Geschlechterverteilung (beim Nachwuchs)

Diskutiere Geschlechterverteilung (beim Nachwuchs) im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Hallo Was immer wieder erstaunlich ist das bei bestimmten Arten entweder überwiegend Männchen und bei anderen Weibchen existieren. Das Problem...
solcan

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Hallo

Was immer wieder erstaunlich ist das bei bestimmten Arten entweder überwiegend Männchen und bei anderen Weibchen existieren. Das Problem ist schon uralt und kann auch nicht gelöst werden. Ich befasse mich im Moment wieder etwas mehr mit Südamerikanern und da ist mir das Problem wieder aufgefallen. Rudi kennt das Problem im Moment auch. Bei einigen seltenen Arten gibt es überwiegend Männliche Altvögel und in ganz Europa kann man kein Weibchen kaufen. Bei anderen ist es genau anders rum. Es existieren noch Weibchen im Altbestand und man kann nirgends ein Männchen kaufen. Interessanterweise ist diese Geschlechterverteilung auch bei den wenigen Nachzuchten so.

Gruss
 
Hallo Hans!

Bei den Katharinasittichen (als "geläufigere" Art der Südamerikaner) treten tatsächlich vermehrt Hähne auf. Die meisten Anfragen, die ich erhalte, sind bezüglich Hennen. Ganz krass ist es erkennbar, wenn "Neulinge" in der Kathi-Haltung sich von einem *erfahrenen* Züchter ein 100%iges Paar gekauft haben. Schon bei der ersten Begutachtung per Foto ist erkennbar, dass es sich um zwei Männchen handelt, und dies jeder Züchter, der länger Kathis hält/züchtet, auch wissen müsste. Ohne Unterstellungen aussprechen zu wollen :~ :p *hüstel* ist dies sicherlich auch ein Phänomen des absoluten Hahn-Überschusses und der daraus resultierenden Versuche der Bewältigung dieses Überschusses. Bis die neuen Halter gemerkt haben, dass es zwei Männchen sind (wenn sie es denn überhaupt merken), hängt meist schon das Herzblut an jedem der beiden Tierchen, so dass nicht ans "Umtauschen" gedacht wird.
Bei seltenen Arten, wie du es ja auch angesprochen hast, ist dieses Phänomen sicherlich problematischer, da es dort ja auch um die Erhaltung der Art geht!
Hat es vielleicht etwas mit dem dominanten Geschlecht der jeweiligen Art zu tun? Oder gibt es sonst Erklärungsansätze?
Aber interessant ist es allemal.

Wie schaut's denn bei den Aymaras aus, Christian? Weißt du da was drüber?
Den Anzeigen nach zu urteilen, gibt es auch bei Zitrönchen :D "zu viele" Herren.

Gruß,
Siggi
 
Hi Ihr 2,

interessantes Thema.


Snoere schrieb:
Wie schaut's denn bei den Aymaras aus, Christian? Weißt du da was drüber?

Bei dem Züchter, von dem wir unser Pärchen haben, war das Verhältnis der Geschlechter im Schwarm recht ausgewogen. Ich kann mich ja mal umhören, ob es diesbezüglich auch andere Erfahrungen gibt.
 
UV-Licht von Bedeutung?

Hi again,

ich habe zu dem Thema mal näher recherchiert ... insbesondere interessierte mich dabei, ob Ursachen für bestimmte Geschlechterverteilungen beim Nachwuchs bekannt sind. Ich bin dabei auf eine Diskussion in einem anderen Forum gestossen, wo erwähnt wurde, daß irgendein Vogelverein einer bestimmten These nachgegangen sei und diese auch bestätigen konnte.

Demnach soll es zwischen der Anzahl der Hennen in einem Gelege und dem UV-Anteil in der Beleuchtung einen Zusammenhang geben ... je höher der UV-Anteil und je heller das Licht, desto mehr Hennen seien geschlüpft. Gute Vogellampen sollen also für mehr Hennen sorgen können, während bei weniger UV-Licht mehr Hähne geboren würden.

Höchst interessante These nicht wahr? Das halte ich gar nicht für so abwegig, da die meisten Züchter keine Vogellampen einsetzen, da derartige Lichtanlagen, insbesondere mit elektronischem Vorschaltgerät (gegen das Flimmern) ziemlich teuer sind.

Vielleicht sollten wir diese Frage nochmals im Allgemeinen Vogelforum zur Diskussion stellen ... dadurch könnten sich neue Aspekte ergeben. Was meint Ihr?
 
Hallo

Der Loro Parque züchtet ja wie wir wissen nur in Freivolieren. Also nix mit Lampen und trotzdem fallen auch dort bei bestimmten Arten 90 % Weibchen und bei anderen Arten 90 % Männchen. Habe heute nicht viel Zeit schreibe in den nächsten Tagen noch mal was dazu.

Gruss
 
Welche Gründe da vorliegen, wird sicherlich unendlich schwer sein, herauszufinden.

Aber nur um mal zu zeigen, das auch das für unsereins eigentlich undenkbare doch möglich ist (frei nach dem Motto: in der Natur gibts nix was es nich gibt ;) ), hier mal zwei Links (einer in deutsch und ein kürzerer in englisch)


Link 1

Link 2


Auf diese Vogelart wirkt natürlich aufgrund ihrer winzigen Population und des extrem eingeschränkten Lebensraums ein enormer Evolutionsdruck, der dann zu solch 'exotisch' erscheinenden Verhaltensweisen führt. Aber auch viele Krummschnäbel stammen von Miniinseln, und wer weiss schon, welche Strategien die entwickelt haben, um das maximal Mögliche aus ihrer Situation rauszuholen.
 
Siri schrieb:
Welche Gründe da vorliegen, wird sicherlich unendlich schwer sein, herauszufinden.

Stimmt, zumal ich nicht nur davon ausgehe, daß es mehrere Einflußfaktoren gibt, sondern auch, daß dieses Thema bislang wenig erforscht ist.

Was es natürlich umso interessanter macht ;)
 
solcan schrieb:
Der Loro Parque züchtet ja wie wir wissen nur in Freivolieren. Also nix mit Lampen ...

Ich hab' da noch mal drüber nachgedacht ... das wiederspricht der UV-Licht-These nicht unbedingt. Denn in diesen Freivolieren werden sich die Vögel wahrscheinlich viel im Schatten aufhalten, da es in praller Sonne zu warm ist, oder? Wäre zumindest denkbar.
 
Hallo

Wenn das so leicht wäre hätte man ja die Lösung für eine erfolgreiche Zucht. Ein Beispiel : Zur Zeit ist es so das in einer Voliere von einer Art nur Weibchen geboren werden und in der Voliere daneben mit völlig gleichen Bedingungen von einer anderen Art nur Männchen.

Gruss
 
Hi Hans!


solcan schrieb:
Wenn das so leicht wäre hätte man ja die Lösung für eine erfolgreiche Zucht.

Nicht unbedingt ... kommt drauf an, welche Abhängigkeiten es da eventuell gibt.
 
Hallo

Früher war das bei den Taranta-Bergpapageien und bei den Grauköpfchen auch so extrem. Auf 100 Männchen kamen höchstens 10 Weibchen. Deshalb kosteten die Weibchen auch 1000 DM und die Männchen 100 DM oder man bekam noch ein Männchen geschenkt wenn man ein Paar kaufte. Das ging jahrelang so bis zum Tag X. Aufeinmal wurden gleichzeitig bei fast allen Züchtern auch Weibchen geboren, weshalb der Preis dann auch sehr schnell in den Keller ging. Heute kann man Paare für 100 Euro kaufen. Es ist stellenweise bei den Canas dieses Jahr noch schlimmer. Ein Bekannter von mir hatte letztes Jahr schon 30 Junge Männchen und 35 Weibchen, dieses Jahr hat er 20 Männchen und 40 Weibchen. Obwohl kein Futter keine Voliere oder sonstiges verändert wurde. Keine Ahnung wie sowas kommen kann. Bei den Südamerikanern ist es schwieriger eine Statistik aufzustellen weil es nicht so viele Züchter gibt.


Gruss
 
Hallo,

vor einigen Monaten gab es in der Zeitschrift PAPAGEIEN einen Artikel zu diesem Thema. Da wurde über die Gründe viel spekuliertl. Wenn ich micht recht erinnere wurde die Vermutung geäussert, dass es mit der Proteinfütterung zusammen hängt. Viel Eiweis - mehr Männchen / weniger Eiweis - mehr Weibchen. Oder umgekehrt. Aber sehr ueberzeugend war das auch nicht.
Ich werde mir das nochmal durchlesen , wenn ichs finde, denn es gab noch ein paar Erklaerungsversuche die ich aber nicht mehr so im Kopf habe

Gruesse
Helmut
 
Hi again!


solcan schrieb:
Auf einmal wurden gleichzeitig bei fast allen Züchtern auch Weibchen geboren

Interesssant ... war das etwa der erste schöne Sommer nach Jahren? :D


Helmut Wagner schrieb:
Ich werde mir das nochmal durchlesen

Auja, mach mal ... ich denke nämlich auch, daß es da verschiedenste Einflußfaktoren geben kann ... vielleicht auch je nach Art unterschiedlich?
 
Thema: Geschlechterverteilung (beim Nachwuchs)
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