Gezieltes Anfüttern von Greifvögeln

Diskutiere Gezieltes Anfüttern von Greifvögeln im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Da es hier ja einige Greifvogelexperten gibt, hätte ich zu einem Thema mal eine paar Antworten. Es geht darum, dass Greifvögel angefüttert...
Schwarze Katze

Schwarze Katze

Naturfotograf, was sonst?
Beiträge
47
Da es hier ja einige Greifvogelexperten gibt, hätte ich zu einem Thema mal eine paar Antworten.
Es geht darum, dass Greifvögel angefüttert werden, damit Hobbyfotografen sie besser fotografieren können.
Einige Anbieter machen das kommerziell und vermieten dann die Ansitzhütten.

Mir geht es nicht in erster Linie um die rechtlichen Fragen (bitte also hier nicht diskutieren), auch gehe ich davon aus, dass die Greife kein falsches Futter bekommen, mir geht es um die Frage, ob dies insgesamt mit dem Tierschutz zu vereinbaren ist.
Da an diesen Luderplätzen wohl auch mehrere Greifvögel gleichzeitig auftauchen, kommt es natürlich auch zu Rangeleien.
Wie gefährlich ist das für die Greife und kommt das in der Natur genauso vor, oder ist das eher die absolute Ausnahme?

Hier mal ein Beispiel, welches ich in einem Forum gefunden habe: Klick

Ich könnt und sollt das ohne Rücksicht auf mich als Fragesteller diskutieren, da ich selber so eine Ansitzhütte noch nie genutzt habe :)
 
Hallo!

Klar sind mehrere Greife am Luder natürlich... Man nehme nur mal ein Stück Fallwild irgendwo auf einem Acker oder so... Da sind im Sommer mehrere Milane und Bussarde, vielleicht noch ein/ zwei oder mehr (dann junge) Seeadler, Raben, Krähen und Elstern, und im Winter fehlen da eigentlich bloß die Milane...

Von dem Aspekt aus ist das ok... Nur gibt es da bestimmt wieder irgendeine Spitzfindigkeit, die es dem Nicht- Jäger oder Nicht- Kommerziellen verbietet, Greife anzuludern...

Grüße, Andreas
 
Hallo,

mir ist das völlig egal aber was mir daran aufstößt ist das ein Jäger sofort ein böser Mensch ist wenn nur der Verdacht besteht er habe Greife angeludert aber für Hobbyfotografen oder Tierschützer ist das OK, das pa0t mir an solchen Sachen nicht.
Gruß
Marco
 
Nun ja, leuchtet ein, denn "der Jäger" wird die sicher nicht anludern, weil er sich an deren Beobachtung ergötzen will ;)...
Du weißt, Regalis, es sind immer ein paar Querschießßer und Idioten, die es dann für alle verderben, auch für Jäger, die wirklich nur kucken oder helfen wollen...
 
Hallo,

mir ist das völlig egal aber was mir daran aufstößt ist das ein Jäger sofort ein böser Mensch ist wenn nur der Verdacht besteht er habe Greife angeludert aber für Hobbyfotografen oder Tierschützer ist das OK, das pa0t mir an solchen Sachen nicht.
Gruß
Marco

Warum sollte ein Jäger Greifvögel anludern? Greifvögel stehen doch alle unter Naturschutz und dürfen nicht bejagt werden. Ich kenne zwar auch Berichte von Jägern, die Greifvögel umgebracht haben, weil die Greife "ihr" Wild (z.B. Fasane) als Beute haben, aber solche Straftaten sind zum Glück die absolute Ausnahme.
 
Warum sollte ein Jäger Greifvögel anludern? Greifvögel stehen doch alle unter Naturschutz und dürfen nicht bejagt werden. Ich kenne zwar auch Berichte von Jägern, die Greifvögel umgebracht haben, weil die Greife "ihr" Wild (z.B. Fasane) als Beute haben, aber solche Straftaten sind zum Glück die absolute Ausnahme.
Da liegst Du falsch!

Alle heimische Greife (bis auf den Schreiadler) unterliegen dem Jagdrecht und dürfen somit grundsätzlich bejagt werden. Das natürlich nur innerhalb der für sie vorgesehenen Jagdzeiten. Die gibt es aber im Moment nicht, denn derzeit genießen sie alle ganzjährige Schonzeit. Genauer gesagt seit 1976, und daran wird sich vermutlich in absehbarer Zeit auch nichts ändern.

Aber sie sind Wild im Sinne des Jagdrechts und somit besteht für den Jäger in Notzeiten eine Fütterungspflicht!!

Zum Thema "stehen doch alle unter Naturschutz": Nenne mir eine einzige heimische wild lebende Vogelart, die nicht "unter Naturschutz" steht ... na?. :zwinker:

VG
Pere ;)
 
OK, Tatsache ist aber, dass Greifvögel seit Jahrzehnten nicht mehr bei uns geschossen werden. Das Jäger Greifvögel über den Winter füttern, wusste ich nicht. Tun die das wirklich alle, oder ist das nur theoretischer Art bzw. die Ausnahme :?

Da zu meiner eigentlichen Frage, nämlich den Anfüttern aus kommerziellen Gründen und deren Risiken, kein Aufschrei gekommen ist, gehe ich jetzt mal davon aus, dass dies durchaus mit dem Naturschutz zu vereinen ist. Oder irre ich in dem Punkt auch?
 
Futterstellen gibts da und dort, aber nichts Organisiertes.
Ob da nun eine Stelle mehr oder weniger ist, macht aufs Ganze gesehen nichts aus.
 
OK, Tatsache ist aber, dass Greifvögel seit Jahrzehnten nicht mehr bei uns geschossen werden. Das Jäger Greifvögel über den Winter füttern, wusste ich nicht. Tun die das wirklich alle, oder ist das nur theoretischer Art bzw. die Ausnahme :?
Kein Jäger füttert Greifvögel. Die vielbeschworene "Waidgerechtigkeit", auf die sich viele Jäger so nachdrücklich stützen, hört ganz schnell auf, wenn es um die "Hege" der ungeliebten Prädatoren geht. Insofern Theorie, weil Verstöße nicht geahndet werden.

Da zu meiner eigentlichen Frage, nämlich den Anfüttern aus kommerziellen Gründen und deren Risiken, kein Aufschrei gekommen ist, gehe ich jetzt mal davon aus, dass dies durchaus mit dem Naturschutz zu vereinen ist. Oder irre ich in dem Punkt auch?
Der Naturschutz dürfte da kein Problem mit haben. Wohl aber diverse Abfallgesetze (Tierkörper- und Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz etc.). Vielleicht auch das Jagdrecht, wobei das Anfüttern zum Zwecke der Fotografie im Jagdrecht nicht erwähnt wird.

VG
Pere ;)
 
...wobei das Anfüttern zum Zwecke der Fotografie im Jagdrecht nicht erwähnt wird.

OK, danke. Hatte eigentlich gedacht, dass dies nicht erlaubt ist. In den mir bekannten Fällen der Leute, die das kommerzielle Anfüttern betreiben, weiß ich allerdings, dass dies Einverständnis der Jäger/Pächter geschieht. In dem Fall gibt es auch von den Jägern häufig das Fleisch bzw. die Innereien und so wird sicherlich auch nicht falsch gefüttert.

Es gibt Behauptungen, von Gegnern dieser Art der Fütterung, die sagen, dass die Bussarde sich bei der Art der Fütterung stark verletzten können, wenn mehrere Bussarde gleichzeitig am Luderplatz auftauchen. Vielleicht könnte noch jemand da etwas zu sagen. Besteht diese Gefahr wirklich, oder ist das eher sehr unwahrscheinlich?
 
Hallo!

Wie ich schon erwähnte, die Situation "mehrere Bussarde an einem Aas" ist eine ganz natürliche, also ist es auch nicht weiter verfremdend, wenn an einem Luderplatz mehrere Bussarde sind.
Innerartliche Konkurrenz wird es in diesem wie in jenem Falle geben, das ist ebenfalls natürlich, und Verletzungen der Vögel durch Artgenossen sind am "natürlichen Aas" wie auch am Luderplatz möglich, aber nicht zwangsweise die Folge.

Grüße, Andreas
 
Über den kommerziellen Aspekt kann man sicher diskutieren. Das von dir gezeigte Bild entstand an einem vermietetem Luderplatz, wo jemand das sehr professionell betreibt. Unter Fotografen ist dieses Angebot bekannt. Ich selbst betreibe auch einen kleinen Luderplatz in Absprachen mit den Pächtern. Ich habe mich auch noch bei einem Spezi aus dem Zoo erkundigt, der abgegebene Greife pflegt. Der sagte so sinngemäß: In solchen wintern wie diesem hilft jedes Stück, was man auslegt dem Überleben der Greife... Ich freue mich, dass ich zwei Bussarde den ganzen Winter über am Platz hatte (und habe). Ich glaube, dass ich damit ein gutes Werk getan habe und ganz "nebenbei" gabs tolle Fotos. Zur Zeit gibts Lamm (mit Fell wegen der Gewöllbildung), davor Rind, Hähnchen und am Anfang auch mal ein Stück Wildschweinlunge. Alles nur kleine Portionen in etwa 1m Höhe mit ausreichend Anflugästen.

Viele Grüße
Sito
 
OK, Tatsache ist aber, dass Greifvögel seit Jahrzehnten nicht mehr bei uns geschossen werden. Das Jäger Greifvögel über den Winter füttern, wusste ich nicht. Tun die das wirklich alle, oder ist das nur theoretischer Art bzw. die Ausnahme :?

Da zu meiner eigentlichen Frage, nämlich den Anfüttern aus kommerziellen Gründen und deren Risiken, kein Aufschrei gekommen ist, gehe ich jetzt mal davon aus, dass dies durchaus mit dem Naturschutz zu vereinen ist. Oder irre ich in dem Punkt auch?

Das Fressen sollte halt nicht für anderes Wild, z.B. Wildschweine zugänglich sein. Wegen der Trichinengefahr!!!
http://img121.imageshack.us/img121/1516/im000101.jpg
Da kann man schon schöne Beobachtungen machen!
 
Bussard wird zahm

Hallo meiner Freundin war während des dollen Schnees ein Mäusebussard "zugeflogen",recht geschwächt ließ er sich bei ihr im Garten nieder.Durch regelmäßiges Futter kommt er nun jeden Tag und sie kann schon bis auf 1 m an ihn heran und er hüpft vor ihr auf dem Boden herum.Ist das für einen wilden Bussard normal,wahrscheinlich frißt er ihr demnächst noch aus der Hand,oder kann es sein,dass er schon Erfahrung mit dem Menschen gemacht hat.Beringt ist er allerdings nicht.Gruß Ira
 
Ja,fliegen kann er gut,zieht auch immer seine Kreise ,füttern tut sie Eintagsküken.Gruß Ira
 
Sie soll aufpassen, daß er nicht irgendwann zuhaut....ich denke da an meine Spunzeln :D
Ein Bussard ist schlau genug, sich seine Futterquellen zu erschließen , ja
 
Thema: Gezieltes Anfüttern von Greifvögeln
Zurück
Oben