Hallo, bin neu u. habe ein großes Problem mit meinen Graupapagei

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Pfalzer

Guest
Hallo erst mal in diesem Forum!
Wir haben einen Timneh-Graupapagei (Jako, ca. 20 Jahre) u. einen Kongo-Graupapagei (Joshy, fast 3 Jahre). Unser Jako hat seit einiger Zeit (28.12.2004) ein geschwollenes Beinchen (Sprunggelenk). Wir waren zuerst der Annahme er hat sich beim Spielen mit Joshy verletzt bzw. er ist etwas unsanft gelandet. Haben zuerst mit Traumeel Salbe geschmiert wobei das bei einem nicht handzahmen Vogel etwas schwierig ist. Es hat auch nicht so recht geklappt mit dem Eincremen nach dem er sich das nicht gefallen lässt. Da es nach einigen Tagen nicht besser geworden ist, haben wir einen vogelkundigen TA aufgesucht. Dort wurde Jako geröngt. Dabei wurde festgestellt, daß es kein Knochenbruch ist und auch keine Ablagerungen im Gelenk vorhanden sind. Der TA meinte, Gicht wäre auszuschließen. Dann wurde ihm unter Narkose ein Verband mit Salbe angelegt u. es wurde Blut abgenommen. Der TA meinte das Blut ist OK. Bis auf die Muskelenzyme sind zu hoch, daß wäre aber nicht schlimm u. vergeht von selbst wieder. Desweiteren bekommt er Baytril (Antibiotika, 0,1 ml) u. Metacam (Schmerzmittel, 0,05 ml). Nach 4 Tagen hat Jako seinen Verband wieder abgebaut, aber der Fuß ist nach wie vor noch genauso dick u. er leidet weiterhin unter starken Schmerzen. Er liegt mehr auf der Stange wie das er sitzt u. entlastet sein Beinchen. Mittlerweile habe ich wieder begonnen mit Traumeel zu schmieren. Habe schon mit einigen TAs gesprochen doch keiner kann mir großartig weiterhelfen. Mir wurde von einem Züchter Ichtholansalbe (50 %) vorgeschlagen. Hat jemand schon damit Erfahrung bzw. kann mir jemand helfen, was es sein könnte bzw. was hat das mit den Muskelenzymen die zu hoch sind, auf sich? Oder hat jemand vielleicht schon mal so ein Problem mit einem Vogel gehabt u. wie ist er behandelt worden?


Hier noch ein Bild wie er zur Zeit auf seiner Stange sitzt.
 

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Scheint eine sehr schwierige Sache zu sein.

Also, die Ichtholansalbe ist eine Zugsalbe. Sie soll eventuell vorhandene entzündliche Prozesse aus dem Körper ziehen.
Anwendung:
Unspezif. entzündl. Hautkrankheiten (z.B. Furunkel, Schweißdrüsenentzünd.- u. abszeßbildung), Arthrose, Arthritis, Tendovaginitis, Epikondylitis, Periarthritis, Bursitis, stumpfe Gelenktraumata.

Da Traumeel nicht hilft ist es also kein Bruch oder Riß der Knochen bzw auch keine stumpfe Verletzung (Prellung etc.)
Eventuell in Frage käme nach meiner Meinung so was wie Periarthritis (Tennisellenbogen). Das ist ebenfalls eine entzündliche Erkrankung des Gelenks.
Hier könnte die Ichtholansalbe was bringen. Aber darauf achten daß der Vogel sie nicht frißt.
Weiter wäre etwas entzündungshemmendes eventuell eine Lösung. Hier aber unbedingt darauf achten daß in keinem Fall Cortison eingesetzt wird, auch nicht äußerlich. Cortison ist für einen Vogel höchst giftig und kann durchaus tödlich sein!
Was als Entzündungshemmer noch gehen könnte wäre ein Lokalanästhetikum. Ein solches wirkt nach neueren, preisgekrönten Forschungen (Universitätsklinik für Anästhesiologie Heidelberg) ebenfalls entzündungshemmend. In der Humanmedizin kommt dabei Lidocain zum Einsatz.
Ob und wie man ein solches Medikament einsetzen könnte mußt Du allerdings mit Deinem Tierarzt absprechen. Auch den Einsatz von Ichtholan würde ich absprechen.
Ich kann Dir hier ja nur Tips geben was eventuell machbar wäre, genaueres ist halt immer mit dem entsprechenden Fachmann abzuklären.
 
Hallo Pfalzer,
hier zunächst nähere Informationen zu Ichtholan:

Ichtholan® 10%/-20%/-50% Salbe Ap Fachinfo-Service
Zus.: 100 g enth.: Ammoniumbituminosulfonat (ICHTHYOL®) 10 g/20 g/50 g.
weit. Bestandteile: 10% und 20%: Gelbes Vaselin, Wollwachs, gereinigtes Wasser, 50%: Gelbes Vaselin, mikrokristalline Kohlenwasserstoffe (C40-C60), Wollwachs, gereinigtes Wasser.
Anw.: 10% u. 20%: entzündliche Hautkrankheiten oberflächlicher Art (z. B. Furunkel, Abszeß). 50%: entzündliche Hautleiden tieferer Art, Tendovaginitis, Epikondylitis, Bursitis, stumpfe Gelenktraumata. Auch als Dauerverband bei Erkrankungen des Bewegungsapparates (Arthrose, Arthritis, Periarthritis).
Nebenw.: Selten Unverträglichkeitsreaktionen der Haut (Jucken, Brennen, stärkere Rötung. Ichtholan 50% zusätzl.: Blasenbildung).
Dos.: Als Dauerverband mit spezieller Verbandtechnik. Verbandwechsel b. 10% u. 20%: jeden 2. Tag, b. 50%: tgl. o. jed. 2. Tag.
AP.: 250 g, 600 g (Ichtholan 20%, 50%)

Warum bekommt er denn Baytril? Ist eine bakterielle Infektion nachgewiesen, und wenn ja, steht fest, daß die Erreger empfindlich gegen Enrofloxacin sind?
Und was das Metacam angeht, wäre ich auch sehr vorsichtig. Metacam ist ein sogenanntes nichtsteroidales Antirheumaticum (NSAR), das zwar symptomatisch schmerzstillend und entzündungshemmend wirkt, indem es die Prostaglandinsynthese hemmt, aber es hat, besonders bei längerem Gebrauch, auch ein erhebliches Risikopotential bzgl. Magen- und Darmnebenwirkungen und Schleimhautschäden.
Nähere Infos, auch zum Nebenwirkungsprofil, findest Du hier:
http://www.vetpharm.unizh.ch/TAK/05000000/00053851.01
Ich bin auch kein Freund von Cortison, wenn man es vermeiden kann, weil es immunsuppressiv wirkt, aber absolut kontraindiziert ist es auch bei Vögeln nicht, wie Alfred meint. Kortikosteroide sollten beim Vogel aufgrund der protrahierten, immunsuppressiven Wirkung aber nur bei strengster Indikationsstellung gegeben werden, was ich hier nicht erkennen kann. Es kommt hinzu, daß man mit Cortison oft trügerische, schnelle Symptomenunterdrückungserfolge erzielt, aber die Krankheit keineswegs heilt.
Man kann solche Erscheinungen aber sehr gut homöopathisch behandeln. Traumeel ist zwar ein recht brauchbares Präparat, das man auch als Laie ohne homöopathische Kenntnisse erstmal einsetzen kann, und das oft auch mit Erfolg, aber eben ein "Schrotschußpräparat" der Komplexhomöopathie. Effektiver, weil gezielter in schwierigeren Fällen ist sicherlich die klassische Einzelmittelhomöopathie. Es kommen eine ganze Reihe Mittel in Betracht (z.B. Ruta, Rhus toxicodendron, Rhododendron, Arnica, Bellis perennis, Apis u.v.a.m.) Um hier seriöse Empfehlungen zu geben, müßte man aber viel mehr Einzelheiten wissen. Wenn Du hier an einer näheren Beratung interessiert bist, schick mir eine Mail. Einstweilen kann die weitere Gabe von Traumeel Salbe aber nicht schaden. Zusätzlich kannst Du ein paar Tropfen Traumeel Injektionslösung ins Trinkwasser geben. Man sollte auch ein wenig mehr Geduld haben als ein paar Tage. Aber ich bin sicher, daß man mit Homöopathie hier was erreichen kann.
Liebe Grüße,
Thomas
 
Zur Info:

Es sind Fälle bekannt (Info habe ich von einer TA, die eng mit Uni Giesen zusammenarbeitet), in denen Kortikosteroide zum Versagen der Nebennieren, mit anschliessendem qualvollen Tod der Papageien führte. Deswegen sollte zB "Topic" auf keinen Fall bei Papageien angewandt werden.

LG,

Ann.
 
Hallo Ann,
klar, es sind immer Fälle bekannt über tödliche Nebenwirkungen, auch bei Antibiotika und anderen Arzneimitteln. Das ist in der Humanmedizin nicht anders. Ich bin ja auch der Meinung, daß man Kortikosteroide wenn immer möglich vermeiden sollte, aber es gibt keine absolute Kontraindikation bei Vögeln, sondern nur strenge Indikationsstellung, das heißt besonders sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung. Es gibt aber auch Fälle, da kann (auch für Vögel) eine Kortisonspritze lebensrettend sein.
LG
Thomas
 
Hi Thomas!

Meine TA arbeitet zwei Tage die Woche mit Prof Kaleta in Giessen zusammen. Ich nehme an, sie weiss wovon sie redet und es handelt sich wohl auch nicht um Einzelfälle.

Ich würde dazu tendieren mit Kortikostereoiden äusserst vorsichtig umzugehen. Wenn es sich um eine Frage von Leben und Tod handelt, würde ich es nehmen, aber diese Fälle sind denke ich in dieser Anwendung eher rar.

LG,

Ann.
 
Ann Castro schrieb:
Zur Info:

Es sind Fälle bekannt (Info habe ich von einer TA, die eng mit Uni Giesen zusammenarbeitet), in denen Kortikosteroide zum Versagen der Nebennieren, mit anschliessendem qualvollen Tod der Papageien führte. Deswegen sollte zB "Topic" auf keinen Fall bei Papageien angewandt werden.

LG,

Ann.
enthält " Topic " nicht auch noch Chloramphenicol ???????? :? rasti
 
kann es sein, daß er sich die Knochenhaut im Gelenk verletzt und so einen kleinen Bluterguß hat , der nicht sichtbar ist ?????? Ist das Gelenk " heiß " ? , schon mal eine kühlende Creme ( ohne Kortison ) für Sportverletzungen probiert : Mobilat etc..... ? Lindert auch Schmerzen . Wäre doch eine Möglichkeit nachdem es kein Bruch etc... ist .rasti
 
Hallo Ann,
Ann Castro schrieb:
Ich würde dazu tendieren mit Kortikostereoiden äusserst vorsichtig umzugehen. Wenn es sich um eine Frage von Leben und Tod handelt, würde ich es nehmen, aber diese Fälle sind denke ich in dieser Anwendung eher rar.
Völlig einverstanden! Das deckt sich genau mit meiner Position. Ich habe genau eine Situation erlebt, in der eine schnelle Cortisonspritze lebensrettend war. Das war eine so stark angeschwollene Zunge, daß der Vogel infolgedessen den Schnabel nicht mehr zu bekam und fast an seiner eigenen Zunge erstickt wäre. Das ist aber einer der seltenen Extremfälle. Normalerweise sollte man, wenn irgend möglich, die Finger davon lassen, auch aus allgemeinen Erwägungen (Symptomenunterdrückung, Immunsuppression, erhebliche systemische Nebenwirkungen).
LG
Thomas
 
Hallo, vielen Dank für eure schnellen Antworten

Also wir waren am Montag nochmal bei einen anderen Ta und er meinte es sei höchstwahrscheinlich eine Knorpelabschürfung (oder so was in der Art, sorry aber ich weis leider nicht mehr genau wie er es gesagt hat).
Der Ta will sich jetzt mit dem anderen Ta (Klinik) mal in Verbindung setzten und Röntgenbilder usw anfordern zwecks der weiteren Behandlung.
Nachdem der Ta den Jako 10 min lang nur erstmal beobachtet hat bevor er ihn untersuchte, meinte er das Metacam sei zu wenig dosiert da der Vogel trotz Schmerzmittel immer noch heftige Schmerzen hat. Und wir sollen weiterhin unbedingt sehr dick die Traumeelsalbe auftragen.
Von einer Zugsalbe hat er uns abgeraten da so einen Salbe warm wird und das sei bei dem Jako seinem Beinchen das sowieso heiß ist nur das Gegenteil von Schmerzmilderung ect. erzeugen würde.
Und ich muss sagen, dem Jako geht es von Tag zu Tag besser. Er sitzt heute schon fast die ganze Zeit einigermaßen normal (auch am nächsten Tag bevor er überhaut ein Schmerzmittel bekommen hat) und er beginnt wieder sein Gefieder zu pflegen.
Das Beinchen ist zwar noch geschwollen und er humpelt zwar noch, aber wenns ans einkremen geht, ist er schon wieder ziemlich flink geworden, nicht so wie vor einigen Tagen wo man ihn mühelos aufsammeln konnte.

Wir sind uns zwar noch nicht sicher, ob es nicht doch was Schlimmeres ist weil unser TA den anderen TA noch nicht erreichen konnte und wir wissen noch nichts genaues, aber wir danken Euch schon mal recht herzlich für Eure schnellen Antworten und werden uns in einigen Tagen wieder melden wie es Jako geht.
 
Thema: Hallo, bin neu u. habe ein großes Problem mit meinen Graupapagei
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