Handaufzucht Haussperling - bitte um Tipps - VORBILDLICHE AUFZUCHT

Diskutiere Handaufzucht Haussperling - bitte um Tipps - VORBILDLICHE AUFZUCHT im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo allerseits, Ende letzter Woche habe ich einen Haussperling (Nestling) von unseren Nachbarn übernommen, die sich die Handaufzucht nicht...
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...aus welchen Gründen das Claus-Futter so niedergemacht wird,...
Das kann ich Dir nur aus meiner Sicht erklären: es sind einfach sehr viele Nestlinge, die damit gefüttert wurden, danach eingegangen. Außerdem sah der Kot dieser Küken nie gut aus. Ich habe das auf den recht hohen Anteil sehr trockener Gammarus zurückgeführt und dem kompletten Fehlen von Verdauungsenzymen.

Am besten für Nestlinge ist eine ausgewogene Mischung verschiedener - gefütterter, nicht verhungerter! - Futterinsekten. Als Anhalt dient immer der Kot: es muss bei kleinen Singvögeln ein weiß-braunes "Paket" mit einem dünnen Häutchen sein, das beim Hochziehen mit einem Papiertuch nicht auseinanderfällt. Als Zusatz kann man ein Handaufzuchtfutter nehmen, dem man noch gute Darmbakterien und Mineralien beifügen kann. Für Nestlinge rühre ich das immer mit Kümmeltee an. Körnerfresser stelle ich dann über eine gemischte "Breiphase" von Insekten auf Saaten um. Auch die Meisen lieben diese Pampe und picken gerne ihr erstes Lebendfutter daraus.

Wie ich hier ebenfalls schon gelesen habe, ist es auch möglich, z.B. Meisen mit komplett durchgedrehten, abgezogenen Eintagsküken, quasi kannibalistisch aufzuziehen. Das kann ich mir zwar vorstellen, denn in der Zerkleinerungsmasse wären auch alle Aufbaustoffe enthalten, aber Insekten erscheinen mir da doch pyhsiologischer.
 
Wie ich hier ebenfalls schon gelesen habe, ist es auch möglich, z.B. Meisen mit komplett durchgedrehten, abgezogenen Eintagsküken, quasi kannibalistisch aufzuziehen. Das kann ich mir zwar vorstellen, denn in der Zerkleinerungsmasse wären auch alle Aufbaustoffe enthalten, aber Insekten erscheinen mir da doch pyhsiologischer.

8o Wie kommt man denn auf so eine Idee? Das habe ich noch nicht gelesen.

LG astrid
 
Das war Scorpius, wenn ich mich recht entsinne. Jedenfalls waren auch Fotos mit jungen Meisen dabei, die kleine Fleischstückchen im Schnabel hatten. Vielleicht findet man den Beitrag noch über die Suchfunktion.
 
Hallo,
nach meinen Erfahrungen sind diese Todesfälle allesamt auf Fehler bei der Anwendung zurück zu führen.

Das kann ich Dir nur aus meiner Sicht erklären: es sind einfach sehr viele Nestlinge, die damit gefüttert wurden, danach eingegangen. Außerdem sah der Kot dieser Küken nie gut aus. Ich habe das auf den recht hohen Anteil sehr trockener Gammarus zurückgeführt und dem kompletten Fehlen von Verdauungsenzymen.

Verdauungsenzyme werden von den Singvögeln aber auch nicht an die Jungbrut weiter gegeben. Deshalb sind sie entbehrlich. Viel wichtiger ist der Anteil an tierischen Proteinen, die überwiegend eine andere Aminosäuren-Struktur haben. Die ist sowohl bei den Grillen/Heimchen, als auch bei den getrockneten Krebsen und Insekten der Fall. Was bei den getrockneten nur fehlt, ist der Wasseranteil. Und der sollte ja durch leichtes Anfeuchten des Nestlingsfutters beigegeben werden.

Zumindest habe ich vielfache Erfolge bei Handaufzuchten der verschiedenen Arten gehabt - und bei anderen mit verfolgen können. Mit guten Anweisungen klappt dann sogar die Auswilderung ohne Probleme. Einige der so aufgepäppelten Vögel hab ich noch ein paar Jahre immer wieder beobachten können und sogar anschließend mit eigenen Jungen sehen dürfen.
Ich bleibe dabei, wenn es Probleme gab, dann lag dies nach meinen Beobachtungen immer am Menschen, nie am Nestlingsfutter.
Für mich ist und bleibt es das beste auf dem Markt

Schöne Grüße
Hans C
 
Hallo und danke für Eure Beiträge!

@ Astrid:
Ich konnte jetzt schon mehrmals beobachten, dass der Spatz am Balkon besucht wird. Er hat wie gesagt einen Riesenspaß da draußen... Es war eine super Idee, ihn schon mal stundenweise rauszustellen. So gewöhnt er sich auch schon mal an die neuen Geräusche und Temperaturen.
Heute hat er die ersten Flugübungen im Zimmer gemacht, er fliegt schon quer durch den Raum und landet auch sicher.
Wie alt sind denn deine Sperlinge?

@ Hans:
Von dem Claus-Futter wird ja aufgrund der Gammarus immer abgeraten. Allerdings habe ich das Futter immer püriert und dann angefeuchtet, da fällt das Argument ja eigentlich flach, denke ich. Das Nestlingsfutter und Insekten habe ich ca. 1:1 gefüttert. Wie ich das beurteilen kann, war der Kot auch in Ordnung. Aber der Kleine war ja eben nicht mehr ganz klein, beim Fund waren schon Federchen zu sehen und die Augen waren schon offen. Vielleicht macht das ja auch einen Unterschied.

Zusätzlich hat er vorsichtshalber Bene Bac und Lactobazillen bekommen. Die Altvögel geben vielleicht keine Verdauungsenzyme an die Brut weiter, allerdings haben ja viele Fundvögel Verdauungsprobleme und soweit ich weiß schaden die Enzyme auch nicht. Und auch die Natur ist ja immer nur ein Kompromiss...

Mit den Körnern habe ich erst angefangen, als der kleine komplett befiedert war und selber aus dem Nest gehüpft ist. Ein Teil gemörsert, ein Teil gekeimt. Momentan bekommt er Körner:Insekten im Verhältnis 1:1, tendenziell mehr Körner.

Danke für die Faustregel mit der Länge der Schwanzfedern!

Und bzgl. deines Beitrags zu Kokzidien bringst Du mich noch auf neue Ideen: Sollte man eigentlich vorsorglich vor der Auswilderung auf Parasiten behandeln??

LG Elsa
 
Hallo Elsa,

man kann gegen Parasiten nicht vorsorglich behandeln, sondern immer nur, wenn ein Befall vorliegt.
Da die mittel auch nicht ohne sind, würde ich ohne Nachweis mittels kotuntersuchung nichts geben.

Lg
 
Danke Sina.
Soll ich eine Kotprobe testen lassen? Oder würdest Du das auch nur bei Verdacht machen?

LG Elsa
 
Danke, Dolcedo, genau das Thema meinte ich, nur war es Beitrag #25:
bei mir gibt es Eintagskücken,abgezogen -kleingeschnitten - je nach Alter mit oder ohne Dotter mit mehr oder weniger Knochenanteil -dazu Getreide und Obst --ab und an Korvimin darüber
das wars denn auch --passt für jeden Insektenfresser -
Welche "Fehler bei der Anwendung" mit dem Claus-Nestlingsfutter ? Die Leute haben das immer nach Anleitung auf der Packung gegeben.

Apropos Verdaulichkeit: einmal habe ich sogar drei kaum befiederte Meisen bekommen, die eine ganze Woche lang nur mit zerkleinerten Regenwürmern gefüttert worden waren. Normalerweise wären diese Vögel dann tot gewesen, aber: die Leute hatte vor der Verfütterung immer d'raufgespuckt. So viel zur Irrelevanz von (Speichel-) Enzymen. Außerdem kann man schon bei den Futterinsekten eine sehr unterschiedliche Verdaulichkeit beobachten. Zu viel Drohnenbrut wird schwer verdaut, Ameiseneier hingegegen hervorragend. Abgekochte Pinkies sind einem schon selbst fressenden jungen Finken im Darm so angeschoppt, daß er an Darmverschluß starb. Es fiel nicht auf, daß er sich nur noch die Pinkies gezielt aus der angebotenen Futtervariation herausgepickt hatte. Seither füttere ich keine Pinkies mehr zur freien Verfügung. Auch bei einem Entenküken gab es Probleme mit den Pinkies. Dies verschwand erst, als die Ziehmutter mit der Ente an einem Seeufer spazieren ging und das Küken dort etwas Sand fraß.

Es macht ja auch einen gewaltigen Unterschied, ob man gut gefütterte oder verhungerte Heimchen verfüttert. Da kann man sich auch vorstellen, was bei dem Claus-Trockenfraß herauskommt.

Es ist immer besser, eine Kotprobe anzuschauen, denn man sieht dem Kot weder Kokzidien noch Würmer unbedingt an. Auf Verdacht gibt man nur etwas , wenn der Vogel entsprechende Symptome zeigt, daß es bis zum Abwarten einer Untersuchungsmöglichkeit zu spät sein könnte.
 
Danke Sina.
Soll ich eine Kotprobe testen lassen? Oder würdest Du das auch nur bei Verdacht machen?

Ich mache es nur auf Verdacht, Elsa.

die Leute hatte vor der Verfütterung immer d'raufgespuckt. So viel zur Irrelevanz von (Speichel-) Enzymen.

Was aber bitte nicht als Methode missverstanden werden soll, Küken Enzyme zuzuführen. So zu verfahren ist veraltet und beruhte auf mangelnden Kenntnissen. Die Gefahr einer bakteriellen Infektion durch Übertragung aus der menschlichen Mundhöhle ist für das Vogelkind hoch und kann es sein Leben kosten. Dann ist das Vögelchen, das "gestern doch noch so munter" war, morgens plötzlich tot. Enzyme (bestimmte Proteine) sind für die Entwicklung eines stabilen Immunsystems, die Verdauungsvorgänge, den Stoffwechsel essentiell und in den empfohlenen Handaufzuchtfuttern in ausgewogenem Verhältnis enthalten.

Danke für das Suchen des Threads mit der Kükenverfütterung, Andreas. Almut, das war 2010, wieso erinnerst Du Dich an sowas?? :D Unbelehrbar dieser User.

LG astrid
 
Zuletzt bearbeitet:
Was aber bitte nicht als Methode missverstanden werden soll, Küken Enzyme zuzuführen.
Nein, natürlich nicht, jedenfalls nicht mit dem eigenen Speichel. Nur bevor diese Meisen gestorben wären, weil sich die Leute anfangs nicht anders zu helfen wußten ... Es ist richtig, daß Enzyme ausreichend über ein gutes Handaufzuchtfutter mitkommen, z.B. Kaytee exact, aber eben nicht über Claus-Nestlingsfutter. Und wie gesagt, die Verdaulichkeit variiert bereits stark bei den verschiedenen frisch toten oder aufgetauten Futterinsekten, sowie nach Vogelart und ggf. Parasitenbefall.
das war 2010, wieso erinnerst Du Dich an sowas??
Weil das auch zu den Aufzuchtmethoden gehörte, von denen ich nicht gedacht hätte, daß sie als Alleinfutter vom Nestlingsalter an überhaupt ohne Folgeschäden funktionieren.
 
Danke Sina.
Soll ich eine Kotprobe testen lassen? Oder würdest Du das auch nur bei Verdacht machen?

LG Elsa

Hallo Elsa,

bei Jungvögeln würde ich selbst das nur bei Nachweis machen. Kot über 3 Tage sammeln und parasitologisch untersuchen lassen. Machen die meisten Praxen und kostet auch nicht viel.
Je weniger "unnötige" Belastung ein kleiner Vogelkörper erfährt, umso besser.

Der Vogel stirbt aber auch nicht, wenn es auf Verdacht gegeben wird. ;)
Nur eine Entwurmung würde ich definitiv nicht auf Verdacht machen. Gerade, wenn die Schwung- und Schwanzfedern noch nicht vollständig draußen sind. Die Gabe des Anthelmintika führt zu Sollbruchstellen an den Stellen der genannten Federn, die zum Zeitpunkt der Entwurmung gerade schieben. Bei extremen Belastungen können die Federn dann brechen.

LG, Sabine
 
Weil das auch zu den Aufzuchtmethoden gehörte, von denen ich nicht gedacht hätte, daß sie als Alleinfutter vom Nestlingsalter an überhaupt ohne Folgeschäden funktionieren.

Folgeschäden hat der Anwender dieser Methode meiner Vermutung nach nicht bemerkt oder ignoriert; keinesfalls hätte er sie mitgeteilt. Ich denke nicht, dass wir davon ausgehen dürfen, dass solch eine Fütterung folgenlos bleibt.

LG astrid
 
Hallo,

jetzt habe ich nochmal eine Frage. Und zwar setzt das Spätzchen seit gestern flüssigeren Kot ab, jetzt mache ich mir ein bisschen Sorgen... Konnte noch kein Bild machen, aber es kommt dem linken Häufchen auf dem Foto ziemlich nahe (Quelle steht ja auf dem Bild). Der feste Anteil ist hellbraun und geformt (aber nicht besonders fest), umgeben von einer weißen Pfütze (mengenmäßig etwas weniger als auf dem Bild) und das ganze in einer Wasserpfütze. Hat der Spatz einfach zu viel Wasser abbekommen, oder ist da schnelles Handeln angesagt?
Bild wird nachgeliefert, sobald ich eins gemacht habe.
Zu Fressen bekommt er wie gehabt feuchte Pinkies/Heimchen, eingeweichte Haferflocken/angeknacktes Kanarienfutter und gekeimte Körner (alles frisch, steht nicht lange rum oder so).

LG Elsa
 

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  • kot02.jpg
    kot02.jpg
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Hallo Elsa,

Es kann sein, dass es an zuviel Wasser liegt. Schau mal, ob sich der Kot verändert, wenn du die futterinsekten gut abtrocknest und die eingeweichten Haferflocken nicht so lange im Wasser ziehen.

Das spätzchen ist aber sonst normal?

Lg, Sabine
 
Hallo Sabine,

ich probiers mal mit wenig Wasser. Es kann aber sein, dass er selber auch viel trinkt, zumindest badet er gerne und dabei wird immer getrunken. Werde das Wasserbad mal für ein paar Stunden aus der Voliere nehmen.
Sonst kommt er mir normal vor, er ist agil, neugierig und fliegt schon ganz gut und auch gerne. Er wiegt 24 g (ist das ok?).
So sah er heute Morgen aus:IMG_9632-kl.jpg

LG Elsa
 
In diesem Alter verändert sich der Kot. Die Vögel brauchen keine von den Eltern transportierbaren Babyhäufchen mehr machen, da sich nicht mehr im Nest sitzen und überall hin koten können, wo sie gerade sitzen. Allerdings sollten sie keinen Wasserhof haben, sondern relativ trockene kleine weiße stippchen sein. Jetzt ist eine Zeit der Nahrungsumstellung: Körner kommen dazu, werden anteilsmäßig mehr, Grit, Kräutersamen, Rispen.....Da ist der Darm gefordert. Du hast doch sicher Heilerde schon empfohlen bekommen, die kannst Du über das Futter streuen, das wird die Konsistenz sicher verbessern.
 
Hallo,

der Kot sieht wieder normal aus, zweifarbige "Würstchen" ohne Wasserhof. Es war wohl wirklich einfach zu viel Wasser. Ich trockne die Futterinsekten jetzt immer kurz ab vor der Fütterung.
@ klumpki: Ja, das stimmt mit den Babyhäufchen... Für mich ist alles was mit Vögeln zu tun hat Neuland. Heilerde wurde mir noch nicht empfohlen, ich gebe nur das Bird Bene Bac ab und zu. Soll ich die Heilerde noch für alle Fälle besorgen? Und wie sieht es mit dem Grit aus, bekommt er den dann erst wenn er selber Körner frisst?

LG und danke,
Elsa
 
Hallo Elsa
Dein Sperling sieht auf dem Foto perfekt aus! Du machst einen guten Job.

Das Kerlchen braucht die Haferflocken und Körner nicht mehr als eingeweichte "Pampe". Das war nur für die Zeit, in der Du ihn gefüttert hast, jetzt soll er aber selber picken. Die Haferflocken kannst Du ganz weglassen und das Kanarienfutter zum Teil noch angeknackt, ein weiterer Teil nicht angeknackt, dazu Hafer und Hanfsaat, Gräser mit Samenständen von draußen und Hirse anbieten. Im Fressnapf habe ich diese Art Hirse gefunden, die mögen meine Sperlinge sehr gerne:

Hirse.jpg

So hast Du schon einiges an Flüssigkeit aus der Nahrung genommen. Das Badeschälchen kannst Du dem Sperling ruhig immer anbieten.


LG astrid
 
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Thema: Handaufzucht Haussperling - bitte um Tipps - VORBILDLICHE AUFZUCHT

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