Halsband-Sittich in Deutschland freilebend???

Diskutiere Halsband-Sittich in Deutschland freilebend??? im Forum Edelsittiche im Bereich Sittiche - Hallo! Habe gestern gehört, dass in der nähe von Bonn eine Kolonie von Halsbandsittichen(oder so ähnlich) in freier Wildbahn leben soll!! Ist...
Schade

auf RBB lief Planet-Wissen : Papageien - Schräge Vögel

Da ging es sehr lange um die Halsband- und Alexandersittiche in Köln und Wiesbaden.

Wäre bestimmt interessant für "Euch" gewesen. (und natürlich für jeden anderen Papageienliebhaber auch)
 
HansWilhelm schrieb:
Im German Birdnet schrieb jemand über erhebliche Sichtungen von Halsbandsittichen in oder bei Oggersheim.
War das schon bekannt?
Danke für den Hinweis. Oggersheim ist ein Stadtteil von Ludwigshafen und liegt nicht weit von der größten Schlafbaum-Population der Halsbandsittiche im Rhein-Neckar-Raum.
 
Birdslover schrieb:
auf RBB lief Planet-Wissen : Papageien - Schräge Vögel
Da ging es sehr lange um die Halsband- und Alexandersittiche in Köln und Wiesbaden.
Hallo Birdslover, gab es interessante Informationen zu den Tieren?
 
Moin, Moin,
psittaciden schrieb:
Danke für den Hinweis. Oggersheim ist ein Stadtteil von Ludwigshafen und liegt nicht weit von der größten Schlafbaum-Population der Halsbandsittiche im Rhein-Neckar-Raum.

Der Sichtungsort war in Papageien 10/2004 erwähnt.

Gruesse,
Detlev
 
Hallo

Wenn man in den Kölner Zoo geht und ein wenig Zeit mitnimmt ist es ganz leicht grosse Alexandersittiche zu sehen. Ich kenne auch einen Brutbaum im Zoo. Den Bestand zu erfassen dürfte aber sicherlich sehr schwer werden.

Gruss
 
Für alle, die sich nach dem wunderschönen Film über die Kölner Halsbandsittiche noch für andere Exoten, die "vor der Haustür" fliegen, interessieren, sei die holländische Seite:

www. waarneming.nl

empfohlen. Dort ist eine Freilandbeobachtung des Chinasittichs dokumentiert (mit Foto), der ja bezüglich Wetterfestigkeit und Fähigkeit zur Nutzung von Koniferensamen eigentlich der Papagei ist, der sich am ehesten für unsere heimischen Breiten anbieten würde. Dann sind da noch Verbreitungskarten zum Halsbandsittich und zum Mönchssittich in Holland zu finden. Und siehe an, wer hat sich noch eingeschlichen: Der Hirtenmaina, der ebenfalls im Halsbandsittichfilm zu bewundern gewesen ist. Bei der penetranten Durchsetzungsfähigkeit dieses Starenverwandten kann man nur sagen: Zum Geburtstag in 10 Jahren schon mal Ohrenschützer wünschen.
 
Hallo Hans Wilhelm,

Dort ist eine Freilandbeobachtung des Chinasittichs dokumentiert (mit Foto), der ja bezüglich Wetterfestigkeit und Fähigkeit zur Nutzung von Koniferensamen eigentlich der Papagei ist, der sich am ehesten für unsere heimischen Breiten anbieten würde.

ich bin Dir zwar auch noch eine Antwort auf die Fragen zur Halsbandsittichverbreitung schuldig, aber diese Aussage von Dir hätte ich doch gerne noch etwas erläutert. Wo gibt es denn in Mitteleuropa genügend große Koniferenvorkommen und gleichzeitig ausreichend große Bäume, die für eine Chinasittichhöhle ausreichen würden?

Nicht dass wir uns falsch verstehen, Chinasittiche gehören sicherlich zu den Arten, die sich bei uns ansiedeln könnten, ich halte aber andere Sitticharten für unsere Breiten als die geeignetsten, z.B. die auf Tasmanien und Neuseeland vorkommenden Arten (Laubwaldbewohner).

Gruß

Tobias
 
Sind mit den laubwaldbewohnenden Arten der Ziegensittich und der Springsittich gemeint?
 
Die sind ja keine reinen Waldbewohner, könnten sich hier sicher aber auch etablieren, aber mein Augenmerk liegt in Tasmanien, u.a. Feinsittich, Rosella, Pennant, Gelbbauch und sogar Gelbhaubenkakadu kommen dort in identischen Klima vor.

Gruß


Tobias
 
Im Gemeindepark Lankwitz (Stadtteil von Berlin-Steglitz) habe ich mal einen Pennantsittich beobachtet, der sich einige Wochen lang wie ein Halsbandsittich von Hainbuchensamen ernährte.
 
HansWilhelm schrieb:
Im Gemeindepark Lankwitz (Stadtteil von Berlin-Steglitz) habe ich mal einen Pennantsittich beobachtet, der sich einige Wochen lang wie ein Halsbandsittich von Hainbuchensamen ernährte.
Entflogene Plattschweifsittiche gibt es viele, aber sie scheinen es nicht länger als ein paar Wochen im Freiland auszuhalten. Hier ein Linke aus dem Raum Marburg:
http://www.birdnet.de/histor/bh_0306.htm
An mangelnder Nahrung liegt es sicher nicht, an der Kälte wahrscheinlich auch nicht. Möglicherweise wandern sie ab oder werden von Greifvögeln gefressen. Halsbandsittiche sind teilweise sehr wehrhaft und lernen recht schnell Feinde zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Fliegende Sperber werden z.B. in Heidelberg vertrieben, indem die Sittiche auffliegen und in Schwärmen laut schreiend um den Feind kreisen und ihn verfolgen. Danach kehren sie wieder zurück. Es gibt auch eine Beobachtung, bei der ein einzelnes entflogenes Männchen einen Sperber vertrieben hat.
Viele Grüße
Michael
 
Wollte man – im Sinne von „psittaculas“ letzten Beiträgen – die Papageienarten benennen, die hierzulande leben könnten, so hätte man sich wohl weniger an den Heimatbiotopen der betreffenden Spezies zu orientieren, sondern vielmehr an deren Fähigkeit, Kulturfolger zu sein. Auch wenn der tasmanisch/neuseeländische Laubwald klimatisch dem unseren vielleicht gar nicht so fern ist, und oberflächlich gesehen sogar ähnlich aussieht, so stellt er doch eine ganz andere Pflanzengemeinschaft dar und eine Anpassung an diese ist für die Überlebensfähigkeit in einem europäischen Laubmischwald ohne Belang.

Dagegen könnte die Begabung, kumulative oder zufällige Nahrungsangebote flexibel und exzessiv zu nutzen, (Kastanienblüte, Kirschernte, Bucheckern, Äpfel und im Winter Meisenknödel und zu allen Jahreszeiten Balkonfutter und Weggeworfenes) ein Überleben hier ermöglichen. Wer in der Fremde außerhalb der naturgegebenen Ökosysteme klarkommt und stattdessen das urbane Durcheinander zur Arterhaltung nutzen kann, kann mit dieser Fähigkeit kosmopolitisch auftreten, und gewissen Papageien scheint hier eine staunenswerte Karriere zu winken.

Da diese Arten (siehe meine Thesen) dann aber keine relevante Einbindung in heimische Ökosysteme besitzen und ihnen somit auch keine Indikatorfunktion für deren Zustand zukommt, steht der engagierte Naturschützer ein wenig hilflos da. Argumente, die auf ihren Schutz oder ihre Förderung hinauslaufen, sind eben deshalb schwer zu finden. Argumente, sie zu bekämpfen (wie es bei einigen eingeschleppten Pflanzen gerade läuft) lassen sich auch nicht begründen, da die Vögel aus demselben Grund die alten, etablierten Arten nicht stören. Sie gehören eben zu den heimischen Ökosystemen nicht dazu, sondern gehören zur Gegenwelt: Das fragmentierte, entnetzte in ständigem Umbau begriffene Zufallspuzzle urbaner Park- Friedhofs- und Gartenzonen, geformt nach der jeweiligen Mode der Naturimagination, des Freizeitbedarfs und kulturell kodierter Repräsentationsansprüche.

Die Verteidiger dieser Vögel – zu denen ich auch gehöre – müssen sich wohl mit dem Gedanken vertraut machen, dass es der faszinierende Unterhaltungswert dieser Tiere ist, welcher für sie einnimmt. Auch Ornithologen haben ihre Spaßkultur, die ja nicht oberflächlich sein muss. Für die urbanisierten Papageien hingegen ist der Kampf ums Überleben und der darwinsche Selektionsmechanismus echt. Auf unechter Grundlage.

Ob nun Pennantsittiche und Rosellas das Potential zu Ansiedlung haben? Ich denke, ein Blick auf ihre australische Lebenswirklichkeit könnte die halbe Antwort sein. Ich persönlich mache mir aus australischen Sittichen nicht so viel und hätte lieber Mönchssittiche hier. Auch der große Alexander gefällt mir nicht so sonderlich. Mönchssittiche hingegen sind quirlig, lustig, schlau und immer im Trupp. Es sind große, grüne Spatzen.

Der Spatz steht für die erste Welle der Raumgestaltung durch den Menschen, nämlich durch Landwirtschaft. Papageien stehen für die zweite Welle. Siehe oben. Er gibt dem Verhältnis Mensch / Natur eine neue Definition und ein neues Bild von großer Symbolkraft.
 
Mönchssittiche in Berlin

Hallo!

Vor ein paar Wochen las ich in einem Berliner ZooFührer aus dem Jahr 43 (?), dass dort seit 2 Jahren Mönchssittiche frei im Zoo lebten. Dies dürften auch die einzigen in Berlin ( neben der Halsbandsittich-Gruppe in Dahlem ) sein. Oder ?
War jemand schonmal im Wiener Türkenschanzenpark ? Dort kann man die Großen Alexandersittiche und die Halsbandsittiche ganz gut beobachten :-)

Viele Grüße,
Lars
 
In Berlin-Kreuzberg haben einige Freunde und ich versucht, Mönchssittiche im Freiflug zu halten. Aber die obere Naturschutzbehörde hat uns das verboten. Wir wollten das nicht heimlich machen, was bei der Lautstärke der Vögel und den stets aufmerksamen Berliner Muttis auch nicht geht.
Aber was soll man machen. Der ökologische Gedanke wird inzwischen staatsbürokratisch verwaltet. Was kommt dabei raus? Offenbar war man selbst 1943 nicht so restriktiv wie heute, was die „deutsche Natur“ angeht.
Damals haben sich Schrebergärtner gegen die Mönchssittiche gewehrt. Kann man verstehen. Heute wird das Paradigma des ökologischen Gleichgewichts in Anschlag gebracht und das ist so schlagend, dass genaueres Hingucken nicht mehr nötig ist.
Es ist in letzter Zeit eine Kampagne gegen „gebietsfremde und faunenverfälschende Tierarten als Ursache des Artensterbens“ zu registrieren. Die globale ökologische Krise hat aber in Neuseeland andere Ursachen und Verlaufsformen als bei uns. Ich möchte den Tag nicht erleben, an dem man sechs an Psittacose verendete Halsbandsittiche unter einem Schlafbaum findet. Dann dürfte der heldenhafte Abwehrkampf so richtig in Fahrt kommen.

Was anderes: Du sprichst von der Dahlemer Halsipopulation im Präsens. Gibt es da wieder neuere Beobachtungen.
 
Wir haben ja eine ganz ordentliche Kälteperiode, die sich offensichtlich noch eine ganze Zeit hinzieht.

Deshalb mal 'ne Frage: Füttert ihr die freilebenden Halsbandsittiche jetzt?
Wenn ja, womit.
Seht ihr dazu eine Notwendigkeit, oder reichen die natürlichen Nahrungsvorräte fürs Überleben?
 
Moin, Moin,
ich füttere grundsätzlich nicht, ich beobachte nur. Es wird an Futterstellen allerdings gefressen vor allem fetthaltige Nahrung (Meisenringe, SB-Kerne, Erdnüsse, Speck, Rindertalg ...), Knabberstangen für Papageien, Hirse, auch Haferflocken, Apfel usw. Vieles davon ist für Stubenvögel viel zu energiereich.

Ohne Fütterung wären es weniger - was nicht schaden würde.

Gruesse,
Detlev
 
fruttenfunk schrieb:
War jemand schonmal im Wiener Türkenschanzenpark ? Dort kann man die Großen Alexandersittiche und die Halsbandsittiche ganz gut beobachten :-)

Da ich aus Wien bin würd mich interessieren: Weißt du das aus eigener Erfahrung? Wenn dem wirklich so ist sollte ich da doch direkt mal hinschaun.
 
Hallo mogli,

ich hatte fruttenfunk dies auch schon gefragt, er hat mir dies:

nähere informationen zum großen alex kann dir sicher der tierpark schönbrunn geben,da die diese information in ihrer voliere der großen alexandersittiche ausgehangen haben.

geantwortet.

Auf die Frage, ob er selber dort schon Tiere beobachtet hat, habe ich bisher keine Antwort. Eigentlich war meine Info bisher, dass es dort, wenn überhaupt nur einzelne Halsbandsittiche gibt.

Evtl. kannst Du ja mal in Schönbrunn nachschauen was dort an dem Gehege steht.

Gruß

Tobias
 
Thema: Halsband-Sittich in Deutschland freilebend???

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