Habicht gesucht

[colchicus]

@pere
Du bringst es auf den Punkt: Wir haben soviel Habichtnachwuchs (wenn es heuer mal weniger gibt, hab ich damit kein Problem, die anderen Arten brauchen ja auch mal ne Verschnaufpause im "Räuberloch") und es ist nicht erforderlich dass alle Jungvögel eines Paares das fortpflanzungsfähige Alter erreichen. Vorher gehen sie bei den Restbeständen der Hühner nochmal kräftig zur Sache um dann in einer Winternacht verhungert vom Baum zu fallen. Wem ist damit geholfen????
Was spricht da gegen eine Bejagung des Habichts oder gebt doch den Falkner jeden einen Vogel? Vielleicht erkennt dann der eine oder andere auch, dass Niederwildhege ein bißchen mehr ist, als sich den Flug eines Habichtes auf ein Huhn "auf der Zunge zergehen zu lassen". Wer jagen will, - auch mit dem Habicht (mal von Krähen abgesehen, da übernimmt die Kulturlandschaft die Hege) der soll auch was für seine Beutetiere tun.
Das vermisse ich bei vielen Falknern.
Bei uns bommt die Falknerei zur Zeit richtig. Immer wieder kommen Anfragen ob man nicht mit dem Falken im Revier üben darf. Ach und wenns mal so ein Hühnchen erwischt, das ist halt die Natur. Mag stimmen, aber wir haben uns den Allerwertesten aufgerissen dass das so ist, und solange wir keine schießen hat auch kein Falkner ein Anrecht.
Blättert doch mal Verbandsnachrichten, Druckschriften von Falknern durch: Wo findet man was über die Hege.
Sorry wieder so ein Negativerlebnis in den letzten Tagen, da kommts manchmal eben hoch!

 

[Deinonychus]

So ein Unsinn, der Habicht trägt zum gesunden Bestand des Niederwildes einen großen Teil hinzu. Wenn man häufig Hausgeflügel verliert, sollte man eher darüber nachdenken den Freilauf auch von oben mit Maschendraht zu versehen als dem Habicht den Gar auszumachen.

 

[Sagany]

Was er damit wohl eher meint ist, dass der Habicht die frisch ausgewilderten Rebhühner und Fasane gleich wieder niedermetzelt. Also wenn es zu viele Habichte hat.

 

[Peregrinus]

@pere
Du bringst es auf den Punkt: Wir haben soviel Habichtnachwuchs (wenn es heuer mal weniger gibt, hab ich damit kein Problem, die anderen Arten brauchen ja auch mal ne Verschnaufpause im "Räuberloch") und es ist nicht erforderlich dass alle Jungvögel eines Paares das fortpflanzungsfähige Alter erreichen. Vorher gehen sie bei den Restbeständen der Hühner nochmal kräftig zur Sache um dann in einer Winternacht verhungert vom Baum zu fallen. Wem ist damit geholfen????
Was spricht da gegen eine Bejagung des Habichts oder gebt doch den Falkner jeden einen Vogel? Vielleicht erkennt dann der eine oder andere auch, dass Niederwildhege ein bißchen mehr ist, als sich den Flug eines Habichtes auf ein Huhn "auf der Zunge zergehen zu lassen". Wer jagen will, - auch mit dem Habicht (mal von Krähen abgesehen, da übernimmt die Kulturlandschaft die Hege) der soll auch was für seine Beutetiere tun.
Das vermisse ich bei vielen Falknern.
Bei uns bommt die Falknerei zur Zeit richtig. Immer wieder kommen Anfragen ob man nicht mit dem Falken im Revier üben darf. Ach und wenns mal so ein Hühnchen erwischt, das ist halt die Natur. Mag stimmen, aber wir haben uns den Allerwertesten aufgerissen dass das so ist, und solange wir keine schießen hat auch kein Falkner ein Anrecht.
Blättert doch mal Verbandsnachrichten, Druckschriften von Falknern durch: Wo findet man was über die Hege.
Sorry wieder so ein Negativerlebnis in den letzten Tagen, da kommts manchmal eben hoch!

Naja, colchicus, Du kennst meine Meinung zu dem Gesagten!

Wir haben genügend Habichte, um den Falknerbedarf in Deutschland bedenkenlos damit decken zu können, klar. Das sind von den schätzungsweise jedes Jahr in Deutschland ausfliegenden 30-40.000 Junghabichten höchstens 100. Wenn man bedenkt, dass vermutlich höchstens 10.000 das fortpflanzungsfähige Alter erreichen, kann man das zweifellos vertreten, vor allem deshalb, weil dann heimische Vögel verwendet würden und nicht irgendwelche Promenadenmischungen mit nordischen oder östlichen Riesenhabichten.

Wenn jedoch in größerem Umfang in die natürliche Reserve eingegriffen wird, dann sehe ich das mehr als problematisch. „Zu viel“ gibt es im Sinne der Natur nicht! Daß es lokal zu Konzentrationen kommen kann, steht außer Frage. Insbesondere natürlich dort, wo „Heger“ einen gedeckten Tisch für den Habicht schaffen. Der Habicht hat die ureigenste Aufgabe, Konzentrationen von Beutetieren zu reduzieren bzw. Auslese zu betreiben. Was nicht überlebensfähig ist, wird ausgemerzt, um die verbleibenden Bestände gesund zu halten. Die vielzitierte „Hege“ führt somit mancherorts zu ökologischen Mißtänden, die der Habicht (unbewusst) auszumerzen hat.

Du vermißt die „Hege“ bei den Falknern? Es wäre ja geradezu schizophren, würden die Falkner Wildhabichte bekämpfen, damit für den eigenen Beizhabicht mehr da ist.

Zum Begriff „Hege“ bleibt zu vermerken, dass dieser im Endeffekt nichts anderes ist, als durch eine Vielzahl an Maßnahmen jagdlich attraktive Wildbestände zu schaffen, und zwar unter dem Deckmäntelchen notwendiger Naturschutzmaßnahmen. Für die Natur und die Ökologie barer Unsinn! Vor diesem Hintergrund wird der viel gebrauchte Slogan „Jagd ist anerkannter Naturschutz“ geradezu ad absurdum geführt.

Die jagdlichen Freuden, wie sie unsere Altvorderen genossen und der Gedanke der „Hege“ sind spätestens seit dem aufkommenden Umweltbewusstsein in den 1980er Jahren hinfällig geworden. Der Jäger hat aus meiner Sicht den Ausfall der Großprädatoren und sonstiger Mortalitätsfaktoren zu kompensieren. Wer darüber hinaus gerne Winterfüchse zum Zwecke der Balggewinnung schießt, wer gelegentlich eine Ente oder eine Taube, eine Gans oder ein Rebhuhn erlegen möchte (= nachhaltige Nutzung vorhandener Ressourcen), der soll das gerne tun. Exzesse wie Enten-Schützenfest nach zentnerweise Anfüttern, unsinnige und nicht artgerechte Wildfütterungen und auch die Bejagung sich selbst regulierender Prädatoren wie des Habichts etc. haben meiner Meinung nach in unserer heutigen Jagd nichts mehr zu suchen.

VG
Pere

 

[tellingstedt]

Das unterschreibe ich!!!! BRAVOrima:rima: