Handaufzucht ab der 5.Woche?

Diskutiere Handaufzucht ab der 5.Woche? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Wenn die Jungvögel bis zur 5. Woche bei ihren eltern und somit auch bei der ganzen brut bleiben, und erst ab dann mit der pipette von hand...
Hi,

Fabian75 schrieb:
Hallo Bine,

kein Problem, mir kann man offen seine Meinung sagen, solange es nicht mit Vergangenheiten oder privates zu tun hat ;) ich habe immer ein offenes Ohr..


Puhh...............hab schon geschwitzt vor Angst!!:k

Nein, Spass beiseite:

Ich bin der Meinung, das halt auch bei NB irgendwann eine Prägung, und somit unnatürliches Verhalten, zum Vorschein kommt.

Iss halt ein äußerst schwieriges Thema. Wir mussten uns damal wegen der HZ sooft rechtfertigen, das ich es nicht mehr hören konnte. Deshalb habe ich den Thread hier auch aufmerksam verfolgt.

Außerdem ist es meiner Meinung nach egal, ab der wievielten Woche man von Hand aufzieht. Letztendlich geht halt immer was verloren! Ob nun zum Schaden von dem jeweiligen Tier, sei mal dahingestellt.

Lieben Gruß

Bine
 
Boah, is ja abartig wies hier abgeht.... sorry leute, aber so vergrault ihr euch nur andere user....
 
Ich frag mich von wem Uiuiui so hat einwickeln lassen. Hier wird doch ganz normal geschrieben, ohne Beleidigungen usw.
 
Dicker schrieb:
Ich bin der Meinung, das halt auch bei NB irgendwann eine Prägung, und somit unnatürliches Verhalten, zum Vorschein kommt.


Das bleibt wohl grundsätzlich nicht aus. Als unnatürlich kannst Du ja schon jede Verhaltensweise bezeichnen, die eben in der Natur nicht gezeigt würde.
Aber die enge Bindung zum menschen ist es meist, die Probleme verursacht. So gesehen ist auche eine Naturbrut nicht wirklich vor dem Menschen sicher. Mit der HZ wird aber meines Erachtens nach regelrecht auf solche Probleme hingearbeitet. Dazu kommt noch das eine HZ in einem sehr frühen Stadium auf (oder mit auf) den Menschen geprägt wird und zwar während der wichtigsten Entwicklungsphase. Diese Art der Fehlprägung ist nur sehr sehr schwer zu relativieren. Ausgelöscht bekommt man diese Form der Fehlprägung jedoch nie mehr
 
HI Motte,

ich gebe dir ja recht!!

Sicherlich gibt es viele Züchter, die darauf hinarbeiten, einen superzahmen Vogel abgeben zu können. Nur eben nicht alle. Einige sind auch dazu gezwungen, weil sonst vielleicht die Brut eingeht!!

Das eine solche Prägung an den Menschen nicht mehr auszumerzen ist, versteht sich von selbst.

Allerdings kommt es auch viel auf die weitere Haltung des Tieres an!

Ich will hier ja keinem was Böses..........um Gottes willen!!!

Es wird halt immer so über HZ geschimpft!! Manchmal gibt es auch gute Gründe dafür!!

Und, wie bereits geschrieben, verlieren Halter die Lust an ihrem Vogel, wenn der nicht so schööönn zahm ist und es ihm alles erst erlernt werden muß!! ( Das "so schöööön " bitte sarkastisch verstehen. Ich hätte damit keine Probs!!)
Dann wird sich nicht mehr, oder nur noch unzureichend gekümmert und das Tier vegetiert vor sich hin!! Auch nicht Sinn und Zweck!!

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht bedingungloser Befürworter von HZ!! Ich sehe halt auch nur ein paar klitzekleine Vorteile, wenn´s denn dann schon so sein muß!!


Lieben Gruß

Bine, die sich wundert, warum uiuiui nicht mal erklärt, was denn hier so abartig ist!!
 
Hallo Bine,

Dicker schrieb:
Einige sind auch dazu gezwungen, weil sonst vielleicht die Brut eingeht!!
Wenn man sich hier ablehnend zur HZ äußert, dann betrifft dies ganz sicher nicht die sogenannten Notfall-Handaufzuchten, die natürlich sein sollen, wenn die Brut aus irgendeinem Grunde nicht gefüttert wird. Das sind aber die Ausnahmen und gerade hier sollte sich der Züchter besonders sorgfältig die späteren Halter anschauen, und die Vögel möglichst nur irgendwo hingeben wo sie mit einer Naturbrut vergestellschaftet werden.
Weiterhin ist der Züchter in der Pflicht festzustellen, warum die Küken nicht gefüttert wurden, was den brutablauf evtl. gestört hat, damit er zukünfitg so etwas vermeiden kann. Es gibt auch Zuchtpaare, die schlecht ziehen, ein Wellensittichzüchter würde solche Paare aus der Zucht nehmen.

Und, wie bereits geschrieben, verlieren Halter die Lust an ihrem Vogel, wenn der nicht so schööönn zahm ist und es ihm alles erst erlernt werden muß!
Wenn die Erwartungen des Halters nicht erfüllt werden, dann hat er sie zu hoch gesteckt, bzw. sich nicht ausreichend informiert. Diese Erwartungen werden aber gerade von der Werbung der Handaufzüchter geschürt, indem sie "liebe kuschelige Papageienbabys" anbieten. Eine Aussage, über die ich mich schon aufgeregt habe, als es noch garkeine Foren gab. Wäre von vorneherein klar, dass Vögel zähmbare Wildtiere sind, würde sich manch einer überlegen, ob er sich Vögel ins Haus holt und die nötige Geduld aufbringen kann/will.

P.S. Worüber sich uiuiui so aufregt, begreife ich auch nicht :?
 
Worüber sich uiuiui so aufregt, begreife ich auch nicht ...

Ich mein wenn ich hier die Beiträge lese, dann hört es sich so an als ob es nur verhaltensgestörte und fehlgeprägte Vögel gibt....
Eine Fehlprägung müsste dann eben wie einer meiner vorredner meinte jegliche form der zuwendung des vogels an den menschen sein, denn selbst dies kommt in der natur nicht vor, oder?
 
Vielleicht müsste man unterscheiden, zwischen "Gewöhnung" und "Prägung".

(Ich weiss jetzt nicht, ob das "biologisch" 100%ig die richtigen Fachbegriffe sind, aber ein Unterschied besteht da ganz sicher)

Das würde für mich heissen, dass nicht jeder Vogel, welcher an den Menschen "gewöhnt" ist gleichzeitig auch fehlgeprägt ist.

LG
Alpha
 
Uiuiui schrieb:
Eine Fehlprägung müsste dann eben wie einer meiner vorredner meinte jegliche form der zuwendung des vogels an den menschen sein, denn selbst dies kommt in der natur nicht vor, oder?
Ich denke, man muss hier gut unterscheiden zwischen Prägung und Lernen.
Prägung erfolgt im sehr jungen Alter, teilweise schon im Ei. Das junge Tier nimmt bestimmte Dinge wahr, die fest verankert werden, aber erst wesentlich später benötigt und angewendet werden. So z. B. die Laute und den Körperkontakt mit den Eltern und Nestgeschwistern.
Davon zu unterscheiden ist das später einsetzende aktive Lernen durch Nachahmung, Probieren, Üben, Erfahrungen machen.
Die Übergänge zwischen beidem sind fließend. Was in der Prägephase aufgenommen wird, gilt gemeinhin als irreversibel. Was später aktiv erlernt wird, kann verändert, vergessen, durch neue Erfahrungen ergänzt oder überlagert werden.
Prägung liegt irgendwo zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten.
Für die HZ ab 6. Woche bedeutet dies, dass sie einen wesentlichen Teil der Prägung durch die Vogeleltern erfahren haben, aber noch kaum etwas unter Anleitung der Eltern lernen konnten. Dazu kommt, dass niemand so genau sagen kann, wann die Prägephase abgeschlossen ist, die Übergänge sind, wie gesagt, fließend.

Lernen ist ein lebenslanger Vorgang. Wenn ein älterer Vogel lernt, dass er seinem Halter vertrauen kann, Futter, Streicheleinheiten, Beschäftigung bekommt, so würde ich dies als zusätzlichen Lerninhalt ansehen. Wenn er sich darüber hinaus weiterhin mit Seinesgleichen beschäftigen kann, ist dagegen sicherlich nichts einzuwenden.

Du hast natürlich Recht, in der Natur ist kein enger Kontakt zwischen Mensch und Vogel vorgesehen, aber auch nicht ausgeschlossen.
 
Raven schrieb:
Du hast natürlich Recht, in der Natur ist kein enger Kontakt zwischen Mensch und Vogel vorgesehen, aber auch nicht ausgeschlossen.

hu hu Dagmar, kann mich deinem Text fast anschliessen ;)

Aber dies möchte ich wieder sprechen :zwinker: Kein Vogel in freier Wildbahn schliesst sich dem Menschen an, da bin ich mir fast sicher..

Schau mal die Aras bei Roland. Obwohl sie mehr oder weniger Natürlich leben, habe ich die Aras noch nie auf Roalnds Schulter gesehen. Und die sind ja nicht mal in freier Natur, sondern dürfen einfach Rolands ganze Anwesen benützen..
 
Raven schrieb:
Ich denke, man muss hier gut unterscheiden zwischen Prägung und Lernen.
Prägung erfolgt im sehr jungen Alter, teilweise schon im Ei.

Ich denke hingegen, Prägung ist Lernen und setzt eine Lernfähigkeit voraus.

Was in der Prägephase aufgenommen wird, gilt gemeinhin als irreversibel.

Wie sieht es bei den höher entwickelten Vögeln aus, die durch Einzelhaltung "umgeprägt" worden sind und nur noch den Menschen als "artgleichen" Partner, Menschen als "Schwarmmitglieder" akzeptieren? Es gibt tatsächlich nicht resozialisierbare Naturbruten. Ich denke, bei intellektuell niedrig stehenderen Vogelarten trifft die Irreversibilität zu.

Prägung liegt irgendwo zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten.

Entweder, oder! Ich denke, der Begriff "Prägung" beinhaltet erworbene Fähigkeiten.

Lernen ist ein lebenslanger Vorgang.

Kann so nicht auch eine HZ, z.B. später in einem Schwarm, arttypisches Verhalten erwerben? Beispiele sind mir bekannt. Dass zu den natürlich aufgewachsenen Vögeln initial keine Chancengleichheit besteht, und der Anpassungsprozess eine unnötige Belastung für den HZ-Vogel darstellt, ist außer Frage.
 
Nachtrag

Dei Eintrag bei "Wikipedia" stützt meine Auffasung. Allerdings wird dort ebenfalls Prägung als "irreversible Form des Lernens" definiert. "Umprägungen" gibt es demzufolge nicht, so dass zu klären wäre, welches Verhalten bei Papageien prägungsrelevant bzw. auf Prägung zurückzuführen ist.
 
Raven schrieb:
.... Es gibt auch Zuchtpaare, die schlecht ziehen, ein Wellensittichzüchter würde solche Paare aus der Zucht nehmen.
Das ist genau ein Punkt, den man einfach zu sehr über einen Kamm schert, ein Wellensittichzüchter hat viele Vögel, die nicht viel kosten,... dann wird auf der Vogelbörse wieder ein Paar für 10-20 Euro geholt und die Zucht geht weiter, Jungvögel die handaufgezogen werden wären fast nicht bezahlbar. Gerade beim Wellensittich stimme ich dir vollkommen zu, da kann man solche Paare nicht mehr zur Brut zulassen, ausser sie wollen unbedingt, dann geht das schon wieder nicht. Ich kenne genug Paare, allerdings keine Wellensittiche, die unbedingt brüten wollen, wenn man sie Eier legen lässt, legen und legen sie, nur wenn sie Junge aufziehen "dürfen" geben sie wieder für eine Zeit Ruhe. Bevor bei mir ein Vogel sich zu Tode legen würde, würde auch diese Vögel zur Zucht zulassen. (Anmerkung: Ich möchte hiermit aber nicht sagen dass der Wellensittich nichts wert usw. nicht dass man das falsch versteht, es geht hier um den materiellen Wert nicht um den ideellen, ausserdem ist ein Wellensittich bzw. ein Partnervogel oft einfach leichter zu finden, wie andere Arten, was an seiner Häufigkeit in den Vogelhaushalten und bei den Züchtern liegt. Brutfähige Paar sind einfach leichter zusammenzustellen als z.B. bei einer Amazone....)
Wenden wir uns aber einmal von den Wellensittichen ab. Welcher Züchter(z.B. von Graupapageien, Amazonen, Kakadus,...) der Junge haben will wird dann das Paar das gut legt und auch befruchtet wieder zur Zucht zulassen, wenn dann Probleme auftreten werden nimmt er die Jungen dann wieder zur Aufzucht raus.....wird wohl immer so bleiben.


Und zu den Vögeln in der freien Wildbahn, es gibt genug Vögel die sich den Menschen anschließen, schaut nur mal Tierparks an, z.B. in Australien, da leben z.B. Loris frei, und wenn dann die Besucher kommen, Lorisuppe haben, dann kommen sie und sitzen überall auch auf die Besucher, weil sie gelernt haben, dort gibt es was leckeres und das ist ziemlich einfach zu bekommen.

Oder schau bei uns die Spatzen an, wieviele kommen z.B. in Cafes auf den Tisch und holen Leckerlies sogar aus der Hand, warum? Auch sie haben gelernt dass es dort einfach Leckeres gibt.

Zur Prägung kann ich nur sagen, dass genau aus den angeführten Gründen die sogenannten Kindergärten wichtig sind, nicht nur weil die Vögel dann miteinander Erfahrungen machen, sondern weil sie dort auch mit adulten Vögeln in Kontakt kommen und Verhaltensweisen lernen. Die Idee stammt auch nicht von irgendwelchen Züchtern, sondern wird auch in der Natur von einigen Vogelarten so gemacht. Ein erforschtes Beispiel hierfür sind z.B. die Augenringsperlingspapageien. Jungvögel und einzeln lebende Altvögel, leben dann in Schwärmen zusammen und die jungen lernen von den alten, die Eltern sind damit wieder frei für weitere Aufzuchten und jagen die Jungvögel sogar so bald wie möglich weg. Aus meiner Sicht sind Eltern nicht zum erlernen von Verhaltensweisen allein fähig, gattungs und artgleiche Vögel können das genauso übernehmen.
Wie lange die Prägephase wirklich geht kann wohl niemand genau sagen, aber sicher solange bis die Jungtiere die Augen öffnen, darum ist es auch wichtig, dass sie wirklich nicht ab dem Ei oder zu früh zur (Einzel-)Handaufzucht kommen.
Und was das Lernen angeht, bin ich immer wieder fasziniert wie lernfähig die Vögel sind, auch verhaltensgestörte Vögel sind immer wieder sehr sehr fähig Verhaltensweisen zu lernen. Natürlich nicht alle, aber das liegt auch am Vogel bzw. seiner Vogelpersönlichkeit, sonst könnte man hier z.B. auch das Clickerforum in den Müll kicken......
Auch wäre dann nicht möglich NB zahm zu bekommen, .....

@uiuiui:
In manchem verstehe ich dich auch nicht, klar dass man sich ärgert, wenn die Frage nicht die Antwort findet, die weiter hilft, aber das Thema Hz//Nb ist einfach ein zu weites Feld um auf Frage a mit einem einfachen b zu antworten.... Es wäre viel leichter, wenn man sagen könnte, ab da und da ist keine Fehlprägung mehr möglich und Verhaltensstörungen sind ausgeschlossen, aber das kann keiner.
Und wie schon geschrieben, vieles an verhaltensgestörten Vögeln liegt an der oft "flasch" (unwissenden) Haltung der Tiere. Angefangen von Einzelhaltung über falsche Ernährung, schlechte Lichtverhältnisse, wenig Platz, ......
Für mich ist es ein ganz rotes Tuch, wenn ich dann wieder einmal zu einem Vogelhalter komme, dieser sein Tier einzeln, direkt neben dem TV Gerät im verrauchten Wohnzimmer stehen hat, Käfig in Miniformat mit lauter gleichdicken Plastikstangen und Plastikpartner mit Spiegel, Obst Fehlanzeige,....
Wenn man dann ins Gespräch kommt, wie oft hört man das habe ich nicht gewusst, und das ist mir neu,....
Da muss ich mich zusammennehmen, denn wer sich ein Tier anschafft sollte sich auch informieren, für alles Mögliche gibt man Geld aus, aber mal ein Fachbuch zu seinem Pieper, das nicht nur 1,99 sondern auch mal 30 Euronen kostet ist nicht drin. Abgesehen von den vielen Infos die im Internet zu finden sind. Ich habe letztes Jahr festgestellt dass z.B. Brehm schon 1965 geschrieben hat, einen Wellensittich einzeln zu halten ist Tierquälerei......praktiziert wurde das aber lange Zeit noch so, dass die Vögel einzeln gehalten wurden,....
In einem gebe ich dir Recht, hier im Forum sind sehr viele Leute, die möglichst viel für ihre Tiere machen und immer wieder neues dazulernen, daher denke ich, man sollte vieles andere machen um noch viel mehr Vogelhalter zu erreichen.
Dagmar hat hier z.B. eine gute Idee in die Tat umgesetzt und die Infoblätter ins Leben gerufen..... Hier könnte noch viel ergänzt werden. Auch muss man sicher nicht in allem der gleichen Meinung sein, aber als Idee ist es wirklich eine gute Sache und man hat etwas an der Hand, wenn Leute Informationen wollen, kann sie ausdrucken um sie auch weiterzugeben an Leute die kein Internet haben.
 
Und zu den Vögeln in der freien Wildbahn, es gibt genug Vögel die sich den Menschen anschließen, schaut nur mal Tierparks an, z.B. in Australien, da leben z.B. Loris frei, und wenn dann die Besucher kommen, Lorisuppe haben, dann kommen sie und sitzen überall auch auf die Besucher, weil sie gelernt haben, dort gibt es was leckeres und das ist ziemlich einfach zu bekommen.

Oder schau bei uns die Spatzen an, wieviele kommen z.B. in Cafes auf den Tisch und holen Leckerlies sogar aus der Hand, warum? Auch sie haben gelernt dass es dort einfach Leckeres gibt.

Moni das ist für mich immer noch kein Anschliessen an den Menschen.
Sorry Parks Zoos usw. kannst du ja wohl kaum mit der freien Natur vergelichen oder? Dort sind jeden Tag leute und die dulden die Leute einfach nicht mehr und nicht weniger,., Ausserdem ist dies in Parks ja extra so gemacht, soll ja eine Attracktion für die Leute sein ;-) Von sich aus würden sie dies nie machen, sie können schlicht nicht anders..
Ein Wilder Vogel kommt nie auf den Menschen, auch der Spatz nicht ;-)
 
Hallo zusammen,

also, ich denke auch, das ein durch HZ auf den Menschen geprägter Grauer (um die geht es ja hier!) wieder arttypische Verhaltensweise erlernen kann. Genauso, wie ein Grauer, der mit dem Menschen so gar nix am Hut hat, lernen kann, das er eben diesen Vertrauen kann.

Wie jetzt schon des öfteren hier erwähnt glaube ich nicht, das es 1sten genau auszumachen ist, wo die Prägung an-bzw. aufhört und 2tens das Lernen an-bzw. aufhört! ( Auf das Verhalten des Vogels bezogen!) Der Lernprozess dauert ein Leben lang an! (Wurde ja auch schon erwähnt!)

So war unsere Henne Cocco z.B. am Anfang kein bisschen zahm! (Schmuggelware, die ihre damalige Halterin vom Frankfurter Flughafen bekommen hat!) Dann hat die Halterin mit viel Liebe und Geduld die kleine gezähmt. Soll heißen, Cocco wusste, ihr geschiet nix schlimmes mehr! Was zur Folge hatte, das sie immer mutiger wurde und sich auch streicheln und kraulen liess.
Dann bekamm sie Buddy ! Ebenfalls vom Frankfurter Flughafen. Die beiden wurden ein Liebespaar und schwupp die wupp, war es vorbei mit Coccos Zutraulichkeit!! Da war nix mehr von übrig.

Als die Beiden zu uns kamen, waren sie absolute WF!

Desweiteren denke ich, das das hier oft beschriebene "Fehlverhalten" was anderes ist, als die, ebenfalls oft erwähnte, "Fehlprägung"!

An den meisten Fehlverhalten der Grauen sind meine Erachtens die Halter schuld und nicht die Züchter. Welche Aufzuchtweise auch immer praktiziert wird.

An der Fehlprägung der Grauen ist allein schon der Zustand schuld, das sie mit uns leben und uns überhaupt so nah kommen!!
Auch ein Grauer im Kongo, der naturgemäß bei seinen Eltern und im Verband aufwachsen durfte weist doch eine andere Prägung auf, als die bestmögliche Aufzuchtweise ( Wie immer die ausschauen mag!) in Gefangenschaft, oder??


Wir haben damals versucht, Cocco und Buddy wenigstens einigermaßen an uns zu gewöhnen. Wir wollten damit bezwecken, das wir vielleicht die Chance gehabt hätten, die Jungen zum Füttern rauszuholen und alles andere die Beiden hätten machen lassen. Hat leider nicht funtkioniert.

Was die Haltung an sich angeht, bzw. das erwähnte sich vorher informieren:

Als Züchter hat man, so denke ich, die Pflicht, dem zukünfitigen Halter vorab das meiste mit auf den Weg zu geben und sich auch nach Abgabe der Tiere, noch weiter zu kümmern. Da man den Leuten immer nur vor den Kopf schauen kann und nicht dahinter!!

Ich glaube zwar nicht, das hier die Sache Prägung/Lernen geklärt werden kann, aber ich finde diese Diskussion äußerst interessant.

Letztendlich ist nix so gut wie die Natur!! Egal, wie man es dreht oder wendet!!

Oh, mir fällt noch ein: Die Bewohner der natürlichen Lebensräume unserer Lieblinge haben eben diese auch ( zjum Teil) bei sich. Und die Tiere sind zu ihnen gekommen........nicht umgekehrt!! ;)

Lieben Gruß

Bine
 
Hallo Compagno,

compagno schrieb:
Ich denke hingegen, Prägung ist Lernen und setzt eine Lernfähigkeit voraus.
Sicher ist Prägung auch Lernen, aber die in der Prägephase aufgenommenen Lerninhalte werden tiefer verankert, bleiben erhalten und sind auch wesentlich später bei Bedarf abrufbar. Eibl-Eibesfeld schreibt: "Hat ein Tier in einer sensiblen oder kritischen Phase etwas Bestimmtes gelernt, dann endet seine Lernbereitschaft, und es hält im allgemeinen zäh am einmal Gelernten fest"

Kann so nicht auch eine HZ, z.B. später in einem Schwarm, arttypisches Verhalten erwerben?
Dafür gibt es ja genug Beispiele. Dies fällt dann wohl unter "lebenslanges Lernen", was bei Papageien ohne Frage hoch entwickelt ist.
Hier kommt allerdings mein Einwand: warum erst Handaufzucht, um diese dann einer mühsamen Resozialisierung zu unterwerfen? Macht das Sinn? Du sagst es ja auch:
Dass zu den natürlich aufgewachsenen Vögeln initial keine Chancengleichheit besteht, und der Anpassungsprozess eine unnötige Belastung für den HZ-Vogel darstellt, ist außer Frage.
 
a.canus schrieb:
Jungvögel (Anm. von mir: Wellensittiche) die handaufgezogen werden wären fast nicht bezahlbar.
Von wegen, es werden auch handaufgezogene Wellensittiche verkauft, muss wohl doch ein Geschäft sein... 8(
Ich kenne genug Paare, allerdings keine Wellensittiche, die unbedingt brüten wollen, wenn man sie Eier legen lässt, legen und legen sie, nur wenn sie Junge aufziehen "dürfen" geben sie wieder für eine Zeit Ruhe.
Denen dürfte man die Jungen dann sicher auch nicht zur HZ wegnehmen, dann würden sie sofort wieder legen, oder?
Wenden wir uns aber einmal von den Wellensittichen ab. Welcher Züchter(z.B. von Graupapageien, Amazonen, Kakadus,...) der Junge haben will wird dann das Paar das gut legt und auch befruchtet wieder zur Zucht zulassen, wenn dann Probleme auftreten werden nimmt er die Jungen dann wieder zur Aufzucht raus.....wird wohl immer so bleiben.
Und das ist etwas, was ich nicht verstehe. Nur weil der Züchter Junge haben will, läßt er ein solches Paar immer wieder brüten, obwohl er weiß, dass die Elternaufzucht nicht funktioniert? Das macht vielleicht Sinn bei sehr seltenen oder schwer nachzuziehenden Arten, die in Arterhaltungszuchtprogramme eingebunden sind. Was die häufigen, für den allgemeinen Markt bestimmten Vögel angeht, habe ich dafür kein Verständnis. Sorry.
 
Thema: Handaufzucht ab der 5.Woche?

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