Greifvogelangriff

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Anni

Anni

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Hallo zusammen,

ich beobchte schon seit Tagen einen Greifvogel der meine Aussenvoliere im Visier hat. Am Anfang hab ich mich nur über verschreckte Vögel gewundert, jetzt hab ich so einen Angriff selber miterlebt. Er kommt vom Nachbarapfelbaum und fliegt das Gitter mit gestreckten Krallen an. Natürlich ist sofort Panik angesagt. Meine Nymphenhenne Buffy hat heute sogar ihren langen Schwanz eingebüßt. Wohl vor Schreck verloren, denn Blut konnte ich nirgends finden. Der Angreifer sitzt dann auch auf dem Dach der Voliere und wartet bis einen am Gitter klebt. Die Wellis kommen schon gar nicht mehr aus dem Schutzhaus raus, nur die Nymphen noch. Was kann ich tun, damit der Greifvogel keinen Schaden anrichten kann?

Gruß Anni
 
Angriff

Hallo Anni,

ich würde im Baumarkt durchsichtiges Plastik kaufen (qm kostet ungefähr 5 DM und die Voliere damit vorübergehend verkleiden. Bei uns gibt es auch immer wieder (meistens junge Turmfalken) Greife, die ständig an der Voliere interessiert sind - bis sie irgendwann aufgeben, weil sie endlich gelernt haben, dass sie nicht an die Vögel herankommen.

Die Vögel können sich sogar zu Tode erschrecken - bei so einem Angriff. Seit mich beim Lauftraining im Wald mal ein Bussard angegriffen hat - der mir mit seinen Krallen einen Scheitel quer über den Kopf gezogen hat - kann ich die Vögel nur zu gut verstehen.

Gruß, Jörg!!!
 
Hallo Anni !

Es handelt sich vermutlich um einen Sperber.
Ich weiß zwar nicht wo du wohnst, aber meistens sind Sperber nur außerhalb der Brutzeit in Wohnsiedlungen bzw. Städten ! Ab mitte März/ anfang April ziehen sie sich dann in ihre Brutreviere zurück !

Normal kannst du da eigentlich nix dran machen. Doppelter Draht würde die Vögel vor direkten Verletzungen schützen, ebnso wie die von Jörg beschriebenen durchsichtigen Plexiglasscheiben.
Allerdings hält es dem Vogel nicht davon ab, angriffe zu fliegen und dadurch können die Vögel trotzdem an einem Herzschlag oder Schädelbruch sterben. Dies ist áuch die meiste Todesursache nach einem Greifvogel angriff !

@Jörg: Das ist mir neu das Bussarde Menschen angreifen ! Selbst wenn man sich in Horst Nähe befindet ist dieses ausgeschlossen !
Oder sollte sowas doch vorkommen ? Wie gesagt für mich sehr unwirklich! wäre super wenn du nochmal darüber berichtest(z.B. sicher ein Bussard ? Jungvögel evtl. am Boden verletzt ?)
 
Hallo

Nach dem, was ich in letzter Zeit gesehen habe, sind die Greifvögel anscheinend schlecht dran.
Durch den sehr kalten Winter gibt es momentan wohl noch sehr wenige Mäuse und Hamster.
Die Greife haben also größere Probleme, etwas zum fressen zu finden. Durch die Notlage schlagen sie auch andere Vögel, was in diesem Ausmaße eher ungewöhnlich ist.
Die Situation wird sich, wie ich hoffe, in nicht allzu langer Zeit wieder ändern und Angriffe auf Volieren sollten dann weitestgehend zur Ausnahme gehören.
 
Moin moin!

Als ich noch meine Gartenvoliere hatte sind Turmfalken, die in dem nahegelegenen Kirchturm nisteten, öfters in einger Höhe über meiner Voliere geflogen. Das war allerdings im Fruhjahr/Sommer, da meine Geier im Winter im Haus untergebracht waren. Die Sittiche hat es nicht gestört.
Nur einmal wurde ich von lautem Geflatter aufgeschreckt und als ich zur Voliere ging, saß auf dem Dachrand der Falke kaum zwei Meter von mir entfernt. Keine Ahnung, wer erschrockener war.;)
Die Besuche haben sich noch zwei, drei Tage lang wiederholt, dann hat er es wohl aufgegeben.
Passiert ist meinen Sittichen zum Glück nichts.
 
Bussardangriff

Hallo Tobias,

dem Bussard war das leider unbekannt, das er eigentlich keine Menschen angreift.

Aber Scherz beiseite - Bussarde sind dafür bekannt, dass sie (in seltenen Fällen) Menschen angreifen. In meinem Fall hat der Vogel mehrere Menschen teilweise recht übel verletzt. Ich habe nur einige (nicht tiefe) Wunden von den messerscharfen Krallen abbekommen, die schnell wieder verheilt sind. Der Angriff lief wie folgt ab. Der Bussard kam völlig lautlos von hinten angeflogen und hat mit seinen Krallen zugeschlagen. Da man mit so etwas nicht rechnet, sind mir die Beine weggeklappt und ich bin hingefallen. Im nächsten Moment kam der Bussard von vorne angeflogen und ich habe mich in einen Graben neben den Weg geworfen. Da dort einiges an Holz herumlag, konnte ich einen Stock nehmen und diesen über den Kopf halten - das hat das Mistvieh dann gestört und vor weiteren Angriffen abgehalten. Warum der Vogel sich so verhalten hat - keine Ahnung - vielleicht hat er die natürliche Scheu vor dem Menschen verloren, weil er gefüttert wurde oder er war von Menschen aufgezogen. Keine Ahnung - nach dem der Vogel zwei Jahre ein ganzes Waldstück terrorisiert hat - ist er nicht mehr aufgetaucht. Vielleicht hat ihn der Förster beseitigt.

Gruß, Jörg!!!:)
 
Hallo!

Was ich dazu nur sagen kann:
Tiere greifen nur an
1. wenn sie hunger haben
2. wenn sie etwas zu verteidigen haben
3. wenn sie sich bedroht fuehlen

Ich denke das alle Gruende berechtigt sind und wir diese Tiere nicht als "ungewohnlich" oder besonders agressiv deuten sollten.
=> Sie versuchen nur zu ueberleben!!!
Eine Voliere ist so gesehen ein Eingriff in die Natur. Fuer den Greifvogel ist es eingesperrte Beute, die natuerlich leichter zu fangen ist.
Deshalb liegt die Schuld bei den Menschen und nicht bei den Voegeln.
Das heisst nicht, dass ich gegen Volieren bin, ganz im Gegenteil. Ich denke nur, das es hier so rueber kommt als ob die Greifvoegel hier die boesen sind. Diese trift aber meiner Meinung nach keine Schuld, da sie nur versuchen zu ueberleben.
Versucht bitte nur eure Volieren zu schuetzen und greift nicht zu Mitteln, wie das erschiessen der Greifvoegel ...

Kim
 
Re: Bussardangriff

Original geschrieben von joergie
Keine Ahnung - nach dem der Vogel zwei Jahre ein ganzes Waldstück terrorisiert hat - ist er nicht mehr aufgetaucht. Vielleicht hat ihn der Förster beseitigt.


... darf er doch gar nicht.

Verstoß gegen das Tierschutzrecht. Kostet sicherlich 5000 € plus Jagdscheinentzug
 
Bussardangriff

Die Angriffe des Bussards auf Menschen 8o könnten dadurch ausgelöst worden sein, daß sein/ihr Horst in der Nähe gewesen sein könnte. Dafür spricht auch, daß dieser Greifvogel nach zwei Jahren nicht mehr aufgefallen ist. Er/Sie hat wahrscheinlich das Revier und den Horst aufgegeben, um anderswo ungestört brüten zu können.
 
Bussardangriff

Hallo,
lese mit Interesse Eure Diskussion über Bussardangriffe.

Darüber kann ich keider schon Bücher schreiben. Wir wohnen in einem völlig bebauten alten Ortskern und in Sichtweite zu einem kleinen Waldrand in dem 2 Bussardpaare nisten.

Vor 2 Jahren wurde in unserem Garten keine 10m von mir entfernt von einem Bussard meine flugunfähige Rabenkrähe geschlagen und das obwohl auch unsere Katze keine 2m davon entfernt saß!!! Ein paar Monate später unsere zahme Taube die auf unserem Terrassendach saß!! Im letzten Sommer wurde unser Taubenmann (flugunfähig) auf der Gartentreppe von einem Bussard angegriffen und schwerstens verletzt. Er hatte am Halsbereich eine riesige Wunde und das rechte Auge wurde ausgehackt. Das passierte so schnell und lautlos, daß ich obwohl ich in unmittelbarer Nähe war, es nicht verhindern konnte. Die Taube hat Dank unseres umsichtigen Tierarztes überlebt, ist aber nun auf einem Auge blind.

Unsere verbliebenen Vögel 1 Rabenkrähe 1 Saatkrähe und die Taube (alle Tiere flugunfähig) dürfen nun nicht mehr in den Garten und die Terrasse haben wir auf voller Länge überdachen lassen. Bisher ist nichts mehr passiert. Die Bussarde drehen aber weiterhin ihre Tiefflüge über Haus und Garten und sitzen völlig bewegungslos auf unserem Dachfirst oder in einem Baum und lauern auf eine weitere Gelegenheit.

Unsere Voliere wurde bisher noch nicht angeflogen, wohl deshalb weil Dach und Seitenteile mit Plexiglasplatten verkleidet sind.

Wir hoffen nun, daß wir alle Gefahrenquellen ausgeschlossen haben, denn der Verlust unserer Vögel hat uns doch sehr getroffen.

Herzliche Grüße von

Tsa-Tsa
 
Hi Tsa-Tsa,
ein Bussard ist doch viel zu langsam bzw.unbeweglich als dass er eine flugfähige Taube in der Luft schlagen könnte.Die Taube auf dem Terassendach , konnte die fliegen????
Bei uns im Garten(eine 4000qm große Wiese ) hat ein Bussard vor unseren Augen eine von unsern Katzen geschlagen , die war schon fast ausgewachsen!!!!Aber von irgentwas muss der Bussard ja auch leben
 
Hallo Leute,
also ich höre das jetzt zum ersten mal das Mäusebussarde Katzen schlagen. Mäusebussarde fressen ja hauptsächlich Mäuse aber auch mal einen Hasen. Ich denke wenn die Nahrung mal knapp wird, muss er auch mal von etwas anderen vorlieb nehmen, da kommt doch eine Katze gelegen, da sie etwa so groß ist wie ein Hase bzw. kleiner als ein Feldhase ist.

Gruß
Andy
 
Hallo zusammen,

also ich hatte ähnliches mit einem Turmfalken. Damals hatte ich noch Küfige, die ich regelmässig bei schönem Wetter ans Fenster oder auf den Balkon stelle. Ich stehe in der Küche und höre bloß noch meine Wellis panisch schreien und flattern. Ich stürze natürlich auf den Balkon, da sitzt schon ein hübscher Falke auf dem Käfig und verfolgt mit seinen Blicken meinen kleinen blauen völlig erschrockenen Welli. 8o Der Falke war so vertieft in seiner Jagd, daß er mich gar nicht für voll nahm. Erst als ich ihn wegschubste (übrigens sehr weiche Federn) flog er kurz weg um nochmal Anlauf zu nehmen. Ich war genauso erschrocken wie meine süssen Wellis.
So einen Falken aus der Nähe zu sehen ist ja auch ein Erlebnis, nur das meine armen kleinen Wellis den ganzen Tag kein Mucks mehr von sich gegeben haben und sich nicht mehr aus ihrer Ecke getraut haben. Seit dem bin ich sehr vorsichtig und stelle sie nur noch abgedeckt auf den Balkon.
Der Falke brütet nicht weit von uns, hat aber seit dem nie wieder einen Versuch gestartet. Seit wir ganz viele Schwalbennester haben geht er da ran, was widerum den Schwalben wohl nicht gefallen dürfte:(
Das Bussarde Menschen angreifen habe ich auch gehört und mal auf Video gesehen. Allerdings kan man das nicht auf alle schieben. Vielleicht war das Tier gestört, hatte Angst um die Brut oder war einfach nur krank. Es gibt ja auch Menschen die "aus der Art schlagen".
 
Hallo alle zusammen,

erst mal die Frage von Merlin: Die Taube auf dem Terrassendach war ein ausgesprochen guter Flieger. Der Bussard hat sie aber vom Dachfirst aus, also direkt von oben kommend, angegriffen, so daß sie keine Chance hatte. Eine Nachbarin, die unsere sehr zahme Taube seit Jahren kannte, hat dies beobachtet und noch versucht ihn durch Schreie zu vertreiben, aber es war zu spät.

Hallo Angelo! Unseren beiden Schwarzen geht es gut. Gerade hat die Mauser begonnen und ich denke in ein paar Wochen sind sie wieder wie neu.

Herzliche Grüße von

Tsa-Tsa
 
Es ist eigentlich eher die ganz große Ausnahme, daß Mäusebussarde Menschen angreifen. Der einzige Grund kann nur die Verteidigung von Jungvögeln sein. Tollwut ist bei Greifvögeln bislang nie nachgewiesen worden.
Ich finde eine sportliche Einstellung Greifvögeln gegenüber toll, leben und leben lassen. Hut ab.Mir gruselt es immer wenn jemand den Tieren deswegen an den Kragen will.
 
wenn ich mir das so durchlese kommen mir Zweifel das es ein Bussard sein soll .

Eher Sperber wie von Tobias vermutet wurde .

Wobei der letztere ( habicht ) ein ausgesprochender Kulturflüchter ist und weniger in Ballungsgebieten anzutreffen ist .
Dieser schlägt jedoch auch Katzen obwohl das weniger sein wird da Katzen sehr beweglich sind und dem Greif übel verletzen können das weiss der Vogel das bei Raubzeug vorsicht geboten ist .

Sperber schlagen Beute ohne weiteres bis Taubengrösse .
Da dieser Vogel ausgesprochen wendig ist .

Der Angriff auf Menschen erfolg meist nur wenn der Vogel im Wildflug gehalten wird und ausgesprochen geprägt wurde auf eine Person .
Mir ist bekannt das ein Habichtler einen Bussard im Wildflug hielt und das dieser Bussard immer den Habicht von der Faust schlug wenn dieser in Reichweiter kam .
Solche Greife sind besser in der Voliere als im Wildflug aufgehoben .

schönes wochenende
Gruss
 
Hi zusammen ,
Mäusebussarde sind hübsche Tiee , aber nicht schnell genug um eine gesunde Taube oder Vogel zu schlagen!!!!
Ich hab ne Ziet in der TIHO Hannover in der Klinik für Wildvögel gearbeitet , und es waren desöfteren Mäusenbussarde als Patiente da.
Es sind nicht besonders aggressive Tiere , eher freidlich die man auch ohne Handschuh anfassen kann , im gegensatz zu falken die einem gleich die kRallen in die Hand schlagen!!!
 
Greifattack

Hi Leute,

eine etwas differenzierte Betrachtung der Greifvogelattacken an unseren Volieren scheint mir angebracht. An meiner AUßenvoliere ist auch täglich ein schönes Sperberweibchen zu shen, dass auch hin und wieder Angriffe fliegt, was meine Vögel (Kanarien, Gimpel) allerdings nicht zu sehr beunruhigt. Sobald sich der Greif davon macht, sind die Vögel auch wieder völlig ruhig.
Bei aller Sorge um unsere Piepmätze sollten wir aber auch immer bedenken, dass sich so ein Greif, der wie im Falle des Sperbers oder Turmfalken beachtliche Geschwindgkeiten erreicht, auch selbst an der Voliere verletzen kann.

Also hoffen wir doch bitte für beide Seiten, dass alle ubeschadet davonkommen.

Gruß
Oscar
 
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