Handaufzucht ab der 5.Woche?

Diskutiere Handaufzucht ab der 5.Woche? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Wenn die Jungvögel bis zur 5. Woche bei ihren eltern und somit auch bei der ganzen brut bleiben, und erst ab dann mit der pipette von hand...
Fabian75 schrieb:
Ein Wilder Vogel kommt nie auf den Menschen, auch der Spatz nicht ;-)
Doch, Fabian, kommt er. Ich habe es selber erlebt bei einem urlaub im Harz, dass Eichelhäher sich so daran gewöhnt hatten, von den Spaziergängern gefüttert zu werden, dass sie den Leuten auch schon mal auf den Arm sprangen und von der Hand fraßen sie sowieso. Das hat ihnen sicherlich niemand beigebracht, sie haben es von sich aus gelernt.

Auch die Vögel in manchen Vogelparks (Freiflughalle) sind so, dass sie Gefallen daran finden, zu den Besuchern zu kommen, nicht nur für Futter, sondern weil es ihnen gefällt. Die sind nicht fehlgeprägt, die leben ihr artgemäßes Verhalten einschließlich Paarung vor den Augen der Besucher aus und nehmen die Besucher als willkommene Abwechslung an.
 
a.canus schrieb:
Und zu den Vögeln in der freien Wildbahn, es gibt genug Vögel die sich den Menschen anschließen, schaut nur mal Tierparks an, z.B. in Australien, da leben z.B. Loris frei, und wenn dann die Besucher kommen, Lorisuppe haben, dann kommen sie und sitzen überall auch auf die Besucher, weil sie gelernt haben, dort gibt es was leckeres und das ist ziemlich einfach zu bekommen.

Oder schau bei uns die Spatzen an, wieviele kommen z.B. in Cafes auf den Tisch und holen Leckerlies sogar aus der Hand, warum? Auch sie haben gelernt dass es dort einfach Leckeres gibt.

Wir haben hier seit Jahren ein mittlerweile zahmes Stockenten-Paar, das uns nicht mehr von der Pelle rückt. Wir füttern es nicht und Wasser können wir ihnen auch nicht bieten. Sie nehmen es annscheinend gern in Kauf, zum Baden täglich ca. 550 m weiter zu fliegen müssen.

Ich kenne auch sehr dreiste Spatzen in Cafés hier, die keine Scheu vor den Händen der Menschen haben.
 
Dicker schrieb:
Wie jetzt schon des öfteren hier erwähnt glaube ich nicht, das es 1sten genau auszumachen ist, wo die Prägung an-bzw. aufhört und 2tens das Lernen an-bzw. aufhört! ( Auf das Verhalten des Vogels bezogen!) Der Lernprozess dauert ein Leben lang an! (Wurde ja auch schon erwähnt!)

So allgemein kann man dies nicht formulieren, denn es muss erst einmal festgelegt werden, von welcher Art der Prägung (z.B. Objektprägung, sexuelle Prägung) bzw. des Lernens gesprochen wird. Die Prägung als eine Form des Lernens ist immer an sensible Phasen gebunden, die je nach Art zu unterschiedlichen Zeitpunkten bestehen.
 
Hallo zusammen,

Raven schrieb:
Und das ist etwas, was ich nicht verstehe. Nur weil der Züchter Junge haben will, läßt er ein solches Paar immer wieder brüten, obwohl er weiß, dass die Elternaufzucht nicht funktioniert? Das macht vielleicht Sinn bei sehr seltenen oder schwer nachzuziehenden Arten, die in Arterhaltungszuchtprogramme eingebunden sind. Was die häufigen, für den allgemeinen Markt bestimmten Vögel angeht, habe ich dafür kein Verständnis. Sorry.

ääähhhmm.......bevor hier was entsteht, was keiner will:

Cocco und Buddy hätten ihre Eier auch in irgendeine Ecke ihres Zimmers gelegt und bebrütet und zum Schlupf gebracht!

Die vorherige Züchterin hatte, bedingt durch Zeitmangel wegen familiärer Veränderungen, die Beiden versucht am Nachwuchs zu hindern. Höhle raus usw. Nichts half. Die Beiden wurden nur immer unruhiger und richtig nervös, weil ihnen die Möglichkeit genommen wurde, ihrem (weiß jetzt nicht, wie ich das sonst nennen sollte!) Trieb zu folgen!

Als sie dann zu uns kamen und wieder "durften", legten sie sofort los. Das ging sogar so schnell, das die Ringe noch nicht da waren und wir die Kleinen vom Vet.-Amt offen beringen lassen mussten.

Soviel dazu, obwohl ich es eigentlich vorziehe, mich wegen nichts zu rechtfertigen, schon gar nicht, wenn es soooo lange her ist. ;)

Lieben Gruß

Bine, die aber die Meinungen anderer, auch wenn sie mir mal nicht gefallen, respektiert. Das Gleiche erwarte ich dann aber auch von meinem Gegenüber!!:bier:
 
Bine,

haben sie dann ihre Küken auch alleine aufgezogen oder mußtest du eingreifen?
 
Raven schrieb:
Eibl-Eibesfeld schreibt: "Hat ein Tier in einer sensiblen oder kritischen Phase etwas Bestimmtes gelernt, dann endet seine Lernbereitschaft, und es hält im allgemeinen zäh am einmal Gelernten fest"

Gibt der Autor dafür Beispiele an?

Ich denke, dass dies auch eine unzulässige, da zu allgemeine, Aussage ist. Es gibt unterschiedliche Prägungsarten bei unterschiedlichen Tierarten. Z.B. ist die sexuelle Prägung bei diversen Vogelarten unterschiedlich, und auch ist diese Prägungsart nicht mit der von z.B. Säugetieren und anderen höher entwickelten Lebewesen vergleichbar. Halten diese wirklich immer am einmal Gelernten fest?

Hier kommt allerdings mein Einwand: warum erst Handaufzucht, um diese dann einer mühsamen Resozialisierung zu unterwerfen? Macht das Sinn? Du sagst es ja auch:

Um Missverständnissen vorzubeugen:
Ich sehe keinen sinnvollen Grund in den Brut- und Aufzuchtsprozess eines Vogels einzugreifen. Den Job sollen die Eltern machen. Wenn sie ihn nicht machen (können), gibt es in der Regel Gründe (Bsp. für eine Ausnahme: die Eltern verunfallen). Ab einem bestimmten Alter kann es bei Sittichen / Papageien sinnvoll sein, sich mit den Nestlingen täglich kurz zu beschäftigen, so dass sie den menschlichen Kontakt als normal empfinden, wenn diese Vögel für das Zusammenleben mit dem Menschen bestimmt sind. Diese Vögel gehen mit wesentlich besseren Startbedingungen in ihr neues Umfeld und zeigen erfahrungsgemäß mehr natürliche Verhaltensweisen in Gegenwart des Menschen, sind lernbereiter als ein scheuer Vogel.

Auch bei HZ sollten wir von Individuen und Charakteren mit unterschiedlicher Vergangenheit sprechen, verallgemeinende Aussagen sind absolut unzulässig. HZ ist keine Zahmheitsgarantie. Ich kenne eine sehr scheue, ängstliche HZ. In meiner Familie lebt aber auch eine männliche HZ, die das natürliche Basisverhaltensrepertoire der Art vollständig zeigt und keine Angst vor den Menschen hat, zu ihnen aber nur kommt, wenn die heißgeliebte Partnerin mitkommt, denn von der weicht er keine Minute.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Raven schrieb:
Bine,

haben sie dann ihre Küken auch alleine aufgezogen oder mußtest du eingreifen?


Wir mussten eingreifen!! Nach etwa 2 Wochen haben die Eltern, aus welchem Grund, kann ich nicht sagen, aufgehört, die Kleinen zu füttern. Das war wohl schon immer so.

Wir haben die Kleinen dann nach 12-14 Tagen aus dem Nest holen müssen. Ziemlich aufregende Angelegenheit, das kann ich dir sagen!

Wie gesagt, haben wir einge Versuche gestartet, dieses zu Ändern, leider ohne Erfolg!!

Lieben Gruß

Bine
 
compagno schrieb:
Gibt der Autor dafür Beispiele an?

Ich denke, dass dies auch eine unzulässige, da zu allgemeine, Aussage ist. Es gibt unterschiedliche Prägungsarten bei unterschiedlichen Tierarten. Z.B. ist die sexuelle Prägung bei diversen Vogelarten unterschiedlich, und auch ist diese Prägungsart nicht mit der von z.B. Säugetieren und anderen höher entwickelten Lebewesen vergleichbar. Halten diese wirklich immer am einmal Gelernten fest?
Die Aussage ist allgemein, er gibt viele Beispiele von verschiedenen Tierarten, bezieht sich auf andere Arbeiten, usw. Ich bin in Verhaltensforschung leider nicht bewandert und kann deshalb nicht wirklich etwas zu deinem Einwand sagen.

Ab einem bestimmten Alter kann es bei Sittichen / Papageien sinnvoll sein, sich mit den Nestlingen täglich kurz zu beschäftigen, so dass sie den menschlichen Kontakt als normal empfinden, wenn diese Vögel für das Zusammenleben mit dem Menschen bestimmt sind.
Das finde ich optimal.

Auch bei HZ sollten wir von Individuen und Charakteren mit unterschiedlicher Vergangenheit sprechen, verallgemeinende Aussagen sind absolut unzulässig.
Sind die Papageien nicht sowieso alle kleine Individuen? Selbst die zusammen unter gleichen Bedingungen groß gewordenen Nestgeschwister bei Wellensittichen entwickeln sich unterschiedlich (im Bezug auf Kontakt zum Menschen), wieviel stärker mag dieser Individualismus erst bei den höher entwickelten Papageien eine Rolle spielen?

Compagno, hast du auch Erfahrungen oder Beispiele, dass HZ sich dem Menschen gegenüber aggressiver verhalten, weil sie keine Distanz zu ihm kennen und ihn als Ihresgleichen betrachten, der ggf. "verjagt" werden muss? Es wird ja oft berichtet, dass HZ eher beißen als NB.
 
Liebe Dagmar, bei mir beissen alle gleich gerne oder nicht, liegt mehr an der Vogelperson als an der Aufzucht, ich habe eine Naturbrut,die kommt her, setzt sich auf den Fingern und beisst zu, erst leicht, dann immer stärker, wie eine Zange....meine Handaufzuchten beissen so ohne Grund nicht, sie drohen wie die NB auch, und erst wenn ich Grenzen überschreite wehren sie sich.
Ich kann da keinen Unterschied feststellen, auch bei anderen Vögeln die ich kenne nicht.
Ausser bei Tierartzbesuchen, da beissen NB viel schneller als die Hz bzw. nehmen wir mal alle zahmen. Sie haben mehr Vertrauen und da kann man einfach mehr machen.....
Wenn es aber unangenehm wird beissen alle. HZ eher nicht so fest, aber es reicht.
 
Raven schrieb:
Doch, Fabian, kommt er. Ich habe es selber erlebt bei einem urlaub im Harz, dass Eichelhäher sich so daran gewöhnt hatten, von den Spaziergängern gefüttert zu werden, dass sie den Leuten auch schon mal auf den Arm sprangen und von der Hand fraßen sie sowieso. Das hat ihnen sicherlich niemand beigebracht, sie haben es von sich aus gelernt.

Auch die Vögel in manchen Vogelparks (Freiflughalle) sind so, dass sie Gefallen daran finden, zu den Besuchern zu kommen, nicht nur für Futter, sondern weil es ihnen gefällt. Die sind nicht fehlgeprägt, die leben ihr artgemäßes Verhalten einschließlich Paarung vor den Augen der Besucher aus und nehmen die Besucher als willkommene Abwechslung an.

Dagmar, ich ziehe wieder den roten Cap an, und werde wieder mal pesimistisch :zwinker:
Warum kommen die Vögel? Ist es nicht weill wir Menschen immer näher in ihren Natürlichen Lebensraum eindringen!?`
Soll heissen die Vögel haben fast keine andere Wahl?
Oder all die Tauben in Rom, warum sind die Tauben zahm? Weill der Mensch nicht dafürt sorgt das die vermehrung der Tauben nicht ausartet! Auch wir haben Tauben bei uns in den Städten, aber es kam noch nie eine Taube bei mir auf die Schulter.

Vogelparks sollten kein Argument sein.

1. sind es meistens Vögel aus Privater Haltung sprich die waren schon zahm,
2. Ist es logisch das diese Vögel zu den Leuten kommen, da sie ja jeden Tag vom Menschen Nahrung angeboten bekommen, dies funktioniert so in der freien Natur nicht

von mir aus gesehen ausnahmen das sich solche Vögel dem Menschen anschliessen. Ausnahmen ist das flasche Wort, sie können schlicht nicht anders. Aber ich akezeptiere deine Meinung voll und ganz. Ich kann nur aus meinen Erfahrungen berichten. Und dies habe ich noch nie erlebt das ein Wildvogel den Kontakt zum Menschen sucht. Ohne die Vögel in den parks usw, oder wo der Mensch bereist einzug genommen hat..

Moni@ du kannst deine Vögel garnicht mehr als Naturbruten bezeichnen, die wurden durch den Jahrelangen Menschkontakt eh schon verkrüpelt. Daher sind Naturbruten die so eng beim Menschen leben nicht viel besser dran als eine Handaufzucht..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Raven schrieb:
Compagno, hast du auch Erfahrungen oder Beispiele, dass HZ sich dem Menschen gegenüber aggressiver verhalten, weil sie keine Distanz zu ihm kennen und ihn als Ihresgleichen betrachten, der ggf. "verjagt" werden muss? Es wird ja oft berichtet, dass HZ eher beißen als NB.

Ich persönlich habe keine Erfahrung mit besonders aggressiven HZ, kenne auch keine. Bei den Fällen, von denen ich bisher las, war immer zu erkennen, dass das Verhalten nicht nur auf die (Objekt-) Fehlprägung zurückzuführen war, sondern ein Konglomerat diverser Lernformen darstellte.

Noch mal: Es gibt nicht die HZ, und es gibt auch nicht die NB, denn es gibt unterschiedliche Formen der HZ und unterschiedliche Einflüsse, die auf NB und HZ wirken können. Es sind Individuen mit Charakteren, die zum Teil angeboren, z.T. erlernt sind, und unterschiedlicher Vergangenheit. So kenne ich, wie geschrieben, dem Menschen gegenüber distanzierte HZ, und ich habe auch von aggressiven NB zur Genüge gelesen.
 
Dicker schrieb:
Hi,

Wir mussten eingreifen!! Nach etwa 2 Wochen haben die Eltern, aus welchem Grund, kann ich nicht sagen, aufgehört, die Kleinen zu füttern. Das war wohl schon immer so.

Wir haben die Kleinen dann nach 12-14 Tagen aus dem Nest holen müssen. Ziemlich aufregende Angelegenheit, das kann ich dir sagen!

Wie gesagt, haben wir einge Versuche gestartet, dieses zu Ändern, leider ohne Erfolg!!
Wer weiß, vielleicht hat ja die Vorbesitzerin schon die Küken immer nach 2 Wochen rausgenommen, und die Alttiere haben gelernt...

Aber solche Beispiele zeigen doch, dass irgendwas nicht stimmt mit der Vogelzucht und -haltung, wenn die Vögel nicht einmal mehr wissen, dass sie ihren Nachwuchs aufziehen müssen. Und daran sind nun nicht die Nicht-Züchter schuld, die ihre Vögel falsch halten.
 
Fabian75 schrieb:
Moni@ du kannst deine Vögel garnicht mehr als Naturbruten bezeichnen, die wurden durch den Jahrelangen Menschkontakt eh schon verkrüpelt. Daher sind Naturbruten die so eng beim Menschen leben nicht viel besser dran als eine Handaufzucht..
Warum gehst du dann auf die Handaufzucht los? Das ist jetzt wohl ein Widerspruch in sich....oder?

compagno schrieb:
Noch mal: Es gibt nicht die HZ, und es gibt auch nicht die NB, denn es gibt unterschiedliche Formen der HZ und unterschiedliche Einflüsse, die auf NB und HZ wirken können. Es sind Individuen mit Charakteren, die zum Teil angeboren, z.T. erlernt sind, und unterschiedlicher Vergangenheit. So kenne ich, wie geschrieben, dem Menschen gegenüber distanzierte HZ, und ich habe auch von aggressiven NB zur Genüge gelesen.
Ich habe von aggressiven NB nicht nur gelesen sondern auch gesehen.....
Ansonsten kann ich das nur voll und ganz unterschreiben.

Raven schrieb:
Aber solche Beispiele zeigen doch, dass irgendwas nicht stimmt mit der Vogelzucht und -haltung, wenn die Vögel nicht einmal mehr wissen, dass sie ihren Nachwuchs aufziehen müssen. Und daran sind nun nicht die Nicht-Züchter schuld, die ihre Vögel falsch halten.
Dann läuft aber auch in der Natur was falsch, auch dort gibt es Elterntiere, z.B. von Aras bekannt, die wissen nicht wie sie ihre Jungen aufziehen sollen und lassen ihre Jungen dann verhungern......


Warum muss es denn immer eine Schuld geben?
Warum muss gleich in der Haltung der "Vorhalterin" ein Handaufzuchtgrund gesucht werden?
Mir kommt das alles einfach viel zu eng vor, ich finde die Naturbrut auch die natürlich und immer die beste Art der Aufzucht, aber nicht nur die einzigst wahre seeligmachende. Auch hier kann ich nur schreiben, man kann auf die Frage der Aufzucht nicht nur mit a und b antworten vielleicht gibt es auch ein ab oder ein c..... aber es scheint wie im Märchen zu sein, es gibt nur die gute Fee und die böse Hexe.....einen Ottfried Preussler und die "Kleine Hexe" gibt es nicht.
Die böse Hexe muss auf den Scheiterhaufen und die gute Fee wird in den Himmel gehoben... die Erde mit all ihren anderen Fasetten wird einfach nicht gesehen.
So kann und will ich das alles nicht sehen und daher bringt es wie immer einfach nichts sich weiter immer und immer wieder das Gleiche zu schreiben.
 
Zitat von Fabian75
Moni@ du kannst deine Vögel garnicht mehr als Naturbruten bezeichnen, die wurden durch den Jahrelangen Menschkontakt eh schon verkrüpelt. Daher sind Naturbruten die so eng beim Menschen leben nicht viel besser dran als eine Handaufzucht..

a.canus schrieb:
Warum gehst du dann auf die Handaufzucht los? Das ist jetzt wohl ein Widerspruch in sich....oder?

falsch das habe ich nie gesagt, bei meinen Aussagen handelt es sich allgemein um die Haltung der Vögel. Egal ob Handaufzucht oder Naturbrut.
Anhand deiner Beispielen, sieht man ja sehr gut das auch eine Naturbrut zum Fehlgeprägten Wesen werden kann.

Handaufzucht ist sicher auch mit ein Grund.. Worüber man super kontravers diskutieren kann ;) Gut da gibt es eigentlich auch nur zwei Ansichten. Notfälle ja, komerzielle nein..

saluet
 
a.canus schrieb:
Dann läuft aber auch in der Natur was falsch, auch dort gibt es Elterntiere, z.B. von Aras bekannt, die wissen nicht wie sie ihre Jungen aufziehen sollen und lassen ihre Jungen dann verhungern......
Kann man das irgendwo nachlesen, bzw. woher weiß man, dass die Aras nicht wissen, wie sie ihre Jungen aufziehen müssen und nicht andere Gründe dafür hatten?
Natürliche Selektion ist nie etwas Schlechtes und der Mensch tut den tieren keinen Gefallen damit, jedes schwächliche Küken unbedingt hochzupäppeln.

So kann und will ich das alles nicht sehen und daher bringt es wie immer einfach nichts sich weiter immer und immer wieder das Gleiche zu schreiben.
Dann lass es doch!

Mir gehts doch garnicht um die paar HZ, die gemacht werden, weil man nicht in der Lage ist, die Brut zu verhindern, obwohl man weiß, dass wieder HZ daraus werden. Das ist ein ganz anderes Thema.

Mir geht es darum, dass mit voller Absicht HZ gemacht wird, und diese Tiere dann als zahm, wohnungstauglich, lieb und kuschelig vermarktet werden, worauf die unerfahrenen Käufer reinfallen und später erst merken, dass sie sich wohl doch besser eine Katze angeschafft hätten.

Es kann doch nicht sein, dass in den Vogelforen immernoch Leute das Gegenteil beweisen wollen, wenn jemandem von HZ abgeraten, und NB empfohlen wird, wo sich namhafte Papageienforscher und auch die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz in ihrer Stellungnahme sich äußerst kritisch zur HZ äußern, und wo Österreich ihre Durchführung aus kommerziellen Gründen verbietet.
 
Zitat von Fabian75
Moni@ .....Das Naturbruten gestört sind wäre mir neu. ...

a.canus schrieb:
Wie ist dann dies hier zu verstehen.....?

Eine Naturbrut ist für mich ein Vogel der "abgeschottet" vom Mensch leben darf. In der Gruppe unter seines gleichen.

Sobalt ein solcher Vogel in einem Haushalt wohnt, ist es für michkeine Naturbrut mehr.

SInd nur meine Gedanken. Praxis oder theorie sieht natürlich anders aus.

Naturbrut = Vogel der von seinen Elteren aufgezogen wurde.
Handaufzucht= Der Mensch zieht den Vogel gross.

Was ich damit sagen will. Die beiden Wörter sind einfach falsch.
Man kann sowohl eine NB und auch eine HZ "Fehlprägen"

Wobei hier wieder das Wort Fehlprägen falsch ist. Prägung findet ja im frühen "kindsalter" statt.

Ich persönlich finde einfach das eine Wohnungshaltung, den Vogel Fehlprägt. Egal ob HZ oder NB.. Sprich für die Psyche und das Urwesen des Tiers Vogel falsch sind.

na nu, ich werde mich immer und immer wiederholen, und hoffe für die Zukunft, das sich weniger Menschen Vögel halten wollen.

so kochen ist angesagt .. a guete Apetyt
 
Die begrifflichkeiten NB und HZ sehe ich durchaus richtig interpretiert. Eine NB bleibt immer eine NB, egal wo sie lebt.

Vielleicht wäre es mal ganz gut wenn man den Begriff Prägung etws differenzierter darstellt. Schau Dir Konrad Lorenz an. Er spricht von der irreversiblen Prägung, also von der sensiblen Prägephase, in der der Vogel unteranderem sein Sexualschema festlegt. Wann diese Phase abgeschlossen ist, hängt ganz von der Art des Vogels ab. Nestflüchter erleben ein deutlich kürzere Prägephase als Papagein z.B.

Fest steht das das Wesen von dem ein Jungvogel aufgezogen wird als Artgenosse wahrgenommen wird, d.h der Vogel indentifiziert sich mit den Eltern.

Was bedeutet das für seine Zukunft? Eine HZ ab ein, oder Schlupf, wird den Menschen bedingungslos als Artgenossen und potentiellen Sexualpartner betrachten. Er wird also all seine instinktiven Verhaltensweisen an seinem Halter durchleben wie, Rangkämpfe (auch Beissen, was ungewöhnlich fest ausfallen kann, wenn der dumme "Artgenosse Mensch nicht rallt was der Vogel will), soziale Interaktionen (Schmusen, Gefiederpflege, alles gemeinsam tun), bis hin zur (versuchten) Vollziehung des Geschlechtsaktes.
Für ihn ist es das normalste der Welt und führt meistens zu Frust auf Seiten des Vogels.

Teil-HZ sind sozusagen doppel geprägt, da davon auszugehen ist das ein Grauer im Alter von fünf Wochen die sensible Prägephase noch nicht abgeschlossen hat. Er ist auf seine Artgenossen und auf Menschen geprägt. Letzteres kann ihm ganz leicht zum Verhängniss werden, wenn der Mensch sich dem Vogel nicht fern halten kann, bzw seinem Bedürfniss nach Schmusen mit dem Vogel nachkommt. Hinzukommt, das ein doppelgeprägter Vogel sich durchaus für einen Artgenossen entscheiden kann, den Menschen aber weiterhin ebenfalls als Artgenossen betrachtet und ihn als Konkurrenten betrachtet.

Es ist wichtig zu erkennen wie tiefgreifend das Thema Prägung ist.

Eine Naturbrut kann bei schlechter Haltung oder zu enger Bezogenheit zum Menschen ebenfalls Verhaltensstörungen zeigen. Allerdings geschieht das nicht auf Grund der Prägung im eigentlichen Sinne, sondern weil sich ein soziales, anpassungsfähiges Wesen wie der Papagei aus Not dem Menschen anschliesst. Unsere Hunderüden rammeln sich auch gegenseitig (und die arme Katz) wenn die Hündin gegenüber heiss ist, aber das tun sie aus einem Trieb/Instinkt heraus, nicht weil es ihnen lieber ist den Rücken eines anderen Rüden zu schrammeln. Der Vergleich klingt etwas weit hergeholt, ich hoffe es ist klar was ich damit sagen möchte.
Von Prägung kann also kaum die Rede sein, auch wenn der Begriff oft benutzt wird. Es ist ein Fehlverhalten das sich aufgrund äusserer Umstände ausbildet und sich über Jahre so festigen kann, das es schwer ist den Vogel wieder in die richtige Richtung zu schieben. Sicher kann man da auch von prägenden Erlebnissen oder Umständen sprechen. Dies ist aber nicht gleich zu setzen mit der irreversiblen Prägephase eines Jungtieres.

So berichten viele erfahrene Papageienhalter das sie mit verhaltensgestörten NB weniger Schwierigkeitenhatten sie wieder zu resozialisieren, als mit HZ. Wer verstanden hat was ich da oben geschrieben habe, erkennt das das völlig logisch ist




So, und nun nochmal zu der Papageienhaltung imn der Wohnung. Aus verscheidenen Gründen halte ich sie für wenig erstrebenswert. Oft fängt es schön mit dem Faktor Platz an (dieses Problem können selbst weitläufige Volieren nicht wirklich lösen)

WENN man sich aber für einen Papageien entscheidet und sich gut informiert hat, seine Erwartungen an das künftige Haustier kritisch geprüft hat, kann durchaus viel Freude mit seinen Vögeln haben. Auch die "wesensfestesten" NB legen unnatürliche Verhaltensweisen an den Tag. Nicht jede muss aber ihr Schaden sein. Die Welt geht nicht davon unter wenn ein Grauer z.B. aus Neugier einen Löffel in den Krallen hält und ihn anlullt. Es ist doch ganz logisch das sich einige Verhaltensweisen in der Gefangenschaft abschwächen und andere bilden. Man kann den löffelnden Geier auch fotografieren und sich darüber freuen. Wichtig ist nur das man das Tier nicht vermenschlicht, oder es auf ein Schmusetier anlegt.

Die einen Halter sind glücklich wenn sie ihre Vögel in einer grossen Aussenvoli nur beobachten können und andere wollen das Tier nah erleben und es in den Alltag einbinden. Beides sollte man aktzeptieren.
Wichtig ist nur das man begreift was für ein Wesen man vor sich hat ud das man Maß halten kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Thema: Handaufzucht ab der 5.Woche?

Ähnliche Themen

Zurück
Oben