Haben zwei Enten, muessen eine wohl einschlaefern lassen. Was nun???!

Diskutiere Haben zwei Enten, muessen eine wohl einschlaefern lassen. Was nun???! im Forum Wassergeflügel im Bereich Hühner- und Entenvögel - Wir besitzen zwei ganz goldige Pekingenten, die auf uns gepraegt sind. Erpel bald fuenfjaehrig und in bester Verfassung, Ente ein halbes Jahr...
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Maexle

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Wir besitzen zwei ganz goldige Pekingenten, die auf uns gepraegt sind. Erpel bald fuenfjaehrig und in bester Verfassung, Ente ein halbes Jahr juenger und seit einiger Zeit sehr schwach. Es begann damit, dass sie nicht mehr laufen konnte, und das Gefieder gestraeubt war. Um den Puerzel fielen die Federn in grosser Zahl aus, es entstand ein richtiges Loch. Vom Tierarzt erhielt sie Antibiotika und nach ein paar Tagen ging es bergauf. Sie lief wieder wie zuvor und hatte einen sehr guten Appetit. Nachdem sie etwa drei Wochen fit war, kann sie ploetzlich wieder nicht mehr gehen, vom Stall zum Gehege und zurueck muss sie getragen werden. Vor drei Tagen fingen wir wieder mit Antibiotika an, und seit heute sieht die Ente erheblich besser aus. Aber sie ist noch immer aeusserst geschwaecht und kann nur wenig Meter laufen, dann setzt sie sich, oftmlals mit abgespreitzten Fluegeln, hin. Ein Bild des Jammers.
Uebrigens hatte sie bis gestern einen feinen weissen Schaum um die Augen, der TA meinte, es sei eine Art Schnupfen... Im Stall haengt eine Rotlichlampe, die jedoch vehement gemieden wird.
Was kann mit dem armen Tier los sein? Der Erpel ist ein Prachtkerl und aeusserst fidel. Wie ein Hund laeuft er neben uns her. Wir wuerden es ja verstehen, waeren beide Enten krank, aber warum nur eine? Koennen Wuermer solche Symptome ausloesen? Aber es kann eigentlich nicht sein, dass nur eine Ente Wuermer hat, die andere nicht. Also daran glauben wir eher nicht. Bessert und stabilisiert sich der Gesundsheitzustand nicht ganz schnell, werden wir die Ente einschlaefern lassen muessen. Man kann ja auch nicht staendig Antibiotika geben. Erstaunlich ist nur, dass das Zeug immer so schnell hilft. Aber was dann mit dem Erpel? Allein halten kann man ihn doch nicht. Wenn es nach ihm ginge, wuerde dies wohl gehen. Bei jeder Gelegenheit kommt er ins Haus, fuehlt sich dort wohl... und macht da die groesste Sauerei. Geht also nicht. Dies waere keine Loesung. Nochmals ein Entenkuecken grossziehen, nein. Erpel weggeben? Geht doch nicht, das wuerde er nicht ueberleben, er ist doch auf uns gepraegt. Einschlaefern lassen, den lieben Kerl, der sich so gerne von mir an Hals und Ruecken graulen laesst? Geht doch auch nicht. Was machen???????
 
was für untersuchungen hat der TA gemacht? diagnose?
oder hat er einfach ein breitbandantibiotikum gegeben?

ich würde dir raten in eine geflügelklinik zu fahren und eine zweite meinung einzuholen. ein vogelunerfahrener TA kann mehr schaden anrichten als helfen
 
Hi zusammen,

wenn sich die Ente zwischenzeitlich erholt, warum sollte man sie dann einschläfern lassen? Der Vet. (eigentlich besser ein qualifizierter, wie Chimera schon schrieb) müsste zunächst ein Antibiogramm machen, wenn der Verdacht einer bakteriellen Infektion sich offensichtlich bestätigt hat, das Antibiotikum aber nur halbherzig wirkt. Wo wohnst Du denn? Man kann ja mal nach einem geeigneteren Vet. in der Umgebung schauen, sofern Du nicht schon hier in der Tierarztliste nachgesehen hast.

Gruss piaf

P.S.nicht einfach einschläfern lassen, hier scheinen nur die Hilfsmittel unpassend zu sein!!!
 
Uebrigens hatte sie bis gestern einen feinen weissen Schaum um die Augen, der TA meinte, es sei eine Art Schnupfen...
Sehr häufig um diese Jahreszeit zu beobachten, harmlos. Gentamycin -AT 3 x tgl kann versucht werden.
Im Stall haengt eine Rotlichtlampe, die jedoch vehement gemieden wird
Vermutlich ein Zeichen für bestehendes Fieber.
müsste zunächst ein Antibiogramm machen, wenn der Verdacht einer bakteriellen Infektion sich offensichtlich bestätigt hat,
Antibiogramm setzt vorherige Erregerisolation voraus. Dies wird kaum möglich sein, und würde vermutlich auf die falsche Fährte führen. Ein Erregernachweis ist übrigens bei laufender, antibiotischer Therapie meistens negativ, je nachdem, wo das Material gewonnen wird. Ohne konkrete Diagnose ist der Einsatz eines Breitsprektrumantibiotikums, z.B Tetracyclin, ex iuvantibus in jedem Fall richtig. Wichtig wäre festzustellen, ob Fieber besteht.
Wir wuerden es ja verstehen, waeren beide Enten krank, aber warum nur eine? Koennen Wuermer solche Symptome ausloesen? Aber es kann eigentlich nicht sein, dass nur eine Ente Wuermer hat, die andere nicht.
Selbstverständlich kann nur eines der beiden Tiere befallen sein. Der Stuhl kann und sollte (als eine der ersten Maßnahmen) leicht auf Endoparasiten, Wurmeier und/oder pathogene Keime untersucht werden.
ich würde dir raten in eine geflügelklinik zu fahren und eine zweite meinung einzuholen. ein vogelunerfahrener TA kann mehr schaden anrichten als helfen
Ist anzuraten, da zumindest eine Lungenaufnahme und ein Labor gemacht werden sollte. Der Hinweis, dass es bei Einsatz eines Antibiotikums zur Besserung kommt, wird in jedem Fall wertvoll sein.

Was für ein Präparat habt Ihr gegeben?

Aufgeben solltet Ihr im vorliegenden Fall auf keinen Fall.

mfg
 
Hallo zusammen,

ein Antibiogramm ist ca 3 Wochen nach Ablauf einer Antibiotikumgabe wieder genügend auskunftsfähig. Warum sollten sich Erreger nicht isolieren lassen, bzw. eine Identifizierung auf den falschen Weg führen? Breitbandantibiotika sind bekannt für Resistenzen, daher ist es umso wichtiger erregerspezifisch vorzugehen, wird aber gerne vermieden, weil defintiv teurer.

Gruss piaf
 
ein Antibiogramm ist ca 3 Wochen nach Ablauf einer Antibiotikumgabe wieder genügend auskunftsfähig. Warum sollten sich Erreger nicht isolieren lassen, bzw. eine Identifizierung auf den falschen Weg führen? Breitbandantibiotika sind bekannt für Resistenzen, daher ist es umso wichtiger erregerspezifisch vorzugehen, wird aber gerne vermieden, weil defintiv teurer.
Also:
1) Es geht nicht um die Auskunftsfähigkeit des Antibiogramms, sondern um die Erregerisolation. Isolierter ERreger ist keinesfalls identisch mit pathogenem Keim.
Wie Sie sicher wissen, befinden sich auf der Körperoberfläche, auf den Schleimhäuten, teilweise sogar im Bronchialsekret des G e s u n d e n regelmäßig potentiell hochpathogene Keime, die aber offensichtlich keine Krankheit erzeugen.
Wird jetzt also z.B. ein Abstrich vorgenommen, so werden zunächst mal alle möglichen Keime erfasst. Welche hiervon hinterher auf dem Nährmedium wachsen (für Antibiogramm zwingende Voraussetzung) ist vom Zufall abhängig. An dieser Stelle haben Sie schon einige Tage wertvoller Zeit für die Therapie verloren, die Ihne hinterher in fataler Weise abgehen kann. Sie bekommen also ein u.U. (u.U. heißt häufig oder sehr häufig) einen oder mehrere Keime mit zugehörigem Antibiogramm identifiziert, von dem Sie nicht wissen, ob er für die zugrundeliegende Krankheit ursächlich ist oder nicht. Bei unkritischer Vorgehensweise werden Sie dann ein, gem ABG, "wirksames" Antibiotikum geben (was mit Breitsprektrum oder nicht zunächst mal gar nichts zu tun hat). Nach ein bis zwei Wochen stellen Sie dann fest, dass die Klinik nicht besser, sondern höchstwahrscheinlich schlechter (Elimination von Konkurrenzkeimen = Bessere Wachstumsbedingungen für den oder die pathogenen Keime) geworden ist, und haben wertvolle Zeit durch eine ineffiziente, und teure Antibiotikatherapie verloren.
Auf die Nebenwirkungen und Schäden, die z.B Penicilline der 3, Generation , Makrolide oder Fluorchinolone nach sich ziehen können, alles Therapieoptionen, die i.a. nach Erregerisoltion und Antiogramm gegeben werden , will ich gar nicht eingehen.
Eine auf Erregerisolation und Resistenztestung basierte Therapie ist also so umständlich, teuer, zeitraubend, dass sie in der Routinemedizin als Regelbehandlung nur sehr geringen Stellenwert hat. Über den Themenkomplex besteht übrigens umfangreiche Literatur, sodass ich auf weitere Einzelheiten nicht eingehen möchte.
Warum sollten sich Erreger nicht isolieren lassen, bzw. eine Identifizierung auf den falschen Weg führen?
Wo bitte wollen Sie die "Erreger" isolieren, wenn Sie gar keinen klinischen Anhaltspunkt haben? Aus dem Rachen (Relevanz = 10%)? Aus der Lunge? Wollen sie bronchoskopieren oder trachealpunktieren? Aus dem Blut? Äußerst schwierig zu realisieren, setzt auch eine Bakteriämie voraus. Aus dem Gallenwegssystem? Wollen Sie gastroskopieren? Aus dem Harnsystem? Wie? Durch Punktion? Punktion wo? Aus dem Darm? Habe ich in meinem vorgehenden Posting bereits als erste Maßnahme empfohlen.

Noch ein Wort zum Thema Breitbandantibiotikum und Resistenz. Die beiden Dinge haben zunächst einmal nichts miteinander zu tun, da ein Erreger, der Abwehrmechanismen gegen eine Substanz entwickelt, nicht "danach fragt", ob die Substanz auch andere Keime schädigt. Allenfalls kann die These aufgestellt werden, dass bei Antibiotikas die miliionen und abermillionenfach verabreicht werden, logischerweise häufiger Adaptationen zu erwarten sind. Entscheidend wird die Frage sein, um welches Milieu es sich handelt. Sind Hospitalismuskeime zu erwarten? Wurden in der Vergangenheit häufig Anitbiotika eingesetzt? Handelt es sich um einen landwirtschaftlichen Giftmischerbetrieb, in dem Antibiotika mit der Gießkanne verabreicht werden?
Diese Fragen werden im vorliegenden Fall zu verneinen sein.

[QUOTEBreitbandantibiotika sind bekannt für Resistenzen[/QUOTE]]
Bei den modernen Breitbandantibiotika z.B. vom Fluorchinolontyp, sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur sehr wenige bis keine Resistenzbildungen bekannt, andererseits ist aber das klassische Penicillin vielfach kaum noch wirksam, obwohl es keineswegs ein "Breitbandantibiotikum" ist.

Auch hier ist auf die umfangreiche Literatur zu verweisen

mfg
 
Thema: Haben zwei Enten, muessen eine wohl einschlaefern lassen. Was nun???!

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