Grünspecht

Diskutiere Grünspecht im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, in meinem Garten, der unmittelbar an den städtischen Wald grenzt, beobachte ich im Sommer regelmäßig einen Grünspecht, der dort...
Moin Detlev,

wir sind uns im großen und ganzen durchaus einig. Es ist manchmal sinnvoll und angebracht, als Behörde Leute zu befragen, die vielleicht mehr wissen als man selbst. Ich möchte jedoch zum Ausdruck bringen, daß es im Ermessen der Behörde liegen soll und liegt, ob sie jemanden befragt oder nicht. Manche Leute meinen nämlich, die Behörde habe sie gefälligst bei allem und jedem zu fragen und sie hätten zu entscheiden. Nicht mehr und nicht weniger will ich damit sagen.

Und ja, es ist leider leider oft der Fall, daß man zur Bestimmung eines toten Vogels einen externen "Experten" befragen muß, weil an den Behörden selbst aufgrund der Ausbildungs- und Behördenstruktur solche fehlen bzw. zwar da sind, jedoch an den falschen Stellen sitzen.

Mir sind immerhin drei Beispiele bekannt, bei denen Privatleute Vorkommen verheimlicht hatten und aus Unwissenheit bauliche Maßnahmen diese beeinträchtigten. Hinterher wurde über die Presse mobil gemacht, dass die Verantwortlichen dies vorsätzlich getan hätten. Weder das gut versteckte Kleindenkmal, noch die Uferschwalbenkolonie in der Kiesgrube oder der Sperberhorst waren diesen jedoch bekannt.

Wie soll ich etwas schützen, wenn ich es nicht kenne oder erkenne?

- die ausgehöhlten Bäume waren dürr, daher kann ich leider die Art nicht bestimmen,:+keinplan
- bei der jüngsten Aktion mußten 6 Bäume dran glauben, davor war es sicher nochmal die vierfache Menge. Darunter Birken, Ebereschen, Eichen und Buchen. Die Kiefern mit den abgeknickten Kronen sind stehen geblieben. Der Baum der beinahe ein Haus getroffen hätte, war eine Buche - eine gigantische.
- Der Specht-Baum war sehr hoch - ich bin schlecht im schätzen aber - ca 15 m vielleicht, deutlich höher zumindest als das 3 geschossige Haus in der Nähe.
- Das Alter der Bäume schätze ich auf >50 Jahre, soll es noch genauer sein, dann muss ich nochmal in den Wald.

Bin gespannt zu hören, welche Schlüsse Du daraus ziehst.
Schwierig. Ich stelle mir einen Hangfuß vor, der im Übergang zum flachen Gelände in Offenland übergeht, auf welchem nach einigen Metern die ersten Häuser stehen. Genau am Waldrand läuft meist ein Forstweg. Ist es ein Südhang, wird dieser erfahrungsgemäß stark frequentiert (Jogger, Walker, Spaziergänger).

Nun besteht für Forstwege grundsätzlich keine Verkehrssicherungspflicht. Wenn der Weg jedoch tatsächlich frequentiert ist, dann verlangt die Rechtsprechung dennoch ein erhöhtes Augenmerk in Punkto Verkehrssicherheit. Sollte es sich um einen Wanderweg handeln, ist erhöhte Verkehrssicherheitspflicht angesagt. Der Hang ist quellig und es ist an einem Bachlauf, schreibst Du, sodaß als einzig stabile Baumart die Erle in Frage käme. Ganz offensichtlich wurde also der Hieb aus Gründen der Verkehrssicherheit getätigt.

Wenn an einem Wegrand ein alter Baum, womöglich Spechtbaum, gefällt wird, geht ein Aufschrei der Empörung durch die Bevölkerung. Läßt man einen solchen Baum stehen, und der fällt jemandem auf die Birne, ist das Geschrei genauso groß. Was also tun?

Für Specht & Co. ist der Verlust von ein paar wenigen Bäumen völlig irrelevant. Auch ohne Zutun des Menschen würden diese Bäume über kurz oder lang um- und als Höhlenbäume ausfallen. Man kam dem Fall lediglich zuvor, um die Sicherheit zu gewährleisten.

VG
Pere ;)
 
Thema: Grünspecht

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