Grauer Star - Operation ja oder nein?

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Helmkasuar_Chris

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Wir sind ratlos - hat jemand ggfs. Erfahrung mit einer Operation beim Grauen Star? Bei unserem Graupapagei (30) wurde ein reifer Grauer Star im rechten und ein fortgeschrittener Grauer Star im linken Auge diagnostiziert. Er fliegt deshalb nicht mehr, kann sich aber noch gut im Käfig und im Zimmer auf seinen Lieblingsstellen bewegen. Es wurde zu einer OP geraten und zwar nicht nur, um die Sicht zu verbessern, sondern auch, um eine Entzündung der Augen zu verhindern. Die weiße Trübung auf der rechten Linse wird vom Immunsystem als Fremdkörper erkannt und bekämpft, d.h. sie verhärtet sich mit der Zeit und es wird über kurz oder lang zu einer gefährlichen Entzündung kommen. Wann weiß man nicht. Wir würden es sofort machen lassen, denn die OP ist wohl nicht die Gefahr, sondern wie immer bei Vögeln, die Narkose.
Hat jemand Erfahrung mit dieser OP? Oder hat jemand einen Papagei, der schon jahrelang eine Linsentrübung hat, und es kam keine Entzündung? Sehr schwere Entscheidung für uns.
 
Die weiße Trübung auf der rechten Linse wird vom Immunsystem als Fremdkörper erkannt und bekämpft,
Ich habe selber grauen Star aber das mit dem Immunsystem ist mir neu. Das glaube ich auch nicht. Denn die weiße Trübung entsteht durch körpereigenes Eiweiß, Abbauprodukte, welches nicht mehr aus dem Auge abtransportiert wird. Warum das dann als Fremdkörper erkannt werden soll erschließt sich mir hierbei nicht.
Eventuell mal einen normalen Augenarzt, einen für unsereinen, fragen was der dazu meint?
 
Hallo Chris,

falls Du im südlichen Teil der Republik lebst, könntest Du die Vogelklinik in München kontaktieren - dort arbeitet Professor Korbel, ein Augenspezialist für Vögel.

MfG,
Steffi
 
Ich war in der Augenambulanz der Vogelklinik der LMU, habe mit Dr. Fritzsche (Augenexperte für Tiere) in München gesprochen und Veröffentlichungen von Frau Dr. Allgoewer (Augenexpertin für Tiere) in Berlin gelesen. Hier ein Vortrag zu Katarakten bei Tieren; https://www.tieraugen.com//wp-content/uploads/2017/09/AugenseminarBerlin2013.pdf . Auf Seite 28 findest du die entsprechenden Punkte. Danach wird das Linseneinweiß immunologisch als fremd eingestuft und führt zu einer immunologischen Reaktion - also Entzündung. Und wie ich es verstehe auch immer mehr oder weniger stark. Das ist der allgemeine Wissenstand zu Katarakten - ich habe nur noch nicht rausgefunden, in welchen Zeiträumen was geschieht. Da sagt der eine Arzt, man kann noch abwarten, der andere, je eher operieren umso besser das Ergebnis. Denn die Linse verhärtet sich mit der Zeit und kann dann irgendwann platzen - dann kann man nur noch das Auge entfernen. Es ist leider nicht nur die Frage blind oder nicht blind, das große Problem ist die Entzündung des Auges. Wenn der Vogel aufgrund seiner Gesamtsituation nicht operiert werden kann, helfen dann nur noch entzündungshemmende Medikamente. Und daher kommt meine Frage nach Erfahrungen anderer Vogelbesitzer.
 
Hallo Chris,

falls Du im südlichen Teil der Republik lebst, könntest Du die Vogelklinik in München kontaktieren - dort arbeitet Professor Korbel, ein Augenspezialist für Vögel.

MfG,
Steffi

Hallo Steffi,
danke für den Tipp. Da war ich schon. Ich wohne zwar nicht im Süden sondern in der Wuppertal-Düsseldorf Gegend, aber das hat mich nicht abgehalten. Wir haben in einer Ferienwohnung in der Nähe der Klinik übernachtet, damit war die Entfernung machbar. Ich habe die Diagnose Katarakt auf beiden Augen, einer schon sehr fortgeschritten, erhalten nach eingehender Untersuchung. Allerdings ist Professor Korbel selber kaum vor Ort . Dort operiert man auch nicht und hat Dr. Fritzsche in München empfohlen. Leider ist unser Papagei auch ein Herzpatient und hat leichte Aspergillose, also alles nicht so einfach in Bezug auf eine Narkose.
LG, Chris
 
Ich hatte einen thimney hahn wohl noch import aus alten zeiten...alter unbekannt. Er hatte grauen star entwickelt und langere jahre (weiss ich nicht mehr denn ich habe es bestimmt nicht sofort bemerkt) damit gelebt bis er einen tumor im darm nicht operable bekommen hat...musste nach einer gewissen zeit eingeschlafert werden.
Goffinpaar: die henne hat kataraktein einem auge seit mmmhh ungefahr 10 jahren...ist vor 2 jahren in den wald ausgebuchst (nicht bei mir) und nach 4 monaten zuruck gekommen...alles mit einem auge.
Es entwickelt sich bestimmt zeitlich unterschiedlich bei den vogeln so wie bei menschen und, man sieht den anfang nicht unbedingt...moglich das es bei den vogeln langsamer geht...bei menschen von diagnose plus 2 jahre im allgemein, ist die op-reif, sagen die ophtalmologen...aber manche haben sie 10 jahre ohne op.
Celine
 
Danke für den Erfahrungsbericht. Ja, jeder Fall ist anders - genauso viel spricht dafür wie dagegen. Wir werden weiter forschen. Merci pour le rapport d'expérience. Oui, chaque cas est différent - aussi bien en faveur qu'en défaveur. Nous allons poursuivre nos recherches. Ich hoffe, das ist richtiges Französisch ;-)
 
Hallo Steffi,
danke für den Tipp. Da war ich schon. Ich wohne zwar nicht im Süden sondern in der Wuppertal-Düsseldorf Gegend, aber das hat mich nicht abgehalten. Wir haben in einer Ferienwohnung in der Nähe der Klinik übernachtet, damit war die Entfernung machbar. Ich habe die Diagnose Katarakt auf beiden Augen, einer schon sehr fortgeschritten, erhalten nach eingehender Untersuchung. Allerdings ist Professor Korbel selber kaum vor Ort . Dort operiert man auch nicht und hat Dr. Fritzsche in München empfohlen. Leider ist unser Papagei auch ein Herzpatient und hat leichte Aspergillose, also alles nicht so einfach in Bezug auf eine Narkose.
LG, Chris

Schön dass Du Dir so viel Mühe machst für Deinen Graupapagei. Wenn das Herz Probleme macht und auch noch eine Aspergillose vorhanden ist, wäre ich auch vorsichtig, was eine OP angeht. Viel sehen wird er ohnehin nicht mehr - und große Rundflüge macht er ebenfalls nicht. Da wäre es eine Überlegung wert, ob man ihn tatsächlich nur mit NSAIDs (entzündungshemmende Schmerzmittel) behandelt...? Blinde Papageien finden sich erstaunlich gut zurecht.
 
Ich hab mich damals gegen eine OP entschieden, vor allem da das zweite Auge OK ist. Bei Smokie ging es nicht um Sehen oder nicht sehen sondern die Alternative wäre die Entfernung gewesen. Da Vogelaugen sehr viel Platz im Kopf einnehmen liegt alles sehr dicht beieinander und Smokie hatte Arteriosklerose und Herzprobleme.
Ob es richtig gewesen ist, oder ob ihm nicht mehr geholfen wäre weiß ich nicht. 2016 ist es festgestellt worden und 2018 ist er verstorben und vielleicht doch an den Folgen der als Augenentzündung angefangenen Geschichte.

Du warst jetzt bei Deinem Hausarzt und bei einem Spezialisten. Letztere kennt den Vogel natürlich nicht so gut sondern sieht immer nur sein Teilgebiet.
Vielleicht wäre es hilfreich jemanden drittes hinzuzuziehen dem man alle Befunde mitnimmt. Unverbindlich.
 
Thema: Grauer Star - Operation ja oder nein?

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