Hi!
... diese tollen Flieger (und das sind die Aymaras wirklich) ...
Ja, das sind sie und sie veranstalten sogar regelrechte "Wettflüge", wenn sie hinreichend Platz haben.
Und deshalb gibt es meiner Meinung nach für eine ganzjährige Haltung dieser kleinen Kobolde in Zuchtboxen (ohne Freiflug) nur eine einzige Bezeichnung: Tierquälerei!
Wenn ich sowas sehe, kriege ich die Krise, zumal solche Züchter gar nicht raffen, daß sie sich selbst um wirklich tolle Erfahrungen bringen. Denn Aymaras brauchen enorm viel Platz, was man bei so kleinen Vögeln kaum vermuten würde, und erst dann leben sich richtig auf und entfalten ihr typisches Verhaltensspektrum ... akrobatische Flugmanöver, Kletter- und Schredderorgien ... sie balancieren z.B. unheimlich gerne auf dünnen Ästen. In Mini-
Volieren und Zuchtboxen (mit unzureichendem oder gänzlich ohne Freiflug) hingegen werden sie nahezu apathisch.
in einer Gruppe in einer
Voliere zu halten und wenn möglich auch zu züchten.
Bei der anvisierten
Volierengröße würde ich eher zu einem einzelnen Paar raten und das aus zweierlei Gründen:
1. Es wäre schön, wenn die
Voliere etwas breiter wäre ... vielleicht 3-4m, denn erstens haben sie dann Platz auch richtige Runden zu fliegen und zweitens können sich die Paare dann auch besser aus dem Weg gehen. Aymaras haben nämlich ein recht ausgeprägtes Revierverhalten, weshalb die Haltung von nur 2 Paaren nicht selten scheitert. Bei 3 Paaren und mehr klappt's hingegen meist sehr gut, insbesondere wenn die Vögel aus einem Schwarm stammen. Sofern sich die einzelnen Paare zuvor nicht kannten, gibt's dann vorübergehend kleine, unkritische Rangkämpfchen und dann kehrt Ruhe ein. Bei nur zwei Paaren nehmen die Rangkämpfchen aber manchmal kein Ende, so daß sie sich ständig gegenseitig jagen. Meist geht, wie bereits erwähnt, die Aggression dann von der dominanteren Henne aus. Dem kann man zwar in vielen Fällen durch Entfernen der Brutkästen entgegenwirken, aber da Aymaras gewöhnlich ganzjährig darin schlafen, halte ich das Entfernen für suboptimale Haltungsbedingungen.
2. Während der Brutzeit kann es passieren, daß die Paare sich gegenseitig stöhren. Ein mir bekannter Züchter hatte leider die Erfahrung machen müssen, daß der Hahn des nicht brütenden Paares immer neugierig in die Kästen der beiden brütenden Paare ging (also 3 Paare in einer großen
Voliere) und dabei ein Küken wohl versehentlich am Auge verletzte. Ein anderer Züchter hingegen züchtete problemlos in einem riesigen Schwarm (ca.6-7 Paare). Viele Züchter halten es wohl so, daß sie sofern sie mehrere Paare haben, nur außerhalb der Brutzeit eine große Schwarmvoliere haben und zur Brut in Zuchtboxen umsetzen. Um im Schwarm für Ruhe zu sorgen, bietet es sich meist an, mehr Kästen aufzuhängen als Paare vorhanden sind.