Halsband-Sittich in Deutschland freilebend???

Diskutiere Halsband-Sittich in Deutschland freilebend??? im Forum Edelsittiche im Bereich Sittiche - Hallo! Habe gestern gehört, dass in der nähe von Bonn eine Kolonie von Halsbandsittichen(oder so ähnlich) in freier Wildbahn leben soll!! Ist...
Hey,
mein Thema ist "Neozoen in Deutschland", dargestellt am Beispiel des Alexandersittichs. Wo bekomme ich aktuelle Zahlen über den Halsbandsittich und den Großen Alexandersittich? Also: Wieviele Sittiche leben in welcher Stadt??
Detlevs Seite habe ich natürlich schon gesehen, die ist super! Ich kann aber nicht nur Internetinfos verwenden, sondern brauche auch andere Literaturangaben.
Könnt ihr mir helfen?
Gruß,
Tina
 
Der fähigste in dieser Richtung dürfte Dieter Zingel aus Wiesbaden sein. Er hat 25 Jahre lang über die kleinen und großen Alexander in Biebrich genauestens Buch geführt und eine Menge Statistiken angelegt. Hat parallel dazu in Indien geforscht. Telefonnummer raussuchen und anrufen.
 
Hallo Tina,

schau Dir bitte mal die Literaturliste von Detlevs Seite durch:

http://halsbandsittiche.papageien.org/Df_al12a.htm

Dort findest Du auch die Veröffentlichungen von D. Zingel über Wiesbaden, die von U. Ernst über Köln sowie auch die von Detlev und mir über den Rest des Bundesgebietes.

Du müsstest noch etwas konkretisieren, was Du davon brauchst, dass sind zwei Ordner mit Literatur. Einzelne Artikel könnte ich Dir schicken, ansonsten müsstest Du mal zum Kopieren vorbeikommen.


Gruß

Tobias
 
Hey Tobias,

ich habe schon einige Artikel von Detlevs Literaturliste, mir fehlt noch Folgendes:


- Franz, D./ Krause, T. (2003): Zur Biologie und Verbreitung des Halsbandsittichs in Deutschland (Teil 2). In: Papageien 6/2003, S. 209-213

- Franz, D./ Krause, T. (2002): Verbreitungskarte Halsbandsittich. In: Bundesamt für Naturschutz: Daten zur Natur 2002. S. 84

- Krause, T. (1994): Der Halsbandsittich (Psittacula krameri) in Düsseldorf. Bufo Express 7: 5-6

Das wäre super, wenn du mir die Artikel schicken könntest! Im Februar wollte ich nach Köln fahren, um ein paar Fotos für meine Arbeit von den Vögeln zu machen, da könnte ich sonst zum Kopieren nochmal vorbeikommen...Ich komme nämlich aus Münster, und hier haben wir (leider) keine Halsbandsittiche, die ich mal aus der Nähe betrachten könnte. :-(

Die Diplomarbeit von U.Ernst habe ich bei Subito bestellt, mal schaun, ob die die liefern! Ist deine Diplomarbeit irgendwo veröffentlicht? Oder die Facharbeit von M. Rückels ("Neozoen der Vogelwelt in Deutschland". Facharbeit Biologie der Universität Bonn, 1999)?

Gruß,
Tina
 
Unsere Titel kann ich Dir natürlich schicken, die Arbeit von U. Ernst habe ich alls gebundenes Exemplar. Von der Arbeit von M. Rückels habe ich einen Auszug in Kopie. Mein Artikel aus Bufo Express ist überholt, dafür gibt es inzwischen den dritten Teil unseres Artikels in Papageien, der ist für Dich vermutlich der wichtigste, da da die aktuellsten Zahlen zu den Vorkommen veröffentlicht sind. Zudem kommt im nächsten Charadrius noch ein weiterer Beitrag von mir.

Meine Arbeit ist nicht veröffentlicht, die wichtigsten Ergebnisse sind aber in unseren Artikel in Papageien eingeflossen. Wenn Du Ortsangaben zum Beobachten der Sittiche benötigst melde Dich bitte.

Übrigens ist ein Ergebnis meiner Arbeit, dass es in Münster vermutlich nicht zu einer Populationsentwicklung von Halsis kommen kann und wird (zu kalt).

Ich brauche noch Deine Adresse, evtl. schickst Du mir eine E-Mail.

Gruß

Tobias
 
Also mal drei grundsätzliche Dinge:

1. Es sollte diese Diskussionsfolge in das Forum "Edeslsittiche" verschoben werden.

2. Wenn ich diese Einlassung lese:

Quote:

Im Februar wollte ich nach Köln fahren, um ein paar Fotos für meine Arbeit von den Vögeln zu machen, da könnte ich sonst zum Kopieren nochmal vorbeikommen...Ich komme nämlich aus Münster, und hier haben wir (leider) keine Halsbandsittiche, die ich mal aus der Nähe betrachten könnte. :-(

Unquote.

..., dann werden bei mir Zweifel wach, wem oder was mit solcher Arbeitsmethodik gedient sein kann, außer der Verfasserin selbst, die sich auf billigste Art ein Examen aus zweiter Hand zusammenschreibt. Man sollte doch erwarten, dass eine akademische Abschlussarbeit in einem etwas engeren Kontakt zu ihrem Gegenstand steht, als es die Schlussfolgerung aus obigen Zeilen zulässt.


4. Wo ich gerade mal am schimpfen bin: Auch die Arbeit von Ulrike Ernst fand ich langweilig und teilweise zusammenhangslos irgendwelche funktionellen Beziehungen (Kopulationsdauer in Sekunden) zusammenschreibend. Es ginge darum, diesen Neubürger in unserer Vogelwelt zunächst einmal in seiner Verschiedenheit gegenüber allen anderen Arten wesensmäßig zu erfassen, seine Monographie in qualitativen Termini zu entwerfen. Um es übertrieben auszudrücken: Erst muss ein Alfred Brehm - oder ein Naumann oder ein Heinroth - an diesen Vogel gesetzt werden, dann können von mir aus die Analphbeten mit ihren Stoppuhren und Protokollbögen kommen. Wir durfen nicht vergessen, dass unsere heimischen Vögel diese großen, auch der Poesie und Popularisierung fähigen, Wissenschaftler zur Beschreibung mal hatten. Der Halsbandsittich aber noch nicht und ich sehe keinen, der diese Lücke zur Zeit schließen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Selbstverständlich steht meine akademische Abschlussarbeit in einem engen Kontakt zu ihrem Gegenstand, obige Schlussfolgerung ist jedoch nicht korrekt. Ich schreibe mir kein "Examen aus zweiter Hand" zusammen, ich bin momentan auf Literatursuche und Tobias sehr dankbar, dass er mir weiterhelfen kann. Jeder Artikel kostet nämlich per Fernleihe bei subito 4 Euro und ich habe schon eine Menge dort bestellt. Ich freue mich als Studentin über jede Ersparnis.

Trotzdem: Besten Dank für den Telefontip.

Gruß,
Tina
 
Ob das Thema ins Edelsittichforum gehört, sei einmal dahin gestellt.

Zu Examens-, Diplom- und sonstigen Abschlussarbeiten:
In der Tat dient eine solche Arbeit in erster Linie dem Verfasser (Tina bitte nicht falsch verstehen). Er muss nachweisen, dass er in seinem Studium wissenschaftliche Methoden gelernt hat und diese selbstständig anwenden kann. Daher beinhalten diese Arbeiten auch immer einen Haufen unbrauchbarer Zählungen, Auswertungen, Befragungen, Kartierungen, Statistiken etc.
Das Ergebnis der Arbeit ist erst einmal marginal und eigentlich ist es auch ein gutes Ergebnis, wenn mal jemand in seiner Arbeit schreiben würde, dass sie eben zu keinem Ergebnis gekommen ist.
Dies habe ich auch nicht getan, weil man zu dieser Erkenntnis in der Regel nicht nach seinem Studium, sondern erst später gelangt.
Wenn eine Diplomarbeit tatsächlich zu einer herausragenden wissenschaftlichen Erkenntnis kommt, dann ist dies ein großer Zufall und schön für denjenigen den es trifft.

Soviel vorweg-
In diesem Kontext sehe ich im Rückblick jede Diplomarbeit – auch meine - und habe sie aus diesem Grunde auch nicht veröffentlicht. Die Zusammenfassung meines Wissens über den Halsbandsittich in Deutschland, dass auf eigenen Beobachtungen mit dem Schwerpunkt Düsseldorf ab 1985 und Bonn ab 1995 basiert, habe ich zuletzt mit Detlev Franz in drei Artikeln in der Papageienzeitung veröffentlicht. Ob Dieter Zingel je alle Vorkommen in Deutschland selbst besucht hat, kann ich nicht sagen, Detlev und ich haben dies jedenfalls getan.



So, für heute soll dies mal reichen.

Gruß

Tobias
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hoffe das weicht nicht zu sehr vom Thema ab....aber in der Provinz Alicante in Spanien sind schon Mönchssittiche an mir vorbeigeflogen (um genau zu sein, im Hinterland von Benidorm)

In Miami Beach saßen sie überall in den Palmen. :-) Aber ich denke dort ist es nicht ungewöhnlich :-)
 
Hallo Birdslover,

Mönchssittiche hab ich mal auf Fuerteventura beobachtet. Haben mir gut gefallen. Nach Zingel soll es in Bad Weilbach - ebenfalls Rhein-Main-Gebiet - mal eine Ansiedlung gegeben haben, die er für einen Ableger einer Würzburger Kolonie hielt. Von der Bad Weilbacher Ansiedlung berichtet er, sie sei wieder Ausgestorben, von der Würzburger habe ich nirgendwo sonst was gehört, sonst würde ich mal hinfahren und mir das Janze anschauen.

Schade dass der Halsbandsittich seinen Frankfurter Vorposten aufgegeben hat. von dort sind es nur noch 560 Kilometer bis Berlin.
 
Hallo Tobi,

nimm es den Fotographen nicht übel, die haben genug mit der Kamera usw zu tun. Wenn die noch wüssten was die knippsen...und wo sie das Systematisch einordnen sollen...*lol* das wäre schön...

Find das Verzehren der Eibenfrüchte trotzdem sehenswert...weil es eben zeigt das Halsis diese Dinger fressen und nicht daran sterben!

mfg tobi
 
Kennst DU Detlevs Artikel dazu ? Sie fressen die richtig giftigen grünen Teile.

Gruß

Tobias
 
Hallo wagtail,

schön, wieder mal von Dir zu hören. Was macht denn der freilebende Halsbandsittich bei Dir in Lichtenberg? Ich dachte erst, dass Foto sei von diesem? Warst Du mal im Tierpark in der Nähe der alten Platanen. Sie stehen übrigens sinnigerweise bei den Vogelvolieren.
 
Moin, Moin,
HansWilhelm schrieb:
Hallo Birdslover,
Mönchssittiche hab ich mal auf Fuerteventura beobachtet. Haben mir gut gefallen. Nach Zingel soll es in Bad Weilbach - ebenfalls Rhein-Main-Gebiet - mal eine Ansiedlung gegeben haben, die er für einen Ableger einer Würzburger Kolonie hielt...

Von dieser Ablegertheorie auch in Bezug auf Halsis Köln -> Wiesbaden halte ich nix. Keine doofe Idee aber scheint wenig Kontakt mit Fakten zu haben.

Gruesse,
Detlev
 
Zu HansWilhelm:
In Würzburg, genauer gesagt Geiselwind, gibt es schon lange keine Mönchsittiche mehr, die sind schon in den 1980ern verschwunden, also lange vor den Weilbacher Tieren.
Ein seltsames Phänomen ist es schon, dass die kälteumempfindlichen Mönchsittiche es bei uns nicht dauerhaft schaffen sich zu etablieren, während die (zumindest was die Füße betrifft) vergleichsweise empfindlichen Halsbandsittiche deutlich besser bei uns zurecht kommen.
http://www.aves.be/perriche_jeuneveuve.htm
In Brüssel gibt es seit 1979 Mönchsittiche, nur 5 Jahre nach den ersten Halsbandsittich-Bruten.
Während der Brüsseler Mönchsittich-Bestand recht niedrig liegt, bei 50-70 Tieren um das Jahr 2000, ist die Zahl der Halsbandsittiche viel schneller gestiegen. 1998 lebten bereits 2000 Halsbandsittiche in Brüssel, heute sind es schon über 5000.
In Südeuropa sieht es schon anders aus. Dort sind Mönchsittiche schon seit über 20 Jahren dauerhaft ansässig. In Barcelona gibt es etwa 300 Brutpaare. Aber irgend etwas scheint auch dort ihre Ausbreitung zu behindern. Möglicherweise liegt es daran, dass die Brutkolonien der Mönchsittiche auf bestimmte hohe Unterbau-Strukturen angewiesen sind. Auf Teneriffa brüten sie beispielsweise nur in hohen Kanarischen Dattelpalmen. Sie können auch künstliche Nistplätze, z.B. Stromleitungen als Nistplatz aussuchen.
Möglicherweise ist aus diesem Grund die Verbreitung der Mönchsittiche in Brüssel nicht so flächenhaft wie beim Halsbandsittich, sondern sehr lokalisiert.
Sehr erfolgreich sind Mönchsittiche in Florida. Sie sind dort mit die häufigste der zahlreichen eingebürgerten Papageien-Arten. Die in Florida einst in die tausende gehenden Wellensittich-Populationen scheinen sich aufgrund der gelegentlich starken Wintereinbrüche nicht mehr halten zu können.
 
Danke für diesen kenntnisreichen Bericht. Es ist sicher sehr interessant zu klären, warum der kälteresistente Mönchssittich bei uns nicht klarkommt. Ist es so, dass er in Spanien den Halsbandsittich hinter sich lässt? Den gelinkten Artikel werde ich genau lesen.(Erstmal Franz-Wörterbuch suchen) Im Berthold/Bauer werden Vorkommen des Möchssittichs in Tschechien im Sarzava-Tal erwähnt. Weißt Du darüber mehr?

Gruß HansWilhelm
 
Es gibt eine Größere Ansiedlung der Mönche in Rom (brüten übrigens nicht in Palmen, sondern in Zedern!), dort gibt es auch Halsband. Welche der Arten häufiger ist kann ich von meinen wenigen Besuchen nicht sagen.
In Cadiz gibt es wohl schon lange Mönche, die dort in Palmen brüten (oder sollte man besser sagen an Palmen ;) ).
Im Mediterranen Raum scheinen beide Arten das Problem zu haben, dass ausserhalb der Städte überhaupt keine Lebensraum für sie vorhanden ist. (Ist in Andalusien ganz sicher so) Zwischen den Städten ist Agrarsteppe oder Olivenhain, soweit das Auge reicht. Aus Cadiz müssten die Mönche auf drei Seiten der Stadt zudem übers Meer fliegen.

Gruß

Tobias
 
Thema: Halsband-Sittich in Deutschland freilebend???

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