Grundsätzliche Fragen zur Falknerei

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FalseDawn

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Guten Tag,

ich habe mich in den letzten Wochen das erste Mal ernsthaft mit Falknerei beschäftigt, und hätte dazu einige Fragen an Leute, die Erfahrung damit haben. Ich stelle die Fragen aus der Position von jemandem, dem bewusst ist, dass er aktuell nicht die Möglichkeit hat so ein Tier zu halten, (Student, kein eigenes Grundstück, unklarer zukünftiger Lebenslauf etc.). Das heißt, für mich ist das eher eine Sache, die langfristig für die Zukunft interessant ist. Trotzdem gitbt es einige Sachen, die mich interessieren würden:

1. Zeitaufwand: Zu dieser Frage habe ich schon einige Threads gesehen, und den Richtwert, den man da häufig genannt bekommt scheint so bei 1h+ pro Tag zu liegen. Aber so wie ich das verstanden habe, variiert der Aufwand ja relativ stark mit der Jahreszeit. Meines Verständnisses nach fliegt man den Vogel ja nur während der Jagdsaison aus. Wie lang ist diese Saison denn und wovon hängt das ab? Was ist dann so der generelle Ablauf? In dem Buch, welches ich mir zu dem Thema besogt hatte, steht auch, dass man für die meisten Jagdarten wohl einen Hund braucht, was ich bisher aus anderen Quellen nicht so entnehmen konnte. Wie sieht es damit denn in der Praxis aus?

2. Greifvogelmortalität: Über das Thema habe ich noch nicht so viele Leute reden gehört, aber wenn ich auf Youtube oder so mal was darüber mitbekommen habe, wirkte es schon so als ob es relativ häufig passieren würde, das ein Vogel durch Unfälle beim Ausfliegen, (Straßenverkehr, Stromleitungen etc.), oder durch Krankheiten (Vogelgrippe, Aspergillose) stirbt. Was sind denn damit so die Erfahrungen? Passiert das wirklich so häufig, dass man sich von Anfang an darauf einstellen sollte, dass es jeden Tag vorbei sein könnte? Kann das rechtliche Konsequenzen haben, wenn so ein Tier in der eigenen Obhut stirbt?

3. Gibt es Möglichkeiten in dem Hobby sinnvoll zu partizipieren, ohne selbst die Möglichkeit zu haben, einen Vogel zu halten? Bevor ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, hatte ich mir das so vorgestellt, dass es vielleicht sowas wie Vereine gäbe, wo Vögel vielleicht irgendwie gemeinschaftlich betreut werden und man da in gewisser Weise "mitmachen" könnte. Aber sowas scheint ja nicht wirklich zu existieren. Ich habe auch überlegt, ob ich quasi zum Spaß die Falknerprüfung machen will. Das wäre denke ich relativ interessant, und so wie ich das verstehe, gibt es da ja auch einen praktischen Teil, was ich mir ziemlich cool vorstelle. Aber das zu machen, nur um dann vielleicht in 10 Jahren das Hobby mal ausführen zu können, ist auch irgendwie Schwachsinn. Dementschprechend wollte ich fragen, ob es da irgendwelche sinnhaften Möglichkeiten gibt, zur Falknerei in Kontakt zu kommen, ohne es selbständig praktizieren zu können.

Vielen Dank und viele Grüße
 
hallo FalseDawn

wenn du deinen Wohnort angibst meldet sich ev. ein Falkner in deiner Nähe, bei dem du dann vielleicht mal "schnuppern" kannst :zwinker:
 
Guter Punkt, ich wohne aktuell in Kassel.
 
Hier ein paar Antworten dazu aus meiner Sicht:

Zeiten: Aktive Zeiten sind gegeben durch Mauserverlauf, Brutzeit, rechtliche Jagdzeiten....Die Biologie im Jahresverlauf bestimmt da vieles.
Hund ist je nach Jagdwild von Vorteil oder auch überflüssig. Z.B. auf Krähenbeize bringt er nichts, Bei Hase, Fasan kann er sinnvoll sein. Hier ( CH) wo fast nur Krähenbeize betrieben wird, hat kein Falkner dazu einen Hund im Einsatz.

Mortalität: Ja, ich werde meinen Vogel verlieren. Jeder Beizvogel stirbt. Wir auch. Unfälle sind aber nicht so häufig. Habe aber schon zwei durch freilaufende Hunde verloren. Einen durch einen wilden Uhu. Aber zumindest ich, hatte noch keinen Ausfall durch Vogelgrippe oder Aspergillose in all den Jahren. Verkehrsunfälle oder Stromleitungen waren auch noch nie ein Problem.
Ein verstossen, kann aber immer einmal vorkommen. Natürlich ist das Risiko einen Vogel durch irgend einen Umstand zu verlieren immer höher wenn man ihn frei fliegt, als bei einem Volierenvogel.
Generell ist ein Tag wo Falkner und Vogel wieder heil zuhause ankommen, immer schon mal ein guter Tag. Das Leben ist angeblich tödlich.

Habe auch schon Vögel 15 und 19 Jahre gehabt. Selber nachgezüchtet, sehr viel Freude gehabt , viel erlebt, aber wie bei jeder anderen Tierhaltung auch: Die Sache ist endlich. Bei grossen Arten kann Der Vogel einem aber auch überleben.

Partizipieren: Bisher kenne ich selber nur einen Fall wo zwei Falkner abwechselnd einen Falken flogen, sich diese teilten.
Falknerprüfung ablegen ist je nichts sinnloses, auch wenns eine Zeit dauern kann bis zum eigenen Vogel. Jagdprüfung gehört ja auch noch dazu.
Sie verfällt ja nicht und in der Zwischenzeit kann man viel dazu lernen. Nur mit einem kurz Kurs ist es ja nicht getan. Der gibt einem erst den Einstieg.
Nur nichts übereilen. Das Thema ist endlos.
Empfehlen würde ich auch die Mitarbeit z.B. in einer Pflegestation.
Bin selber auch schon einige Jährchen aktiv und würde nicht im Geringsten behaupten, alles zu wissen.
Wie erwähnt ist auch ein "schnuppern" bei einem Aktiven von Vorteil. Dazu gibt es die Falknerverbände, wo man Falkner in der Näher erfragen kann.

Weiter kann man gerade hier im Forum ein paar tausend Beiträge zum Thema durchschmökern. Es wurde dazu schon seeeehr viel geschrieben.
 
Thema: Grundsätzliche Fragen zur Falknerei

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