GRAUPAPAGEI nur auf Männer bezogen

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Isla

Neuling
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Ihr Lieben,

Ich bin etwas traurig. Seit ich in meiner Jugend im Tierheim mit Graupapageien gearbeitet habe wünsche ich mir einen solchen. Nun konnte ich mir den Wunsch endlich erfüllen und habe mir 2 blutsfremde Graupapageien gekauft. Ein Paar. Sie sind 6 und 7 Monate alt und verstehen sich gut.
Doch von der ersten Sekunde an interessieren sie sich ausschließlich für meinen Mann. Obwohl ich sie füttere, und alle weitere Versorgung mache bin ich absolut uninteressant für sie. Das Männchen hat sogar Angst vor mir während das Weibchen sich wenigstens streicheln lässt wenn es ihr gerade passt und wenn mein Mann nicht da ist. Sobald er reinkommt fliegen sie sofort zu ihm und sitzen auf Arm/Schulter/Kopf. Zu mir fliegt das Weibchen gerade mal so mit viel Leckerli und ist auch gleich wieder weg sobald sie sich das Leckerli geschnappt hat. Der Züchter war ein Mann...ich vermute sie sind einfach auf Männer geprägt falls man das so ausdrücken kann. Aber ich muss leider sagen ich bin echt enttäuscht dass ich so gar nichts machen darf. Dass ich nicht die Bezugsperson Nummer 1 bin ok. Aber sie wollen ja wirklich so gar nichts von mir. Kann sich das denn irgendwann noch ändern oder kann ich etwas tun?
 
hallo Isla
herzlich Willkommen bei den Vogelforen. :zustimm:
Und gleich die Frage: sind das Handaufzuchten?
Seit wann bei euch?

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo Karin, ja das sind tatsächlich Handaufzuchten. Sie sind auch erst seit ca 1 Monat bei uns. Ich weiß, das ist noch keine lange Zeit.

Viele liebe Grüße
 
das sind tatsächlich Handaufzuchten.
dachte ich schon (wegen auf Arm, Schulter, Kopf fliegen...)

dann informier dich mal: (leider wohl zu spät)

 
Handaufzuchten waren keine gute Idee, dazu hast du sicher schon gelesen - teurer in Euro und Lehrgeld als Naturbruten.
ABER sie sind noch jung und blutsfremd vergesellschaftet, also ab dem Punkt alles richtig gemacht.

Ich habe mal eine Senegalpapagei-Henne übernommen, die auch bisher total auf Männer geprägt war. Das hat sich schnell geändert, denn meine Mutter und ich haben uns viel mit ihr beschäftigt, mein Vater gar nicht. Es hat in meiner Erinnerung nicht lange gedauert, bis sie gemerkt hat, dass wir für sie zuständig sind. Jahre später hatte ich tatsächlich Probleme damit, dass sie sich mit meinem Freund verträgt, weil sie sich sehr an Frauen gehängt hat.

Wenn dein Mann für die Vögel wenig übrig hat, merken sie das bald, keine Sorge. Ihr solltet aber insgesamt unterstützen, dass die Vögel sich mehr miteinander beschäftigen als du/er mit ihnen. Optimalerweise sind sie füreinander die Hauptbezugspunkte und du darfst auch "mitspielen".

Beließ dich auch unbedingt zur Erziehung, denn durch die Handaufzucht haben die Vögel viel weniger Hemmungen gegenüber Menschen als Naturbruten. Wenn die Teenies bald aufbegehren und dann noch viel Bezug zu deinem Mann da ist, kommt mächtig Eifersucht ins Spiel - du gegenüber deinem Mann, den Vögeln gegenüber dir. Die handeln dann aber wahrscheinlich nicht so freundlich und reflektiert wie du, sondern eher blutig.
 
Vielen Dank für die hilfreiche Antwort. Wir werden daran arbeiten und das beste hoffen...
Das ist ja jetzt leider schon zu spät um auf Naturbrut umzusteigen

Ich finde es erstaunlich wie sehr die sich auf ein Geschlecht fixieren. Wir sind ja trotzdem komplett unbekannte Menschen für sie gewesen und da müsste es doch egal sein ob Mann oder Frau. Aber offensichtlich nicht.
 
Das ist oft so. Für die Grauen sind männliche und weibliche Menschen verschiedene Spezies...was ich übrigens absolut nachvollziehen kann. Die Bindung an eine Person hat aber auch unabhängig vom Geschlecht nicht unbedingt etwas damit zu tun, wer sich am meisten mit den Vögeln beschäftig. Meine beiden Grauen lieben seit vielen Jahren meine Frau viel mehr als mich, vor allem der Hahn (das will was heissen, denn ich bin ein "Vogelmensch"...efahrene Halter -und Vögel- wissen, was ich meine) . Sie hat aber Angst vor den beiden und beschränkt sich auf akustische Interaktion. Der Hahn ruft sie immer wieder zu sich, um mit ihr zu schwatzen. Sie findet das mitteltoll, zumal er sehr fordernd und ausdauernd ruft.
Aber zahm sind sie bald auch zu Personen jenseits ihres Lieblingsmensches. Lass ihnen Zeit. Kann sein, dass sie tatsächlich komplett auf Dich umschwenken, Du musst aber auch bereit sein, sie zu lieben wenn Du Jahrzehntelang nur Nummer 2 bleibst.

Eine Handaufzucht ist eigentlich schon richtig schlimm, zwei Handaufzuchten sind aber nochmal schlimmer. Das ist so, als ob zwei Blinde sich gegenseitig versuchen, das Sehen zu erklären.
Natürliches und für das (Sozial)leben wichtiges aber von den Eltern gelehrtes Papageiverhalten wird ihnen zeitlebens fremd bleiben.
In der Adoleszenzphase merkt man nach aussen noch nicht viel von Problemen, das verführt zu Unaufmerksamkeit, was grundfalsch wäre.
Beugt man nicht vor, werden handaufgezogenen Graue öfter als nicht mit der Geschlechtsreife, also so im Alter von 3-5, ziemlich aggressiv gegen manche oder alle Menschen und lassen dabei jede Beisshemmung vermissen. Auch sind sie dann nur zu oft extrem neophob. Das kann so weit gehen, dass unbekanntes Futter oder Spielzeug, sogar ein neuer Sitzast, jahrelang nicht angerührt wird.
Da müsst ihr JETZT gegensteuern. In der besten aller Welten durch Naturbrutpartner für jeden oder das Leben im Schwarm sozialkompetenter Artgenossen.
Ich vermute aber mal, beides ist für Euch keine Option.
Also bleibt Training. Jeder Biss, oder Krallengriff der Euch weh tut sollte (auch wenn vom Vogel nicht bös gemeint) mit einem Aufschrei kommentiert werden - man darf zusätzlich auch schimpfen- und der Vogel sollte danach sofort in die Voliere und da auf den Boden gesetzt werden. Dann gut 5 Minuten nicht beachten oder auf ihn reagieren. Länger ist nicht nötig und verbessert den Lerneffekt nicht.
Dann sollten die Grauen möglichst viele verschiedene Futtermittel, Spielzeug und Schreddermaterial kennenlernen: Geeignete Arten von Obst, Gemüse, Äste mit Laub, verschiedenes Spielzeug et cpp. Einmal im Monat sollten die Sitzplätze in der Voliere veränderet oder ausgetauscht werden.
Neues Futter wird erstmal für eine reichliche Tageshälfte als einziges Futter angeboten und das Basisfutter erst am frühen Abend dazu gereicht. Das jeweils so lange durchhalten, bis das neue auch wirklich gefressen wird.
Es kann helfen, diese Futtermittel in Sichtweite der Vögel selber mit sichtlichem überschwänglichen Genuss zu essen.
So beugt ihr nicht nur Neophobie vorm, sondern bereichert auch das Leben der Vögel und festigt die Bindung.

Leider müsst ihr trotzdem noch damit rechnen, dass handaufgezogene Graue als Adulti häufiger und ungehemmter sowie unerwarteter zubeissen, als Naturbruten.

Das Training hat bei meinem Hahn aber immerhin dazu geführt, dass er, wenn er so richtig mit Beschädigungsabsicht beissen will, ziemlich zuverlässig unmittelbar vorher sagt: "Spinnst Du". Das hilft in der Praxis durchaus...

Also bleibt dran, sonst folgt in ein paar Jahren eine harte Zeit...nicht unter absoluter Garantioe, aber weitaus öfter als nicht. Nicht umsonst sind die Anzeigen voll von nicht nur jungen Graupapageien, sondern eben auch, von gerade frisch geschlechtsreifen, die ihre Halter dann überfordern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
darf ich fragen wie die Haltung bzw. die Unterbringung bei dem Züchter/den Züchtern war, bis ihr beide dort abgeholt habt?

Aber ich muss leider sagen ich bin echt enttäuscht dass ich so gar nichts machen darf.
Bitte sei nicht entäuscht, die beiden sind noch so jung und lernfähig, da kann man noch viel erreichen, wenn ihr als Halter mit viel Geduld. Konsequenz und Duchhaltevermögen an einer Veränderung der momentanen Situation arbeitet. Ich habe selbst eine Handaufzucht hier sitzen, die heute immer noch nach 9 1/2 Jahren phasenweise dann permanent an meinem Mann "klebt".
Eines sollte man sich immer vor Augen halten....handaufgezogene Vögel bringen meist enorme Probleme mit sich....unsozialisiert, auf den Mensch bezogen und sich als diesen zu fühlen, ist nur ein kleiner Bruchteil von Problemen, die solche Vögel mit sich bringen, auf die Halter unwissentlich zukommen. Schuld an dieser Misere sind einzig und allein DIE "Züchter", die zukünftigen Haltern dann das "Blaue vom Himmel erzählen" alles schön reden und die Vögel aus reinem Profit für teuer Geld verkaufen.

Es haben schon so viele geschafft, ihren Vögeln teilweise zu vermitteln, dass sie eben welche sind und sich an ihrem vorhandenen Partnervogel orientieren können, sollen, müssen.....es dauert alles seine Zeit und es ist möglich! Auch mit der Hilfe der erfahrenen User hier werdet ihr das hinbekommen, ganz sicher.....ich selbst hatte sie damals dringend benötigt und bekommen, weiß deshalb wovon ich rede. :)

Alles Liebe für euch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns sind fast alle Männerbezogen .
Bin praktisch immer zuhause und wenn der Mann nachhause kommt ist er der Star.
Kann gut damit leben.
 
Ich möchte mich ganz herzlich bei euch allen für die ausführlichen und sehr hilfreichen Antworten bedanken. Das ist nicht selbstverständlich.

Die Vögel waren zu mehreren (die Geschwister) in Außenvolieren untergebracht. Das Männchen kam ursprünglich von einem anderen Züchter und wurde dann nur von diesem, bei dem wir waren vermittelt. Die machen das wohl um blutsfremde Paare zusammenstellen zu können denke ich. Mit dem eigentlichen Züchter des Männchens habe ich gerade telefoniert um mich genauer zu erkundigen. Er soll wohl zusammen mit den Elterntieren aufgewachsen aber per Hand zugefüttert worden sein. Das klingt doch eigentlich schon mal gar nicht so schlecht oder?

Wir suchen gerade noch nach guten Büchern die uns weiterhelfen könnten die beiden in unsere ganze Familie zu integrieren :) mit Klickertrainig haben wir schon ganz am Anfang gestartet und das klappt auch ganz gut. Da werden wir aber alle natürlich noch üben müssen.

Auch mein Mann hat jetzt durch eure Kommentare eingesehen dass er konsequenter mit dem schon ziemlich aufdringlichen Weibchen umgehen muss auch wenn es natürlich schon erstmal süß wirkt das sie bei ihm so kuscheln usw will.

Aber ich sehe schon das da noch ein ganzes Stück Arbeit dranhängt und wir werden uns bemühen und berichten wie es verläuft :)
 
hallo Isla,
zitiere: "auf Arm, Schulter, Kopf fliegen."
Das wurde ich benutzen fur ein ruckruf training.
Das ware der anfang und schnell "auf arm kommen" umtrainiert.
Die rollen man und frau konnten sich schnell damit anderen.

Leckerli nur fur training behalten...
Ihr seit zwei also das perfekte team fur so ein training ...und die vogel haben noch das richtige alter...
Lass die schanze nicht nicht vorbei gehen.
Informiere dich mal wie man das macht damit du das "richtige" trainierst...

Ich finde das ruckruf benehmen ist ein "must" bei allen papageien in gefangenschaft...
Hat schon mehreren fluchtlingen das leben gerettet...
Letztens, kaum 3 wochen, noch einen alteren hahn der ausgebuckst ist.

Schau dir mal die videos von Lotti Ingold an...Suche : Lotti Ingold papageien...
Sie hat viele davon gemacht auch training mit jungen graupis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er soll wohl zusammen mit den Elterntieren aufgewachsen aber per Hand zugefüttert worden sein. Das klingt doch eigentlich schon mal gar nicht so schlecht oder?
Das klingt schon viel besser..immer noch zu früh abgegeben, aber besser :zustimm:
 
Habt ihr Tipps wie ich es fördern kann das die beiden sich intensiver miteinander beschäftigen?
 
Thema: GRAUPAPAGEI nur auf Männer bezogen

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