Hallo Olaf,
ich habe da was für Dich. Löwenzahn ist nicht nur gut für Tauben sondern
auch gut für Menschen.
Wohl fühlen mit Heilpflanzen: Löwenzahn (Taraxacum officinale) mit Dr. Ursula Stumpf in „Kaffee-oder-Tee?“ am 19.4.2006
Wenn Sie 4 bis 6 Wochen lang täglich einen Liter Löwenzahn-Tee trinken, dazu Löwenzahnblütenstängel kauen und die Blüten zur Massage und als Gesichtswasser verwenden – dann nutzen Sie die geballte Vitalität des Löwenzahns für eine komplette Frühjahrs-Kur!
Löwenzahnsaft
Saft aus Wurzeln, Blüten, Blätter im Entsafter pressen, als Kur täglich 1 Esslöffel voll mit 2 Esslöffel Wasser vermischt trinken.
Apéritif aus Löwenzahnblüten
Wenn Sie die verdauungsfördernde Wirkung des Löwenzahns nutzen wollen – wie wäre es mit einem ganz besonderen Apéritif ? Nehmen Sie etwa eine halbe Stunde vor dem Essen einen Apéritif aus Löwenzahnblüten zu sich.
Die Herstellung ist einfach: Legen Sie 30 Gramm Blüten in einen halben Liter trockenen Weißwein ein und lassen sie etwa 1 Stunde lang ziehen; dann abfiltrieren und vor dem Essen genießen.
Tee aus Löwenzahnblättern oder Löwenzahnwurzeln
Der Tee aus Löwenzahnblättern oder –wurzeln schmeckt leicht bitter. Experimentieren Sie und wählen Sie die Konzentration so, dass Ihnen das Bittere gut schmeckt und gut tut. Wir empfehlen etwa ein großes frisches Löwenzahnblatt pro Tasse heißes Wasser oder 1 Teelöffel getrocknete Pflanzenteile.
Wenn Sie Tee aus Löwenzahnwurzeln herstellen möchten, sollten Sie 2 bis 3 frische Wurzeln bereits abends in 1 Liter kaltem Wasser ansetzen, damit die wertvollen Inhaltsstoffe über Nacht ausgezogen werden können. Kochen Sie den Ansatz dann am Morgen auf, lassen Sie ihn noch 10 Minuten zugedeckt ziehen, dann absieben. Dieser Tee ist besonders empfehlenswert, wenn Sie zu Nieren-, Blasen- oder Gallensteinen neigen. Auch bei Arthrose, Gelenkentzündungen oder Rheuma ist der Tee anzuwenden.
Sie können damit auch eine Wochenend-Intensiv-Kur durchführen: Samstags und sonntags auf nüchternen Magen 1 Liter Löwenzahntee aus Blättern und Wurzel schluckweise innerhalb einer Viertelstunde trinken – und montags sind Sie wie neu geboren...!
Die bekannte Kräuterheilkundige Maria Treben (1907 – 1991) , empfiehlt als dreiwöchige Kur das tägliche Kauen von bis zu 10 Stängeln Löwenzahn; insbesondere bei Beschwerden der Bauchspeicheldrüse, bei chronischen Leberentzündungen, Abgeschlagenheit, Diabetes und bei Störungen der Milz, denn Löwenzahn fördert die Blutbildung und steigert die Abwehrkräfte.
Auch bei rheumatischen Beschwerden und Gicht soll das Kauen von täglich mindestens drei Stängeln Löwenzahn über einen Zeitraum von 3 Wochen erstaunliche Erfolge bringen.
Sie können Löwenzahn auch äußerlich anwenden!
Ob Sie nun Gelenkschmerzen haben oder verkrampfte Muskeln, wir empfehlen ein Löwenzahnblütenöl für die Massage.
Füllen Sie Löwenzahnblüten in ein Schraubdeckelglas, drücken Sie fest zusammen und übergießen die Blüten so mit einem guten Olivenöl, dass alle Blüten mit Öl bedeckt sind. Schließen Sie das Glas und stellen Sie es an einen warmen, hellen Platz für 4 bis 6 Wochen, damit die Inhaltsstoffe ausgezogen werden können. Zwischenzeitlich immer mal wieder umschütteln, danach abfiltrieren und das fertige Öl in einer Flasche aus dunklem Glas lichtgeschützt aufbewahren.
Blütentee - als Schönheitskur im Frühjahr!
Sie können auch aus den Blüten einen Tee zubereiten. Er wirkt wie ein klärendes Gesichtswasser, regt die Durchblutung und den Hautstoffwechsel an – die Haut wird weich und geschmeidig.
Übergießen Sie zwei Hände voll Löwenzahnblüten mit ¼ Liter heißem Wasser, lassen den Tee auf Körperwärme abkühlen, drücken die Blüten leicht aus und legen sie als Packung auf das Gesicht! Mindestens 10 Minuten lang liegen lassen! Anschließend das Gesicht mit dem Löwenzahntee nachwaschen, den Rest des Tees abends als Gesichtswasser auftupfen.
Löwenzahnwurzeln sammeln und aufbewahren
Wenn Sie der Löwenzahn in Ihrem Rasen stört und Sie ihn samt Wurzel ausstechen, dann werfen Sie die Pflanzen nicht auf den Kompost! Reinigen Sie die Wurzeln von der Erde und nutzen Sie die Heilkraft für Ihre Gesundheit, entweder in Scheibchen geschnitten wie Radieschen auf dem Butterbrot oder als Tee (s.o.).
Löwenzahnwurzeln stabilisieren zudem die Blutzuckerwerte, fangen freie Radikale, helfen bei Viruserkrankungen und senken den Cholesterinspiegel.
Jäten können Sie den Löwenzahn übrigens das ganze Jahr und zum Herbst hin wird die Wurzel übrigens immer süßer im Geschmack!
Wenn Sie sich einen Vorrat anlegen wollen: schneiden Sie Löwenzahnwurzeln einmal in der Länge durch, fädeln sie auf einen Faden und trocknen sie hängend an einem luftigen, aber schattigen Ort.
Rezept Löwenzahn als Kaffee-Ersatz
Früher hat man übrigens auch Kaffee aus Löwenzahnwurzeln zubereitet – gesünder als man denkt!
Schneiden Sie die Wurzeln in kleine Stückchen und legen sie zum Trocknen aus. Diese können Sie dann in einer Pfanne oder auf dem Backblech rösten, bis sie gut duften und gleichmäßig dunkel geworden sind. Mahlen Sie sie in einer alten Kaffeemühle und brühen daraus einen Kaffee, der Verdauung förderlich ist und das Herz stärkt! Kochen Sie einen Teelöffel Pulver mit einer Tasse Wasser auf und sieben sofort ab. Wenn Sie zu lange ziehen lassen, wird er zu bitter!
Expertin im Studio: Dr. Ursula Stumpf, Heilpraktikerin und Phytotherapeutin aus Karlsruhe
Tschüß Torsten