Zu HansWilhelm:
In Würzburg, genauer gesagt Geiselwind, gibt es schon lange keine Mönchsittiche mehr, die sind schon in den 1980ern verschwunden, also lange vor den Weilbacher Tieren.
Ein seltsames Phänomen ist es schon, dass die kälteumempfindlichen Mönchsittiche es bei uns nicht dauerhaft schaffen sich zu etablieren, während die (zumindest was die Füße betrifft) vergleichsweise empfindlichen Halsbandsittiche deutlich besser bei uns zurecht kommen.
http://www.aves.be/perriche_jeuneveuve.htm
In Brüssel gibt es seit 1979 Mönchsittiche, nur 5 Jahre nach den ersten Halsbandsittich-Bruten.
Während der Brüsseler Mönchsittich-Bestand recht niedrig liegt, bei 50-70 Tieren um das Jahr 2000, ist die Zahl der Halsbandsittiche viel schneller gestiegen. 1998 lebten bereits 2000 Halsbandsittiche in Brüssel, heute sind es schon über 5000.
In Südeuropa sieht es schon anders aus. Dort sind Mönchsittiche schon seit über 20 Jahren dauerhaft ansässig. In Barcelona gibt es etwa 300 Brutpaare. Aber irgend etwas scheint auch dort ihre Ausbreitung zu behindern. Möglicherweise liegt es daran, dass die Brutkolonien der Mönchsittiche auf bestimmte hohe Unterbau-Strukturen angewiesen sind. Auf Teneriffa brüten sie beispielsweise nur in hohen Kanarischen Dattelpalmen. Sie können auch künstliche Nistplätze, z.B. Stromleitungen als Nistplatz aussuchen.
Möglicherweise ist aus diesem Grund die Verbreitung der Mönchsittiche in Brüssel nicht so flächenhaft wie beim Halsbandsittich, sondern sehr lokalisiert.
Sehr erfolgreich sind Mönchsittiche in Florida. Sie sind dort mit die häufigste der zahlreichen eingebürgerten Papageien-Arten. Die in Florida einst in die tausende gehenden Wellensittich-Populationen scheinen sich aufgrund der gelegentlich starken Wintereinbrüche nicht mehr halten zu können.