Lieber Michael,
zunächst einmal herzlich Willkommen hier im Forum.
Es haben Dir ja schon einige in den vorherigen Beiträgen von der Wohnungshaltung abgeraten.
Ich tue das auch und zwar aus 100 % Überzeugung und eigener Erfahrung.
Der von Dir vorgestellte Käfig wäre auch viel zu klein. Die geplanten 2-3 Stunden Freiflug sind schon von vorherein viel zu wenig und Du wirst sie auf Dauer auch nicht einhalten können.
Wußtest Du, dass Papageien ein großes Schlafbedürfnis haben (im Dschungel ist es 12 Stunden hell und 12 Stunden dunkel).
Also wann stehst Du morgens auf? z.B. um 07:00 Uhr, also solltest Du auch so gegen 19:00 - 20:00 Uhr Dein Wohnzimmer verlassen, damit die Tiere auch genügend Ruhe haben, ausgeglichen sind und auch nicht zu Schreiern werden.
Wo hälst Du Dich dann auf, sitzt Du dann den Rest des Abends in der Küche oder Schlafzimmer?
Während des Freiflugs der Grauen wirst Du keine ruhige Minute haben, denn die Tiere sind verständlicherweise neugierig und wollen alles mit ihrem Schnabel begutachten und zerschreddern. Bei uns beliefen sich die Schäden innerhalb von 3 Jahren auf gute 3000,- Euro. Dazu kamen noch 800,- Euro Tierarztkosten, weil die Henne schwer an Aspergillose erkrankt ist.
... und Du möchtest schon 30,- Euro für ein Buch sparen
Wußtest Du eigentlich, dass fast 90 % der Papageien die in der Wohnung gehalten werden an Aspergillose erkranken?
Woher kommt das?
Sie brauchen ständig 60 % Luftfeuchtigkeit, also muss noch ein Luftbefeuchter für ein paar hundert Euro her, dann brauchen sie täglich mindestens 5 -6 Stunden Freiflug, d.h. möglichst längere Strecken fliegen und nicht irgendwo auf der Schulter, dem Boden oder Sofa rumsitzen.
Sie müssen FLIEGEN, damit ihre Lungen reichlich Sauerstoff aufnehmen können.
Dann brauchen sie noch UV-Licht, das wären dann auch nochmal so ca. 150,- Euro, mit Zeitschaltuhr noch mehr ...
Der Käfig muss größer sein und dafür solltest Du so ca. 500,- Euro einrechnen, Spielzeug muss her (ständig neues und abwechslungsreiches) , kannst Du aber auch selbst machen.
Gesunde Ernährung, tgl. frisches Obst und Gemüse usw.
Viele hier im Forum hatten zuhause auch schon mal ordentlichen Familienkrach, wegen der Grauen. Du kannst wahrscheinlich nicht in Ruhe fernsehen, Du selbst und auch der Besuch sollte nicht rauchen im Wohnzimmer, die Nachbarn beschweren sich, denn die Pfiffe gehen von der 2. Etage locker bis runter in den Keller.
Man kann den Tieren einfach nicht gerecht werden, in der Wohnungshaltung aber allerwenigsten!
Bevor Du eine Entscheidung triffst, so besuche mindestens einen Papageienhalter zuhause und lass Dir dort mal den Alltag schildern.
Ich mache gern den Anfang und lade Dich hiermit herzlich zu uns ein!
Raum Wesel, von Köln aus noch so eben zu erreichen!
Ich erzähle einfach nur aus unserem Leben, habe keinerlei weiteren Interessen, außer evtl. zukünftige Halter auf alle möglichen Umstellungen hinzuweisen.
Glaub mir, Dein Leben wird nicht mehr wie vorher sein, wenn Du 2 Papageien hälst. Es ist was anderes als Nymphensittiche oder Wellensittiche. Die Tiere fordern Dich jeden Tag aufs Neue und es ist sehr anstrengend ihnen auch gerecht zu werden. Ich möchte Dir nur helfen die richtige Entscheidung zu treffen und dazu gehört absolute Ehrlichkeit.
Liebe Grüße
Kati