich hinter einer Silbermöwe, daher war der Größenvergleich zwischen beiden Arten gut zu erkennen. Auf einem Mal kamen ungefähr 20 Kormorane in Richtung des Deiches geflogen, mir ist allerdings unklar wohin diese fliegen wollten. Plötzlich begannen wieder vor meinen Augen Vögel davon zu fliegen. Hierbei handelte es sich um Bekassinen, Krick-, Löffel- und Stockenten die allesamt laut rufend und wild durcheinander flogen. Ich dachte zuerst wieder an den Wanderfalken, doch ich wurde eines besseren belehrt, denn dieses mal kam ein weißgräulicher Vogel mit einem weißen Bürzel zum Vorschein, der vergeblich versuchte, sich auf eine zuvor nicht flüchtende Bekassine zu stürzen. Es war ein Kornweihenterzel den ich auf Jagd beobachten durfte. Noch etwas sehr schönes an diesem Tag waren die unzähligen Vogelstimmen der verschiedensten Arten wie z.B. das Schnattern der vielen Enten und die hochtönigen Rufe der Watvögel, allen voran die der Großen Brachvögel. Gegen späten Nachmittag fuhr ich dann nach hause und habe mich schon auf den nächsten Tag in diesem Paradies gefreut. Für mich war dieser Tag außergewöhnlich und ich konnte so viele schöne Vogelarten an einem Tag sehen wie nie zuvor. Die heutigen Erlebnisse werden mir immer in Erinnerung bleiben und ich wünsche, dass ich derart schöne Begegnungen wie mit dem Wanderfalken und der Kornweihe wieder erleben darf. Dies war mein schönster Urlaubstag. Ich danke meinem Vater, dass er täglich mit mir die ca. 20 km bis zu dem Speicherkoog gefahren ist, denn ohne ihn hätte ich die Vielfalt und die schönen Erlebnisse nie erlebt. Vielen Dank.


2.Geschichte:
Ein Tag in meinem Beobachtungsgebiet

Wenn ich aufwache, verhöre ich die ersten zarten Laute unserer Vögel. Die Amsel singt von unserem Dach, Hausrotschwänze singen in der Nachbarschaft. Sobald ich mein Fenster öffne, ertönen in meinen Ohren weitere Gesänge, die Melodie der Feldlerche, die am Himmel singt und auch die Buchfinken sind beim Konzert dabei. Die Grünfinken rufen vom Haselstrauch aus ihre klingelnden Rufe und im Hintergrund gurrt der Türkentäuber vor sich hin. Seit neuestem erklingt auch ein Bluthänfling vom Nachbarsdach und die Kohlmeisen rufen ihr “pink”. An diesem wunderschönen Tag stehe ich gut gelaunt auf und gehe auf den Dachboden, von dem ich einen guten Überblick über das Dorf habe. Unaufhörlich ruft es nun “zilp-zalp” aus dem Gebüsch und jetzt sehe ich auch die ersten Vögel. Es sind unsere Wacholderdrosseln, die unaufhörlich zur Nahrungssuche auf die Wiesen und Äcker fliegen und schließlich zurück zur Kolonie kommen. Die typischen Rufe fallen auch auf. Dann kommen zwei Rabenkrähe über die Bäume der Wacholderdrosselkolonie geflogen und plötzlich erheben sie sich alle in die Luft und fliegen Angriffe auf die Krähen, die sich anfangs nicht gestört fühlen, schließlich aber doch wegfliegen. Jetzt hallt auch der Gesang der Mönchsgrasmücke aus einem benachbarten Gebüsch heraus und in einiger Entfernung trällert ein kleiner König. Es ist der Zaunkönig, der von den Bäumen am Bach singt. Die schrillen “srieeh” -Rufe veranlassen mich dazu in den Himmel zu schauen und über mir fliegen einige Mauersegler auf ihren sichelförmigen Flügeln durch die Luft. Dazwischen flattern immer mal wieder die Mehlschwalben umher und auch einige Rauchschwalben sind zu entdecken. Von einer hohen Tanne tschackert eine Elster. Reger Flugverkehr herrscht am Nistkasten, den dieses Jahr die Blaumeisen bezogen haben. Ganz in der Nähe von mir tschilpt ein Feldsperling herum und an einer Pfütze an der Straße badet eine Bachstelze, die kurz danach auf ein Dach fliegt und sich dort trocknet und das Gefieder ordnet. Nun kann ich auch das Gurren der Ringeltaube vernehmen und es lacht von der Stelle, an der vorher der Zaunkönig trällerte. Der Grünspecht meldete sich mit seinem Lachen zu Wort. Kurze Zeit später ertönt es “rhäb-rhäb” und ein Stockentenpärchen hebt gemeinsam vom Bach ab und fliegt eine weite Runde über das Dorf, bevor sie zwei Gärten neben uns auf einem kleinen Teich landen. Jetzt beginnt die Zeit von einem kleinen gelblichen Vogel, der einen sehr quietschenden Gesang besitzt. Der Girlitz startet mit seinem Gesang von einem Baum und von dort aus beginnt er einen Schmetterlingsähnlichen Singflug. Auch der Gesang der Heckenbraunelle ist jetzt deutlich zu vernehmen und soeben sind Stare in unserem Garten gelandet. Ein Jungvogel und ein Altvogel, wobei der Jungvogel noch laut am Betteln ist, aber nicht mehr gefüttert wird. Nach einiger Zeit fliegen sie weg und ich packe meine Sachen und fahre mit dem Fahrrad durch das Dorf zu einer Schilfbestandenen Fläche. Unterwegs gibt es Haussperlinge auf den Wegen und weitere Stare und Schwalben. Ich fahre an einem gegrubbertem Acker vorbei, auf dem Ringeltauben und Wacholderdrosseln auf Nahrungssuche sind. Auch die eine oder andere Bachstelze ist dort unterwegs. Am Ziel angekommen steige ich vom Fahrrad und begebe mich an eine Position, von der aus das ganze Gebiet überblickt werden kann. Aus dem nahen Gebüsch rufen Mönchsgrasmücken und Gelbspötter. Stieglitze sind auch zu sehen, wenn sie im Gebüsch herumhüpfen. Aus einem Busch von Brennnesseln und Schilf umgeben höre ich einen kleinen Vogel, der pausenlos umherstreift und nur selten frei an einem Schilfhalm ist. Es ist der Sumpfrohrsänger, der dort in der Nähe brüten muss. Auch der Kuckuck meldet sich an diesem Tag mit dem bekannten “kuckuck”. Dann kann ich zwei Stück sehen, wie sie über die Fläche mit Falkenähnlichen Flug fliegen und schließlich bald in den Bäumen verschwinden.
Blaumeisen suchen an den Halmen nach Nahrung und über das Gebiet kreist ein Mäusebussard, der “hiää” ruft und sich in der Thermik immer weiter nach oben arbeitet. Ich fahre wieder nach Hause und beginne eine zweite Tour Richtung Feldmark. Kaum 200m aus dem Dorf heraus singt schon eine Goldammer von einem Busch am Feldrand und auch die erste Dorngrasmücke lässt nicht lange auf sich warten. Während ich an einer Brachfläche vorbeifahre, höre ich die feinen Rufe der Schafstelze und kurze Zeit später sehe ich ein Pärchen an einer großen Pfütze. Und über mir singt die Feldlerche und immer wenn eine absinkt und eine Pause macht, steigt schon die nächste hoch und führt das Konzert weiter. Einfach fantastisch. An einem kleinen Teich angekommen, setze ich mich auf den dortigen Jagdstuhl und beobachte. Um mich herum zwei Dorngrasmücken und dann kommt der Neuntöter hervor. Er fliegt auf einen Busch, der noch im Winter als Warte für den Raubwürger diente. Kurz darauf kommt das Weibchen hinzu. Der Fitis ist dort auch zu hören und über mich fliegen 5 Bluthänflinge. Vor mir über das Feld fliegt ein Turmfalkenterzel und einge Krähen suchen auf den umliegenden Äckern ihre Nahrung. Ich fahre weiter zum Wald. Ort in einer kleinen Hütte im Wald brütet der Kleiber in einem Nistkasten und unter dem Dach hat eine Bachstelze ihr Nest gebaut. Auch im Wald singen Zilpzalp, Fitis, Amsel, Grünfink, Buchfink und der Kleiber. Jetzt gegen Abend kann ich die Singdrossel hören und mit dem typischen “krok” fliegen drei Kolkraben über mich und den Wald. Auch ein Rotmilan dreht noch eine Runde über die Landschaft. Das Vogelkonzert kommt jetzt in Gang und ich fahre noch eine Station weiter, durch die Feldmark. Ich komme an einem Garten vorbei, der von Bäumen umgeben ist vorbei und auf einem alten Obstbaum singt ein Rotkehlchen seine perlende Strophe. Danach kommt eine Wiese auf der ein Graureiher auf Mäusejagd ist. Noch mal 100m weiter befindet sich wieder ein Gebiet wo in der Mitte zwei Teiche sind. Auf dem einen schwimmt ein Stockerpel und ein Teichhuhn. Der andere war im Winter ein Platz für den Silberreiher. Erschöpft, aber glücklich mache ich mich auf den Weg nach Hause, doch eine Art sollte ich noch sehen. Über mir fliegt ein Sperberterzel herüber und dann ist meine Tour auch schon zu Ende.


Zu den Geschichten sei gesagt, ich habe die Erlebnisse wirklich gehabt, nur nicht an einem Tag.
Ich würde mich über Antworten und Verbesserungsvorschläge sehr freuen.
Ich hoffe die Geschichten hier stören Niemanden
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Doch!

Ich werd schreiben wenn ich das mal alles gelesen habe!

Es liest sich sehr schwer, weil Du alles aneinander hängst, nicht einen Ansatz reinmachst, verstehste?

Und da ich zumindest für so einen Text Zeit brauche, musste auf meinen (überflüssigen ;) ) Kommentar noch etwas warten.

Is aber wirklich net böse gemeint, aber evtl. gehts anderen auch so.

Ich lese immer gerne Vogelgeschichten, was andere so erleben etc. also schreib bitte weiter, aber denk an die von Ü40, für die isses leichter wenn Abätze drinne sind :D


LG Petra


P.S. Schau Dir mal die Beiträge von Floyd an....der erlebt auch viel, aber schreibt eben anders..da hat man flugs sowas gelesen, nur mal so als kleiner Tip! Und bei dem hagelts Kommentare... ;)
 
rischtisch petra! :D

und ich lese wirklich sehr gerne berichte aus meiner alten heimat dithmarschen! :zustimm:
vor allem weil ich den speicherkoog auch kenne, ich gleich nach den ersten zeilen die vogelstimmen im ohr hatte und die würzige nordseeschlickluft in der nase... *hach,seufz*

aber ich hatte eben auch das problem, das ich nach den ersten sätzen den faden verloren habe.
ich rollte dann den text etwas runter und dachte "ohhh"... :hmmm:

also hannover96bird, da gibt es so eine tolle erfindung, die nennt sich enter- bzw. eingabetaste, mit der kann man so tolle sachen machen wie z.b. absätze bilden! 8) :trost:
guck mal, daß ist die hier:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Enter.png&filetimestamp=20051029104122
 
Hier ist die erste Geschichte nochma mit Absätzen.

Ein Tag am Meldorfer Speicherkoog

Als ich im Herbst morgens am Speicherkoog ankam schien es mir so als wäre dies eine öde Gegend ohne Vögel nur mit Wiesen und Wasser. Doch als ich aus dem Auto gestiegen bin, habe ich die ersten schönen Vogellaute vernommen. Es riefen kleine Bachstelzen aus ihrem Nest an der Hütte, die ständig gefüttert wurden. Ich ging also gespannt, was ich noch hier sehen werde, in die Beobachtungshütte und als ich durch mein Spektiv schaute, erkannte ich das reiche Vogelleben.
In den kleinen Tümpeln vor dem Hauptsee schwammen vereinzelt Löffelenten und einige Bekassinen stocherten am Ufer nach Nahrung. Jetzt sah ich erst wie reich die Wasserfläche von Brandgänsen und Stockenten bevölkert war. Zwischen diesen schwammen auch einzelne Schnatterenten, Spießenten, Krickenten und drei Zwergtaucher.
Auf den Sandbänken ruhten etliche Limikolen und Enten. Die häufigsten Vertreter der Watvögel waren Große Brachvögel und Alpenstrandläufer zu den zahlreichen Enten gehörten die Pfeifenten und Brandgänse. Weitere Limikolen ruhten auf der anderen Uferseite. Dort war auch wieder ein großes Vorkommen von Großen Brachvögeln und Austernfischern.
Jetzt sichtete ich auch einen Steinwälzer zwischen etlichen Alpenstrandläufern.
Links neben dem See lagen schlammige kurzgrasige Wiesen auf denen die Kiebitze und verschiedene Möwen rasteten. Ich sah Sturm-, Silber-, Lachmöwen. An diesem Teil waren auch sehr viele Pfeifente zu sehen wie sie dort am grasen waren. Ich hörte Gänse und kurze Zeit später sah ich die etwa 20 Graugänse wassern. Kormorane trockneten ihr Gefieder und Säbelschnäbler schwammen über die offene Wasserfläche.
Rechts von mir führt ein Zaun ins Wasser und in der Nähe davon waren einige Schnatterenten versammelt. Mir fiel ein langbeiniger Watvogel, der sehr hell gekleidet war und einen langen und sehr feinen Schnabel besaß, auf. Es war ein Dunkler Wasserläufer im Schlichtkleid. Dieser watete langsam durch das Wasser. Neben ihm an Land sah ich einen Sandregenpfeifer wie er ruhte.
Noch weiter hinten am See waren Graureiher in Abständen von 20 Metern versammelt und dazwischen bemerkte ich ab und an männliche Spießenten. Als ich wieder zu den Großen Brachvögeln, blickte reckten diese den Kopf aus ihrem Gefieder und begannen sich zu putzen. Kurz zuvor war ihr Kopf noch nah am Körper und sie schliefen, doch irgendetwas schien sie zu wecken. Auch die anderen Watvögel und vor allem die Brandgänse wurden auch sichtlich unruhiger.
Es war die innere Uhr, die den Vögeln sagte, dass jetzt das Wasser in der Nordsee abläuft und die Nahrungsplätze freigelegt werden. Der Speicherkoog diente ihnen nur als Hochwasserrastplatz um zu ruhen. Es dauerte nicht mehr lang und es erhob sich der erste Teil der Brachvögel mit ihren typischen Rufen in die Luft. Ein atemberaubendes Erlebnis.
Plötzlich flogen auch die ersten Brandgänse und Austernfischer auf, die ihre Nahrung ebenfalls im Watt suchen. Nach und nach flogen immer mehr Arten über die Beobachtungshütte und den Deich. Nach einer halben Stunde waren im Speicherkoog nur noch Arten die ihre Nahrung hier suchten, wie z.B. die Enten oder die Kiebitze. Dafür kamen jetzt immer mehr Graugänse und zwischen diesen befand sich eine Weißwangengans, diese Art konnte ich im letzten Jahr mit ca. 1000 Individuen beobachten.
Der Speicherkoog war nicht mehr so reizvoll ohne die Massen an Watvögel, doch ich bin geblieben und sah den Kiebitzen zu wie sie über das Wöhrdener Loch flogen. Auch die eine oder andere Möwe ist noch vor Ort geblieben. Ein Turmfalke rüttelte in der Nähe der Beobachtungshütte und ich sah einen Turmfalkenterzel am Boden sitzend auf seiner Beute. Einige Säbelschnäbler waren in der Nähe von dem ins Wasserführenden Zaun, auf dem im Sommer noch etliche Uferschwalben und sowohl Mehl-, als auch Rauchschwalben saßen und sich sammelten um gemeinsam über dem Gewässer zu jagen und sich auf die lange Reise in den Süden vorzubereiten.
Auch die Bekassinen, Graureiher, Löffelenten und die anderen Enten waren auf dem Gewässer oder auf den kurzgrasigen Wiesen. Ab und an flogen einige Pfeifenten vom Wasser auf um kurze Zeit darauf neben ihren Artgenossen auf der Wiese zu landen um zu grasen. Nachdem ich auf den Deich gegangen war um zu schauen, ob ich die zuvor abfliegenden Vögel im Watt sehen kann, kam ich zurück in die Beobachtungshütte und bemerkte einen neuen Vogelschwarm. Beim genaueren Betrachten erkannte ich, dass etwa 40 Goldregenpfeifer eingefallen waren.
Und es dauerte nicht mehr lang, als nach ungefähr 3 Stunden seit dem Abflug der Brachvögel vergangen waren, bis die Ersten zurück über den Deich geflogen kamen. So füllte sich das Gebiet langsam aber sicher wieder mit Vögeln. Eine weitere Stunde verging, bis der größte Teil der Vögel zurück am Rastplatz waren. Ab und an flogen die Vögel für kurze Zeit um bald wieder zu landen, ein schöner Anblick, wenn 200 Vögel umher fliegen.
Mittlerweile war es nachmittags und im Hintergrund segelten einige Mäusebussarde. Einen Raufußbussard sah ich an diesem Tag auch, denn er zeigte mir den weißen Bürzel und die schwarze Schwanzendbinde, zwei untrügliche Kennzeichen für diese nordische Art . Zwischen einigen Kiebitzen und Alpenstrandläufern befand sich ein kleinerer Vogel mit einem V-Abzeichen auf dem Rücken, es war ein Zwergstrandläufer. Ich sah dort natürlich auch einige Singvögel. Bluthänfling, Feldlerche, Grünfink, Goldammer und Schneeammer die ich entweder im Flug oder auf dem Boden oder in den Rohrkolben vor mir sah.
Der Turmfalke war weiter fleißig am rütteln als ich am gegenüberliegenden Ufer eine zweite Falkenart entdecken konnte. Es war ein sehr schöner Wanderfalke, der zehn Minuten später an einer anderen Stelle saß. Ich hab noch gehofft, dass ich ihm beim jagen zuschauen kann. Leider ohne Glück, denn als ich vom Auto, aus dem ich mir ein Brötchen holte, zurückkam waren alle Vögel, die zuvor friedlich in dem Gebiet ruhten, in Aufruhr und flogen rufend umher.
Als sich die Unruhe langsam legte versuchte ich nach der Ursache zu suchen. Ich hatte einen Verdacht, der sich kurze Zeit später bestätigte. An der anderen Uferseite saß der Wanderfalke auf einem toten Vogel, den er kurz zuvor geschlagen haben muss. Ich konnte beobachten wie der Falke den Vogel, den ich nicht identifizieren konnte, rupfte und ca. 3 Minuten später von ihm fraß. Die Beute musste immer wieder mit herabhängenden Flügeln beschützt werden, denn eine junge Silbermöwe war unmittelbar hinter der Beute.
Nachdem der Falke gesättigt war, ging er ca. 1 Meter von seinem Opfer weg und die Möwe fraß die Überreste. Immer wenn der Falke sich rührte, flogen die Vögel in seinem Umkreis weg und landeten nach einigen Runden um den Speicherkoog in weiter Entfernung zum Vogeljäger. Rabenkrähen waren natürlich auch in dem Gebiet zu beobachten, genauso wie Rotschenkel.
Eine Mantelmöwe sah ich hinter einer Silbermöwe, daher war der Größenvergleich zwischen beiden Arten gut zu erkennen. Auf einem Mal kamen ungefähr 20 Kormorane in Richtung des Deiches geflogen, mir ist allerdings unklar wohin diese fliegen wollten. Plötzlich begannen wieder vor meinen Augen Vögel davon zu fliegen. Hierbei handelte es sich um Bekassinen, Krick-, Löffel- und Stockenten die allesamt laut rufend und wild durcheinander flogen. Ich dachte zuerst wieder an den Wanderfalken, doch ich wurde eines besseren belehrt, denn dieses mal kam ein weißgräulicher Vogel mit einem weißen Bürzel zum Vorschein, der vergeblich versuchte, sich auf eine zuvor nicht flüchtende Bekassine zu stürzen.
Es war ein Kornweihenterzel den ich auf Jagd beobachten durfte. Noch etwas sehr schönes an diesem Tag waren die unzähligen Vogelstimmen der verschiedensten Arten wie z.B. das Schnattern der vielen Enten und die hochtönigen Rufe der Watvögel, allen voran die der Großen Brachvögel. Gegen späten Nachmittag fuhr ich dann nach hause und habe mich schon auf den nächsten Tag in diesem Paradies gefreut.
Für mich war dieser Tag außergewöhnlich und ich konnte so viele schöne Vogelarten an einem Tag sehen wie nie zuvor. Die heutigen Erlebnisse werden mir immer in Erinnerung bleiben und ich wünsche, dass ich derart schöne Begegnungen wie mit dem Wanderfalken und der Kornweihe wieder erleben darf. Dies war mein schönster Urlaubstag. Ich danke meinem Vater, dass er täglich mit mir die ca. 20 km bis zu dem Speicherkoog gefahren ist, denn ohne ihn hätte ich die Vielfalt und die schönen Erlebnisse nie erlebt. Vielen Dank.
 
Gut beschrieben!

Will hierzu keiner mal einen Kommentar schreiben???

Hallo Armin,
aber gerne!

Hab mich gestern schon durch deinen interessanten Bericht durchgewurschtelt (sorry, hatte keine Zeit zum Antworten) und denke, dass du damit besser in der Rubrik Beobachtungen aufgehoben bist, wo man mit der notwendigen Ernsthaftigkeit an das Thema rangeht (zu Floyd und Schnissje 'rüberschiel ;)) Vielleicht bittest du einen Modi, deinen Beitrag dorthin zu verschieben... bestimmt kriegst du dort mehr Feedback :prima:

Du kennst dich richtig gut aus, was? Erstaunlich, wie viele Vögel du bestimmen kannst. Für mich Provinzstadtkind echt beeindruckend.

Hast du auch Fotos gemacht?

Neugierig grüne Grüße
 
und denke, dass du damit besser in der Rubrik Beobachtungen aufgehoben bist,

verschiebe also von der Quasselecke dorthin

(Muss gestehen, dass ich auch von der Länge des Beitrages etwas "überwältigt" war und mich dann erstmal anderen Themen zuwandte.) :zwinker:
 
Okay danke fürs verschieben Karin.

@kathimama den Bericht habe ich geschrieben als ich noch keine Kamera besaß, habe folglich also keine Bilder. Werde aber versuchen welche im Juli zu machen wenn ich da bin.
 
Hallo Armin,
Hut ab, sehr gut geschrieben. Zum Teil meint man mittendrin zu sein. Mal davon abgesehen das du viele Arten kennst und Unterscheiden kannst. Gestehe das ich bei vielen erst mal eifrig im Buch nachschlagen müsste um zu wissen was ich da überhaupt alles gesehen habe.

Klasse gemacht :zustimm:
 
Hallo Armin,
noch mal ich ;)

Weißt du, was mich (abgesehen von deiner Vogelkenntnis, deiner Wortwahl und der treffenden Art, Abläufe zu beschreiben) am meisten begeistert hat?

Es war dieser Absatz:

Für mich war dieser Tag außergewöhnlich und ich konnte so viele schöne Vogelarten an einem Tag sehen wie nie zuvor. Die heutigen Erlebnisse werden mir immer in Erinnerung bleiben und ich wünsche, dass ich derart schöne Begegnungen wie mit dem Wanderfalken und der Kornweihe wieder erleben darf. Dies war mein schönster Urlaubstag. Ich danke meinem Vater, dass er täglich mit mir die ca. 20 km bis zu dem Speicherkoog gefahren ist, denn ohne ihn hätte ich die Vielfalt und die schönen Erlebnisse nie erlebt. Vielen Dank.

So eine Einstellung findet man bei jungen Menschen (ich denke, die 96 steht für dein Schlupfjahr;)) heute leider nur selten.

Hut ab! Auch vor deinem Paps!

Grüne Grüße
 
Danke.
nee die 96 steht für meinen Lieblingsfußballclub, ich bin Jahrgang 93.
Man muss sich dann halt auch bedanken, denn wie im Text geschrieben, hätte ich ohne meinen Vater nicht die vielen scönen Arten gesehen.
 
... also ich find, in der Quasselecke war das gut aufgehoben ...

@kamper: Da muß ich dir zustimmen, ist schon etwas merkwürdig !!!

Da kann ja gleich jeder seinen eigenen Beobachtungsthread eröffnen !!!
 
Thema: Geschichten von mir über meine Vogelbeobachtungserlebnisse
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